Tagebuch eines Wüstlings
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Max
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Jaaaaaaa ich durfte Wüsti streicheln - und wie! Der junge charmante Mann kam langsam erst mit einem kleinen Pfötchen, dann mit dem zweiten kleinen Pfötchen gaaaaanz vorsichtig auf meinen Schoß gekrabbelt - habe ja wirlich versucht ihn zu ignorieren, aber es ging nicht - besonders, als er mich mit seiner süßen Lakritznase anstubbelte um gestreichelt zu werden. Hatte auch den Eindruck, dass er die Streicheleinheiten genossen hat. Liebes kleines Kerlchen!
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sijuto
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Hi Ihr,Max hat geschrieben:Jaaaaaaa ich durfte Wüsti streicheln - und wie!
bin ein bisschen neidisch - ich hab ihn nur angeranzt, dass er mir meinen Verschluss der Wasserflasche nicht klaut und ganz artig hat er ihn wieder ausgespuckt und sich getrollt - jetzt bin ich bestimmt die Buhfrau für ihn und Susanne die Liebe.
Da hab ich ja ein bisschen Pech gehabt
Liebe Grüße
Silke
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LiBy608
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Und,????? wo findet er jetzt sein neues ZuhauseMax hat geschrieben:![]()
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Ich glaube, ich habe bei Wüsti "einen Stein im Brett".
B+E
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Eddi
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Hallo,
@Silke
tja, da denkt man gar nicht drüber nach und dann spurt das Wüsti auch, gell!
Ich hatte schon den Eindruck, daß er relativ gelassen mit all den fremden Menschen und Hunden umging. Und bestimmt mag er Dich deshalb nicht weniger; vermutlich ist er froh, wenn er lernt, daß Menschen grundsätzlch in der Lage sind, ihm Grenzen zu setzen und daß das völlig ok ist.
Ich hatte ja schon so meine Bedenken, ob er bereits gesellschaftskompatibel ist, aber warum eigentlich nicht?
Jedenfalls freut es mich, daß er gut angekommen ist und zeigt, daß er ja doch ein liebes Kerlchen ist.
Mittwoch 14. Juli
nachdem Wüsti gestern doch ein wenig ausgepowert war, gab es heute einen Tag mit wenig Action. Er war morgens auch noch muffelig, so wie er sonst immer abends ist, nach einem anstrengenden Tag. Aber es sei ihm gegönnt.
Viel neues haben wir nicht gemacht, nur Pfoten abputzen. Bislang gab es ja noch keine echte Gelegenheit, das tun zu müssen aber heute nach ein paar Regengüssen (GsD haben wir nicht viel abbekommen von den heftigen Unwettern) wollte ich nicht, daß die Hunde mit ihren Naßpfoten alles voller Tapser machen. Meine sind daran gewöhnt, für das Handtuch erst vorn die Pfötchen hoch zu halten, dann zwischen meinen Beinen durch zu gehen und die Hinterbeine nach hinten raus zu halten, dabei kann ich sie je nach Bedarf mit den Knien etwas festklemmen, damit sie nicht bloß bis drei zählen.
Wüsti hatte sich nach Jago in die SChlange gestellt und ich hab einfach mal gemacht. Kein Problem, auch das drüber stehen und einklemmen nicht, er war ganz fröhlich dabei und hat es wohl ebenfalls für normal gehalten. Ich habe ja schon alle Pfoten zwischendurch angefummelt und so, da gb es auch keinen Protest.
Auf der Weide ist er schon sehr heiß und findet, daß er das mit dem Kater unbedingt besser machen muß.
Der jedoch hält sich nun etwas bedeckt. Die Quetschungen vom Beißen sind übrigens harmlos, er macht einen fitten Eindruck. Fand es heute abend toll, daß ich allein kam und die Hunde im Auto bleiben. Er hat mich am Tor abgeholt und schien zu grinsen.
Ja, das war auch neu: habe für ein paar Minuten alle drei Hunde allein im Koffrraum gelassen, allerdings Fenster so auf, daß ich hören konnte, falls es Ärger gegeben hätte. Aber da ist Wüsti eher sehr zurück haltend und Jago ggüber eindeutig unterlegen. Ich traue mich auch immer öfter, die drei zusammen kurz allein zu lassen.
