Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
Eddi

Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Eddi » Mo 28. Mär 2011, 15:42

Hallo,

die Biogasanlagen sind doch keine Alternative. Der Anbau der dafür nötigen Grünmasse frißt wertvolle Ackeflächen, wertvolles Getreide (Mais), das auch noch höchst intensiv im Stickstoffverbrauch und Arbeitszeit und damit Traktorsprit ist. Zudem erhöhen die Subventionen (!) dafür wieder die Pachtpreise für alle Flächen, so daß auch die anderen notwendigen landwirschaftlichen Leistungen zu teuer werden ,nicht mehr am Markt konkurrenzfähig sind und zT billig importiert werden. Daraufhin werden hier die Fehlproduktionen wieder subventioniert. solange wir nich aus dieser Subventionsschiene heraus kommen, werden wir auch keien dezantral in privaten Kleinanlagen wirschaftlich entstandenen Strom bekommen. Erinnert Euch an den HEckmeck, als die großen Stromprduzenten, denen damals noch die Netze gehörten, geheult haben, wenn einer die paar KW aus seinem selbstkompostierenden Bioklo einspeisen wollte. Und wie laut dieses Geheule wurde, als sie dazu gewungen wurden, diesen Kleinstanlaggen den überschüssigen Strom abzunehmen.
Wie in den 70er Jahren die verfehlte Milchsubventionspolitik jetzt nur mit noch mehr Geld und noch viel mehr (aus die Maus-)Leid für die betroffenen kleineren Betriebe auf Kurss gebracht werden soll, so machen die an andereren Stellen mit der Gas- u Biosprit-politik weiter. Völliger Dummfug und absolut unökonomisch u -logisch.
Dann muß endlich mal eine Grundlage geschaffen werden, daß vernünftige Baupläne auch in Zeiten bearbeitet werden, ehe sih die zugrunde gelegten Daten völlig verändert haben. Dann muß mal eine vernünftige Grundlage für bundesweite Projekte gebastelt werden. Immer dieser Länderkliescheiß regt mich auch auf. Aber Hätte der Bund sich mal vor dem großen Privatisierungswahn Gedanken machen müssen. Dann werden Projekte exakt bis zur Landesgrenze angefangen und stehen als ewige Bauruinen rum, weil das Nachbarland, keine Geld, eine neue Regierung oder keinen Schneid hat, weiter zu machen.
Aber wenn schon so wichtige elementare Dinge wie Bildungspolitik Ländersache sind, wie soll es überhaupt jemals in die Köpfe der Leute, daß das föderale Konzept auf Dauer in der Intensität nicht zu halten ist. Da könnte man effektiv in den unendlichen Verwaltungshirarchien abspecken, mehr Bürger auf kommunaler Ebene in die frühen Entscheidungsprozesse einbeziehen und von mir aus sogar Demokratie mittels Abstimmungen (ich will das weder Wahlen, noch Volksentscheid nennen) wagen. Würden die Leute das GEfühl haben, sie könnten tatsäclich was bewegen, würden auch wieder mehr Interesse daran haben und nicht immer nur abwinken, "die da oben mahen eh was sie wollen". Unser System hat erheblichen Renovierungsbedarf. Es geht alles viel zu langsam voran.

