Silvesterangst

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Anja1402
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Re: Silvesterangst

Beitrag von Anja1402 » Mi 1. Jan 2020, 20:55

Bei uns war es von der Knallerei her ähnlich wie letztes Jahr - hätte schlimmer sein können, aber auch besser happy_02

Anders als in den letzten Jahren hatten wir dieses Jahr keinen Besuch, sondern haben den Silvesterabend ganz gemütlich zu viert (später dann zu dritt - die Kleine hat geschlafen wie ein Stein und ist auch nicht aufgewacht, als das Geböller losging :dog_blink ) verbracht, einen Action-Film geschaut (und die Lautstärke schön aufgedreht :dog_biggrin ) und Struppi konnte zwischen uns auf der Couch liegen. Als es bei Einbruch der Dunkelheit losging mit den ersten Polenböllern (die richtig lauten Teile), setzten wir Struppi spaßeshalber die lärmreduzierenden Kopfhörer meines Mannes auf, und was soll ich sagen - anscheinend hat es geholfen happy_02 der Hund war deutlich entspannter als letztes Jahr und hat nur bei besonders lauten Knallern mal den Kopf gehoben. als das große Feuerwerk um Mitternacht losging, war er dann zwar etwas nervös, aber alles im Rahmen.

Dafür hat er sich heute morgen gleich den ersten Knaller des Jahres geleistet :dog_ph34r wir sind bei herrlichem Wetter (-2 Grad, Sonne, blauer Himmel) den Feldweg nach ganz hinten bis zur Wiese mit dem Teich, wo ich für Struppi den Ball warf und unsere Tochter im Auge behielt, damit sie nicht zu nah ans Wasser geht. Nur eine Sekunde hatte ich Struppi nicht im Blick, die er auch gleich nutzte, um zu probieren, ob er denn eventuell auf dem Eis laufen könnte :bang . Spoiler-Alarm: Er kann es nicht :shifty: ich hörte es kurz knirschen, dann kam ein Platschen und der Hund machte einen Köpper durch die hauchdünne Eisdecke in das kalte Wasser. Blöderweise ist das Ufer an dieser Stelle auch sehr steil, sodass er nicht auf Anhieb alleine rauskam. Zum Glück trug er heute ausnahmsweise sein Geschirr, sodass ich ihn daran packen und rausziehen konnte. Der kleine Kälteschock stachelte ihn richtig auf, er raste wie ein Verrückter über die Wiese, wälzte sich im (Rauhreif-behangenen) Gras und drehte sich wild im Kreis. Wir haben dann schleunigst den Nachauseweg angetreten, wo er gründlich trocken gerubbelt und in seinen Bademantel gepackt wurde. Naja, Neujahrsbaden ist ja mancherorts Tradition ...
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
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Lena
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Re: Silvesterangst

Beitrag von Lena » Mi 1. Jan 2020, 23:31

Anja1402 hat geschrieben:
Mi 1. Jan 2020, 20:55
hörte es kurz knirschen, dann kam ein Platschen und der Hund machte einen Köpper durch die hauchdünne Eisdecke in das kalte Wasser.
Oje Anja,

das ist kreuzgefährlich. :dog_ohmy Jenachdem wie tief das Wasser ist, gehen die Hunde sofort unter und kommen niemals wieder an der Einbruchstelle hoch, weil sie anfangen zu paddeln. So sind schon manche Hunde ertrunken oder ihre Halter als sie versucht haben ihre Hunde zu retten.
Da habt ihr aber nochmal richtig Glück gehabt.

Hier wird noch immer geböllert, das hält man im Kopf nicht aus. Grad eben gingen nochmal diese Polenböller hoch. Ich möcht nur mal wissen, was das für Idioten sind, die kein Ende finden. :dog_angry
Die Abendrunde hab ich vorsichtshalber wieder ausfallen lassen. Hoffentlich tritt morgen wieder Normalität ein.

