Hundekrankheiten von A - Z (Bibliothek im Aufbau)

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Hundekrankheiten von A - Z (Bibliothek im Aufbau)

Beitrag von AF - Mods » Do 2. Feb 2012, 09:25

A

Allergien beim Hund

Unter einer Allergie versteht man eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf ein oder mehrere Auslöser. Genau genommen handelt es sich um eine überschießende Antwort des Immunsystems auf ein Allergen.

Die Ursachen sind vielfältig und daher schwer zu diagnostizieren.

Das wichtigste Symptom ist Juckreiz. Die Hunde kratzen und lecken sich. Bei Futtermittelallergien können zusätzlich Magen-Darm-Probleme entstehen, insbesondere Durchfall.


Die nachfolgenden Links erklären das Krankheitsbild Allergie recht umfassend, aber nicht vollständig. Jedoch werden Besitzer von betroffenen Hunden Informationen finden, die Ihnen weiterhelfen können.

http://www.leveste.de/dalmaweb/haut.htm

www.laboklin.de/de/service/rat_tat/rt_hund_allergie.htm

www.kleintierdoktor.com/subjects/allergie-hund.pdf

Autor: Jackson

Threads, die hier im Forum das Thema Allergien behandelten.

Allergien und Unverträglichkeiten

Lebensmittelallergie - Durchfall

Bioresonanzmethode oder Allergietest?

Allergie

allergisch gegen milben

Atopie

Zusammenstellung: Bettina

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Arthrose

Bei einer Arthrose werden die Gelenkknorpeloberflächen mechanisch zerstört. Da der Knorpel so gut wie keine Regenerationsfähigkeit besitzt, kann daher ein Schaden nur insuffizient ausgeglichen werden, es kommt zu knöchernen Zubildungen. Als Ursache von Arthrosen ist in den meisten Fällen ein Missverhältnis zwischen Beanspruchung und Widerstandsfähigkeit der Gelenke anzusehen. Gelenkfehlstellungen, Zustand nach Bandrupturen oder Frakturen mit Gelenkbeteiligung (als Beispielnennungen) gepaart mit Übergewicht können Gelenkflächen überstrapazieren.

Es entstehen Anlaufschmerzen, die sich unter Fortführung der Bewegung bessern, jedoch unter Belastung verschlimmern. Später verstärken sich ein steifer Gang und Schmerzen, die Beweglichkeit wird immer weiter eingeschränkt. Gelenke können sich entzünden, ein Funktionsverlust könnte sich in einem späten Stadium manifestieren.


Folgende Links haben wir zum Krankheitsverlauf, Diagnostik und Therapie gefunden.

www.vet-doktor.de/ARCHIV/Gesundheit/Art ... hrose.html

www.tierphysiotherapie-homburg.de/news/ ... beim-hund/

http://mueller-heinsberg.de/html/arthrose.htm

Autor: Jackson

Von Usern empfohlene Therapien:

Homöopathie:
Vermiculite D6
Symphytum D12 (Beinwell)
Zeel
Arnika

Grünlippmuschelextrakte:
Dogosan
Canosan 4 %
Caniforton

Ergänzungsfuttermittel:
Fortiflex-Kur
Carnicox GR
Flexivet
Alavis 5

Pflanzen und Naturheilmittel:
Teufelskralle
Ingwer
Fruchtmuss der Hagebutte
Kräutermischungen

Schmerzmedikamente:
Rimadyl
Metacam

Therapien:
Physiotherapie
Goldakupunktur
Fitnesstraining

Zusammenstellung: Bine
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Re: Hundekrankheiten von A - Z (Bibliothek im Aufbau)

Beitrag von AF - Mods » Sa 4. Feb 2012, 16:30

B

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Die Bindehaut dient dem Schutz des Auges und damit reagiert sie sehr schnell auf Reize, welche zu vermehrter Durchblutung (Rötung) des Auges, sowie zu erhöhtem Tränenfluss mit Schleimabsonderung und Bildung von Follikeln führen. Sollten zusätzlich Bakterien hinzukommen, reagiert sie mit eitrigem Ausfluss. Wichtig bei erfolgreicher Therapie der Konjunktivits ist eine exate Abklärung der Ursache. Eine besondere Form der Bindehautentzündung, die besonders beim Junghund auftritt, ist die Konjunktivits follikularis. Es handelt sich um eine normale und gesunde Immunreaktion auf einen Reiz. Das beim jungen Hund noch nicht ausgereifte Immmunsystem reagiert oft überschiessend, es muss sich zunächst an die Reize der Umwelt gewöhnen. Oftmals verschwindet sie spontan wieder, wenn der Hund erwachsen ist.

Links mit weiterführenden Informationen:

www.tierklinik-trillig.de/cms/website.p ... .foll..htm

www.hundeinfos.de/index.php?status=kran ... &status2=4

Zusammenstellung: Bettina

Im Forum behandelte Themen dazu:

überschiessende Bindehautentzündung

Bindehautentzündung

Konjunktivitis follikularis

Grassamen, Blütenblätter im Auge

Conjunctivitis follikularis - Ausschabung?

Euphrasia Augentropfen

Bindehautentzündung

Zusammenstellung: Uschi

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Re: Hundekrankheiten von A - Z (Bibliothek im Aufbau)

Beitrag von AF - Mods » Mi 8. Feb 2012, 09:37

C

Cauda equina Syndrom


Vorab, wie bei der Spondylose , eine kurze anatomische Einführung:

Die Wirbelsäule des Hundes besteht aus:

Halswirbel: 7
Brustwirbel:12-14
Lendenwirbel 7
Kreuzbein: 3
Schwanzwirbel:20-23
Die Wirbel werden durch kleine Wirbelgelenke am Wirbelbogen miteinander verbunden, dazwischen liegt die Bandscheibe. So erhält die Wirbelsäule ihre Beweglichkeit, die Bandscheiben dienen als Stoßdämpfer.
Spricht man von der Cauda equina, geht es um den Bereich 7.Lendenwirbel-Kreuzbein. Das Kreuzbein beim Hund besteht aus 3 miteinander verwachsenen Wirbeln, die die Wirbelsäule mit dem Becken verbindet.
Als Cauda equina wird nun das Rückenmark und die daraus entspringenden Nervenbündel im Bereich 7.Lendenwirbel-Kreuzbein bezeichnet.
Diese Nerven steuern Kot - und Harnabsatz, die Schwanzmuskulatur sowie wichtige Bereiche der Hinterhandmuskulatur.

