so, da waren wir gestern abend wieder trailen.
Erstmal 50 km fahren (die saarländische A 6 wird bald in Eddi-Highway umbenannt

Diesmal bekam Zirbel gleich eine Schnüffeltüte, wie die "Großen". Ich die Anweisung als drittes hinter zwei "alten Hasen" zu trailen.
Da war ich dann ein weniglich aufgeregt, hatte Zirbel ja nun Tütenpremiere. Zirbel steckte die Nase sofort bis zum Anschlag rein, wollte den GA rauspflücken und war ganz enttäuscht, daß die Tüte nicht zu zerfetzen sei. Also: "riech!!", Tüte unter leichten Substanzverlusten gerettet, Zirbel auf die Spur geschickt "suchsuch" und ab gings, nachdem Zirbel ein paar mal versucht hat, mit lustigen Hupfern noch ein wenig Tütenzergeln zu erreichen.
Ich war mir ja so gar nicht sicher, ob Zirbel nun verstanden hat, daß sie dem Geruch des GA folgen soll oder schlicht dem Geruch der anderen Hunde nachging. Aber sie lief recht gleichmäßig vorwärts, schnuffelte überwiegend auf dem Boden (weshalb ich eher an die Hunde glaubte, weil sie im Wald ebenfalls so auf deren Spuren läuft, so daß ich meistens am spezifischen spurenverfolgen ebenfalls weiß, daß vor uns Hunde zu finden sein werden). Unterwegs begegnete uns der Trainer, dem sie freudestrahlend entgegensprang aber unvermittelt abbrach, zwar noch höflich wedelte, doch erkannte, dß der nicht ins Beuteschema gehört. Sie zog konzentriert dran vorbei. Dann wurde sie unsicher, machte langsam und ich den Fehler, sie mit suchsuch wieder anzufeuern. Und hier offenbart sich nun ein Problem: Zirbel kennt "such" für alles, was sie aus dem Wald oder wo immer ich was verstecke/reinwerfe, quasi als Verlorensuche. Ich glaube darum ist sie auch von der Fährte abgekommen und hat im Wald geguckt, ob da was zum suchen ist. Ich sollte dann nochmal die SChnüffeltüte präsentieren, das hat Zirbel sehr gefreut und sie hat noch ein paar kleine Löchlis reingezwickt. Aber wieder auf die Spur gegangen.
Der Trail war bestimmt 800 m lang und führte auf Waldpfädchen, u.a. bergab über einen Kinderspielplatz (Sandboden) und Holztreppen wieder bergauf, wo das Opfer unvermittelt im Gebüsch hockte. Zirbel tat sich vor dem Treppenaufgang etwas schwer, lief erst gegen den Wind 5, 6 m zur anderen Seite, stand dort und überlegte, wollte Hilfe. Ich bin dann bloß etwas zurück getreten, Strick locker gelassen, wollte sie nicht zum Duft ziehen und hab sie nochmal zum suchen aufgefordert, daraufhin ging sie einen Halbkreis am Treppenaufgang vorbei, witterte hoch in die Luft (wo scheints vom Hügel der Geruch herunterkam), suchte auf dem Boden weiter und zog zielstrebig die Treppe hoch. Der begleitende Trainer sagte, sie wäre sehr exakt auf der Fährte gegangen und das wäre ganz toll, klasse mit der Nase gearbeitet, das Jacobsonsche Organ genutzt, sie hätte so super ruhig gearbeitet und er meinte, sie wäre auf der Opferspur gelaufen. Hmm, da bin ich mir nicht so sicher; ab der Treppe auf jeden Fall aber davor ...

Der nächste TRail war ca 200 m und das Opfer versteckte sich unter Gestrüpp im Hang, da hat Zirbel ebenfalls wieder unterwegs kurz die Spur in der anderen Richtung gesucht aber diesmal war sie gleich sicher, daß die "heiße" Spur linksrum ging und hat zielstrebig das Opfer dann sofort gefunden.
Der dritte Trail war etwa 500 m und insofern recht schwer, als etwa 30 m hinter dem Opfer die anderen Hunde warteten. Die konnte man gut sehen und Zirbel freute sich total, gleich bin ich da, ließ die Nase kurz weg und latschte prompt am Opfer vorbei. Der TRainer rief "laß sie kreisen" was ich erst akustisch, dann sinngemäß nicht verstand, auch nicht nach Übersetzung ins Hochdeutsche. Zirbel jedoch verstand sehr wohl und zwar in dem Moment alsbei mir der Groschen fiel. Ich ließ sie wieder ihren Radius laufen, was sie selbständig anbot und so das Opfer 10 m tief im Wald entdeckte. Jackpot! Zum SChluß gab's noch 50 m "Belohnungstrail", den alle SChnuffis im Speed erledigt hatten und sich nun richtig toll fanden!
Der unmotivierte Pudel vom letztenmal hat nun tatsächlich seinen eigenen Napf mitgebracht und das Opfer schleppte den nun mit sich herum. Da wurde Nala aber munter und sah endlich ein, sich mal ein wenig anzustrengen. Ich stelle mir einen Ernsteisatz jetzt so vor: "verzeihung, aber wenn sie nicht in der Lage sind, den Napf zu halten, dann kann mein Hund sie nicht suchen, ist doch klar".... Auf jeden Fall sorgt das schon für Erheiterung, das Opfer mit (und dann noch einem ganz bunten!) Hundenapf durch die Botanik schleichen zu sehen.

Insgesamt bin ich nun wieder ein optimistisches, Zirbel hat sich nicht gelangweilt, wurde richtig gefordert und ein paar meiner Befürchtugnen haben sich verflüchtigt. Sie soll jetzt auch diese "richtigen" Trails mitgehen. Diesmal fand ich sogar ganz besonders den ersten Trail schwer genug (ehrlich gesagt, hatte ich unterwegs eher Bedenken, ob sie es überhaupt packt

Das größere Problem ist nun, ob ich ein weiteres Wort für Opfersuchen einführen soll, oder ob Zirbel dieses "such!" ebenfalls übertragen lernt. Was meint Ihr?
LG
Eddi
die sich auf Freitag freut, da wird im Wohngebiet getrailt