LG Lena

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lutz
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Re: Silvesterangst

Beitrag von lutz » Do 2. Jan 2020, 09:01

Hallo AT-Freunde,

auch wir haben Sylvester ,dem Eierlikör sei Dank, recht gut überstanden. Den Eindruck das weniger geböllert wurde als in den Jahren davor hatte ich leider nicht aber die Straßen waren sauberer als in den Jahren davor und die abgeschossenen Restbestände des Feuerwerks waren wohl meist gleich danach in den Papierkörben gelandet.

@Anja das mit den geräuschreduzierenden Kopfhörern ist eine gute Idee die ich auch schon hatte, habe sie aber verworfen da ich nicht glaube dass Greta sich das gefallen lässt und ich eigentlich gute ,normale geschlossene Kopfhörer von Bose habe..
Wie Lena schon schrieb ist es hochgefährlich Hunde auf die noch dünnen Eisdecken zu lassen so dass sie einbrechen können. Das hat schon einer Menge Hunden das Leben gekostet und auch ihren Haltern wenn sie ihre Hunde retten wollten. Wenn man sich so etwas als Kind einmal mit ansehen musste bleibt das ein Leben lang in Erinnerung wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Meine Hunde kommen in den gefährlichen Jahreszeiten immer an die Leine bei frisch gefrorenen Gewässern und ich warne auch immer andere Hundebesitzer davor.

Gestern am Neujahrsmorgen bin ich gleich um 6 Uhr mit Greta für die Pipirunde vor die Tür gegangen da sie dieses wie immer Sylvester abends verweigert hatte. Da hat es denn geklappt obwohl es noch dreimal geknallt hatte.
Auf dem Rückweg stand dann auf der Einfahrt zum übernächsten Nachbarhaus ein VW Passat ziemlich schräg auf dieser Einfahrt und blockierte diese. Na dachte ich da ist wohl gestern einer ziemlich betrunken mit seinem Auto gefahren und wusste nicht mehr wo er parkt, der Nachbar wird sich freuen wenn er da raus möchte. Dieses Auto hatte ich schon öfter beobachtet denn der Fahrer, so ca. 20-30 Jahre alt, den ich schon öfter sehr früh morgens immer mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze gesehen hatte, wohnte seit einiger Zeit in meinem direkten Nachbarhaus mit 12 kleinen Apartments wovon die Hälfte immer nur zeitweise meist an Monteure, davon viele aus Ost-und Südosteuropa, vermietet wird.

Kurz nach 16 Uhr hörten ich plötzlich eine wirklich ohrenbetäubend laute Musik von der Straße die der Böllerei in der Nacht davor gut Konkurrenz machen konnte. Ich versuchte erst das einmal nicht zu beachten ging dann aber auf die Straße und sah dann dieses bewußte Auto bei mir vor dem Haus halb in meiner Einfahrt und halb auf dem Fußweg stehen aus dem trotz geschlossener Scheiben diese laute Musik kam und über dem Steuer eine vornübergebeugte Gestalt mit heruntergezogener Kapuze hing. Ich klopfte gegen die Scheiben so stark ich es konnte bekam aber keine Reaktion darauf. Dann öffnete ich die Tür und rüttelte den Mann an der Schulter. Immer noch keine Reaktion, offensichtlich war der Mann bewußtlos. Inzwischen hatten sich vorsichtshalber auf der anderen Straßenseite eine Menge Leute eingefunden da diese laute Musik von der ich vorher gar nicht wusste das Autoradiolautsprecher so etwas bringen können, inzwischen fast sämtliche Nachbarn alarmiert hatte. Unter anderem ein pensionierter Richter und seine Frau, diese kam zu mir über die Straße und sagte: " Seien sie vorsichtig, man weiß nie was diese Leute bei sich haben, rufen sie die Polizei oder sollen wir das machen?". Da das Auto meiner Frau auch neben unserer Einfahrt draußen stand und ich Bedenken hatte dass der Mann doch noch einmal wach wurde und mit seinem Fahrzeug wer weiß noch was für ein Unheil anrichten konnte, habe ich die 110 gewählt und den Zustand von Fahrzeug und Fahrer geschildert. Der wachhabende Beamte in der Notrufzentrale meinte es wäre auf jeden Fall ein medizinischer Notfall und er würde neben der Polizei noch einen Rettungswagen rufen. Dann ging es ruckzuck, erst kam gleich ein Mannschsftswagen der Feuerwehr mit 6 Mann, dann die Polizei mit 2 Beamten und gleich danach der Rettungswagen. Die Feuerwehrleute liefen zum Passat öffneten sämtliche noch geschlossenen Türen, stellten erst einmal das Radio ab und zogen den Zündschlüssel heraus bevor sie sich über den Fahrer beugten und versuchten ihn wach zu kriegen was mit großer Mühe gelang, dieser aber nicht ansprechbar war und es den Männern auch nicht gelang etwas aus ihm herauszubekommen. Der Rettungssanitäter legte ihm da irgendeine Infusion und dann wurde der Fahrer auf die Liege des Rettungswagens bugsiert und diese in den Krankenwagen geschoben. Das war ein wirklicher Großeinsatz, den Zuschauern wurde richtig was geboten, denn auch der Richter hatte noch den Notruf gewählt weil die Polizei nicht sofort vor Ort war und er meinte ich hätte eventuell nur versucht das Polizeirevier zu benachrichtigen und nicht den Notruf 110.
Egal der bei mir in der Einfahrt stehende Passat wurde von der Polizei jedenfalls auf den Parkstreifen abgestellt nachdem sie in dem Fahrzeug wohl so allerhand Sachen fanden die sie gleich eintüteten und mitnahmen.
Mal sehen wie lange das Fahrzeug aus Oberbayern mit dem Kennzeichen MB dort stehen bleibt, denn ich glaube nicht dass der Fahrer seinen Führerschein so schnell wieder bekommt, egal ob da Drogen oder nur Alkohol bis zur Bewusstlosigkeit eine Rolle spielten, an legale Medikamente glaube ich da jedenfalls nicht.
Das war unser prägendes Neujahrserlebnis.

