Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

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Lena
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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Lena » Mi 4. Sep 2019, 20:47

lutz hat geschrieben:
Mi 4. Sep 2019, 19:31
Leider ist mir eine Verwechselung mit den Chromosomen unterlaufen wie ich im Nachhinein feststellen
musste: Es ist beim Hund das Chromosom 6 und beim Menschen das Chromosom 7 und nicht umgekehrt.
Sorry, aber alles muss ja seine Richtigkeit haben wenn man schon so ins Detail geht.
Macht doch nichts Lutz.

Jetzt weiß ich es wenigstens; Käthe ist Chromosomengestört. Entweder hat sie eins zu viel oder eins zu wenig. :dog_biggrin

LG Lena

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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Lena » Do 26. Sep 2019, 12:48

Hallo zzsammen,

ich glaube, bei Käthe hat es so langsam gefunkt; gestern hat sie zum erstenmal auf irgendwas reagiert und zwar mit Knurren und Bellen. Da wird doch nicht mit fast 8 Jahren der Schutz- und Wachtrieb erwacht sein? :dog_laugh

Aber der Reihe nach: als wir gestern abend aus der Schrebergartenanlage gekommen sind, lagen auf der anderen Strassenseite irgendwelche Dinge für den Sperrmüll. Unter anderem ein Stuhl mit verchromten Beinen und der hat Käthe zur Weissglut getrieben. Die wurd richtig böse und hat zum erstenmal ernsthaft geknurrt und sich drangehalten, obwohl sie sich sonst von nichts aus der Ruhe bringen läßt.
Hat mich ja jetzt eher an die Unsicherheitsphase eines Junghundes erinnert. Ich bin dann mit ihr auf die andere Strassenseite und hab ihr das "Monster" gezeigt.
Wäre sie erst zwei/drei Jahre, würde ich sagen, der Wach- und Schutztrieb setzt ein, aber bei einem fast achtjährigen Hund? Kann das oder was soll ich davon halten?


LG Lena

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lutz
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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von lutz » Do 26. Sep 2019, 16:15

Hallo Lena,

Ich behaupte mal wenn das richtige Objekt oder Individuum auf der Bildfläche erscheint das als Feind angesehen wird kann auch noch ein älterer Hund krawallig werden.
Greta ist zwar eigentlich friedlich hat aber denn doch die eine oder andere Hündin der sie wohl ganz gerne an den Kragen gehen würde wenn wir das nicht verhindern. Dazu gehört auch Lina eine AT-Hündin hier aus der Nachbarschaft die schon so einige Hunde hier im näheren Umfeld „auseinandergenommen“ hat und das ist ziemlich wörtlich zu nehmen, denn es hat z.T. schwerste Verletzungen bei den anderen Hunden gegeben.
Na gut das Herrchen ist Rechtsanwalt und gut versichert. Trotzdem sehr ärgerlich wenn auch das Spezialtraining einer TÄ die sich solcher Fälle annimmt und eine späte Kastration nach der Vermutung der Östrus hätte da was mit zu tun da nichts gebracht hat.
Nun hat Greta das wohl erspürt dass mit Lina keine Freundschaft zu schließen ist und an Linas Maschendrahtzaun sind sich die beiden immer wie die Furien angesprungen. Nun ist es so dass meine Frau sich immer zweimal in der Woche mit einer befreundeten Hundehalterin trifft die eine Briarhündin hat die genau so alt wie Greta ist und auch ihre beste Hundefreundin ist. Sie kennen sich von Anfang an als Welpen und spielen miteinander wo immer sie sich treffen. Die beiden jagen sich und tragen dabei wilde Schaukämpfe miteinander aus so dass fremde Leute schon geglaubt haben die wollen sich gegenseitig umbringen.
Nun ist es letzte Woche passiert das Lina an der Leine mit der Haushälterin um die Ecke kam als die beiden ihre Spiel und Rangelstunde im benachbarten Park hatten und meine Frau nicht auf Greta aufgepasst hat weil sie sich mit der befreundeten Hundehalterin unterhalten hatte und Greta das natürlich ausgenutzt hat und sich sofort auf Lina gestürzt hat. Nun ist es so das Lina zwar inzwischen schon 12 Jahre ist aber eben auch eine erfahrene Kampfsau die es nicht anders kennt als richtig ernst zu machen und Greta wohl richtig in Bedrängnis brachte. Was soll man da sagen, Leila das ist die 7 jährige frühkastrierte sonst absolut scheue Hündin die noch nie einer Fliege was zuleide getan hat, hat sich so auf Lina gestürzt und so festgebissen dass beide Frauen Mühe hatten Leila von Lina zu trennen. Das hätte keiner der die Briarhündin kennt gedacht das Leila jemals irgendjemanden angreifen würde und denn noch so massiv obwohl sie sonst alle Tiere die sich in ihrer Welt befinden nur lieb hat.
Also lernen kann man daraus wenn sich die passende Situatiom ergibt kann auch der friedlichste Hund zur Furie werden und ausrasten. Leila wollte ganz offensichtlich Greta beistehen. Vermutlich wird sie es auch machen wenn die Hundehalterin angegriffen wird. Meine Frau ist dann später extra noch einmal zu Linas Familie gegangen und hat sich nach Linas befinden erkundigt, ausser ein paar Schrammen bei den anderen beiden Hunden, und Greta hatte etwas an den Lefzen geblutet, ist aber keinem Hund richtig was geschehen.

