Zirbel lernt Mantrailing

Mantrailing, Rettungshunde, Jagd-, Polizei-, Therapie- und Begleithunde
Uschi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Uschi » Di 16. Nov 2010, 00:05

kenzo hat geschrieben:Mensch Freddy,

was hast Du hier angerichtet!?
:crazy:
Ja, vor allem, weil ich nur lesen und nicht tun darf. Denn hier gibts absolut NICHTS, NULL, NIENTE :nein



Viele Grüße
Uschi

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Di 16. Nov 2010, 09:30

Moin,

ja Uschi und selbst wenn, kann es Dir auch so gehen wie mir, daß das, was die Hobby-Gruppe da so anbietet doch nicht langt, die eigenen Ansprüche schnell darüber hinaus gehen. Ich bin jetzt noch kein Vierteljahr dabei und möchte mich schon neu orientieren.

Ich habe hier einen neuen Thread aufgemacht, wo wir mal über einen Workshop reden sollten.
Vielleicht kommt ja was zustande.

LG
Eddi

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mi 24. Nov 2010, 12:14

Hallo Ihr Schnüffler,

gestern war es endlich mal wieder soweit: unsere Mantrailing-Gruppe traf sich bei wenigen Grad, im Dunkeln und Sprühregenschäuerchen. Egal, besser als nix. Zirbel, das Nackthuhn bekam ihr Mäntelchen über das Trailgeschirr und die Leine hab ich hinten raus gucken lassen. Ts, im ringelschwanz verhakt, sah voll albern aus. Dazu das neue Leuchthalsband (sehr leucht, sehr zufriedenstellendes Handling!) in grün, das ich wegen der Blendwirkung unter den Kragen des Mäntelchen machte, und es so die SChlappohren von hinten-unten beleuchtet, spacig!
Ich merkte gestern weil ich ja nun drauf achtete, was mir so alles fehlt, bzw aufstößt. Aber da auch andere in der Gruppe keine Lust haben immer "nachts" zu trailen, wurde mein Vorschlag, einfach mal privat zu treffen und im Hellen ein Stündchen zu trailen interessiert bedacht.

In den Gruppenfreien Zeiten habe ich einige Erkenntnisse mitgenommen. Erst die Trails, die ich mit Muttern gemacht habe, dann letztes WE das Treffen in PB mit ein paar Foris.
Erstmal für mich die Erkenntnis gefestigt, dass mir zwar das Trailen in unserer Gruppe Spaß macht, aber auf Dauer allein unbefriedigend sein wird.
Ich habe gemerkt, dass ich Zirbel nun allerhand zutrauen darf. Sie versteht definitiv, dass der Geruchsartikel das Ziel vorgibt, sie braucht dazu kaum sichtbar daran zu riechen und zergelt immer noch gern daran herum oder locht wenigstens die Tüte etwas.
Mittlerweile lässt sie sich nicht mehr so sehr von ungewohnter Umgebung ablenken und kommt auch auf befestigtem Böden gut zurecht.
Wie herum ich sie ansetze ist völlig wurscht, sie turnt eh herum und greift nach der Leine, weil es nicht schnell genug geht, wirkt am GA nicht sehr interessiert und braucht auch nicht viel Zeit, um die Richtung aufzunehmen.
Was immer noch schwierig ist, ist dass sie Leinenzug toleriert. Sie bricht zwar nicht mehr ab und dreht um, wie in den ersten Wochen, aber ich könnte sie mit einer Hand bequem am weitertrailen hindern. Hoffentlich kann ich das mit der Gruppe noch ein weing gesondert üben.

Zum anderen habe ich diesmal die Wege ja praktisch exakt gekannt und konnte so meinen Hund viel genauer interpretieren. In der Gruppe arbeiten wir ohne zweite Person, nur der Trainer steht an neuralgischen Punkten und holt falsch laufende zurück. Da kann ich oft nicht frühzeitig erkennen, wo Zirbel hinmöchte, bzw, ob es schon Zeit wird, dem Hund eine andere Richtugn vorzuschlagen. Der Trainer ist nicht immer nah genug dabei, um dem Hund anzusehen, was er vorhat. Neulich hat Zibel den Umweg genau andersrum um eine Baustelle gesucht, als die anderen Hunde, da wollte er dass ich abbreche und umdrehe, weil er glaubte, Zirbel hätte die Spur verloren. Sie guckte nämlich nach dem Opfer und er sah von hinten nicht, dass sie sehr wohl auch die Nase benutzte. Aber ich war ganz sicher und hab sie machen lassen. Mit dem Ergebnis, dass sie perfekt zum Opfer gefunden hat.
So langsam gelingt es mir, zu unterscheiden, wann der kurze Blick zurück zu mir fragend ist, nur kurz um Bestätigung ersuchend, frech-albern, wissend, weil sie meine Absicht sie zu veräppeln durchschaut hat, oder einfach völlig hilflos, weil die Spur abgerissen ist.

