gespaltene Kralle

Erfahrungsaustausch und Hilfe bei Krankheiten - erfolgreiche Therapien
Benutzeravatar
Kirsten
Benutzer
Beiträge: 2042
Registriert: Di 29. Dez 2009, 13:20
Wohnort: Hamburg

gespaltene Kralle

Beitrag von Kirsten » Do 9. Dez 2010, 13:13

Hallo!
Da Meiko sich die rechte Vorderpfote so intensiv leckte, schaute ich mir die Pfote genauer an: die rechte mittlere Kralle ist gespalten und man kann das Nagelbett etwas sehen. Wenn Meiko läuft, humpelt er nicht und außer dem Lecken merkt man ihm nix an.
Ich habe nun vorsichtig etwas die 2 Krallenteile gekürzt und vorsorglich zum Schutz verbunden.
Sollten die Krallenteile vom Tierarzt entfernt werden, oder wächst es gut raus?
Tschüß Kirsten

GabyP
Benutzer
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:11
Wohnort: im Unterallgäu
Kontaktdaten:

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von GabyP » Do 9. Dez 2010, 13:30

Hallo, Kirsten,

wenn die Kralle nicht schon gespalten aus ihrem Bett herauswächst, dann kannst Du - wenn sich nicht noch Probleme außer Lecken ergeben - abwarten. Aber wenn der Schaden "innen" sitzt, dann würde ich schon zum Tierarzt gehen, das wird dann meist von allein nicht besser.

An die Fachleute hier: wie wäre es, die Kralle mit Tesa zusammenzuhalten (sofern der Schaden wirklich nur äußerlich ist)?

Gute Besserung für Meiko und viele Grüße

Eddi

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von Eddi » Do 9. Dez 2010, 14:10

Hallo Kirsten,

wenn der tapfere Meiko nicht humpelt, ergo nicht so viel Schmerzen hat, kannst Du die Kralle so kurz wie möglich ans Leben schneiden, damit sie erstmal eine Zeitlang aus der Belastung kommt und der Bruch heilen kann. Es heilt eh nur das "Fleisch" drunter, natürlich nicht die Hornschicht, aber das weißt Du ja selbst.
Genau gucken, ob es "nur" entzündet oder schon eitrig ist. Bei letzerem den TA aufsuchen. Ich persönlich gebe bei sowas nur ABs, wenn der Besitzer sich nicht gut kümmern kann. Ansonsten evtl baden in Rivanol, Pfotenschuh für draußen (wenn er die Kralle nicht stärker reizt, als Barfuß gehen), sauber und trocken halten, bzw bei dem Wetter immer wieder schön trocken legen.
Je weiter der Riß nach hinten ins Nagelbett geht, umso schlechter ist die Prognose für eine Heilung ohne AB und Verband, aber bei meinen eigenen hab ich das immer hinbekommen und Du bist ja nicht ganz unerfahren, was sowas angeht.
Tapen läßt sich so eine Kralle schlecht, ansonsten ist die Idee grundsätzlich gut, denn das verhindert, daß die nachwachsenden Anteile einreißen. Aber das bedingte ein winziges kleines Tape, unter dem es nicht "zum gären" kommen dürfte. Kürzen, um nicht zu belasten reicht eigentlich aus.
Traumeel-Tabletten, Calendula-Tinktur lokal u/o -Globuli ganzhundig können zusätzlich helfen. Über Nacht oder stundenweise beim Schlafen Verbändchen mit Jodsalbe oder Acridinsalbe sind auch gut.

Wenn alles gut und schnell abheilt, kann es aber noch sinnvoll sein, die Kralle in der nächsten Zeit immer schön kurz zu halten, damit sie nicht wieder reißt, wenn sie belastet wird.

Grundsätzlich ist es immer schwer, ohne Sicht auf die Dinge Tips zu geben. Kann auch alles ganz falsch sein und besser mit allerlei TA-Gedöns versorgt werden.
Ich trau Dir zu, daß Du das einschätzen kannst.

