Hallo zusammen,
Antje und Regina haben mir ja schon einiges vorweggenommen und ich stimme mit ihnen was das Trailen anbelangt weitgehend überein. Als „Experten“ sehe ich mich nun wirklich nicht. Fast bei jedem Training kann ich etwas dazulernen. Insbesondere was das „Lesen“ meines Hundes anbelangt.
Eddi schrieb:
Zirbel sollte mich wieder suchen, dazu sollte ich wie letzesmal meine Kappe auf den Boden legen und um eine Ecke biegen. Ich habs falsch gemacht, daß ich gerannt bin, Hund würde bei längerem Zugucken heißer. Ich hatte Zirbel für heißer gehalten, wenn ich schnell verschwinde. Dann ging die TF mit ihr los und "spornte" die ganze Zeit an "eiiiifeiiiinloslossuchsuch" lauter viele spitze iiiiis dabei. Zirbel war ziemlich verwirrt, daß sie so belabert wird und dann gabs immer Zug am Geschirr, also wusste sie gar nicht, was sie soll und guckte nur nervös rum. Hat mich aber gefunden, nachdem ich endlich den T brüllen hörte, daß ich aus meiner Deckung kommen sollte.
Ich möchte aus der Ferne nicht alles in Frage stellen, wie und was Ihr trainiert. Nur mal meine Vorstellungen und Gedanken darlegen:
Das Du als VP(Versteck-Person) für Deinen Hund verwendet wirst, würde ich als allererstes abbauen. Als zweites das Zirbel die VP weggehen sieht.... So etwas kann man am ersten oder zweiten Trainingstag machen, ok. Bei Airedales die „Nasenvorbildung“ haben, braucht man das aber eigentlich gar nicht....Felix wäre vermutlich "beleidigt"

gewesen.
Was soll Zirbel dabei lernen??? Da ist sie doch hoffnungslos unterfordert...und für „Frauchen“ suchen braucht sie auch keinen Geruchsartikel. Wie soll sie lernen, dass es beim MT genau darauf ankommt?
Ebenso würde ich sehr schnell Splittings vom Start weg mit unterschiedlichen Personen machen. TF(Trainerfrau) mit „Lyoner“ wegschicken und in anderer Richtung eine möglichst unbekannte Person mit anderer Belohnung. Dann den GA(Geruchsartikel) von der unbekannten Person vorlegen und schauen was passiert.
Korrigieren mit Leinenruck o. ä. weil der Hund die „falsche“ Richtung einschlägt, ist in meinen Augen kontraproduktiv. Was soll der Hund dabei lernen? Das der HF besser riechen und ihm, falls erforderlich, helfen kann?
Man könnte z.B. in einer solchen Situation abwarten, bis der Hund „merkt“ das er falsch läuft. Felix zeigt mir, mit nachlassender Leinenspannung und Blick zurück ( manchmal auch durch „sinnloses rumschnüffeln“) an, das er die Spur verloren hat. Genau dafür bekommt er ein verbales Lob. Er hat mir gezeigt das die Fährte hier nicht weitergeht. Ein wichtige Information für mich und vollkommen richtiges und normales Verhalten. Das darf man keinesfalls bestrafen! Um wieder auf die richtige Trail zu kommen, kann ich ihm helfen indem ich den Weg nach hinten "offen" mache, ihm die Möglichkeit gebe zu kreisen oder in einer anderen Richtung weiter zu suchen, ohne ihn aber in irgendeiner Weise zu „drücken“.
Die Länge der Trails soll besonders anfangs kurzgehalten werden. 500m sind mir dabei eigentlich schon zuviel. Vor dem Training sollte man sich Gedanken darüber machen, was der Hund eigendlich lernen soll. Ich favorisiere beim normalen Training kurze, knackige Trails mit nur einer „Schwierigkeit“ (z.B. Splitting, der sichere Start selber, in falscher Gehrichtung angesetzt, zwei unterschiedlich alte Fährten von der gleichen Person usw.). Der Hund soll dann möglichst zeitnah nach der Schwierigkeit die VP finden und sein Erfolgserlebniss bekommen.
Die Belohnung (was immer Zirbel am liebsten mag) kann übrigens auch von Dir gegeben werden. Wenn sie gerne sucht, kann das auch ein Puppy- oder Firetrail (Premack-Prinzip) sein. Du kennst Deinen Hund am besten und kannst ihn am besten motivieren, ohne jedoch überzumotivieren. Beim MT brauchen wir keine Opferbindung.
Mit dem manchmal nötigen Anfeuern kann man es auch übertreiben. Mit dem Hund kommunizieren, ja! Den Hund ständig volltexten - nein. Wenn das nötig ist, stimmt etwas mit der Motivation nicht - darüber nachdenken! Beispielsweise Trails ganz kurz halten und anschließend Jackpot Belohnung.
Das der Hund nicht findet, gibt es bei uns im Training nicht. Dazu braucht die VP nicht dem Hund entgegengehen. Der Hf muss dem Hund falls erforderlich Hilfestellungen geben, aber nicht die Richtung vorgeben, so wie ich das oben schon sagte.
Eddi schrieb:
….sie bringt dabei den Duft ans Jacobsonsche Organ, pendelt ganz leicht mit der Nase und ist unterwegs.
Das ist sehr gut! Zirbel wird ein guter Mantrailer

. Felix arbeitet auch mit dem Jacobsonschen Organ. Ist doch gut, das sie alle Sinne einsetzen....
Eddi schrieb:
Findet ihr denn die Strecken mit ein paar hundert Meterchen nicht zu kurz? Und immer die gleiche Person so kurz hintereinander? Ich finde das zu schematisch und simpel, oder kommt mir das nur so vor?
Hatte ich oben schon was zu geschrieben. Kurze Strecken müssen weder schematisch noch simpel sein, Schwierigkeiten kann man genug einbauen....Natürlich machen wir auch zuweilen längere „einsatzrelevante“ Trainings von 1200 m oder noch mehr...
Eddi schrieb:
geht vielleicht nochmal andere Trailer suchen.....
Auch wenn wir einiges anders machen, soll das nicht heißen das die Ausbildung bei Euch schlechter ist. Das kann man so aus der Ferne, ohne die Hunde zu kennen, auch gar nicht sagen. Und bekanntlich führen auch viele Wege nach Rom.
grizzly hat geschrieben:Für mich ist der Spass an der Sache für Hund und Mensch am wichtigsten, dann stimmt auch die Leistung. Und nicht mit 0 8 15 Wurst alle nacheinander wem nachdackeln

Kann ich unterschreiben! Das ist für auch für uns das Wichtigste....
LG
Freddy mit Felix
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Ich habe mein Exemplar so bekommen...