Nun zum Cauda equina-Syndrom:

Es ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen im Lendenwirbel-Kreuzbein-Bereich durch Schädigung des Rückenmarks-Nervengebiets.
Es tritt sowohl beim Mensch als auch beim Hund oder Pferd auf.
Beim Hund sind Rassen mit einem Körpergewicht über 20kg (Ausnahme Pudel-erkrankt auch häufig) betroffen. Vor allem DSH, Rottweiler, Sibirien Husky, Boxer, Riesenschnauzer und Dobermann.
Es tritt meist im Alter zwischen 4 und 6 Jahren auf, bei hochbelasteten Dienst- und Sporthunden ev. früher.

Ursachen:

sind die Schädigung des Rückenmarks-Nervengebiets durch Quetschung ,Schwellung oder Druck.
Dies entsteht durch:

a) degenerative lumbalsakral Stenose (Verengung des Wirbelkanals durch Bandscheibenvorfälle,Verdickung von Gelenkkapseln und Bändern sowie die Osteochondrose des Kreuzbeines, Absplitterung des Gelenkknorpels und ev. des Knochens) und die Spondylose
b) angeborene Verengungen des Spinalkanals (idiopathisch)
c) Mißbildungen des lumbosakralen Übergangs(Übergang Lendenwirbel-Becken)
d) Frakturen und Luxationen
e) Entzündungen der Nerven und Wirbelknochen
f) Tumore und Infarkte im Bereich LW7-Kreuzbein
g) Übergangswirbel (kommt bei 3,5% aller Hunde vor. Ist ein mißgebildeter Wirbel, der Eigenschaften der LWS und des Kreuzbeins aufweist). Durch den Übergangswirbel kommt es zu einer anderen Kräfteverteilung im Lumbosakralbereich und damit zur Schädigung der Bandscheibe.
Es besteht ein 5mal höheres Risiko für Hunde mit Übergangswirbel, an CES zu erkranken


All diese Ursachen führen zu einer Schädigung des Rückenmarks und der Nerven und damit zu neurologischen Ausfallerscheinungen.


Symptome

1) Schmerzen- der Hund springt nicht mehr gerne, mag nicht an der Kuppe angefasst werden
2) Blasen und Afterfunktionsstörung (Inkontinenz..)
3) Rutenfunktion (verminderte Rutenbewegung, Rutenbeißen )
4) Hinterhandsmotorik(Hangbeinlahmheit, Krallen schleifen lassen...)

Diagnose

Röntgen mit Kontrastmittel unter Narkose (durch Ungenauigkeit und Nebenwirkungen wie Krampfanfälle und Letalität heute nicht mehr zu empfehlen)
Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT)
ev. erst durch einen chirurg. Eingriff


Therapie

1) konservativ: schmerzlindernde und entzündungshemmende Präparate und Ruhigstellung (Schonung) eventuell Physiotherapie und Akupunktur
Nur empfehlenswert für Hunde die nicht als Dienst -oder Sporthunde weiter geführt werden
2) chirurgisch :a) dorsale Laminektomie (bei einigen Hunden kann es zu erneuten Problemen kommen); b)partielle lumbosakrale Laminektomie (schonender Eingriff- dadurch geringeres Rezessiv -90% dauerhaft geheilte Hunde)
3) Stabilisierung des lumbosakralen Übergangs mittels Implantat brachte nicht den Erfolg.

Prophylaxe

Vom TA wird empfohlen die Hunde vor und nach der Arbeit/dem Training aufzuwärmen bzw auslaufen zu lassen .
Stehen auf der Hinterhand sollte vermieden werden - ein Problem vor allem bei Zwingerhaltung, da hier die Hunde häufig am Gitter hochspringen .


Differentialdiagnose: siehe --> Spondylose



Links: http://www.diensthundepraxis.homepage.t ... Beweg1.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Cauda-equi ... _der_Hunde
http://www.polarhunde-nothilfe.com/Wiss ... equina.htm

Autor: Regine

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Re: Hundekrankheiten von A - Z (Bibliothek im Aufbau)

Beitrag von AF - Mods » So 12. Feb 2012, 16:02

D

Distichiasis

Definition:

Die Distichiasis ist eine Erkrankung am Auge des Hundes, bei der Härchen aus den Talgdrüsen (Meibomsche Drüsen) des normalerweise haarlosen Lidrandes in Richtung Hornhaut wachsen. Sie sind oft so klein, dass sie vom Besitzer des Tieres nicht gesehen werden. Einzelne dieser Härchen werden als Distichien benannt, bei mehreren Haaren spricht man von einer doppelten Wimpernreihe. Die Erkrankung kann sowohl am Ober- und/oder Unterlid auftreten und entweder ein oder beide Augen betreffen. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit ca. 6 Monaten und kann bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahres fortschreiten. Im Anschluss ist mit keinem Haarwachstum mehr zu rechnen.

Symptome:

Nicht bei allen Hunden reizen Distichien das Auge. Viele bleiben symptomfrei und daher nicht behandlungsbedürftig.

Bei einigen Hunden entstehen jedoch Reizzustände am Auge (Rötung, Tränenfluss, Fremdkörpergefühl) bis hin zur Konjunktivitis (Bindehautentzündung) oder Keratitis (Hornhautentzündung), die in chronische Verläufe überzugehen drohen. Die Schwere der Reizzustände ist abhängig von der Anzahl der Härchen, ihrer Position und ihrer Beschaffenheit (Härte, Länge). Eine Behandlung ist indiziert.

Therapie:

Um das Auge wieder reizfrei zu bekommen, müssen die Härchen operativ entfernt werden. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose.

Die Epilation mit Verödung der Haarwurzel ist in der Regel die Methode der Wahl. Werden die Haarwurzeln dabei nicht vollständig zerstört, können sie wieder nachwachsen. Eine zwei- bis dreimalige Epilation kann unter Umständen notwendig werden. Beim Ausschneiden von Haarwurzeln und Haarbälgen ist die Rezidivrate am geringsten, jedoch sollte dies nur in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung erfolgen. Nach erfolgreicher Operation können an anderer Stelle erneut Distichien wachsen.

Ein alleiniges Auszupfen der Härchen bringt leider nicht den gewünschten Erfolg, da die Härchen wieder nachwachsen und in ihrer Haarstärke zunehmen können.