Würde nach Bedarf, nicht nach Subventionen geschafft, hätten wir auch in Süddeutschland einen wesentlich höheren Anteil regenerativer Energieprojekte. Und ja, der "Staat" muß dann halt lenken. Das wäre allemal besser, als eine völlig verfehlte Subventionierung (die ja auch in unglaublich vielen Bereichen noch unglaublichere Blüten treibt, soll ich mal aufzählen? Ihr esst dann bald nur noch mit schlechtem Gewissen!) Momentan hofiert er die großen Konzerne, sonst nix.
Dann führen die Betreiber wieder diese Proteste an, wie Simona schon sagt, keiner wills vor der eigenen Tür. Ich denke, daß die sich extra so bekloppte Projekte ausdenken, daß niemand dafür sein kann, um bestätigt zu bekommen, daß niemand bereit ist, dafür Nachteile in Kauf zu nehmen. Ich habe dabei zB die unseelige Disussion über das Pumpspeicherwerk im Schwarzwald im Kopf. Ich bin fast schondavon überzeugt, daß sie auch bei Trassenplanungen möglcihst unmöglich an Bebauungsgebiete oder durch Naturschutzgebiete planen/vorschlagen, damit diese von vorn herein keine Chance haben. Kann mir keiner erzählen, daß man keine alternativen Möglichekeiten hätte, zB parallel zu bestehenden Trassen (Bahn, BAB, etc.) Und die unterirdische Verlegung geht ja sowas von schick und flott. Dann wirds halt vorgeschrieben. Ab jetzt sind neue Trassen unter diesen und jenen Bedingungen schlicht und ergreifend unterirdisch zu verlegen. Zack, bumm, keine Geheule. Der Strom wird ja in jedem Fall teurer. Schon allein wenn man miteinem Energieversorger redet, wird der teurer. Dabei nagen die armen Burschen so am Hungertuch, der Bürger presst das letzte aus ihnen raus. :brav

Hach, ehe ich mich echauffiere, hör ich lieber auf, wo ich mich doch grad so kurz gefaßt hab..... :dog_laugh

LG
Eddi
hält sich an und für sich für eher unpolitisch..... :dog_ohmy

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Stefan K.
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Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Stefan K. » Mo 28. Mär 2011, 16:10

Solange es noch Verbraucher gibt, die unnötig viel Energie verbrauchen, werden wir elekrische Energie dazukaufen müssen!

Hallo Freunde. Es ist leider so: Spart der "kleine Mann" einige kW ein, werden diese von Anderen aufgebraucht. wäre das nicht der Fall, müßte man doch die Verwendung von Energiesparlampen u.Ä. anhand des Stromverbrauches merken? Sind wir doch mal ehrlich: Wir investieren in Energiesparlampen, verbrauchsarme Küchengeräte und es werden immer mehr Kraftwerke benötigt. Es kommt mir vor, wie der Hund, der seinem Schwanz hinterher rennt. Erst wenn er sitzt, kann es sich beißen...

Gruß, Stefan
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

Rover

Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Rover » Mo 28. Mär 2011, 16:22

Stefan, Du sprichst mir sowas von aus dem Herzen!!

Sparen ist ein totales Fremdwort geworden, nicht nur beim Strom.
Ich könnte aus der Kalten jede Menge Beispiele aufzählen dafür.. bei Privatleuten, Behörden, Wirtschaft...

Einstellung: Warum soll ICH sparen?
Tja, warum.

Viele Grüße, Kerstin
... das ist ein Lieblingsthema von mir, sorry :dog_wacko

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Eddis
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Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Eddis » Mo 28. Mär 2011, 16:51

Ach was, Deutschland exportiert doch Strom. Wenn wir weniger verbrauchen, dann wird mehr exportiert. Deswegen fallen die paar stillgelegten AKW auch nicht auf. Im Gegenteil, die Bundesregierung verdient 900 000€ weniger Steuern in den 3 Monaten.
Klar ist es verantwortungsbewußter Strom zu sparen, jedoch nicht aus diesem Grund.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Eddi

Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Eddi » Mo 28. Mär 2011, 16:54

