Hallo Lutz,
lutz hat geschrieben:Viele Züchter sind auch heute noch der Meinung, dass sich Leistungen wie abgelegte Arbeitsprüfungen vererben. Da Prüfungen aber meist jedoch auf angelernten Übungseinheiten basieren, sind abgelegte Prüfungen nicht erblich,
darüber haben wir vor langer Zeit schon mal diskutiert und waren einstimmig der Meinung, dass Prüfungserfolge sich nicht vererben. Wie sollten sie auch? Du erinnerst Dich sicher.
Aber, Du kannst auf dem Hundeplatz sehr wohl das Temperament und die Nervenausstattung des Hundes sehen. Du kannst sehen ob man ihn, wie Regine sagt, zum Jagen tragen muss, oder ob er begeistert bei der Arbeit ist. Und das kannst Du auch noch sehen, wenn er voll ausgebildet ist. Auch wenn die Übungen antrainiert sind, siehst Du am einzelnen Hund, ob er mit Begeisterung und Spannung dabei ist, oder ob er froh wäre, wieder den Platz verlassen zu dürfen, weil er es nur "pflichtgemäß" durchführt.
lutz hat geschrieben:dass ich die Möglichkeit habe mich mit dem Airedale einige Zeit zu beschäftigen und ihn im wahren Leben und nicht nur auf einem Hundeplatz beobachten kann. Das würde ich auch manchem Züchter empfehlen anstatt nur nach Prüfungsergebnissen oder Ausstellungserfolgen und dem "Katalog" für Zuchtrüden zu gehen.
Wie soll ein Züchter das machen, den Rüden eine Weile im wahren Leben zu beobachten und sich mit ihm zu beschäftigen? Er kann doch nicht beim Rüdenbesitzer eine Woche einziehen?
Beim Besuch auf dem Hundeplatz kann der Züchter aber schon erkennen, wes Geistes Kind der Rüde ist. Und das hat nicht unbedingt was mit erreichter Punktezahl bei Prüfungen zu tun.
lutz hat geschrieben:auch ohne irgend eine genormte Leistungsprüfung zu beurteilen,
Ja, die Prüfungen sind genormt, ist schon richtig. Aber meine erste AT-Hündin hätte schon die ersten Minuten der UO nicht überstanden und wäre beim ersten Schuss meilenweit geflüchtet, oder hätte sich im Kreis gedreht und unter sich gemacht. Und SOWAS hättest Du meinem Hund nun nicht bei einem Besuch bei mir angemerkt. Du hättest auf dem Platz dann auch gesehen, dass sie Angst vor Männern hat, die auf sie zugehen. Hätte ich verhindern können, dass Du das erkennst, hättest Du mich "normal" besucht.
Ich hätte gänzlich verhindern können, dass Du siehst, wieviel Angst sie hat. Ich wäre mit Dir im Wald spazieren gegangen und da hättest Du einen völlig entspannten Hund erlebt. Wir wären nicht in die Innenstadt gegangen, denn da hättest Du sehen können, wie sie vor Angst vor allem außer sich gerät.
Auf einem Hundeplatz, mit "genormten" Übungen, hätte ich es nicht verbergen können.
LG
Uschi