also vom Bodensee nach Slowenien kann man die Tunnel wohl kaum vermeiden. Es sind bestimmt 20 Unterführungen. Davon zwei grosse (jeweils ca. 8km) Tauern- und Karawankentunnel. Wenn man die alle vermeiden wollte, würde man wohl ziemlich lange brauchen. Ich habe auch eigentlich keine Probleme mit Tunneln, war gestern nachdem wir standen und die Situation unter Kontrolle war, auch halb so schlimm.
Am surrealsten waren die 15 Minuten in denen Manni und ich ganz alleine waren. Da war nix mehr zu hören und zu sehen. Als hätte man die Tore geschlossen und uns da drinnen vergessen.
Und einen Vorteil hatte es, es war beim Reifenwechsel sehr schön warm. Draussen wären mir wohl ziemlich schnell die Hände abgefroren.
Wenn ich da so eure Geschichten höre, dann war unsere Aktion nur halb so wild. Bei Feuer wäre mir wohl auch anders geworden. Und wenn mir die Karre auf den Fuss gefallen wäre, wäre es wohl für lange Zeit aus gewesen mit Spazierengehen ...
Manni konnte schon wieder lachen über den kaputten Reifen.
... und war heute schon wieder gut drauf ...
Das slowenische Dorf "Gorje" in Oberkrain.
Die Karawanken, dahinter liegt Klagenfurth und der Wörthersee.
Für die, die es interessiert jetzt noch mal ein wenig Fischkunde (die anderen sollten lieber nicht weiterlesen )Anneliese hat geschrieben:In der Rodovna soll es ja noch Regenbogenforellen geben - ich habe erst einmal in meinem Leben
eine gesehen und hoffe inständig, dass die Leute einmal freiwillig davon ablassen diese zu fischen - wenn
auch das Fliegenfischen an sich schon sehr beeindruckend aussieht.
Die Radovna heute mittag.
Regenbogenforellen gibt es heutzutage in fast allen Flüssen mitteleuropas, zumindest in den kalten und sauerstoffreichen Oberläufen. Z.B. sind die kleinen Bäche im Spessart an denen wir vorbeiwandern auch voll mit Regenbogenforellen. Oft sind sie gar nicht so beliebt, da sie ursprünglich nicht heimisch in Europa sind. Von Natur aus gab es die nur in Nordamerika westlich der Wasserscheide des Kontinents (also vor allem in den Rocky Mountains). Auch wenn sie sich mittlerweile in Europa natürlich reproduzieren, werden sie meistens besetzt, damit die Angler sie danach wieder rausfangen können.
Dazu werden sie von den Fischwirten als Speisefisch gezüchtet. Wenn man im Restaurant Forelle isst, oder im Geschäft Forelle kauft ist es zu 90% Regenbogenforelle. Dazu wird manchmal für ein paar Euro mehr die Lachsforelle angeboten. Diese "Forellenart" ist eine reine Erfindung, es gibt in der Natur keine Unterart der Forellen die Lachsforelle heisst. Das sind Regenbogenforellen die die Züchter mit betacarotinhaltigem Futter gefüttert haben, dadurch haben sie rotes Fleisch und der Verbaucher zahlt dann halt 20-30% mehr. Hat man manchmal auch in der Natur, wenn Regenbogenforellen viele rote Mückenlarven fressen. Geschmacklich wird man da aber keinen Unterschied feststellen.
In der Radovna sind eigentlich Bachsaiblinge und Bachforellen heimisch. Diese dürfen im Oberlauf seit 2 Jahren auch nicht mehr entnommen werden. Bachforellen sind eher braun und haben leuchtend rote Punkte, so wie diese hier ...
Dazu ist, oder ich muss eher sagen war, bei uns die Äsche in den sauberen und sauerstoffreichen Flüssen - wie ich finde einer der schönsten Fische - heimisch. Z.B. gab es im Sauerland in Lenne, Möhne und Ruhr wunderbare autochtone Äschenstämme.
Die sind aber leider dank des übermässigen Kormoranschutzes in Europa mittlerweile so gut wie ausgerottet. Da hat der NABU mit seinem Vogel des Jahres ganze Arbeit geleistet. Kormorane waren in unseren breiten nie heimisch, haben sich durch das Schutzprogramm mittlerweile in ganz Europa verbreitet und die Äschen flächendeckend fast ausgelöscht. In Slowenien haben die Einheimischen freiwillige Wachmannschaften organisiert die über den Winter die Flüsse bewachen um die Äschen vor den einfalleden Kormoranen zu schützen. Ich hab nix gegen Kormorane, aber was da heutzutage passiert, ist nicht nur nach meiner Meinung für die Natur als Gesamtsystem nicht gut ...
Was wirklich ganz selten ist, ist die Marmorierte Forelle, die so genannte Marmorata. Die gibt es weltweit nur in Slowenien in der Soca und einigen Zuflüssen. Über diese Forelle gibt es auch einen faszinierenden Film: "Der Smaragdene Fluss". Kommt öfter mal auf 3SAT.
So jetzt aber genug über Fische geredet ...
Übrigens, sofern sie nicht eines natürlichen Todes gestorben sind, schwimmen alle hier abgebildeten Fische noch in ihrem angestammten Fluss ...
LG,
Olaf