Weitere Informationen findet Ihr z. B. unter:

http://www.tiergesundheit-aktuell.de/vi ... eo-394.php

http://www.tieraugenpraxis.de/default.a ... 18&subid=2

Autor: Jackson


Links zu Distichiasis-Themen hier im Forum:

Augen-OP
Distichiasis
Nochmal Distichiasis
OP-Termin für Ronja

Zusammenstellung: Uschi

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Re: Hundekrankheiten von A - Z (Bibliothek im Aufbau)

Beitrag von AF - Mods » So 12. Feb 2012, 16:03

E


Ellbogendysplasie (ED)

Die Ellbogendysplasie (Dysplasie = Fehlbildung) ist ein Sammelbegriff für verschiedene degenerative entwicklungsbedingte Erkrankungen des Ellbogengelenks (OCD, FCP, IPA), die alle in Arthrose enden. Die Erkrankung verläuft chronisch und betrifft vor allem schnellwüchsige Hunderassen. Die Diagnose wird daher meist schon im Junghundealter gestellt. Die Krankheit schreitet lebenslang fort und ist nicht heilbar. Die betroffenen Tiere werden durch Lahmheiten im Bereich der vorderen Gliedmaße auffällig.

Eine Ellbogendysplasie entsteht, wenn die gelenkbildenden Knochenteile Oberarmknochen, Elle und Speiche nicht exakt genug zueinander passen. Die ungenaue Passform oder Inkongruenz führt zu arthrotischen Umbauvorgängen am Ellbogengelenk. Bei geringer Inkongruenz der Gelenkflächen ist die Osteoarthrose das einzige Anzeichen einer Ellbogendysplasie.

Ursachen:

Ganz eindeutig ist zuvorderst die genetische Komponente zu nennen. Mehrere Gene sind gleichzeitig für die Erkrankung verantwortlich. Einen Gentest gibt es nicht.

Eine zu hohe Kalorien- bzw. Proteinzufuhr sowie Überlastung in der Hauptwachstumsphase kommen ebenfalls in Betracht, die meiner Meinung nach jedoch nur bei genetischer Disposition zum Tragen kommen.

Diagnosestellung:

Klinische Untersuchung
Bildgebende Verfahren

Verschiedene Schweregrade:

Die Einteilung der Ellbogendysplasie erfolgt in Deutschland derzeit über den Grad der Arthrosen und reicht von ED Grad 0 bis III.

Behandlungsmöglichkeiten:

Operative Maßnahmen:

Entfernung loser Knochen- und Knorpelanteile im Gelenk
Osteotomie bei Inkongruenz
Einsetzen einer Endoprothese

Unterstützende Maßnahmen

Physiotherapie (nach postop. Ruhephase)
Gewichtreduktion bei Übergewicht (Hund schlank halten)
Nichtsteroidale antiphlogistische Medikamente
Nahrungsergänzungsmittel
Bewegung in Abhängigkeit der Klinik, aber keine Überlastung

Alternative Maßnahmen:

Goldakupunktur
Homöopathie


Detaillierte Informationen sind unter folgenden Links zu finden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ellbogendysplasie

http://www.svk-asmpa.ch/hund/ed/index.html

Zusammenstellung: Jackson

Forumslinks:

Ellbogendysplasie

ED-Röntgen - die große Unbekannte
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G

Gebärmuttervereiterung / Pyometra

Die gefürchteste Krankheit einer Zuchthündin, allerdings hat die Pyometra in den letzten Jahren durch neue Medikamente viel von ihrem Schrecken verloren. Vorrausetzung zur schnellen Behandlung ohne Operation ist allerdings ein frühes Erkennen.

Die Ursachen einer Pyometra sind bis heute nicht 100% geklärt, es kommt zur Einschleppung von Keimen in die Gebärmutter, zum Beispiel beim Deckakt oder aber es liegt eine hormonelle Störung oder aber eine anatomische Fehlbildung vor.
Normalerweise ist der Muttermund, also der Eingang zur Gebärmutter fest verschlossen, so dass weder Bakterien noch Viren eindringen können, nur bei der Läufigkeit und bei der Geburt öffnet sich dieser feste Pfropfen und wird passierbar für Viren und Bakterien. Liegen nun hormonelle Störungen vor, kann es zum verspäteten Verschließen des Gebärmutterhalses kommen und Bakterien in die Gebärmutter eindringen, die hier nach der Läufigkeit den idealen Besiedlungsraum finden. Eine Entzündung nimmt ihren Anfang, in dem sich die Bakterien nun unbemerkt in der wieder verschlossenen Gebärmutter vermehren können.
Oder aber, es liegt eine anatomische Fehlbildung vor, dies ist insbesondere bei jungen Hündinnen zu vermuten, die schon in der ersten oder zweiten Läufigkeit an einer Pyometra erkranken. Hier kann das Sekret der Läufigkeit nicht richtig aus der Gebärmutter abfließen, der verbleibende Rest des blutigen Sekretes dient wieder als idealer Nährboden für Keime und Bakterien, die letztendlich zur Entzündung führen. Gerade dieser Variante wird natürlich eine gewisse Erblichkeit bescheinigt, zumal es schon in früheren Zeiten bekannt war, dass gewisse Linien von Hündinnen zur Gebärmuttervereiterung zu neigen.
Eine weitere Variante der Gebärmuttervereiterung kann durch den Deckakt verursacht werden, wenn der Rüde vor dem Deckakt nicht „gereinigt“ wurde. Hier werden durch das Einführen des Penis Keime in die Vulva verschleppt, die dann in die Gebärmutter wandern. Man spricht hierbei auch von einer aufsteigenden Deckinfektion, weil die Keime in die Gebärmutter wandern.
gebärmutter.jpg
Klassische Pyometra; mit Eiter gefüllte Gebärmutter

Verhindern wird man eine Pyometra, außer in den Fällen die durch Deckinfektionen entstehen, kaum können. Umso wichtiger sind also Früherkennung und Behandlung.
Wir unterscheiden zwei Formen der Gebärmuttervereiterung, einmal die geschlossene Pyometra, bei der der Muttermund fest verschlossen ist, Ausfluss ist kaum zu sehen. Und die offene Pyometra, die sich durch starken übel riechenden rötlich/ grau/eitrigen Ausfluss bemerkbar macht. Die offene Form ist dabei weit weniger gefährlich, als die geschlossene Form, da bei der offenen Form das eitrige Sekret abfließen kann und damit die Gefahr eine Blutvergiftung viel geringer ist.
Da die Keime in der Regel mit der Läufigkeit eingeschleppt werden, wird man eine Pyometra meist 4-9 Wochen später bemerken.



