Moin, mir gehen dazu noch andere Gedanken durch den Kopf. Früher gab es nicht diesen Informationsfluß, man bekam vieles nicht mit. Es hatte auch nicht diese Bedeutung, wenn Kinder Lämmer erschlugen. Kinder und ihre Erziehung waren nicht so der Mittelpunkt. Man hatte zu viel Arbeit, zu viele Kinder und zu wenig freie Zeit. Die Familien mußten zusammen halten.
Heute erfährt jeder alles aus dem Internet, wenn er möchte. Kinder müssen im System funktionieren, Familien haben nicht mehr den Stellenwert, die Partner sind austauschbar. Kinder sind in den meisten Fällen sorgsam geplant, behütet und ständig unter Kontrolle. Im Groben sind sie die "brave Generation". Noch nie wurde so viel über ihre Erziehung nachgedacht. Nie hatten Kinder so wenig Freiraum für sich, für ihre Kindgedanken, wie heute. Allerdings auch nie so viele Möglichkeiten sich vielseitig zu betätigen. Worunter auch brutale Filme, Videos, Internetseiten zählen können. Und zwischen vielen braven Kindern können Mutproben etwas ganz aufregendes sein. Aus dem Anglerbereich ist es vielleicht der erste selbst getötete Fisch. Uh wie eklich und brutal, ja, stimmt. Wenn der Tod sinnlos oder qualvoll war. Doch hier ist er notwendig und nebenbei eine einschneidende Erfahrung, auch seelisch.
Nun dauert es eine Weile ehe 2 kleine Jungs 8 Lämmer umbringen schaffen. Das Brutale daran ist für mich die große Anzahl. Eigentlich hätte den Buben nach dem ersten Blutfluß/Wehlauten das Mitleid kommen müssen. Doch man weiß nicht wie manche Kinder zu Hause von den Eltern oder in der Schule von ihren Mitschülern behandelt werden. Das klärt dann hoffentlich das Jugendamt.
Ohne Worte . . . . .
Re: Ohne Worte . . . . .
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi
Re: Ohne Worte . . . . .
Das hat mich auch geschockt ! Ich kann nur hoffen, dass es die erste und letzte Tat dieser Kinder war und sie und ihre Familie die richtige Unterstützung erhalten.Eddis hat geschrieben:Nun dauert es eine Weile ehe 2 kleine Jungs 8 Lämmer umbringen schaffen. Das Brutale daran ist für mich die große Anzahl. Eigentlich hätte den Buben nach dem ersten Blutfluß/Wehlauten das Mitleid kommen müssen.
LG
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle
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Rover
Re: Ohne Worte . . . . .
Hallo zusammen,
Es gibt ja schon Beispiele, wo die Möglichkeiten, die sogar an die Leute herangetragen werden, nicht genutzt werden - macht ja Arbeit.
Herumhängen, jammern und alles runtermachen ist viel einfacher und in gewisser Weise trendy (nicht nur unter Jugendlichen - wer lebt ihnen das denn vor?).
Natürlich sind nicht alle so. Vielleicht nichtmal allzuviele. Aber man findet doch erschreckend zahlreiche Beispiele für solches Verhalten - was dann manchmal aus lauter Dummheit, Langeweile und Geltungssucht zu fürchterlichen Entgleisungen führt.
Und wenn Eltern von 14jährigen den Offenbarungseid leisten, dann entdecken sie das mindestens 10 Jahre zu spät. Der Grundstein wird viel eher gelegt. Ist es auch nur Bequemlichkeit, wenn bereits Vorschulkindern keine klaren Grenzen gezeigt werden und sie ihren Willen bekommen, wenn sie nur genug Terror machen? Pflichten? Fehlanzeige. Und bei manchen verselbständigt sich das Problem dann eben.
Das deutsche Bildungsfernsehen zeigt uns dann in aller Ausführlichkeit- zum wohligen Gruseln des Normalbürgers - wie die Teens mit ihren Alten und dem Rest der Welt umgehen - ist doch toll! Das bringt Einschaltquoten! Dann verfrachten wir ein paar missratene Wänster mit einer Herde Sozialarbeiter in die Wüste - oder nach Afrika - und arbeiten öffentlichkeitswirksam Defizite auf...