Viele Grüße von lutz mit Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Bettina
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Re: Silvesterangst

Beitrag von Bettina » Do 2. Jan 2020, 09:23

Uiuiui Lutz und Anja, da habt Ihr ja was erlebt.......

Und @ Anja, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie erschrocken Du gewesen sein musstest, dass so etwas passierte, man hat oft das Gefühl, dass nur ein Wimpernschlag genügt, damit Hund wieder irgendeinen Blödsinn macht bzw. ihm nicht bewusst ist, in welche Gefahr er sich begibt. GsD ist alles gut ausgegangen und ich nehme mal an, das Eis war sehr dünn und brach an allen Stellen auf.
Aber ob unsere Hunde aus solchen Erlebnissen lernen? Nein, denke ich mal.

@ Lutz, da bin ich ja mal gespannt, ob Ihr nochmal etwas in der Angelegenheit hört und ob solchen Menschen das eine Lehre ist? Ich denke mal nein.... :dog_laugh

Für Euch alle ansonsten einen guten Einstieg

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

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Anja1402
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Re: Silvesterangst

Beitrag von Anja1402 » Do 2. Jan 2020, 12:45

@Lutz und Lena, ja, ich hatte im erste Moment natürlich Panik, aber tatsächlich war das Eis - wie Bettina ganz richtig vermutet - so dünn, dass es sofort überall zerbrach. selbst wenn Struppi untergegangen wäre, hätte er es problemlos von unten aufbrechen können. das Wasser war an der Stelle auch nicht allzu tief, er konnte stehen. daher war nach dem ersten Schreck meine größte Sorge, dass er sich bei der Kälte irgendwas wegholt 😷 aber ihr habt natürlich Recht, solche Situationen können böse ausgehen, und ich werde ihn in Zukunft am solchen Stellen bei mir behalten oder an die Leine nehmen. ich hatte echt nicht mit so einer Aktion gerechnet, der Teich interessiert ihn normalerweise gar nicht, weil er da nie drin schwimmen darf (das Wasser ist mir zu modderig). aber anscheinend schützt Alter auch beim Airedale vor Torheit nicht :dog_wacko
Bettina hat geschrieben:
Do 2. Jan 2020, 09:23
Aber ob unsere Hunde aus solchen Erlebnissen lernen? Nein, denke ich mal.
das fürchte ich auch 😜 die sind doch lernresistent, was sowas angeht...