Typische Symptome, die unbedingt zum Aufsuchen eines TA führen sollten sind:

- schlappes, müdes Allgemeinbefinden !
- vermehrter Durst , teilweise trinken die betroffenen Hündinnen bis zu 3 l auf einmal
- Futterverweigerung
- Umfangsvermehrung
- Ausfluss

Treten einige oder auch nur eins dieser Symptome in der kritischen Zeit,also bis zu 63 Tage nach der Läufigkeit, auf, sollte man die Hündin einem Tierarzt vorstellen und auf einen Untersuchung bestehen. und schon in der Blutuntersuchung wird man eindeutige Hinweise auf eine Pyometra finden, da die weißen Blutkörperchen, die zur Bekämpfung einer Infektion vom Körper ausgeschüttet werden, erhöht sein werden ( Normalwert um die 10.000 Leukos bei einer Pyometra um die 18.000 Leukos). Verlangen sie also als erstes eine Blutkontrolle und das Auszählen der Leukozyten. Sind diese erhöht, bringen im Zweifelsfall noch Scheidenabstrich Ultraschall Sicherheit.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten der Behandlung, die vom Zustand der Hündin abhängig gemacht werden müssen. Ist die Pyometra weit fortgeschritten und die Hündin durch die Entzündung schon in sehr schlechtem Zustand (durch die Entzündung werden Leber und Niere sehr stark belastet), so bleibt um eine Vergiftung des gesamten Körpers mit Bakterien (so genannte Septikämie) nur die Kastration, also die Entfernung der Gebärmutter, als Herd der Entzündung. Für diese Variante sollte man sich grundsätzlich entscheiden, wenn man nicht die Absicht hat, mit der Hündin zu züchten oder aber, wenn die Hündin noch sehr jung ist, also die Pyometra in der 1. oder 2. Hitze begonnen hat. Hier ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass es sich um ein hormonelles oder anatomisches Problem handelt, was zwangsläufig in der nächsten Hitze wieder auftreten wird. In 90% aller Fälle gibt es im Laufe eine Jahres bei solchen Hündinnen einen Rückfall und dann wird eine Operation unumgänglich.

Ist die Hündin aber noch in guter Verfassung, die Pyometra also früh erkannt worden und die Hündin für die Zucht unentbehrlich, so kann versucht werden, die Gebärmutter mit Hilfe von Medikamenten zu öffnen und zu entleeren. Dazu werden der Hündin Hormone gespritzt, die den Muttermund öffnen und ähnlich einer Geburt, Kontraktionen der Gebärmutter verursachen, so dass sich die Gebärmutter entleert. Hier gibt es verschiedene Medikamente u.a. die in Frankreich auch im Humanbereich verwendete Abtreibungsspritze.
In beiden Fällen schließt sich eine Antibiotikabehandlung über mehr als 10 Tage an, die durch Blutuntersuchungen kontrolliert werden muss. Neben der konservativen Behandlung kann man der Hündin mit Infusionen, Stoffwechselanregenden Mitteln (Catosal) und mit vitaminreicher Fütterung helfen.
Hündinnen die an einer Pyometra erkrankten und mit Hormonen behandelt worden sind, sollten in der nächsten Hitze gedeckt werden. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass eine Pyometra auch bei trächtigen Hündinnen vorkommen kann. Trächtigkeit schützt nicht vor einer Pyometra! Daher sind bei gefährdeten Hündinnen in der Trächtigkeit regelmäßig Blutuntersuchungen zu empfehlen.

Zusammenstellung: Bine

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M

Die Magendrehung des Hundes
(Torsio ventriculi / MDV-Syndrom)


Ätiologie und genetische Komponente:

Die Magendrehung ist wohl eine der akutesten Erkrankungen unserer Rasse.
Nach Aussagen von Prof. Dr. Tosso Leeb ( Universität Bern früher TiHo Hannover ) wird die Magendrehung wahrscheinlich nicht ererbt. Ursächlich werden eine Vielzahl von Faktoren für die Magendrehung verantwortlich gemacht, wobei die genauen Ursachen unklar sind. Studien haben belegt, dass die Pufferung zwischen genetischer Veranlagung und Umwelteinflüssen zu groß ist, um eine Vererbung annehmen zu können. Es ist also ein individuelles Problem eines jeden einzelnen Hundes. In Studien stellte sich heraus, dass Hunde die eine genetische Veranlagung hätten haben sollen, niemals eine Magendrehung hatten, während andere Tiere, in deren Linie die Probleme nie aufgetreten sind, erkrankten und sich einer Operation unterziehen mussten. Dispositioniert sind nach seiner Erfahrung alle großrahmigen Rassen mit aufgezogener Bauchlinie, aber eben auch der Dackel und der Basset!
Ungewöhnlich oft waren nervöse und ängstliche Hunde betroffen und Tiere mit extrem tiefer Brust. Rüden traf es häufiger, als Hündinnen, was mit dem größeren Brustkorb zusammenhängen kann.

Die Auslöser für eine Magendrehung können sein:

Stress, ungewohntes Futter, Magen-/Darminfektionen sein.
Magendrehung scheint also ähnlich zu sein, wie eine Blinddarmentzündung beim Menschen, den einen trifft es, den anderen nicht.
Was uns nun bleibt, solange die Veterinärmedizin uns keine andere Lösung anbieten kann, ist die Vorbeugung bzw. das Aufklären über das Problem und dessen Behandlung.


Prophylaxe:

Die Magendrehung des Hundes ist eine multifaktorielle Erkrankung, d.h. sie ist nicht auf eine Ursache allein zurück zu führen. Zur Vermeidung einer Magendrehung sollten daher folgende Punkte beachtet werden:

- Mindestens zweimal tägliche Fütterung eines frisch zubereiteten Futters - Rohfütterung senkt das Risiko, während TroFu das Risiko erhöht
- Keine zu großen Mengen in einer Mahlzeit
- Keine zu großen Wasseraufnahmen vor oder nach der Fütterung
- Hastige Futter- oder Wasseraufnahmen vermeiden
- Nach der Fütterung mehrstündige Ruhepausen gewähren
- Untersuchungen des Herzens

Trotz aller „ Vorsichtsmaßnahmen“ kann eine Magendrehung auftreten.