Allein lassen ist auch ein Thema: da ist Wüsti sehr artig. Klaut sich nix, macht nichts kaputt.
Sogar an der Leine gehen wird langsam besser, Wüsti zerrt nurmehr die ersten Meter und paßt sich dann gut an. Ich lasse auch immer öfter mal für eine kleine Strecke die Leine los. Nur draußen ist er nicht besonders gut ansprechbar. Da ist er so abgelekt, daß er relativ wenig auf mich achtet und kann ja keine Kekse essen, so daß man ihn gut ködern oder belohnen könnte. Da muß ich mir noch überlegen, wie ich mich und das herkommen schmackhaft machen kann.
Ich will morgen mal ein Dummy mitnehmen. Vermutlich flippt Zirbel völlig aus, wenn der "ihren" Dummy haben darf.... hmm, im moment wette ich, daß er nach dem Dummy guckt, sich von Zirbel wegnehmen läßt und dann wieder der Nase mit anderen Dingen nachgeht. Ob ich etwas Katzenfell dranbinde?
Zum Abendessen gabs wieder Kehlköpfe. diemal hat Madame Blitzkau einen extragroßen bekommen, da hat sie dann auch mal lange dran gehabt. Wüsti bekam den kleinsten, damit er auch fertig werden möge und hat das auch in wesentlich kürzerer Zeit geschafft. Aber er ist schrecklich aufgeregt, dß man ihm das Teil wegnehmen könnte, und versucht die ersten 5 Minuten ihn am Stück zu schlucken. Er happt damit rum, wie ein Krokodil, daß sich das Gnu im Maul zurechtschwuppt.
Fortsetzung folgt....
LG
Eddi
@Silke
tja, da denkt man gar nicht drüber nach und dann spurt das Wüsti auch, gell!
Ich hatte schon den Eindruck, daß er relativ gelassen mit all den fremden Menschen und Hunden umging. Und bestimmt mag er Dich deshalb nicht weniger; vermutlich ist er froh, wenn er lernt, daß Menschen grundsätzlch in der Lage sind, ihm Grenzen zu setzen und daß das völlig ok ist.
Ich hatte ja schon so meine Bedenken, ob er bereits gesellschaftskompatibel ist, aber warum eigentlich nicht?
Jedenfalls freut es mich, daß er gut angekommen ist und zeigt, daß er ja doch ein liebes Kerlchen ist.
Mittwoch 14. Juli
nachdem Wüsti gestern doch ein wenig ausgepowert war, gab es heute einen Tag mit wenig Action. Er war morgens auch noch muffelig, so wie er sonst immer abends ist, nach einem anstrengenden Tag. Aber es sei ihm gegönnt.
Viel neues haben wir nicht gemacht, nur Pfoten abputzen. Bislang gab es ja noch keine echte Gelegenheit, das tun zu müssen aber heute nach ein paar Regengüssen (GsD haben wir nicht viel abbekommen von den heftigen Unwettern) wollte ich nicht, daß die Hunde mit ihren Naßpfoten alles voller Tapser machen. Meine sind daran gewöhnt, für das Handtuch erst vorn die Pfötchen hoch zu halten, dann zwischen meinen Beinen durch zu gehen und die Hinterbeine nach hinten raus zu halten, dabei kann ich sie je nach Bedarf mit den Knien etwas festklemmen, damit sie nicht bloß bis drei zählen.
Wüsti hatte sich nach Jago in die SChlange gestellt und ich hab einfach mal gemacht. Kein Problem, auch das drüber stehen und einklemmen nicht, er war ganz fröhlich dabei und hat es wohl ebenfalls für normal gehalten. Ich habe ja schon alle Pfoten zwischendurch angefummelt und so, da gb es auch keinen Protest.
Auf der Weide ist er schon sehr heiß und findet, daß er das mit dem Kater unbedingt besser machen muß.