Ich konnte von hinten sehen ,wie die Nase regelrecht den ganzen Hund wegzog, wie sie sich auf einem „Duftstrom“ einklinkte und wo der Geruch unterbrochen war und Zirbel ihn mit Kopfpendelbewegungen und „schmatzen“ wieder fand.
Mittlerweile glaube ich recht gut erkennen zu können, ob Zirbel konzentriert dem Geruch folgt oder sucht oder ob der Geruch so offensichtlich für sie ist, dass Zeit für private Beschäftigung bleibt. Sie kann auch nebenbei ein paar Katzen und andere Tierchen erriechen. Aber dann schnüffelt sie anders. Und versichert sich zwischendurch immer wieder mit diesem Schmatzen, dass sie „nebenbei“ auch noch die eigentliche Arbeit in der Nase hat.

Mir hat das "privat Trailen" viel Spaß gemacht und Auftrieb gegeben. Leider auch die Motivation für die Gruppe ein bisschen geknickt. Und etwas Angst hinterlassen, ob ich ein Lösung finde, die mich dann auf Dauer befriedigt. Zur Not müssen wir diverse Seminare besuchen und evtl eine eigene Mannschaft ähnlich interessierter Trailer zusammen bekommen.
So jedenfalls macht es richtig Spaß und ich würde gern neue Übungen machen, wie Opferspur auf dem Wochenmarkt verfolgen und so.... Und verschiedene Opfer haben.

LG Eddi

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mi 24. Nov 2010, 19:13

Hallo Eddi,

es ist doch toll was Ihr in den paar Monaten schon alles gelernt habt, :thumbup: das spricht doch eigentlich auch für Eure Gruppe.

Bei uns in der Staffel ist es normalerweise üblich, das der Hundeführer entscheidet was er mit seinem Hund trainieren möchte. Natürlich spricht man sich ab, aber man kann auch immer eigene Wünsche äußern. Es ist ja eh sinnvoll Mantrailing systematisch zu betreiben und am jeweiligen Ausbildungsstand des Mantrailers auszurichten. Ich lass Dir dazu noch mal was zukommen...
Ich meine, Du kannst vielleicht Eure Gruppe ein bischen in Richtung "Einsatzfähigkeit" pushen...man kann sich natürlich auch andere Ziele setzen z.B. das Ablegen von Prüfungen. Die Trainings werden dardurch automatisch interessanter und professioneller werden...
Eddi hat geschrieben:Was immer noch schwierig ist, ist dass sie Leinenzug toleriert. Sie bricht zwar nicht mehr ab und dreht um, wie in den ersten Wochen, aber ich könnte sie mit einer Hand bequem am weitertrailen hindern. Hoffentlich kann ich das mit der Gruppe noch ein weing gesondert üben.
Als Mittel der Wahl würde ich hier den angereizten Basistrail sehen. Aber auch schon beim Start, wenn Du das Geschirr anlegst, kannst Du Spannung bei Zirbel aufbauen. Einfach durch entsprechendes Zureden. Ich sage immer Felix leise sowas in der Art: "Gleich geht es los...pass auf, den Burschen werden wir schon kriegen...". Ist vollkommen egal, was Du sagt, Zirbel sollte vor Ungeduld und Jagdlust winseln oder meinetwegen sogar aufheulen...und dann, nach dem Schüffeln und dem Suchkommando gehts ab... :dogrun
Ebenfalls wichtig: Die Trails nicht zu lang machen, lieber ein zwei kurze, knackige Sachen mehr, als einen langen Trail.
Eddi hat geschrieben: wirkt am GA nicht sehr interessiert und braucht auch nicht viel Zeit, um die Richtung aufzunehmen.
Bei bekannten Personen ist das normal, die Hunde kennen den Geruch und wissen wen sie suchen sollen. Es ist so, als wenn ich Dir ein Bild Deiner Mutter hinhalte, da brauchst Du nur einen Augenblick und schon weist Du wen Du suchen sollst. Wenn ich Dir aber das Bild eines Fremden vorhalte, muss Du schon genau hinschauen und es Dir einprägen.
Bei fremden Personen sollten die Hunde schon richtig mit der Nase in die Tüte reingehen und einen ordentlichen Sniff am GA nehmen. Du kannst mal versuchen am Ende des Trails, Zirbel aus der Tüte zu belohnen...das wirkt manchmal Wunder ;)