Lutz, da hattet ihr ja wirklich ein aufregendes Neujahr :dog_blink sehr mutig von dir, dass du dich da einfach so rangewagt hast, ich hätte es wahrscheinlich beim Scheibeklopfen belassen und dann gleich Polizei/Notruf gewählt.es heißt zwar immer, man soll Zivilcourage zeigen und hilflosen Menschen helfen, aber leider kommt es ja durchaus vor, dass einige gar keine Hilfe wollen und agressiv werden. bei euch ist es ja gut gegangen. ich glaube aber auch nicht, dass sich solche Leute durch einen Führerscheinentzug vom Autofahren abhalten lassen :dog_nowink
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
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Re: Silvesterangst

Beitrag von Lena » Mo 13. Jan 2020, 13:14

So, neuster Stand; hier wird noch immer geböllert, vorwiegend in den Abendstunden. :dog_sad
Ich hab aber festgestellt, daß dies ein wunderbares Training für Käthe ist. :dog_biggrin Meistens knallt es wenn wir auf der Abendrunde sind. Käthe nimmt dann Blickkontakt zu mir auf und fordert ihre Belohnung ein. :dog_laugh

Hoffentlich finden diese Böllerköpfe auch mal ein Ende.

LG Lena

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Re: Silvesterangst

Beitrag von Asco » Mo 13. Jan 2020, 17:21

Hallo Lena,
das Böllern jetzt ist verboten, solltest vielleicht mal bei der Polizei nachfragen damit die etwas unternehmen, bei uns ist Böllern nur ab 31.12. bis 01.01. erlaubt, wenn es vorher und Tage später zu tolle wird verständigen die Anwohner die Polizei. :dog_angry
LG Sonja

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Re: Silvesterangst

Beitrag von Lena » Mo 13. Jan 2020, 19:44

Hallo Sonja,

wenn ich genau wüßte, wo das Geballere herkommt, hätt ich mir die Burschen schon längst mal vorgeknöpft.
So nutzen wir es halt zum Training. Immer alles positiv sehen. :dog_biggrin

LG Lena

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MeinLuke74
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Re: Silvesterangst

Beitrag von MeinLuke74 » Di 2. Jun 2020, 12:43

Hallo zusammen,
auch wenn dieses Thema nicht hoch aktuell ist, wollte ich trotzdem kurz einen Kommentar dazu hinterlassen.
Wir wohnen in der Nähe eine Schießplatzes. Je nach Wind hört man die Schüsse manchmal sogar bis zum Haus. Wenn Luke Schüsse hört, wird er zwar manchmal etwas unruhig aber nicht direkt ängstlich. Außer wenn wir direkt auf dem Waldweg laufen, der am nächsten zum Schießplatz ist. Egal ob in dem Moment tatsächlich geschossen wird oder nicht, auf diesen paar Hundert Metern möchte er einfach nur weg. Auch auf Leckerli reagiert er gar nicht. Nun laufe ich diesen (eigentlich sehr schönen Weg) erstmal nur noch am Wochenende und abends, wenn ziemlich sicher nicht geschossen wird. So kommt hoffentlich erstmal wieder Ruhe hinein und die Angst wird nicht stärker und überträgt sich auf Silvester.
LG Birgit mit Luke :brav

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ChristaS
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Re: Silvesterangst

Beitrag von ChristaS » Mi 3. Jun 2020, 13:41

Hallo Birgit,

Schussfestigkeit kann man trainieren. Ich habe das bei all meinen Hunden vom ersten Tag an gemacht: Leere Brötchentüte aufblasen, interessant machen, knallen und sofort zum Zerfetzen geben. Klappt eigentlich immer, falls nicht, lass einfach ein paar Brötchenkrümel drin. Luftpolsterfolie knallt auch toll, die gibt's aber nicht zum Zerreißen!
Was meine Hunde übrigens nicht mögen, ist der Geruch von Schießpulver. Vielleicht hat Luke auch einfach damit ein Problem, denn selbst wenn wir nichts riechen, für unsere Hunde liegt der Geruch noch lange in der Luft.

Liebe Grüße,
Christa mit Laima, Holly und Scarlett
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

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