ich würde mir das auch genau überlegen. Ich weiss wie hoch der Druck ist, aber dann ist es mit der informellen Selbstbestimmung (einer wie ich finde sehr fortschrittlichen Errungenschaft) vorbei. Ich bin ja extrem IT-Affin und habe selbst lange im Bereich Datenschutz gearbeitet, aber der Preis ist mir persönlich deutlich zu hoch. Heute gilt eine Facebook-Abstinenz als uncool, aber das wird sich vielleicht schon bald ändern.
Mark Zuckerberg (CEO von Facebook) hat ja mehrmals deutlich gemacht, dass er Datenschutz für ein lästiges Relikt der 80'er und 90'er hält. Muss jeder selber entscheiden, aber alles was man da reinfüttert wird nie wieder vergessen und man hat im Grunde auch keine Kontrolle mehr was mit den Informationen passiert. Informationen kann man immer nur im Kontext der Zeit und ihrer Geschehnisse einordnen, also kann man nur hoffen,dass das einem mal nicht in der Zukunft zum Verhängnis wird. Und man kann gar nicht so krum denken, wie es mal kommen kann.
Jeder der ein iPhone besitzt liefert der Firma Apple ein recht lückenloses persönliches Bewegungsprofil weltweit. Fast genauso mit den Android Geräten die Google ordentlich im Hintergrund mit Infos füttern. Die gerade veröffentlichten neuen Funktionen dieser Geräte synchronisieren und speichern alles Online (Im Fachjargon: Cloud), meine Termine, meine Kontakte, meinen Aufenthaltort im Grunde mein ganzes Leben - keine schöne Vorstellung. Man kann einiges auch abstellen, aber das macht ja kaum jemand. Es ist für mich keine verheissungsvolle Vorstellung das die Vorlieben, Kontakte, Bewegungsprofile und sonstige persönliche Informationen von mittlerweile wohl mehr als einer milliarden Menschen tagtäglich auf den Festplatten von drei Firmen in den USA landen.
Ich denke/hoffe da wird es in der nahen Zukunft ein deutliches Umdenken geben. Ist natürlich nur meine subjektive Meinung.
Ich finde Facebook Abstinenz - obercool und sehr fortschrittlich!! Ich sag nur Mut zur Lücke ... Oder im Jargon zu bleiben: Gefällt mir!
Olaf