Viele Grüße von lutz mit Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Lena » Do 26. Sep 2019, 17:06

Oje, Lutz,

was für eine Aufregung. :dog_laugh Da habt ihr aber alle nochmal Glück gehabt, Hündinnenbeissereien können noch ganz anders enden.
Käthe hat Gottseidank keine Hundefeinde, sie bleibt immer neutral. Aber dafür auch so eine beste Freundin, eine Boxerhündin, ein absolutes Schaf. Ich befürchte aber auch, wenn eine von beiden mal angegriffen würde, daß die dann zusammenhalten würden. :dog_ohmy

Vielleicht sieht Käthe aber auch schon schlecht, obwohl, ich hab erst kürzlich ihre Augen untersuchen lassen. Sicher wäre da ein beginnender grauer Star aufgefallen.
Mal schaun, ob sie in nächster Zeit nochmal so knurrig auf irgendwas reagiert. Ich werde sie dann dafür loben und Party feiern. :dog_biggrin

LG Lena

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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Elli2018 » Do 26. Sep 2019, 20:48

Hallo Lena,
das ist natürlich schwer zu beurteilen, was Käthe dazu gebracht hat, den Sperrmüll bedrohlich zu finden. Ob es Unsicherheit oder Aggression war, kannst wahrscheinlich nur du beurteilen, wer weiß, vielleicht hing in dem Haufen auch noch Katzengeruch o.ä.
Für dich ist es gut zu Wissen, dass Käthe bellen kann, wenn ihr irgendetwas nicht passt :thumbup: .
@Lutz, das ist ja zum Glück glimpflich ausgegangen! Nachdem mein Paco früher auch bis zu seinem letzten Lebensjahr für Überraschungen gut war, sage ich für mich immer, ich kann für meinen Hund nie die Hand ins Feuer legen. Ich kann ihm zwar Vertrauen, aber nicht 100prozentig sagen, dass er etwas nie tut.

LG Elli mit Elsa

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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Stefan K. » Di 29. Okt 2019, 19:39

Also ich muss sagen, dass unser erster AT Benny eine feine "Antenne" hatte und manche Menschen schon von weitem erkannt hatte, die ihm nicht geheuer waren.
Er erstarrte zur Salzsäule, knurrte und wenn die Person oder Personen näher kamen, wurden diese auch aggressiv verbellt. Auch meinen Tonfall vermochte er zu deuten. War ich freundlich und freudig, wars der Benny auch. Hatte ich aber Stress, egal mit unfreundlichen Ordnungshüter (ja, die gibt es auch!) oder mit streitsüchtigen Mitbürgern, so kippte bei ihm auch sehr schnell die Stimmung. Ich konnte ihn auch mit meiner Stimme "steuern".
Nach einem Wohnungseinbruch bei unserem Haus vor dem Hund war es und ist es mir wichtig, dass die Umwelt weiß, dass mein Haus beschützt wird.
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Lena » Di 29. Okt 2019, 22:50

Hallo zusammen,

mal was Neues von der "Front". Käthe macht sich so langsam. :dog_biggrin
Bei der Abendrunde hatten wir eine komische Situation; ich bin an der Bahn entlang gegagen. Der Weg dort ist ziemlich schmal, vielleicht so 1,50m und es ist dunkel. Von weitem konnte ich schon schemenhaft eine Person in unsere Richtung laufen sehen, und dieser Kerl schwankte von rechts nach links und zurück. Mit anderen Worten, er war stocktrunken.