Symptome:

aufgrund der typischen Symptomatik ist die Verdachtsdiagnose auch für den Laien einfach zu stellen:
Die Symptome treten plötzlich auf, oft relativ bald nach der Futteraufnahme, oft auch in Verbindung mit ruckartigen Bewegungen, wie Sprung über einen Graben, Toben, Wälzen, plötzliches Aufspringen u.s.w. .
Das Tier zeigt zunächst Unruhe, beginnt nach einiger Zeit zu speicheln und verweigert in der Regel Futter- und die Wasseraufnahme.
Der Zustand des Tieres verschlechtert sich weiter und es versucht zu erbrechen. Die Brechversuche sind jedoch erfolglos, es wird nur weißer Schaum / Schleim hervorgebrochen. Hunde, die nach einer Mahlzeit unruhig sind und trotz Würgeversuchen nicht Erbrechen können, bitte überwachen!

Mit fortschreitender Zeit beginnt der Magen aufzugasen. Da sich der mit Gas gefüllte Magen zuerst nach hinten und oben ausdehnt, wird die Auftreibung vor allem im Bereich der Flanken deutlich. Das Tier bekommt ein tonnenförmiges Aussehen.

Ab diesem Zeitpunkt verschlechtert sich das Allgemeinbefinden wesentlich schneller als bisher.

Die Atmung wird schneller und oberflächlicher.
Das Tier zeigt zunehmend Schwäche und kommt schließlich in Seitenlage zu liegen.
Der Herzschlag ist hochfrequent.

Sobald Sie den Verdacht einer Magendrehung haben, sollten Sie keine Zeit verlieren und sofort einen Tierarzt aufsuchen!

Jede Stunde kann bei dieser Erkrankung über Leben und Tod des Tieres entscheiden!


Behandlung:

Lassen Sie sich nicht abwimmeln, wenn Sie den Verdacht auf eine Magendrehung haben!
Bestehen Sie bei Verdacht auf ein Röntgenbild und zwar sofort. Ist sich der Tierarzt nicht 100 % sicher, ob eine Drehung vorliegt oder nur eine Aufgasung, entscheiden Sie sich für eine sofortige Operation. In dieser Operation, wird der Magen in die ursprüngliche Lage zurückgebracht, unter Umständen die durch den Druck gerissenen Gewebe wieder verschlossen und der Magen geleert und gespült.
Bestehen Sie darauf, dass der Magen an der Bauchwand angenäht wird, damit dieses Problem nicht mehr auftreten kann. Die Operation ist zwar nicht billig, aber sie rettet Ihrem Hund das Leben.
Bitte weisen Sie den Tierarzt darauf hin, dass Sie eine Behandlung mit einem Medikament zum Schutz des Herzens für die nächsten 3 Tage nach der OP wünschen, im Notfall bestehen Sie darauf.
Ebenso bitten Sie den behandelnden Tierarzt so viel wie möglich zu infundieren und dem Hund ausreichend Antibiotika zu verabreichen.

Mehrere Komplikationen p.op.können auftreten, z.B.:

Magenwandnekrosen, -rupturen, Peritonitis, ventrikuläre Dysrhythmien, elektrolyt.Imbalanzen sowie erneute Aufgasung und evt.auch Drehung des Magens.
Generell gilt, daß der Patient mindestens 48 h nach der Operation ausschließlich mit Infusionen Vollelektrolyt-Lösungen ernährt wird ( d.h. Wasser- u. Futtergabe entfallen vollständig), Kortison ( 8-10mg/kg KGw.) über 2 Tage und Antibiotika bis zu 5 Tagen nach der Operation.
Am 3.+ 4. Tag nach der Operation erhält der Patient 5 kleine Portionen Diät-Futter (z.B. Biosorbin oder Instant Diet). Viele Hunde mögen diese Diät allerdings nicht, man kann diese Hunde dann auch mit Hühnerbrühe und sehr magerem Hühnerfleisch / sehr magerem Rinderhack anfüttern.
Am 5.Tag nach der Operation erfolgt die Aufnahme von leicht verdaulichem Futter in kleinen Portionen 3 x täglich.
Wenige Hunde erbrechen nach der Operation. über einige Tage. Ihnen kann man Metoclopramid geben entweder über die Infusionen oder spritzen:
Metoclopramid wirkt dämpfend auf das Brechzentrum und sorgt für die Stimulation des Magen-/Darmtraktes

Prognose:

Sie ist abhängig von der Dauer der bestehenden Erkrankung. Bei frühzeitiger Behandlung aber gut.

Zusammenstellung: Bine


Forumslink
Magendrehung

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O

Otitis

Otitis ist eine Entzündung des Ohres beim Hund. Entzündungen des äußeren Gehörgangs sind bei Hunden die häufigsten Ohrerkrankungen.

Ursächliche Faktoren können unter anderem sein: Parasiten, Fremdkörper, Allergien, Schwächung des Immunsystems, Schilddrüsenunterfunktion,

Begünstigende Faktoren sind Hängeohren, enger Gehörgang, örtliche Antibiotikatherapie bei intakter Ohrflora, erhöhte Anzahl der Ohrenschmalzdrüsen, falsche Reinigung der Ohren z.B. mit Wattestäbchen.

Obige Faktoren können die übermäßige Besiedlung von Bakterien und Hefepilzen im Ohr hervorrufen.

Symptome

Der Hund zeigt die Ohrentzündung durch schief halten der Ohren und des Kopfes, sowie häufiges Kopfschütteln und kratzen an den Ohren an.

Die Enzündung ist sehr schmerzhaft und juckt.

Durch Nichtbehandlung der Entzündung des äußeren Gehörgangs kann sich eine Mittelohrenzündung entwickeln und infolge davon kann durch Ausbreitung der Bakterien vom Mittelohr aus, eine Innenohrentzündung entstehen.

Therapie der Ohrentzündung des äußeren Gehörganges:

Ist die Ohrentzündung im äußeren Gehörgang noch nicht weit fortgeschritten wird das Ohr täglich gespült um die ordentliche Belüftung wiederherzustellen.

