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von Nala » So 5. Mai 2013, 17:46
Mein Hund ist schon 14 Monate alt, aber er hat ein großes Problem damit, allein zu bleiben. Die Vorbesitzer haben ihn deshalb ins Tierheim gegeben, nachdem sie ihn zu lange allein lassen mussten (beruflich bedingt). Aber seit 6 Wochen übe ich nach dem Programm von Partrica McConnell (Warum Hunde Trennungsangst haben) und es klappt ganz gut, aber es wird noch dauern, bis ich aus dem Haus gehen kann. Ziel ist es, 30 Min. in einem anderen Raum im Haus zu sein, ohne dass dabei gefiept etc. wird. In dem Buch wird der Vorschlag gemacht, die auslösenden Reize gegenzukonditionieren, um andere Reiz-Reaktions-Ketten aufzubauen: Schlüssel in die Hand nehmen, mal die Jacke anziehen, Schuhe, Klinge drücken, danach hinsetzen und fernsehen 10 Min., danach ausziehen, alles weglegen. Mehrmals täglich und zudem Kong stopfen, Jacke etc. Kong geben, zur Tür gehen, kurz raus und zurück gehen, Jacke ausziehen etc. und dann Kong wegnehmen (wortlos), das ganze pro "Spieleinheit" mehrfach, so dass nach Hause kommen heißt: Oh, schade, kann meiner Lieblingsbeschäftigung nicht länger nachgehen. Mir schien das erst sehr befremdlich, aber jetzt scheint es mir gut zu klappen. Ich habe ein kleines Heft und notiere täglich mit Stichpunkten was wir üben und was dabei passiert (fiepen, wie lange in einem anderen Raum etc.). Zudem haben wir ein Kinderschutzgitter im Treppenhaus angebracht, so dass er nicht mehr nach oben kann - er sieht mich aber manchmal oben und muss lernen, Frust auszuhalten. Trennungsangst von Kontrollzwang zu unterscheiden, finde ich nicht so leicht. Es wird ja immer wieder angegeben, dass echte Trennungsangst eher damit einhergeht, dass der Hund sich nicht beschäftigt, sondern lange fiept und sehr unruhig wartet, speichelt etc.
LG Nala