Ja, das war auch neu: habe für ein paar Minuten alle drei Hunde allein im Koffrraum gelassen, allerdings Fenster so auf, daß ich hören konnte, falls es Ärger gegeben hätte. Aber da ist Wüsti eher sehr zurück haltend und Jago ggüber eindeutig unterlegen. Ich traue mich auch immer öfter, die drei zusammen kurz allein zu lassen.
Allein lassen ist auch ein Thema: da ist Wüsti sehr artig. Klaut sich nix, macht nichts kaputt.
Sogar an der Leine gehen wird langsam besser, Wüsti zerrt nurmehr die ersten Meter und paßt sich dann gut an. Ich lasse auch immer öfter mal für eine kleine Strecke die Leine los. Nur draußen ist er nicht besonders gut ansprechbar. Da ist er so abgelekt, daß er relativ wenig auf mich achtet und kann ja keine Kekse essen, so daß man ihn gut ködern oder belohnen könnte. Da muß ich mir noch überlegen, wie ich mich und das herkommen schmackhaft machen kann.
Ich will morgen mal ein Dummy mitnehmen. Vermutlich flippt Zirbel völlig aus, wenn der "ihren" Dummy haben darf.... hmm, im moment wette ich, daß er nach dem Dummy guckt, sich von Zirbel wegnehmen läßt und dann wieder der Nase mit anderen Dingen nachgeht. Ob ich etwas Katzenfell dranbinde?
Zum Abendessen gabs wieder Kehlköpfe. diemal hat Madame Blitzkau einen extragroßen bekommen, da hat sie dann auch mal lange dran gehabt. Wüsti bekam den kleinsten, damit er auch fertig werden möge und hat das auch in wesentlich kürzerer Zeit geschafft. Aber er ist schrecklich aufgeregt, dß man ihm das Teil wegnehmen könnte, und versucht die ersten 5 Minuten ihn am Stück zu schlucken. Er happt damit rum, wie ein Krokodil, daß sich das Gnu im Maul zurechtschwuppt.
Fortsetzung folgt....
LG
Eddi
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Christine
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Hallo Eddi,
ich muß es einfach los werden: ich liebe das Wüsti-Tagebuch!!!!! und ich bin ganz beeindruckt, was Du in der relativ kurzen Zeit geschafft hast. Es zeigt sich wieder mal, wie unglücklich die meisten Hunde, die die Rudelführung übernehmen müssen, sein müssen und wie gut es ihnen tut, wenn sie dann auf jemanden treffen, dem sie endlich vertrauen können, daß er die Lage im Griff hat. Ich drücke Wüsti ganz fest die Daumen, daß sich ein würdiger Nachfolger für Dich findet.
Außerdem finde ich es klasse, daß Du Deinen Hundetherapieplatz frei für einen anderen armen Kerl halten willst und Wüsti auf alle Fälle weiter vermittelst. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Er ist mir ja schon nur durch Dein Tagebuch ans Herz gewachsen. (Falls jemand auf dumme Gedanken kommt: nein, wir haben schon 2 Hunde, 3 Katzen und 2 Pferde, von unseren ganz persönlichen Piepmätze rede ich erst gar nicht.)
Viele Grüße
Christine
ich muß es einfach los werden: ich liebe das Wüsti-Tagebuch!!!!! und ich bin ganz beeindruckt, was Du in der relativ kurzen Zeit geschafft hast. Es zeigt sich wieder mal, wie unglücklich die meisten Hunde, die die Rudelführung übernehmen müssen, sein müssen und wie gut es ihnen tut, wenn sie dann auf jemanden treffen, dem sie endlich vertrauen können, daß er die Lage im Griff hat. Ich drücke Wüsti ganz fest die Daumen, daß sich ein würdiger Nachfolger für Dich findet.
Außerdem finde ich es klasse, daß Du Deinen Hundetherapieplatz frei für einen anderen armen Kerl halten willst und Wüsti auf alle Fälle weiter vermittelst. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Er ist mir ja schon nur durch Dein Tagebuch ans Herz gewachsen. (Falls jemand auf dumme Gedanken kommt: nein, wir haben schon 2 Hunde, 3 Katzen und 2 Pferde, von unseren ganz persönlichen Piepmätze rede ich erst gar nicht.)