Hallo Kerstin,

ich spare da, wo es mir wichtig ist. Wäre jedem itrgendwo etwas wichtig, käme schon was zusammen. Für andere spar ich nicht, aber meine Welt würde ich gern meinen nicht vorhandenen Kindern heile übergeben.
Ist aber ein echt weites Feld. Ich spare zB akribisch Papier, druck nur das allernötigste aus, mach aus Resten Notizzettel. Ich verwende wenig Waschmittel, man braucht nicht eine viertel Flasche Schampoo und acht Handvoll Duschgel, Shampoo allein langt, der Rest kann damit gewaschen werden, läuft eh über alles. Wasser lass ich möglichst nicht einfach laufen, kipp das Salatwaschwasser an die Blumen.Solche Sachen halt. Aber ich dusche gern und heiß und lang. Ich fahre kein echtes Ökowunderauto :dog_huh , ich esse gern Fleisch, das ist unterm Strich auch nicht grad aufwandslos. Und auch bei mir hängen praktischerweise ein paar Geräte im Standby am Netz. Mein Ökofußabdruck ist bestimmt anders geformt aber auch leider nicht vorbildlich.
Und leider bekommt man auch wenig Anreize. Zum Beispiel wird das Wasser immer teurer. Ich zahle Abwasser für das ganze Pferderänkwasser, das niemals nicht in die Kanalistion gelangt. Wer große Flächen versieglt, zahlt mehr Kanalgebühren wg der Regenwasserableitung. Andererseits jammern nun viele Gemeinden, die in den 80er und 90er große Abwassernetzte erneuert haben, daß diese aufgrund der tatsächlichen Wassersparerei überdimensioniert sind und so die Abflüsse nicht geügend Durchfluß haben, man solle doch ruhig nicht so sparsam sein. Ja, klar, ich zahl noch teuer, dafür daß ich deren Fehlkalkultionen freispüle....
Mir tut es in der Seele weh, wenn funktionierende Geräte einfach weg geworfen werden, weil neue anschaffen billiger ist, als alte warten, daß ein neuer Drucker fast weniger kostet, als eine Patrone für mein Altgerät, das vermutlich aber noch hundert Jahre druckt, langsam und gründlich....

Ja, aber immer nur das Gute belächelt vorleben....? Ist schon schwer. Wenn jeder ein paar Gebiete beackern würde, auf denen er sich nicht so stark einschränken muß, wäre bestimmt schon was gewonnen.

LG
Eddi
die "Energiesparlampen" für einen der größten Treppenwitze des Jahrhunderts hält

Anneliese

Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Anneliese » Mo 28. Mär 2011, 18:09

Moin!
...Eddi
die "Energiesparlampen" für einen der größten Treppenwitze des Jahrhunderts hält
Ja, und das ist ja auch längst amtlich. Ich habe von den einfachen einiges auf Reserve im Schrank, weil die alten Glühbirnen nicht so aufwändig in der Herstellung und Entsorgung sind und bei meiner Art des Gebrauchs - immer nur kurz das an was mötig ist - auch am wenigsten Energie verbrauchen und sehr viel länger halten als die angeblichen Energiesparlampen.
Dann hätten wir da noch den Witz E10 und einige andere aberwitzige Subventionen, die z.T. ja schon erwähnt wurden.

Und wenn es keine Subventionen für den unsinnigsten und gefährlichsten Blödsinn gäbe und dafür das Geld in erneuerbare Energien, sparsame Autos (keine E-Autos) usw. flösse, bzw. in deren Forschung, so könnte uns das sicher einen Schritt voran bringen.


Liebe Grüße
Anneliese - die keine Lebensmittel tankt - basta!

Die Grünen brauchen jetzt so viel Personal - das sie wahrscheinlich garnicht haben - vielleicht könnten da einige nun arbeitslose FDPler ne Bewerbung schreiben? Bin schon wech............

Sparta

Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Sparta » Mo 28. Mär 2011, 20:01

Anneliese hat geschrieben: Hier wird uns wieder gedroht und natürlich werden wir dann wieder wie Weihnachtsgänse gerupft - aber schon mal in vorauseilendem Gehorsam,
von höheren Stromkosten zu sprechen, ohne das das überhaupt mal "neutral" durchkalkuliert wurde - das könnte mich schon wieder erregen...

Michael, das könnte ich Dir glatt zurufen: :dog_sit - und denke nach...
Ok, ich versuchs....