Im Falle starken Befalls kommen pilztötende oder antibakterielle Medikamente zum Einsatz, je nachdem, was der TA im Ohr festgestellt hat. Oft gibt es eine Mischinfektion Bakterien/Hefepilze.



Bei öfters vorkommender Ohrentzündung sollte man sich auf die Suche nach einer Grunderkrankung machen, da ohne die Behebung dieser die Entzündung in den Ohren immer wieder auftreten wird.




Weiterführende Links:

http://www.caet.ch/_downloads/Ohrenkrankheiten.pdf

www.wundrock.de/infos/Krankheiten/Arten/Ohren/ohren.htm

www.polarhunde-nothilfe.com/Wissen/wiss ... otitis.htm

Autor: Uschi

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P

Pankreatitis/Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Kurz ein Ausflug in die Anatomie:

Die Pankreas, oder auch Bauchspeicheldrüse, liegt zwischen Magen und Zwölffingerdarm. Sie hat eine wichtige Funktion als Stoffwechseldrüse.
Die Pankreas ist sowohl eine endokrine(in das Blut absondernde )Drüse als auch eine exokrine (nach außen, in den Darm). Der kleinere Teil der Pankreas bildet in den Langerhanschen Inseln Insulin und seinen Gegenspieler das Glucagon , die für den Blutzuckerspiegel verantwortlich sind.
Aber die Pankreas ist auch wichtig für die Verdauung. Im Pankreaskopf- dem breiteren Teil, wird der Pankreassaft gebildet , der lebensnotwendig ist für die Verdauung. Dieser Saft wird beim Hund über 2 Ausführungsgänge in den Zwölffinger-Darm abgegeben. Im Pankreassaft sind Enzyme, die Fette, Kohlenhydrate und Proteine (Eiweiße) aus der Nahrung aufspalten und so für den Körper verwertbar machen.

Oftmals wird eine Erkrankung der Pankreas erst sehr spät erkannt, da Symptome erst auftreten können, wenn 90% der Pankreasfunktion gestört sind.

Pankreatitis ist ein entzündlicher Prozeß der Pankreas, der akut oder chronisch verlaufen kann.

Im Gegensatz zur chronischen Pankreatitis kann die akute völlig abheilen. Durch Veränderungen des Bauchspeicheldrüsengewebes in Bindegewebe kommt es bei der chronischen Pankreatitis zu dauerhaften Schäden.
Es gibt bei beiden Formen sowohl milde als auch schwere Verläufe.

Die Pankreatitis wird meist hervorgerufen durch eine "Selbstverdauung " des Organs. Meist wird Trypsin freigesetzt, das andere Verdauungsenzyme aktiviert. Dadurch kommt es zu Ödemen (Schwellungen), Blutungen und Infiltrationen, die zu Entzündungen und Nekrosen der Azinuszellen (Azini:von sekretproduzierenden Zellen umgebene Drüsengänge) führen. Unbehandelt kann es nun zu Säure-Base-Verschiebungen, Störungen des Elektrolythaushaltes bis hin zu akutem Nierenversagen, akutem Lungenversagen und sogar Multiorganversagen führen.

Warum es beim Hund zu einer Pankreatitis kommt ist bis heute ungeklärt. Vermutet wird: Übergewicht durch fettreiche Ernährung,Traumas durch Verkehrsunfälle. Raufereien, chirurg. Eingriffe, Narkosen oder Medikamente.
Ursache kann aber auch die Verstopfung der Ausführungsgänge zum Zwölffingerdarms sein durch Eiter oder Steine. Aber auch Bakterien und Viren können über die Blutbahn oder die Ausführungsgänge eine akute Pankreatitis auslösen.
Wird eine schwere Pankreatitis nicht behandelt, beginnt das Organ sich selbst zu verdauen und durch das Freisetzen von Giftstoffen kommt es zum multiplen Organversagen
Meist geht der chronischen Pankreatitis eine akute - unerkannte - voraus.

Symptome der Pankreatitis:

Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfälle, Dehydration (Austrocknung), Bauchschmerzen, allgemeine Schwäche und Fieber

Diagnose:

Sie ist relativ schwer und erfordert eine Vielzahl von Untersuchungen.
1. Blut und Serum
2. Ultraschalluntersuchung
3. Lapraskopie bzw. Lapratomie
4. Unter der Bezeichnung Spez cPL® steht ein nutzbarer Test zur Verfügung, es wird von einer Sensitivität von mehr als 90 % ausgegangen.

Therapie:

Da meist nur sehr schwere Formen der Pankreatitis dem TA vorgestellt werden, ist auch eine sehr invasive Therapie notwendig.
1. intravenöse Flüssigkeitstherapie bei gleichzeitigem oralem Wasser und Nahrungsentzug
2. Schmerzbehandlung
3. langsamer Kostaufbau, beginnend mit Wasser

weiterführende Links: http://www.polarhunde-nothilfe.com/Wiss ... nkreas.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Pankreatitis

Autor: Regine

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Progressive Retina-Atrophie (PRA)

Die PRA ist eine erblich bedingte Netzhauterkrankung des Hundes, die zur Erblindung beider Augen führt. Männliche und weibliche Tiere können gleichermaßen betroffen sein. Die Erkrankung kommt bei vielen Rassehunden und auch bei Mischlingen vor. Es gibt mehrere Formen der PRA.

Die Erkrankung findet an den lichtempfindlichen und bildgebenden Photorezeptoren (Zapfen und Stäbchen) der Netzhaut (Retina) sowie dem Pigmentepithel, das die Netzhaut umkleidet und störende Lichtstreuung aufhebt, statt. Die Zapfen sind für das farbige Sehen am Tage zuständig und die Stäbchen für das Dämmerungssehen. Durch eine Störung in der Funktion des Pigmentepithels (Phagozytosestörung) werden die Photorezeptoren zerstört und es kommt zum vollständigen Verlust des Sehvermögens. Im Krankheitsverlauf sind zuerst die Stäbchen durch Zerstörung betroffen, wodurch die Hunde zunächst nur in der Dämmerung auffällig werden. Kommt es dann im weiteren Verlauf auch zum Verlust der Zapfen, erblinden sie.