LG und gute Besserung
Eddi

Freddy

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von Freddy » Do 9. Dez 2010, 15:56

Hallo,
Eddi hat geschrieben: Tapen läßt sich so eine Kralle schlecht, ansonsten ist die Idee grundsätzlich gut, denn das verhindert, daß die nachwachsenden Anteile einreißen. Aber das bedingte ein winziges kleines Tape, unter dem es nicht "zum gären" kommen dürfte. Kürzen, um nicht zu belasten reicht eigentlich aus.
...nur mal kurz dazwischen: Wäre Kleber (Sekundenkleber?) nicht eine Option, um die Gefahr eines weiteren Einreißens der Kralle zu verringern?

LG
Freddy

Eddi

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von Eddi » Do 9. Dez 2010, 16:07

Hallo Freddy,

Sekundenkleber kann man natürlich offiziell nieeemals empfehlen :dog_ph34r , kann sogar gewebereizend sein (habbich hören sagen :dog_wink ). Aber wiewohl ich gehört habe, man könne damit kleinere Wunden verschließen (bei TÄinnenpfoten klappts prima), hat er leider nicht genügend Halt, um hier die Krallenhornfragmente sicher zu fixieren. Im schlimmsten Fall entfaltet er eher eine Keilwirkung, weil er dazwischen läuft und nicht rasch genug ans Horn bindet. Habe über Wochen einen Daumennagel damit recht gut geschlossen, aber musste schwer achtgeben, daß die Abbindephase akkurat ablief. Da hatte der Kleber aber keine Funktion beim Zusammenhalt zu übernehmen.
Die Hebelwirkung, die beim Abfußen auf die Kralle einwirken kann, sollte man nicht unterschätzen.
Es heißt ja Versuuch macht kluuch.... wenn's nicht hält, warens halt zwei Tropfen, keine echten Verluste.

LG
Eddi

Benutzeravatar
Kirsten
Benutzer
Beiträge: 2042
Registriert: Di 29. Dez 2009, 13:20
Wohnort: Hamburg

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von Kirsten » Do 9. Dez 2010, 19:00

Hallo!
Heute kam mir noch die Idee, die 2 Krallenteile mit Nagelmasse aus der menschlichen Fußpflege zu verbinden.
Es eitert nicht und sieht auch nicht entzündet aus. Meiko läuft, hüpft und rennt damit wie sonst auch. Ich kann die Kralle auch ohne Protest von Meiko anfassen, aber dann schaut Meiko ssseeeehhhrrr genau, was ich da mache.
Tschüß Kirsten

Benutzeravatar
Kirsten
Benutzer
Beiträge: 2042
Registriert: Di 29. Dez 2009, 13:20
Wohnort: Hamburg

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von Kirsten » Mo 13. Dez 2010, 18:20

Hallo!
Ich habe die losen Krallenteile mit Nagelmasse aus der menschlichen Fußpflege verbunden und nun hat Meiko eine weiße Kralle - er leckt nicht mehr, läuft und hüft wie immer umher :dogrun und ich werde die Kralle regelmäßig im Auge behalten.
Tschüß Kirsten

Benutzeravatar
pio2
Benutzer
Beiträge: 142
Registriert: Di 26. Jan 2010, 14:39
Wohnort: Ostholstein

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von pio2 » Mo 13. Dez 2010, 20:18

