Hallo und Guten Morgen,
von Lucas kann ich Neues berichten, das vielleicht auch für andere Welpenteams hilfreich sein kann:
1. Leinenführigkeit
Dank Eddi haben wir Merlin von Anfang an frei mit Lucas mitlaufen lassen. Das ist nicht nur sehr entspannend für uns, sondern gibt dem Welpen auch die Möglichkeit die Welt so zu entdecken, wie es in ihm programmiert ist.
Bei Lucas waren wir ängstliche junge (naja Ende 40 Anfang 50 ist ja wohl auch noch jung) Airedaleeltern, die den kleinen Kerl kaum von der Leine gelassen haben. Der Entdeckerdrang von Lucas wurde so immer wieder von der Leine begrenzt. Auch wenn es eine 8 m lange Rollileine war. Immer wieder hat dieses blöde Ding Lucas behindert und war negativ besetzt.
Merlin bekommt die Leine dagegen nur selten angelegt und dadurch ist sie für den kleinen Kerl etwas Positives. Etwas, was ihn bestärkt und mit seinem Führer bzw. seiner Führerin verbindet. Gestern hat es sich ergeben, dass ich eine 45 Minuten Runde mit Lucas und Merlin in bebauten Gebiet mit Autoverkehr gehen musste. Lucas war an seinem Rolli. Der Rolli an meinem Gürtel befestigt. Merlin hatte ich an der kurzen Welpenleine. Nur durch Zungenschnalzen und ganz leise Worte konnte ich Merlin so lenken, dass die Leine fast immer durchhing. Lucas hatte seine Ruhe und Merlin war ganz entspannt. Seine Leine habe ich nur mit einem Finger gehalten.
Was haben wir unbedarften Eltern dagegen Lucas mit Leinenruck und dergleichen vergeblich versucht vom Ziehen an der Leine abzuhalten.
2. Sauberkeit
Wir haben in unserer offenen Wohnung (nein nicht ohne Dach, sondern ohne Türen zwischen den einzelnen Wohnbereichen) für Merlin einen Teil abgetrennt ( Burghild hat sich über die Schrauben in unseren Küchenmöbel gefreut

), der in etwa seinem Welpenzimmer bei der Züchterin entspricht.
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Diesen Bereich hält Merlin (bis auf die Ausnahme bei Dauerregen) von ganz allein sauber. Die Tür nach draußen ist seit dem dritten Tag geschlossen und Merlin zeigt ganz deutlich an, wenn er sein Geschäft erledigen muss. Sobald die Tür dann geöffnet wird, geht es raus ins Gras. Für sein großes Geschäft nutzt Merlin mehr und mehr nur die Peripherie seines Außenbereiches.
Durch die Abtrennung kann unser Senior auch sein Futter wie gewohnt in Ruhe zu sich nehmen. Denn Merlin hat keine Hemmungen, sich an Lucas Futtergestell aufzurichten und seine Nase direkt neben Lucas Schnauze in den Napf zu versenken.
Wenn alle entspannt sind, wird die Barriere geöffnet und Merlin kann den restlichen Bereich unsere Wohnung erobern. Wir achten dabei hochkonzentriert darauf, dass er z.B. unseren Teppich nicht mit der Rasenfläche verwechselt, sondern nach und nach lernt, dass das alles zur Rudelhöhle, die sauber bleiben muss, gehört.
In der Nacht ist die Hundebarriere auch geschlossen. Merlin schläft ganz entspannt in seiner Pappkartonhöhle und wenn er früh oder ab und zu auch mitten in der Nacht halt muss, meldete er sich. Er kann dann ohne weiteres so lange anhalten, bis ich verschlafen die Strecke vom Schlafzimmer zur Barriere getorkelt bin, die Barriere geöffnet, durchgegangen und wieder geschlossen und die Terrassentür geöffnet habe. Dann aber hinaus und sofort läuft das kleine Hundchen auf der Grasfläche aus.
3. Üben des Alleinbleibens
Dafür hat sich die Barriere auch sehr gut bewehrt. Am Anfang hat Merlin, sobald wir sein "Welpenzimmer" verlassen haben. Lautstark protestiert. Dabei war der Unterschied zu Lucas, bei dem wir die Barriere auch schon angewendet haben, interessant. Lucas hat mehr gebettelt und gewinselt. Merlin hat mehr lautstark protestiert. Das klang ungefähr wie: "Hol mich hier raus, sonst fress ich Dich." Das Prinzip ist aber bei beiden gleich. Sobald eine Pause beim wie auch immer gearteten Protest eintrit, geht einer von uns wieder ins Welpenzimmer und hält sich sich dort auf, erledigt Küchenarbeiten, ohne den Welpen besonders zu huscheln. Wenn die Arbeit dann erledigt ist, wird das Welpenzimmer ohne Kommentar wieder verlassen. Lucas hat schnell gelernt und Merlin ist dabei zu lernen, dass es normal ist, auch mal allein zu bleiben.
Tschüssi und ein schönes Wochenende wünscht
Christoph und Rudel