Frühe Symptome:

Reduziertes Sehvermögen in der Dämmerung und in den Abendstunden
Unsicherheit in fremder Umgebung bei Dämmerung und in den Abendstunden
Anstoßen an Hindernissen

Späte Symptome:

Reduziertes Sehvermögen bei Tageslicht
Unsicherheit in fremder Umgebung auch bei Tage
Anstoßen an Hindernissen
Linsentrübung
lichtunempfindliche weite Pupillen
„Leuchten“ des Augenhintergrundes (Hyperreflexie)


Ursache:

Die Ursache ist erblich bedingt.


Diagnostik:

Ophthalmoskopie (Spiegelung des Auges)
Elektroretinogramm (Aufzeichnung der Summenaktivität aller Photorezeptoren)
Gentest (leider noch nicht bei allen Hunderassen möglich)


Formen der PRA

Wir unterscheiden drei Hauptformen der PRA:


Frühe Form

Frühe Symptome im Alter von 6 Monaten
Erblinden im Alter von 2-3 Jahren

Mittlere Form

Frühe Symptome im Alter von 1-2 Jahren
Erblinden im Alter von 3-5 Jahren

Späte Form

Frühe Symptome im Alter von 3-5 Jahren
Erblinden im Alter von 6-9 Jahren


Zwischenformen

Einige weitere spezifische Zwischenformen sind bekannt, werden aber hier nicht angesprochen.


Therapie:

Die Erkrankung ist nicht behandelbar bzw. heilbar.

Die Therapie besteht daher in einem Zuchtprogramm.



Ausführlichere Infos hier:

http://www.augen.de/tieraugenheilkunde/ ... ophie-pra/

http://www.eyevet.ch/pra.html

Autor: Jackson

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S

Spondylose

vorab einige Begriffserläuterungen:

Die Wirbelsäule des Hundesbesteht aus:
Halswirbel: 7
Brustwirbel:12-14
Lendenwirbel 7
Kreuzbein: 3
Schwanzwirbel:20-23
Wirbelkörper: sind jeweils durch eine Bandscheibe und zwei Bänder (dorsal und ventral)untereinander verbunden
Osteophyten: knöcherne Sporne, die in unterschiedlicher Form,von kaum sichtbar bis zu grossen Brücken auftreten. ihre Oberfläche ist glatt .
Intervertebralräume: Räume, wo sich die Bandscheiben befinden, zwischen den Wirbelkörpern
Periost: bindegewebsartige Knochenhaut
Ligamentum longitudinale ventrale/dorsale: Bänder zwischen zwei Wirbelkörpern
Randleistenanulus: äusserste Ringschichten des Faserrings, dessen Fasern einen festen Zusammenhalt zwischen Wirbelkörper und Bandscheibe bilden.
SHARPEY ´sche Fasern: Befestigung am Wirbelrand

Nun zum eigentlichen Thema:

Spondylose (Spondylosis deformans)

Tritt sowohl beim Mensch als auch beim Hund auf.
Beim Hund sind vorwiegend grosse Rassen,wie Dogge, Boxer und Schäferhund betroffen.
Sie ist nicht zu verwechseln mit der Spondylarthrose, die eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke ist und einher gehen kann mit einer Spondylose.
Hauptsächlich betroffen bei der Spondylose ist die Brust- und Lendenwirbelsäule.
Sie wird als eine nichtentzündliche, aseptische, langsam fortschreitende degenerative Wirbelsäulen-Erkrankung beschrieben(Schmorl u. Junghanns (1957) Cohrs (1970) , Hoerlein (1971) , Romatowski (1986), Dietz (1991), Langeland u. Stigen (1994)), die zu einer Versteifung der Wirbelsäule führt.
Die Versteifung geschieht auf Grund einer knöchernen Fixierung des Wirbels.
Wie geschieht das???
An den Rändern der Wirbelkörper im Bereich der Intervertebralräume (Räume ,wo sich die Bandscheiben befinden) bilden sich knöcherne Sporne(Osteophyten), die die Zwischenräume überbrücken.


URSACHEN für die Spondylose:

hier gibt es verschiedene Theorien:
SAERS u. PRIEUR (1975)sind der Ansicht, dass es durch dauernde, übermässige Kompression, Zug-, Rotation und Scherbewegung auf die Bandscheiben und Intervertebralbänder zu einer partiellen Ruptur im Gewebe kommt. Das würde zu einer Faservermehrung im Periost und dann zu Bildung von Osteophyten führen. Die Osteophyten greifen zahnartig ineinander oder verschmelzen miteinander, können auch zu einer massiven Knochenplatte verschmelzen (Bambuswirbelsäule) und versteifen dann die Wirbelkörper.

Schmorl (Schmorl u. Junghanns 1957) fand heraus, dass die auslösende Ursache für den Beginn der Spondylosis deformans nicht Bandscheibendegenerationen sind, sondern die Abtrennung des Randleistenanulus (äusserste Ringschichten des Faserrings, dessen Fasern einen festen Zusammenhalt zwischen Wirbelkörper und Bandscheibe bilden) von der Wirbelkörperrandleiste ist.
So muss das Ligamentum longitudinale ventrale die Haltetätigkeit von Wirbelkörper und Bandscheibe übernehmen. Durch die Überbelastung bilden sich Knochenzacken an dieser Stelle und führen zur Versteifung.
Romatowski geht von einem Zusammenbruch der SHARPEY ´sche Fasern aus und dadurch kommt es zu einer Verknöcherung.....

Folgende Ursachen sind noch hinzuzufügen:

Individuelle Disposition des Tieres: Bei manchen Tieren (gehäuft z. B. bei Boxern) tritt der Verschleiß ungleich schneller und bei geringerer Belastung auf. Die Ursache hierfür ist primär in genetisch determiniertem, minderwertigeren Stützgewebestrukturen (Biochemie der Proteine u. Glykosaminoglykane) zu suchen.

Äußere Belastungsfaktoren: Häufigkeit und Intensität des Trainings bzw. der dienstlichen Belastung, zu frühe Belastung, Kondition, Übergewicht etc.. Insbesondere eine forcierte Sprungbelastung sowie häufiges Aufrichten auf die Hinterhand (hohes Abspüren) führt zu vorzeitigem Verschleiß. Andererseits fördert ein zu geringes Trainingspensum das Auftreten akuter Probleme (Muskelzerrungen, Verletzungen durch zu tiefen Sprung, Diskopathien) während dienstlich notwendiger, akuter Hochbelastungsphasen.