Viele Grüße, Kerstin
Genau hier scheint mir ein Haken zu liegen: Könnten! Es gibt so viele Möglichkeiten. Nur, sie werden einem meist nicht hinterhergetragen. Es gehört in vielen Fällen Mühe dazu, die Möglichkeiten zu finden, zu nutzen, was draus zu machen.Ich versteht echt nicht, wie es passieren kann, daß Kinder, die heute viel mehr Möglichkeiten haben könnten, deren vielleicht familiär verringerten Strukturen durchaus durch andere gesellschaftliche Bindungen teilweise aufgefangen werden könnten, warum die völlig gefühllos werden.
Es gibt ja schon Beispiele, wo die Möglichkeiten, die sogar an die Leute herangetragen werden, nicht genutzt werden - macht ja Arbeit.
Herumhängen, jammern und alles runtermachen ist viel einfacher und in gewisser Weise trendy (nicht nur unter Jugendlichen - wer lebt ihnen das denn vor?).
Natürlich sind nicht alle so. Vielleicht nichtmal allzuviele. Aber man findet doch erschreckend zahlreiche Beispiele für solches Verhalten - was dann manchmal aus lauter Dummheit, Langeweile und Geltungssucht zu fürchterlichen Entgleisungen führt.
Und wenn Eltern von 14jährigen den Offenbarungseid leisten, dann entdecken sie das mindestens 10 Jahre zu spät. Der Grundstein wird viel eher gelegt. Ist es auch nur Bequemlichkeit, wenn bereits Vorschulkindern keine klaren Grenzen gezeigt werden und sie ihren Willen bekommen, wenn sie nur genug Terror machen? Pflichten? Fehlanzeige. Und bei manchen verselbständigt sich das Problem dann eben.
Das deutsche Bildungsfernsehen zeigt uns dann in aller Ausführlichkeit- zum wohligen Gruseln des Normalbürgers - wie die Teens mit ihren Alten und dem Rest der Welt umgehen - ist doch toll! Das bringt Einschaltquoten! Dann verfrachten wir ein paar missratene Wänster mit einer Herde Sozialarbeiter in die Wüste - oder nach Afrika - und arbeiten öffentlichkeitswirksam Defizite auf...
Viele Grüße, Kerstin
-
JuRe
Re: Ohne Worte . . . . .
Hallo Nicole
@Bine
@Antje
@Michael
@Eddi
Ich könnte als Fachfrau einige "kluge" Erklärungen abgeben, verkneife ich mir aber.
Als Bücher und Film-Fan nennn ich mal ein paar Werke. Hier ist es den Autoren gelungen die Entstehung und das Ausleben von grenzenloser, sinnloser Gewalt, von Verrohung von Kindern, von Machtmißbrauch einfach zu zeigen, ohne zu psychologisieren, daß einem die Luft wegbleibt.
Der junge Törless (Musil) kongenial verfilmt. Der Herr der Fliegen (Golding) ebenso genial verfilmt. Kurzgeschichten von St King Frühling , Sommer Herbst und Winter und Es. Weekend (Film von Godard), Das weiße Band (Film gerade ausgezeichnet),
A Clockwork Orange (Kubrick)
Um an den Ausgangspunkt zurückzukommen: Die Nachricht vom "Abschlachten der Lämmer" wäre vor hundert Jahren keine gewesen, vor 10 oder 20 Jahren hätte sie lediglich lokale Verbreitung gefunden.
"Die Welt ist schlecht, grottenschlecht" (Fritz Ekenga)
LG Renate
Wenn sie sich weiter soziopathisch entwickeln, dann quälen und. oder töten sie möglischerweise Menschen.airenois hat geschrieben:Heute töten Sie Lämmer und morgen ?