Viele Grüße
Christine
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Rover
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Hallo Eddi,
jetzt habe ich es endlich - nach mehreren Tagen Etappenlesen - geschafft, mit dem Wüsti-Tagebuch auf den laufenden Stand zu kommen.
Mannomann, was hast Du alles in der kurzen Zeit geschafft! Du bis ein Naturtalent, oder? Aus dem Tagebuch kann man eine Menge lernen, was man bei der Erziehung des eigenen Terriers nicht so toll hinbekommen hat.
Das Tagebuch läuft sehr vielen Hundeerziehungsbüchern, die so im Angebot sind, eindeutig den Rang ab!
Es ist super, dass Du die Zeit dafür findest. Danke!
Ich hoffe, Wüsti findet ein Zuhause, das ihm nahtlos weiter den nötigen Halt und Sicherheit geben kann. Das muss jemand sein, der das auch kann - sonst ist bestimmt auch ganz schnell alles wieder versaut.
Viele Grüße
von Kerstin
und Rover - nett, aber nicht so perfekt erzogen...
jetzt habe ich es endlich - nach mehreren Tagen Etappenlesen - geschafft, mit dem Wüsti-Tagebuch auf den laufenden Stand zu kommen.
Mannomann, was hast Du alles in der kurzen Zeit geschafft! Du bis ein Naturtalent, oder? Aus dem Tagebuch kann man eine Menge lernen, was man bei der Erziehung des eigenen Terriers nicht so toll hinbekommen hat.
Das Tagebuch läuft sehr vielen Hundeerziehungsbüchern, die so im Angebot sind, eindeutig den Rang ab!
Es ist super, dass Du die Zeit dafür findest. Danke!
Ich hoffe, Wüsti findet ein Zuhause, das ihm nahtlos weiter den nötigen Halt und Sicherheit geben kann. Das muss jemand sein, der das auch kann - sonst ist bestimmt auch ganz schnell alles wieder versaut.
Viele Grüße
von Kerstin
und Rover - nett, aber nicht so perfekt erzogen...
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Eddi
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Hallo Kerstin,
und alle Wüsti-Fans
Ich denke, ich habe mir einfach neben einem gewissen Pragmatismus auch angewöhnt, manche Dinge schlicht für selbstverständlich zu halten. Ich suche nicht jedesmal nach einer Erklärung, was in der Kindheit nun schiefgelaufen sein könnte. Ich verlange nichts unnatürliches, Hund kann das, Hund soll es dann auch machen. Für Hund wird das selbstverständlich und nicht ungewöhnlich. Klar, natürlich kann man nicht jedes Trauma ignorieren, aber meiner Meinung nach machen weniger die möglichen Traumata ein Problem, als einfach die Gewohnheit, nicht zu gehorchen, zu knurren usw. Es ist mehr das Problem, wenn ein Hund nicht gelernt hat, Vertrauen zu haben, wenn er keine Sicherheit und Konsistenz im Tun oder Lassen gelernt hat.
Ich flüstere dem Wüsti nix zu, ich habe keine spezielle Trainingtechnik, ich mach einfach. Wüsti muß nichts weiter tun, als ein paar Regeln befolgen, die beachte ich auch streng. Ich mache gar nichts extra mit ihm, wenn man mal von so ein paar Übungen absieht, wie nicht durch die Tür stürmen etc. Da gibt es zur jeweiligen Gelegenheit eben die Minuten, die es braucht, bis er artig wartet oder so. Er soll ja im Alltag angepasst teilnehmen können und genau das leben meine beiden und ich vor und Wüsti braucht bloß mitmachen. Er lernt das alles nebenbei, kein Hexenwerk, keine ungewöhnlichen Fähigkeiten.