Strom aus nachhaltig zur Verfügung stehenden Energieressourcen kann langfristig sicherlich billiger angeboten werden als Atomstrom. Ein vorzeitiger Ausstieg führt aber bei den derzeitigen Gegebenheiten ersteinmal zu einer Verteuerung. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die bestehenden Verträge werden ja auch weiterhin Kosten verursachen. Hinzu kommen die Kosten für die Entwicklung effizienzsteigernder Techniken und neuartiger Speicher und für den Bau neuer Anlagen. Nicht nur die Abschreibungen, sondern auch die Entwicklungskosten fließen in Kalkulation des Strompreises mit ein und die sind gerade bei neuen Anlagen sehr hoch. Die bestehenden AKWs dagegen sind schon längst abgeschrieben.

Aber ich will Dich Deiner Illusionen nicht berauben - die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. ;)

Gruß

Freddy

Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Freddy » Mo 28. Mär 2011, 20:04

Hallo zusammen,
Eddi hat geschrieben:die "Energiesparlampen" für einen der größten Treppenwitze des Jahrhunderts hält
Ich mag diese Lampen auch nicht, u.a. weil sie z.T. nach Gebrauch in der Landschaft oder im normalen Müll landen. Irgendwann gelangt dann das giftige Quecksilber in der Umwelt und damit auch in unserer Nahrungskette.
Man hätte auf die noch sparsamere und umweltverträglichere LED- Technik warten sollen. Wir könnten bei relativ konsequenter Verwendung von LED Lampen ( es gibt z.Z. sogar einen Versuch, sie als Flutlicht im Stadion zu einzusetzen) 3 AKW's ohne "Lichteinbußen" abschalten.

Zum Thema Stromsparen bzw. Energieverschwendung habe ein "wunderschönes" Beispiel direkt vor meiner Haus-Tür. Wir haben hier in eine Bob- und Rodelbahn die über ca. 4 Monate gekühlt und jeden Abend mit Flutlicht beleuchtet wird. Energiekosten so ca. 300 000 € im Jahr. Um die Touristen auch im Sommer mit einer Psydobobbahn beglücken zu können, hat man 200 m daneben eine "Sommerrodelbahn gebaut. Wärend im Winter die Winterbobbahn gekühlt wird, wird gleichzeitig die Sommerrodelbahen beheizt damit sie schnee- und eisfrei ist...Bild

NG
Freddy

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Stefan K.
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Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Stefan K. » Mo 28. Mär 2011, 20:07

Was mich am meisten ärgert ist, das ich zwar weniger verbrauche, aber jedes Jahr mehr bezahle!

Jedes Jahr im Mai das selbe: Die Jahresabrechnung des Energieversorgers kommt. Und immer wieder das Gleiche. Die Einheiten werden Jahr für Jahr weniger, aber die wollen immer mehr Geld haben. Dabei sparen wir wie doof: Zeitschaltuhr für das einzigste Untertischgerät, Gas abstellen, sobald das Thermometer die 20°C - Marke draußen knackt. Eine saftige Nachzahlung ist dann fällig.

Mit einem kräftigen Grummeln im Bauch, Stefan
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

Anneliese

Re: Japan II - Folgen u.a. für die Politik in Deutschland

Beitrag von Anneliese » Mo 28. Mär 2011, 22:54

Moin!

@Michael (Ok, ich versuchs.... = Aua, das sitzt...)
Ich bin nicht so naiv, aber ich möchte mich nicht so gerne von der Industrie verarschen lassen.
Die bestehenden AKW´s mögen Buch- und Steuertechnisch abgeschrieben sein, aber sie werden über Jahrzehnte Steuergelder verschlingen - große Summen, selbst wenn sie keinen Strom mehr liefern - und ich meine nur, das es Blödsinn ist immer zu sagen Atomstrom ist billig - ich denke es ist - alles eingerechnet - die allerteuerste Variante, selbst wenn keine Störfälle und hoffentlich kein Unglück geschieht.

Liebe Grüße :ykaffee
Anneliese - die heute mal davon träumt, das ne einfache Hausfrau die Steuergeldbörse verwaltet... :dog_sleep2

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