Hallo Kirsten,
für den Fall, dass der Nagelfüller nicht halten sollte, beschreibe ich hier mal eine Variante von dem, was Eddi bereits beschrieben hat und bei Winstons Hinterpfotenkrallenspaltung (tolles Wort) sehr gut funktioniert und auch die wildesten Scharrorgien ausgehalten hat.
Bei der TÄ stand zur Wahl: Kralle ziehen oder mit Sekundenkleber kleben – wir haben geklebt.
Zu Hause bei genauerer Betrachtung war mir das Ganze von unten her zu zackelig und sah für mich auch nicht so stabil aus.
Ich habe dann 2 Komponenten Epoxykleber zu Verstärkung (aus der Doppelspritze angemixt) mit einem kleinen Malpinsel zusätzlich auf die Kralle aufgetragen und dabei den unteren Bereich der Kralle stärker ausmodeliert. Dann kam zu schnelleren Aushärtung noch 30 min Rotlicht – da ich keine UV Lampe habe – drauf und für die nächsten 2 Stünden eine Kinderlaufsocke als Schutz. Um es noch stärker zu machen, könnte man auch die Kralle mit Epoxy einpinseln, sie mit einem kleinen hauchdünnem Stück Seidenstoff o.ä. umwickeln und das dann mit Epoxy bestreichen und glatt modellieren. Das ganze müsste so auch auf dem Nagelfüller halten.
Vielleicht könnte man auch tapen und das dann mit Epoxy dicht machen und verstärken, um den von Eddi beschriebenen Trennkeil zu vermeiden.
Bei Winston ist das Geklebte nach 6 Wochen abgefallen, darunter war die „neue“ Kralle zwar kleiner und etwas krumm, aber sie macht selbst das wildeste Machogescharre mit – was willste mehr.

Viele Grüße und gute Besserung!!! :brav
Günter + Winston
Manche Leute verstehen etwas von Hunden, vom Menschen und vom Leben. Sie wissen einfach alles ! Und vor allem - Sie wissen alles besser. Frei nach Helmut Schmidt.

Eddi

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von Eddi » Mo 13. Dez 2010, 20:27

Hallo,
von pio2
ist das Geklebte nach 6 Wochen abgefallen, darunter war die „neue“ Kralle zwar kleiner und etwas krumm, .... – was willste mehr
grundsätzlich sind solche Klebeorgien aus physikalischer Sicht sicher gut.
Aber was ich mehr will: darauf achten, daß man wirklich keine Entzündung luftdicht verpackt und es unter der Kleberei fröhlich vor sich hin gärt. Selten aber erlebt: Tetanus beim Hund.
Bitte erst eventuelle Entzündungen/bakterielle Beteiligungen ausschließen u/o unter Sauerstoffzutritt abheilen lassen und die ganze Sache sicher und gewebeverträglich desinfizieren. Natürlich geht's meist gut, aber ich kann nicht anders, auf die Gefahr muß ich einfach hinweisen....schulligung.... :dog_huh

LG
Eddi

Benutzeravatar
pio2
Benutzer
Beiträge: 142
Registriert: Di 26. Jan 2010, 14:39
Wohnort: Ostholstein

Re: gespaltene Kralle

Beitrag von pio2 » Mo 13. Dez 2010, 21:03

Hallo Eddi,
natürlich hast Du da vollkommen recht – eine Infektion unter Luftabschluss ist oft die Hölle. Und es ist gut das Du darauf hinweist – danke.
Also vor dem Kleben des Spalts muss dieser ausreichend desinfiziert werden und das ist in Winstons Fall auch durch die TÄ geschehen. Dann hat sie nach kurzer Trocknung mit Sekundenkleber geklebt. Danach dürfte der Bruchspalt ziemlich luft – feuchtigkeitsdicht verschlossen gewesen sein, sodass weiteres Klebematerial hygienetechnisch wohl nicht mehr so zum Tragen kam.
Von Epoxy weiß ich das es im noch flüssigen gemischten Zustand ziemlich toxisch ist, während man später drauf rumkauen kann (wie der Hund von einem bekannten Bootsbauer, der im Betrieb immer auf den gebrauchten Epoxyaufbringrollen rummgnabbelt und nun schon 14 ist).
Vielleicht hat ja auch flüssiger Sekundenkleber eine Toxizität, die vielleicht eine desinfizierende Wirkung hat?

V.G.
Günter + Winston
Manche Leute verstehen etwas von Hunden, vom Menschen und vom Leben. Sie wissen einfach alles ! Und vor allem - Sie wissen alles besser. Frei nach Helmut Schmidt.

Antworten

Zurück zu „Krankheiten & Verletzungen“