LG
Freddy mit Felix

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mi 24. Nov 2010, 19:52

Hallo Freddy,

hahaha, aus der Tüte belohnen? Welche Tüte? Zirbel zergelt die doch schon zu Beginn kaputt, wenn ich sie nicht rette.
Sie ist durchaus heiß am Start und kläfft und fiept, aber sie setzt es nicht in Zug um, sondern nur in stehen oder sitzen und heulen. Aber es wird ja langsam besser. Beim Treffen am WE in PB hab ich die "Opfer" nach der ersten Belohnung ein bißchen flüchten lassen und Zirbel anheizen. Da konnte ich schon viel mehr Spannung auf die Leine bringen. Daß sie mich richtig wegzieht, werden wir vermutlich nicht schaffen, aber das muß ja nicht. Wenn das insgesamt etwas mehr wird, langt es mir erstmal.

Ich hab mir ja jetzt auch in den Kopf gesetzt, daß ich gern hätte, daß Zirbel die Opfer richtig anzeigt. Nicht einfach in die Taschen krabbelt, um Kekse zu ergattern, sondern vorsitzt, kratzt, kläfft oä. Ich hätte ja gern anspringen, finde das so schön eindeutig, aber Birgit meint, das könnte dem Opfer nicht gefallen... ts, von Zirbel nicht gefallen, also bitte... :dog_wink

Ob ich das in der Gruppe vorschlagen kann, daß wir individueller trainieren? Hm, weiß nicht, ich glaub da muß ich diplomatischer vorgehen - es gibt nen Grund, weshalb ich nicht im Diplomatischen Dienst gelandet bin.... :dog_wub

Das mit dem Bild leuchtet ein. Klar, ich hab gestern zB einen Trail ohne Tüte vorher gemacht. War ja eh klar, wen wir suchen. Und ja, doch: wenn wir Fremde suchen kann es passieren, daß Zirbel desinteressiert die Nase in die Tüte hält und plötzlich doch noch mal richtig hinriecht. Ansonsten fordere ich sie auch nochmal extra auf. Aber daß sie mich für doof hält, wenn sie eh "nur" K. suchen soll, kann ich auch verstehen.
Ich gehe nun auch immer mit ihr herum, um sie erstmal die Abgangangsstelle und Umgebung erriechen zu lassen, wie Du es uns im Spessart gezeigt hast. In der GRuppe machen wir sowas nicht und ich dachte, eh ich mich erklären soll, mach ich das einfach mal "heimlich". Es fiel niemandem auf, daß ich etwas vor unserer Zeit im Kreis gedackelt bin, war ja kalt und Bewegung sinnvoll. Ich meine zu merken, daß Zirbel so in Ruhe feststellen kann, was hier los ist, die eine oder andere Duftmarke noch konfliktfrei checken und etwas Spannung aufbauen. Die Leine zu beginn zergeln muß sie trotzdem. :dog_nowink

LG
Eddi

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mi 24. Nov 2010, 22:45

Hallo,
Eddi hat geschrieben: Ich hätte ja gern anspringen, finde das so schön eindeutig, aber Birgit meint, das könnte dem Opfer nicht gefallen... ts, von Zirbel nicht gefallen, also bitte... :dog_wink
Ich denke da hat Birgit recht...anspringen kommt nicht immer so gut. Überhaupt finde ich die Anzeige nicht soooo ganz wichtig. Man kann oft das nehmen was die Hunde anbieten...wenn es für den Hundeführer eindeutig ist.
Wir hatten mal einen Trail bei dem eine mir unbekannte Person, im Zuge eines Einsatztrainings, gesucht wurde. Wir haben sie nach ca. 3 Stunden auch gefunden (die Person hatte Zug und Bus benutzt!). Sie saß auf einer Bank neben einer anderen ebenfalls unbekannten Person. Rundum waren noch mehr Leute. Felix lief zur gesuchten Person hin ...und tat etwas das er noch nie zuvor getan hatten. Er legte seinen Kopf auf den Oberschenkel der Person. Wir hatten nie zuvor eine spezielle Anzeige geübt....was will man mehr?
Wenn Zirbel halt Taschen durchsuchen möchte :D ...warum nicht? Solange sie das nur bei den Opfern und nicht bei allen möglichen Passanten tut, ist es doch ok.

