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von Eddi » So 14. Nov 2010, 23:43
Hallo,
oh man... jetzt hab ich ne wwwSeite durchstöbert und bin ganz grelle, endlich neue Übungssituationen zu bekommen. Da fällt erst auf, was wir in der Gruppe alles schleifen lassen. Naja, ich wüsste auch nicht so schnell, wie man das ändern könnte, aber ich denke, ich muß einfach hier ein paar Leute finden, die unabhängig davon trailen mögen.
Was noch aussteht ist der Bericht vom dritten Mutterbesuchstagtrail:
Ich wollte eigentlich keinen besonders extravaganten Trail mehr, nur mal einen längeren, damit einfach die Konzentrationsfähigkeit etwas länger gefordert wird.
Zu dem Zweck länger den passende Ort gesucht, wo ich Muttern ein wenig verschnaufen lassen kann, um unterwegs einen Geruchspool zu produzieren. Es sollte so eine Art Gartenhäuschen/Pavillon sein mit Ein- und Ausgang, wo sie rein geht, sich ein paar Minuten hinsetzt und dann an der anderen Seite wieder raus. Aber alle Wanderhüttchen im Wald, an die ich mich erinnerte, haben nur einen Eingang. Das erscheint mir etwas witzlos, eingedenk der Erfahrung, dass Zirbel sogar die Verleitspuren auf dem Parkdeck zugunsten einer wenige Minuten jüngeren Spur links liegen gelassen hat. Sie hätte möglicherweise im Vorbeigehen grad mal gemerkt, dass da ein Geruchspool drin ist, aber die frischere Spur ja quasi direkt im Anschluß weitergeht.
Was ich dann gefunden hatte, war ein Vereinsheim am Sportplatz, das eine Art Veranda bildet, durch die Überdachung und zwei geschlossene Seiten. Zudem ein „öffentlicher“ Ort, wo rumsitzende Fremde ebenso wenig vertrieben würden, wie ein kurz durchkommender Hund mit Frauchen in Wichtigerwarnfarbenweste.
Also ging die Strecke so: Abgang an kleiner Straße im Wohngebiet, abbiegen zum Sportplatz durch ein Tor, welches für Zirbel wieder geschlossen wurde. Um den Sportplatz drumrum auf Grasboden, unters Dach, Geruch hinterlassen, ein paar Mal im Kreis laufen und alles mit Geruch kontaminieren. Rechtsrum verlassen und 200 m zur Kreuzung, rechts, von da 300 m zum Opfer, alles Vorgärtengebiet. Morgens vor der Sprechstunde schon den Trail gelegt, starker Regen.
Früh nachmittags dann Zirbel angesetzt.
Das mit dem Törchen kam schon mal auf einem unserer Trails mit der MT-Gruppe vor, fand ich cool und Zirbel albern, gab keinen Punkt für Originalität, weil Zirbel völlig unbeeindruckt am Törchen stand und sich sicher war, dass ich es aufschiebe. Auf Gras ist es für meinen Waldläufer recht gewohntes Terrain. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass der recht gründliche Regen vom Vormittag einem starken Wind gewichen war, der scheint’s beim Auftrocknen recht viel für Geruchsverteilung sorgte, so dass Zirbel schon dort im windgeschützten viel Schlangenlinien lief und teils viele Meter neben der Spur war. Unterm Dach hat sie die Bank angezeigt, auf der das Opfer Pause gemacht hatte, die Verleitspuren völlig ignoriert und den Ausgang sofort genommen. Auf der Straße dann blies uns der Wind stramm ins Gesicht und die Nase von Zirbel ging unentwegt hin und her. Der ganze Hund schwankte sozusagen im Wind. Bis zur Kreuzung hat Zirbel es leidlich geschafft; sie wäre gern durch die Gärten gelaufen. An Hecken etc merkte ich nun, dass der Geruch sich hier wohl gefangen hatte, ebenso in Hauseingängen. Nach dem rechtsabbiegen wurde das noch deutlicher, Zirbel zog es stets nach rechts und sie checkte fast alle Eingänge zu den Häusern, merkte, hier ist nix, musste sich immer wieder neu einklinken.
Dann kam die Garage. Schrecklich, heute morgen (wie meine Mutter anschließend erzählte) stand sie wohl auch schon offen. Zirbel wollte nun unbedingt da rein aber der Besitzer hantierte rum und guckte schon etwas komisch und dann der Gau: er wollte mit dem einen Auto weg und Zirbel hatte die Richtugn noch nicht vorbei geschafft. So konnte ich seinem Wunsch nicht gut entsprechen, am Auto vorbei zu gehen aber nein, er rangiert das Auto bloß auf die Seite, also mit Zirbel wieder etwas zurück auf dem Weg, neu angesetzt (sogar die Schnüffeltüte noch mal hingehalten, weil sie nun echt raus zu sein schien) und hinter dem Hund her, alldieweil der Mensch nun mit dem zweiten Auto in unsere Spur fuhr. Aber diesmal hat Zirbel es geschafft, weiter zu machen und fand mit mehrfachem Pendeln über die gesamte Straßenbreite dann unser Opfer, nachdem wir an der nächsten Kreuzung noch mal ein paar Autos passieren lassen mussten.
Mutter konnte nicht ganz verstehen, dass der Hund sie quer über die Straße dann nicht erkannt hat und überhaupt, dass sie nicht wie im Fernsehen mit der Nase im Asphalt den Fußspuren folgte. Ein paar Mal hat sie uns heimlich ausgetrickst und einen Kreis um die „dritte Laterne da“ gelaufen und Gegenstände angefasst, wasZirbel natürlich nicht angezeigt hat. Ich weiß nicht, ob sie meine Erklärungen halbwegs verstanden hat, aber solange sie gerne das Opfer spielt, darf sie ruhig glauben, dass da was nicht mit meinem Hund stimmt....
LG
Eddi