@Bine
Du nicht aber auch zu Deiner Zeit hat es Kinder gegeben, die genau das getan haben.Bine hat geschrieben:Wir waren keine "Engel", aber es gab Grenzen. Ich hätt mich nie getraut ein Tier/ Menschen zu quälen...schon das Scheuchen der Hühner wurde bestraft. Richtige Grausamkeiten gegen Tiere/ Menschen, da hätt die Höchststrafe drauf gestanden.
@Antje
Das stimmt, genau so ist es; diese Möglichkeit wurde und wird aber zu vielen Kindern nicht gegeben; anderen wird sie gegeben aber von diesen nicht genutzt. Es gibt Kindern die Unglaubliches er-und überlebt haben, und die trotzdem nicht verrohen und mitfühlen können.redchili hat geschrieben:die ganz grundlegende Achtung vor dem anderen, ob Mensch oder anderes Lebewesen. Das muss doch sehr früh gelegt werden, also von den Eltern und der engsten Familie selbst vorgelebt und praktiziert, und sie müssen Verstöße dagegen klären und wenn nötig sanktionieren. Kinder brauchen doch die Möglichkeit, das zu lernen und zu verinnerlichen, Achtung vor dem Mitgeschöpf ergibt sich doch nicht einfach so aus dem Nichts
@Michael
Ich bin inden 50igern aufgewachsen, Prügelstrafen und Demütigungen waren weder moralisch sanktioniert noch de jure verboten. Eltern und Erziehungspersonal, den Pfarrer nicht zu vergessen, waren keine Grenzen gesetzt, es sei denn sie setzten sie sich selbst.Sparta hat geschrieben:Früher hat man die Schüler verprügelt oder in die Ecke gestellt. Heute haben die Schüler weniger Respekt - das mag man als Lehrer bedauern, weil es das Lehrerleben etwas unkomfortabler macht.
@Eddi
Nach meiner Erfahrung nimmt der Anteil der Empfindungslosen nicht zu, aber oft könnt ich schreien, weil er auch nicht abnimmt. Trotz unserer "zivilisatorischen Entwicklung" die in Teilen durchaus auch beeindruckend ist, sind viele Leute so roh, gefühl-und skrupellos wie im Mittelalter (hier Mittelalter als Symbol für besonders grausame Sitten)Eddi hat geschrieben:Irgendwie wurde auch immer von der Gruppe verhindert, daß ein zu großer Unterschied zwischen den Kontrahenten da war und nachtreten gab es einfach nicht.
Wo in Gottesnamen ist das heute auf der STrecke geblieben?
Warum kommen manche Kinder nicht mehr dazu, Empathie zu entwickeln? Man kann doch nicht immer die SChuld in der Gesellschaft suchen. Weshalb ist meine Generation und die nachfolgenden als Eltern teilweise so gescheitert?
Nein, bitte keine Positiv-Beispiele, ich weiß selber, daß die allermeisten Kids dennoch ganz normal sind und prima werden. Aber ich habe das GEfühl, der Anteil an Empfindungslosen nimmt zu, ebenso wie die Ellbogen weiter ausgefahren werden.
Ich könnte als Fachfrau einige "kluge" Erklärungen abgeben, verkneife ich mir aber.
Als Bücher und Film-Fan nennn ich mal ein paar Werke. Hier ist es den Autoren gelungen die Entstehung und das Ausleben von grenzenloser, sinnloser Gewalt, von Verrohung von Kindern, von Machtmißbrauch einfach zu zeigen, ohne zu psychologisieren, daß einem die Luft wegbleibt.
Der junge Törless (Musil) kongenial verfilmt. Der Herr der Fliegen (Golding) ebenso genial verfilmt. Kurzgeschichten von St King Frühling , Sommer Herbst und Winter und Es. Weekend (Film von Godard), Das weiße Band (Film gerade ausgezeichnet),
A Clockwork Orange (Kubrick)
Um an den Ausgangspunkt zurückzukommen: Die Nachricht vom "Abschlachten der Lämmer" wäre vor hundert Jahren keine gewesen, vor 10 oder 20 Jahren hätte sie lediglich lokale Verbreitung gefunden.
"Die Welt ist schlecht, grottenschlecht" (Fritz Ekenga)
LG Renate
