Bavaria hat geschrieben: ↑Do 15. Aug 2019, 06:25Selbsterhaltungstrieb und daraus resultierendes Verhalten als Wehrverhalten???? Erklär mir das mal näher wie das praktisch bei euch aufgebaut wird. Mir wird's grad ganz mulmig. Die beste Handlung zur Selbsterhaltung ist Flucht oder Vermeidung!Guten Morgen Ihr Lieben ,
also die Bücherweisheiten, die hier diskutiert werden, decken sich nicht oder nur kaum mit meinen bescheidenen Erfahrungen, es ist mir aber auch zu müssig, dass jetzt alles auseinander zu klauben....
Eingehen möchte ich nur kurz auf IPO/ IGP: hier werden hanebüchene Stammtischparolen, als Fakt präsentiert. 1. Wir kennen die moderne Ausbildung, über Spiel- und Beutetrieb, die den Hundecharakter nicht verändert.Hier fungiert der Helfer als der beste Freund des Hundes. 2. Im Wehrtrieb, also Selbsterhaltungstrieb ( ich frage mich immer, warum man solche Hunde, die fehlenden Spiel- und Beutetrieb haben, nicht einfach auf die Couch legt)
Aggressives Verhalten, auf Selbsterhaltung beruhend???? Womöglich defensives aggressives Verhalten?? Alle meine Vorurteile werden damit bestätigt.Ich gehe mal davon aus, daß so nicht mehr gearbeitet wird, wenn ich dich recht verstehe. Sondern sich auf Spiel-und Beutetrieb konzentriert wird.- diese beiden Methoden werden hier sinnlos durcheinander gehauen und mit Aggression gemischt, wir haben im Wehr aggressives Verhslten, das auf den Selbsterhaltungstrieb beruht,
Logisch, das machen die Hunde ja auch wenn man Spielzeug dazwischen wirft, wenn sie miteinander spielen, aber das löst ganzschön oft Beißereien aus, selbst bei Hunden, die miteinander auskommen. Wenn der Helfer da nicht schnell genug den Ärmel abgibt...oder der Führer nichts zu sagen hat beim Hund.....wird das wirklich heute noch so gehandhabt???im Beutetrieb kann man im späten Azsbildungsstadium Aggression durch Dominanz im Streit um Ressourcen hervorrufen, aber diese Aggression wird sich nur auf das Beuteziel Hetzarm beziehen, nicht suf den Helfer, der Hund wird mit Nichten den Helfer angreifen,sondern nur seine Beute machen und sie dem Konkurrenten abnehmen.
Leider sieht die Praxis anders aus. Ich kenne keine Beurteilung des Hundecharakters vor dem Training oder daß man darauf eingeht. Ich kenne aber Leute, die abgebrochen haben, weil die Hunde "auf die Couch mussten". Die waren dann nicht mehr verkehrsfähig.Aggression ist immer die feindliche Beantwortung auf tatsächliche oder vermeintliche Bedrohung, und genau die fehlt im Spiel, sonst wäre es ja kein Spiel. Insoweit empfehle ich, hier im IPO nochmal nachzulesen, weil es wirklich schwierig wird, wenn nicht klar ist, welche Motivation & welcher Trieb im IGP angesprochen werden und wann/ warum und was genau im Hund abläuft.Wenn ich nicht weiß, welchen " Film " der Hund sieht, kann ich da auch nicht mitspielen und die Handlung beeinflussen.Eine Ausbildung ist nur dann möglich, wenn ich das weiß, sehe und instinktiv auf meinen Hund reagiere. Aber Wehr- und Beutetrieb,Aggression und Spiel quer durcheinander zu hauen, ist absoluter Mist, es sind zwei völlig konträre Methoden, die so viel gemeinsam haben,wie Sommer und Winter....beide sind Jahreszeiten, mehr aber nicht.
Jede Privatperson kann teilnehmen, wenn sie das will. Eigentlich müsste jeder beim Zoll oder bei der Polizei sein. Wenn alle das so durchschauen und handhaben könnte wie du, wäre das wohl nicht so ein Problem und man hätte nicht soviel Vorfälle mit Schäferhunden und anderen, die privat als Schutzhund gearbeitet würden. Der Hund mischt Wehr-Beute-Spiel ganzschön stark und eigentlich und generell ist alles, was der Hund da macht, aggressionsgeprägt, denn es gibt in jedem der Bereich Aggression. Das was wir Aggression nennen ist normales Verhalten und Kommunikation. Aggression muss ja nicht gleich töten.
Dies schrieb Lutz in einem anderen thread:
Passt zu meinen Erfahrungen. Ich habe nichts gegen den Sport, aber nur mit einer Vorprüfung des Hundeführers auf Kenntnis des Hundeverhaltens und einem Wesenstest auf Wesensfestigkeit des Hundes.Solch einen Hund so auszubilden dass er selbständig denkend in entsprechenden Situationen Personen und Besitz mit den ihm von der Natur her mitgegebenen Anlagen schützt und sich mit ihm in der Öffentlichkeit trotzdem als zuverlässigen Familienhund überall, absolut für jeden gefahrlos, hinbewegen kann, ist übrigens sehr viel schwieriger als die Ausbildung eines Polizeihundes den man denn jederzeit mit Leine und einem Maulkorb wieder unter Verschluss halten kann (und muss) weil er billig als "Hundematerial" aus Kostenersparniss eingekauft werden musste und nach wenigen Wochen Ausbildung in den Einsatz mit Zivilschärfe und amtlicher Beißerlaubnis kommt was diesen denn schon mal leicht überfordert.
Und weil es eben heute keine ehrliche Schutzhundausbildung für dafür geeignete Hunde gibt hat sich in der Sporthundsszene IPO oder auch VPG eben diese Grauzone gebildet in der je nach Variation in einigen Hundevereinen (oder privaten "Interessenvereinigungen" ohne Zugang zu höheren Weihen wie IPO) mehr oder weniger illegale Abrichtungen nach alter Art auf Kadavergehorsam mit Knüppel wobei dann durch Angst Aggressionswut freigesetzt wird auf deutsch der Hund "scharf gemacht" wird. (Angst und Aggression liegen auch bei uns im Gehirn eng zusammen).
Wie sagte mir hier im Forum noch vor einigen Jahren eine Userin als erfahrene "Hundesportlerin":Wo keine Angst ist, ist auch keine Schärfe!