LG
Freddy

Teddy.

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Teddy. » Mi 24. Nov 2010, 22:53

Hallo,

das:
Freddy hat geschrieben:(...)die Person hatte Zug und Bus benutzt! (...)
finde ich jetzt extrem bemerkenswert!

Wie hat Felix das geschafft? Wie weit ist die Person per ÖPNV gefahren?

lg
Dina

Freddy

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mi 24. Nov 2010, 23:12

Hallo Teddy,

das war in der Tat bemerkenswert, vielleicht aber auch etwas Glück oder er hatte an dem Tag seine Sternstunde:

Kurzfassung: In Erndtebrück hat Felix die ca. 30 Stunden alte Spur, beginnend auf dem Parkplatz eines Baumarktes, ein paar hundert Meter durch Stadtgebiet bis zum Bahnhof verfolgt, Er ist, was nun kaum zu glauben ist aber im Video festgehalten wurde, am richtigen Bahnsteig stehengeblieben und hat auch noch in die richtige (Fahrt-)Richtung geschaut. Im nächsten Ort, nach ca. 6 Km Autofahrt haben wir die Spur am Bahnhof wieder aufgenommen und bis zu einer Bushaltestelle verfolgt. Nach weiteren 3 Km Autofahrt habe ich Felix an der nächsten Bushaltestelle erneut angesetzt. Nach ein paar hundert Metern Fußweg hat er die uns unbekannte Person auf einer Bank sitzend identifiziert...

LG
Freddy

PS: Fiel mir gerade noch ein ich hatte über diesen Trail schon mal hier geschrieben

Teddy.

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Teddy. » Mi 24. Nov 2010, 23:20

Bemerkenswert ist dafür noch ein schwaches Wort!

wobei:
Freddy hat geschrieben:(...)und hat auch noch in die richtige (Fahrt-)Richtung geschaut.(...)
Der Bahnsteig ist doch beschriftet, oder?!? happy_02

Hierzulande wäre das mit dem Schauen in Fahrtrichtung schauen ziemlich leicht -- und zugleich nicht sonderlich aussagekrätig: wir haben einen Kopfbahnhof... :crazy:

Meine Hochachtung!
Dina

Eddi

Re: Zirbel lernt Mantrailing

Beitrag von Eddi » Do 25. Nov 2010, 13:02

Hallo,
Man kann oft das nehmen was die Hunde anbieten...wenn es für den Hundeführer eindeutig ist.
najaaa, Zirbel bietet da nicht so richtig was eindeutiges an. Sie krabbelt halt bei K., dem Standard-Opfer, gleich in die Tasche, wo alle inividuellen Belohnungen drin sind. Und die anderen Opfer reagieren in jedem Fall zu früh, kaum mal einer, der erst auf den Hund reagiert, auch unbewusst lassen sie Zirbel merken, daß sie richtig ist und die Belohnung riecht dann ja auch schon. Und sie ist auch nicht drum verlegen, anderen Leuten Kekse abzuluchsen. Ganz besonders, wenn sie ungefragt einfach die Nase oder noch größere Körperteile in Taschen steckt, finden die Menschen das meistens "ach, der ist aber goldig, und so schlau, der weiß genau, wo die Leckele sind, guckda einen darfst du...." :dog_wacko
Insofern müsste man bei Zirbel schon etwas aus dem "Angebot" verstärken.
Überhaupt finde ich die Anzeige nicht soooo ganz wichtig.
nee, eigentlich nicht. Schon gar nicht, wenn "nur" aus Spaß getrailt wird.
Aber ich fand die Berichte interessant, wo und wie die Hunde anzeigen und im Ernstfall macht das natürlich auch Sinn, wenn auch nicht entscheidend wichtig. Nur in Amiland müssen die zur Entflohenenjagd eingesetzten Hunde den "Verbrecher" anspringen. Das wird dort angebl sogar vor Gericht verwertet.
Mal sehen, welches Verhalten Zirbel anbietet, wenn das Opfer ihr die gerechte Belohnung vorenthält. Vielleicht kläfft sie dann oder tatscht mit der Pfote. Das fänd ich auch nett.
Ich möchte das jetzt einfach mal haben, so wie eine hübsche Kenndecke mit Reflexstreifen drauf und so, Gimmicks halt.
Andere Frauen wollen schöne SChuhe, ich möchte eine putzige Anzeige vom Hund, paasend zum Design vom Geschirr :dog_rolleyes .....

LG
Eddi

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