Vielleicht es es die Tatsache, daß es mir ohne drüber nachdenken zu müssen leicht fällt, viele Dinge nebenbei zu verlangen. Wenn Wüsti beispielsweise durch die Tür drängelt, denke ich nicht lang nach, wird er halt mit dem Knie gegen den Rahmen gequetscht. Wenn ich es vorher merke, bremse ich sichtbar und schau oder sprech ihn böse an, das versteht Hund sofort und reagiert. Manchmal übe ich natürlich ein paar Dinge gezielt, um eine Situation so für ihn mit positiven oder negativen Reizen zu belegen, daß ich das nicht erst versäume, wenn er 100 meter dafür weggerannt ist. Zum Beispiel wil er ja immer das Karnickel fangen. Wäre nun nicht produktiv, wenn ich in der Tür rumbrülle, alldieweil er 50 m weiter am Gitter risselt. Also geht Wüsti mit zum Kaninhcne ich tue beschäftigt und prompt probiert Wüsti es. Tja, nun kann ich ihm die Schlappen aus 5 Meter ins Kreuz werfen und ihn direkt und ohne Erfolgserlebnis vom Kaninchen abbringen. Inzwischen läßt er auch ab, wenn ich in der Haustür rufe.
Ich sehe halt sehr früh, was Hund denkt und vorhat. Es ist eben einfacher, einen Hund abzurufen, wenn er grad einen Hauch von Reh in die Nase bekommt und sich darauf einnorden will, als erst wenn er 20 Meter hetzt. Das ist aber erlernbar und mit etwas Beobachtung auch bei viel subtileren Hinweisen relativ einfach. Ich reagiere bei vielen Dingen intuitiv, aber das kommt ja uach nicht von selbst, sondern durch viele lange Jahre, in denen man ein "Gefühl" für so etwas entwickelt hat.
Jeder weiß genau, was sein Hund grad denkt oder fühlt, wenn der einen bestimmten Blick aufsetzt, genauso macht man sich oft gar nicht bewusst, daß man genau wie unsere Hunde, die Körpersprache jederzeit interpretiert. Wenn man es sich bewusst machen muß, reagiert man oft zu spät. Aber ab und zu hilft es, wenn man weiß, warum man jetzt so oder so (re)agiert.
Und es ist auch nicht so, daß jede einzelne Macke der Reihe nach mühsam ausgebügelt werden muß. Wenn die Grundlage da ist, ergibt sich der Rest von selbst. Dann hat man zwar hier und da kleinere Baustellen, aber der Grundkonsens ist klar und alles andere kommt schon.
Freut mich,daß Euch das Tagebuch Spaß macht und ein paar Tips bringt, aber es ist nichts wirklich ungewöhnliches, was bei uns passiert.
LG
Eddi
die eher das Schreiben eines Tagebuchs ungewöhnlich findet
und alle Wüsti-Fans
nee, ja, vielleicht ein bißchen *rotwerd*Du bis ein Naturtalent, oder?
Ich denke, ich habe mir einfach neben einem gewissen Pragmatismus auch angewöhnt, manche Dinge schlicht für selbstverständlich zu halten. Ich suche nicht jedesmal nach einer Erklärung, was in der Kindheit nun schiefgelaufen sein könnte. Ich verlange nichts unnatürliches, Hund kann das, Hund soll es dann auch machen. Für Hund wird das selbstverständlich und nicht ungewöhnlich. Klar, natürlich kann man nicht jedes Trauma ignorieren, aber meiner Meinung nach machen weniger die möglichen Traumata ein Problem, als einfach die Gewohnheit, nicht zu gehorchen, zu knurren usw. Es ist mehr das Problem, wenn ein Hund nicht gelernt hat, Vertrauen zu haben, wenn er keine Sicherheit und Konsistenz im Tun oder Lassen gelernt hat.
Ich flüstere dem Wüsti nix zu, ich habe keine spezielle Trainingtechnik, ich mach einfach. Wüsti muß nichts weiter tun, als ein paar Regeln befolgen, die beachte ich auch streng. Ich mache gar nichts extra mit ihm, wenn man mal von so ein paar Übungen absieht, wie nicht durch die Tür stürmen etc. Da gibt es zur jeweiligen Gelegenheit eben die Minuten, die es braucht, bis er artig wartet oder so. Er soll ja im Alltag angepasst teilnehmen können und genau das leben meine beiden und ich vor und Wüsti braucht bloß mitmachen. Er lernt das alles nebenbei, kein Hexenwerk, keine ungewöhnlichen Fähigkeiten.