Ich hab schon überlegt wie ich auf diesem schmalen Weg ausweichen soll, damit er mich nicht umtorkelt. Da hat er mich schon erblickt und kam auf mich zugetorkelt, laberte irgendwas in einer mir nicht bekannten Sprache und beendete seinen Satz mit "OK"?

Der war mir schon ein bißchen zu nahe und ich mußte mal kurz ausrasten; ich habe ihn geblockt, so wie ich Hunde blocke, die Käthe an den Pelz wollen und zwar mit ausgestecktem Arm und den Worten "geh ab!!!!"

In dem Moment schoss Käthe nach vorne und auf den Typen zu, zwar ohne knurren oder bellen, aber so reagiert sie immer, wenn sie irgendwas scheuchen will. :dog_laugh Sie kann es also.

Wir haben dann zuhause noch paarmal "geh ab" geübt; jetzt kann sie beim nach vorne gehen auch bellen. :dog_ohmy

LG Lena

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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von lutz » Mi 30. Okt 2019, 14:50

Hallo Lena,

ja wer sagt es denn, geht doch.
Hunde haben schon eine gute Antenne für unnormales Verhalten und wenn ihnen da irgend etwas verdächtig vorkommt gehen sie erst einmal auf Distanz und der Wachhund kommt dann zum Vorschein und blättert im Gehirn ob da irgend etwas zu den bisher bekannten Feindbildern passt..
Das geht selbst bei Greta so für die ansonsten ja alle Menschen ihre besten Freunde sind sobald sie nur ein freundliches Gesicht zeigen.

Schlimm war das aber bei Joker.
Betrunkene mit schaukelnden Gang und leider auch behinderte Menschen mit einem nicht normgerechten Gangbild haben ihn schon regelmäßig aggressiv gestimmt und ich habe da lieber aufgepasst dass er denen nicht zu nahe kam und denn mal eben kurz zuschnappte. Alles was nicht so in sein Weltbild passte war für ihn erst einmal verdächtig. Zum Beispiel gehörten da auch die Musliminnen mit ihren bodenlangen wallenden Gewänder und eventuell noch verhüllte Gesichtern zu. Keine Ahnung was ihm daran nicht gefiel, von mir hat er es jedenfalls nicht beigebogen bekommen, obwohl er natürlich sofort gemerkt hat wenn da jemand Angst vor ihm hatte und er denn ja nichts lieber tat als den dicken Macker zu machen, vor allen Dingen wenn da auch noch gejuchst und lamentiert bei wurde.

Generell habe ich den Eindruck bei den Airedales dass alles was ihnen nicht bekannt ist oder ihnen ungewöhnlich vorkommt, erst einmal verdächtig ist und denn je nach individuellem Charakter nur mit Vorsicht in Augenschein genommen wird oder es geht gleich zur Sache und es wird mal ausprobiert ob sich dieses Individuum auch wehren kann.

Wobei ich in letzter Zeit noch festgestellt habe dass meine Greta noch lernfähig ist und endlich die Igel die sie unter genaugenblicklich hier überall herumliegenden Laubhaufen aufstöbert nur noch ausbuddelt und verbellt anstatt sich regelmäßig eine blutige Schnauze an denen zu holen. Hätte ich nicht gedacht dass sie dieses endlich noch kapieren würde.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Wie kriegt man seinen Hund dazu unfreundlich zu sein?

Beitrag von Bettina » Mi 30. Okt 2019, 16:27

Freut mich, Lena, dass Käthe so reagiert hat.

Gib ihr weiterhin das Vertrauen - ich hab auch an sie geglaubt.

Liebe Grüße an Euch beide
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

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