Hallo zusammen,
zum guten Fotografieren gibt es zum Glück die modernen Kameras, die mit vielen Automatiken schon fast die Bilder selbst machen. Ich brauche mir keine Gedanken mehr zu machen, welche Verschluß-Zeit, Blende und sogar Entfernung ich einstellen muß.
Aber manchmal weiß so eine Automatik eben nicht, was mir wichtig ist auf dem Bild, bzw. wie kann ich das Hauptmotiv freistellen, wie kann ich unwichtige und damit störende, ablenkende Dinge ausblenden. Hier fängt die Kreativität jedes einzelnen Fotografen an.
Um nun aber eine Entscheidung bei der Entstehung fällen zu können, muß man doch ein wenig Theorie beherrschen.
Es muss dafür gesorgt werden, dass auf den Sensor die richtige Lichtmenge fällt. (Keine Angst, dies überlassen wir gerne der eingebauten Belichtungsautomatik.)
Dabei kann z.B. herauskommen: Belichtungszeit 1/100 sec.; Blende 8,0
Diese Lichtmenge entsteht, wenn eine gewisse Helligkeit (Blende) auf den Sensor fällt, die durch eine Zeit (Verschlusszeit) begrenzt wird.
Betrachten wir als erstes die Verschlusszeiten. Hierfür gibt es eine genormte Zeitachse. Diese ist so aufgebaut, dass man nicht jede beliebige Zeit einstellen kann, sondern die Zeitsprünge halbieren sich jeweils auf die Hälfte bzw. verdoppeln sich jeweils.
Beispiel Verschlusszeiten: … 1/800 1/400 1/200 1/100 1/50 1/25 sec. … usw.
Bei modernen Kameras gibt es nicht nur diese Möglichkeiten, sondern die einzelnen Sprünge sind nochmals in 1/2- bzw. 1/3 Sprünge zusätzlich unterteilt.
Damit die Blendenverstellung den gleichen Effekt bewirkt, muß die Helligkeit auch in halbierten bzw. verdoppelten Schritten erfolgen. Da sich Licht nicht linear ausbreitet, sondern quadratisch, kommen für die Bezeichnungen der Blendeneinstellungen scheinbar sehr krumme Werte heraus.
Beispiel Blenden: … 2,8 4,0 5,6 8,0 11 16 … usw.
Auch hier gibt es Zwischenwerte in 1/2 bzw. 1/3 Abständen.
Wenn ich nun einen bestimmten Lichtwert einstellen will, dann könnte es in einem Beispiel folgendermaßen aussehen:
Verschlusszeit: 1/800 sec. Bei einer Blende 2,8
Wenn ich hier die Verschlusszeit verdopple --> 1/400 sec., dann muss ich, um den gleichen Lichtwert zu erhalten, die Blende auf den halbierten Wert einstellen --> 4,0
Wenn man bis hierher alles verstanden hat, dann merkt man, dass eine ganze Reihe unterschiedlicher Einstellungen von Verschlusszeit und Blende möglich sind, die alle dieselbe Belichtung bewirken.
Beispiel:
Zeit in Sekunden: … 1/3200 __1/1600 __ 1/800 __ 1/400 __ 1/200 __ 1/100 __ 1/50 __ 1/25 … usw.
zugehörige Blende:....1,4 ____ 2,0 _____ 2,8_____ 4,0_____ 5,6_____ 8,0_____ 11_____ 16 .... usw.
Alle diese Einstellungsmöglichkeiten bewirken also dieselbe und richtige Belichtung. In einer ersten oberflächlichen Betrachtung ist es völlig egal, welche Einstellung ich wähle.
Nun weiß man aber, dass die Verschlusszeit wichtig ist für Bewegungs(un-)schärfe und deshalb kann ich bei sich schnell bewegenden Objekten (ein Airedale!) nur eine sehr kurze Verschlusszeit wählen.
Genauso weiß man, dass unter anderem, die Einstellung der Blende die Schärfentiefe beeinflusst. Deshalb benötige ich für ein Bild, dass von vorne bis hinten knackscharf sein soll eine kleine Blende (große Blendenzahl!)
Hierzu habe ich mal ein paar Bilder eingestellt, die genau nach diesem Beispiel entstanden sind.
TK_0304-Forum-1,4-3200.jpg
TK_0308-Forum-2-1600.jpg
TK_0311-Forum-2,8-800.jpg
TK_0314-Forum-4-400.jpg
TK_0317-Forum-5,6-200.jpg
TK_0320-Forum-8-100.jpg
TK_0323-Forum-11-50.jpg
TK_0326-Forum-16-25.jpg
Viele Grüße
Thomas
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