Vielleicht es es die Tatsache, daß es mir ohne drüber nachdenken zu müssen leicht fällt, viele Dinge nebenbei zu verlangen. Wenn Wüsti beispielsweise durch die Tür drängelt, denke ich nicht lang nach, wird er halt mit dem Knie gegen den Rahmen gequetscht. Wenn ich es vorher merke, bremse ich sichtbar und schau oder sprech ihn böse an, das versteht Hund sofort und reagiert. Manchmal übe ich natürlich ein paar Dinge gezielt, um eine Situation so für ihn mit positiven oder negativen Reizen zu belegen, daß ich das nicht erst versäume, wenn er 100 meter dafür weggerannt ist. Zum Beispiel wil er ja immer das Karnickel fangen. Wäre nun nicht produktiv, wenn ich in der Tür rumbrülle, alldieweil er 50 m weiter am Gitter risselt. Also geht Wüsti mit zum Kaninhcne ich tue beschäftigt und prompt probiert Wüsti es. Tja, nun kann ich ihm die Schlappen aus 5 Meter ins Kreuz werfen und ihn direkt und ohne Erfolgserlebnis vom Kaninchen abbringen. Inzwischen läßt er auch ab, wenn ich in der Haustür rufe.
Ich sehe halt sehr früh, was Hund denkt und vorhat. Es ist eben einfacher, einen Hund abzurufen, wenn er grad einen Hauch von Reh in die Nase bekommt und sich darauf einnorden will, als erst wenn er 20 Meter hetzt. Das ist aber erlernbar und mit etwas Beobachtung auch bei viel subtileren Hinweisen relativ einfach. Ich reagiere bei vielen Dingen intuitiv, aber das kommt ja uach nicht von selbst, sondern durch viele lange Jahre, in denen man ein "Gefühl" für so etwas entwickelt hat.
Jeder weiß genau, was sein Hund grad denkt oder fühlt, wenn der einen bestimmten Blick aufsetzt, genauso macht man sich oft gar nicht bewusst, daß man genau wie unsere Hunde, die Körpersprache jederzeit interpretiert. Wenn man es sich bewusst machen muß, reagiert man oft zu spät. Aber ab und zu hilft es, wenn man weiß, warum man jetzt so oder so (re)agiert.
Und es ist auch nicht so, daß jede einzelne Macke der Reihe nach mühsam ausgebügelt werden muß. Wenn die Grundlage da ist, ergibt sich der Rest von selbst. Dann hat man zwar hier und da kleinere Baustellen, aber der Grundkonsens ist klar und alles andere kommt schon.
Freut mich,daß Euch das Tagebuch Spaß macht und ein paar Tips bringt, aber es ist nichts wirklich ungewöhnliches, was bei uns passiert.
LG
Eddi
die eher das Schreiben eines Tagebuchs ungewöhnlich findet
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Uschi
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Hallo Eddi,
aber "einfach" zu machen bei einem Hund, der einen knurrend anspringt ist eben nicht einfach!!!
Liebe Grüße
Uschi
Eddi hat geschrieben:ich mach einfach.
aber "einfach" zu machen bei einem Hund, der einen knurrend anspringt ist eben nicht einfach!!!
Liebe Grüße
Uschi
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Mischka
Re: Tagebuch eines Wüstlings
Weißt, es gibt aber auch Sicherheit in den eigenen täglichen nicht ungewöhnlichen Problemchen. Ich war vor Mischka auf Wattebäuschchenkurs. Bei Hunden mit "Will to please" funktioniert das gut. Den Tips der Züchterin sah ich erst mal skeptisch entgegen. Dann erkannte ich: Ein Terrier tickt anders und da komme ich in oftmals in Gewissenskonflickt. Das was Du schreibst, macht mich selbstsicherer auch härter, konsequenter ist sicher das richtige Wort und bestärkt mich, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Wir werden ein Team und ich habe einen ganz tollen Hund!Eddi hat geschrieben: Freut mich,daß Euch das Tagebuch Spaß macht und ein paar Tips bringt, aber es ist nichts wirklich ungewöhnliches, was bei uns passiert.![]()
DANKE!