Innere Belastungsfaktoren: hierunter verstehe ich die Bereitschaft eines Tieres sich zu verausgaben. Die Triebe eines Diensthundes sind sicherlich zu einem erheblichem Anteil genetisch determiniert. In der Regel ist es aber zwingend notwendig, bestimmte Triebe (z.B. Spiel- und Beutetrieb, Angriffstechnik) beim Junghund zu fördern, damit aus dem Welpen ein guter Gebrauchshund werden kann. Bei Tieren mit sehr starken entsprechenden Veranlagungen kann man hierbei jedoch auch über das Ziel hinausschießen, so dass diese Tiere blind gegen Überbelastungen des eigenen Körpers werden.

Deshalb ist es kein Zufall, dass gerade die "besten" Diensthunde (besonders Spürhunde) besonders häufig an degenerativen Skeletterkrankungen leiden. Erfreulicherweise wird diesem Umstand m. E. an vielen Stellen bereits Rechnung getragen. Trotzdem ist hier weiter Kreativität gefordert um Diensthunde, bei gleich bleibender Verlässlichkeit, mit der geringst möglichen Belastung zum Ausbildungs- und Einsatzziel zu bringen.(aus Diensthundepraxis,Portal für klinische Veterinärmedizin)

Vor allem bei der frühen Form der Spondylose(Beginn schon mit einem Jahr...) vermutet man eine erbliche Komponente.

Symptome:

Schmerzen- meist schubweise
Im Anfangsstadium meist durch Verspannung der Rückenmuskulatur
Später kommt es zu Schmerzen durch :Zerrung und Überdehnung des Periost, gebrochenen Brücken, Arthrosen der kleinen Wirbelgelenke (Spondylarthrose), Kompression der Nervenwurzeln durch Einengung, Umwachsung und Überquerung von Osteophyten (selten) und daraus resultierend eine Hinterhandschwäche, Inkontinenz (Blasenschwäche, Anusschwäche). Steifheit, Rundwölbung der Wirbelsäule (Kyphose) und Verspannung der Rückenmuskulatur, Beschwerden beim Aufstehen nach längerer Ruhe, Niederlegen, Treppensteigen und Beinheben. Erkrankte Tiere rennen und springen nicht gerne.
Oftmals ist die Diagnose Spondylose ein Zufallsbefund beim Röntgen, Beschwerden treten aber gehäuft ab dem 8. Lebensjahr auf.

Therapie:

Homöopathie, Physiotherapie, Goldakupunktur, schmerzstillende und entzündungshemmende Mittel, OP ( bei Kompression von Nervenwurzeln, oder um Wirbelkörper zu versteifen), Laminektomie


Differentialdiagnose: siehe --> Cauda equina


Links:
polarhunde-nothilfe
http://www.hundezeitung.de/medizin/spondylose.html
www.diensthundepraxis.homepage.t-online ... Beweg2.htm

Autor: Regine

Ergänzend hier noch Forumsbeiträge, die das Thema Spondylose behandeln:

Muskelzittern
Spondylose

Zusammenstellung: Uschi

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Standardwerte beim Hund

Atmung:
15-30 Atemzüge pro Minute

Temperatur:
37,5 -39,0 C° (Welpen bis 39,5 C°) (rektal gemessen)

Hunde mit Temperaturen über 40 C° sind dringend beim Tierarzt vorzustellen

Puls:
80- 120 Schläge pro Minute
Den Puls fühlt man an der oberen Innenseite der Schenkel, die Arterie kann dort sehr gut getatstet werden. Am Einfachsten ist es den Puls mit der Uhr für 15 Sekunden auszuzählen und mit 4 zu multiplizieren.
Durch den Puls merkt man auch Regelmässigkeit des Herzschlages, Stärke und den Füllungszustand der Arterie

Kapillarfüllungszeit:
gibt Auskunft über die Durchblutung.
Sie sollte unter 3 Sekunden liegen.
Dazu öffnet man das Maul und kontrolliert die Schleimhaut, sie sollte rosa und gut gefärbt sein. Nun drückt man fest auf das Zahnfleisch oberhalb des Fangzahns, bis es heller wird.
Loslassen und zählen, wie lange das Zahnfleisch braucht, bis es wieder die normale, rosa Färbung angenommen hat.
Weissfärbung des Zahnfleisches oder lange Kapillarfüllungszeiten sind dringende Fälle für den Tierarzt!

Zusammenstellung: Bine

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Z

Zähne

Man unterscheidet:
Schneidezähne = Incisivi = Abkürzung: I
Reisszahn/Fangzahn= Caninus= Abkürzung: C
vordere Backenzähne = Prämolaren = Abkürzung: P
hintere Backenzähne = Molare = Abkürzung: M


Welpengebiss:


Zahnformel Welpengebiss:
3I 1C 3P = 28
3I 1C 3P

kleine, sehr spitze Zähne, mit zunehmendem Alter weichen die Zähne auseinander.
Michschneidezähnedurchbruch: 3-4 Wochen
Vollständiges Milchgebiss mit ca. 6 Wochen

Bleibendes Gebiss:

Zahnformel:
3I 1C 4P 2M = 42
3I 1C 4P 3M

Probleme: Caniniengstand

Schneidezähne haben deutlich sichtbar Hals und Krone

Wechsel der Zähne:
Wechsel der Milchschneidezähn: 4-5 Monate
Wechsel der Milchfangzähne: 5-6 Monate


Abrieb der Lappen an den Ersatzschneidezähnen machen eine ungefähre Altersbestimmung möglich:

Abrieb der Lappen Unterkiefer I 1......1- 1,5 Jahre
Abrieb der Lappen Unterkiefer I 2 .....2,5 Jahre
Abrieb der Lappen Unterkiefer I 3......5 Jahre
Abrieb der Lappen Oberkiefer I 1......3,5 Jahre
Abrieb der Lappen Oberkiefer I 2......4,5 Jahre
Abrieb der Lappen Oberkiefer I 3......6 Jahre

Runder bis querovaler Schneidezahnquerschnitt: 6-10 Jahre




Regelmässige Kontrolle der Zähne und ggf. das Entfernen von Plaque mit einer handelsüblichen Zahnbürste und Zahnpasta für Hunde ist empfehlenswert und erhält ein gesundes Gebiss bis ins hohe Alter. Bei der Entstehung von Zahnstein spielt die Ernährung eine wichtige Rolle, auch Kauknochen u.ä. helfen, dass Gebiss gesund zu halten.

Zusammenstellung: Bine

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