Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
Anneliese

Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von Anneliese » So 9. Jan 2011, 11:50

Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Ja, das ist was feines– wenn wir ganz stolz auf unser Tier sein können.
Bei mir und Bente war das einmal so:

Wir joggen und kommen auf eine Landgaststätte zu, die an einer wenig befahrenen Straße liegt.
Davor steht eine sehr große Gruppe von Jägern in voller Montur.
Gewehr geschultert, Hund an der Hosennaht.
Bente war angeleint, weil die Gaststätteninhaber auch ein Vogelhaus haben und sie mir ja
nicht ausbüxen soll.

Als ich die Jägerschaft sah, die ein bisschen martialisch aussah -
auch die Fahrzeuge sind alle in Jagdgrün - dachte ich kurz daran meine Route zu ändern,
aber dann fiel mir ein, dass das ja kostenlose Statisten sind und sich eine Übungseinheit anbietet.

Ich bin also mit Bente weitergelaufen. Links und rechts von uns Jäger – wie ein Spalierlauf war das –
„Gute Bente, Gute Bente..“ habe ich immer geflüstert, oder es nur gedacht – ich war auch etwas aufgeregt und erinnere es nicht mehr genau.

Als wir fast das „Gassenende“ passiert hatten, hat ein alter Jägersmann ganz leise in die Hände geklatscht und wohlwollend genickt –
Boh, da waren wir aber stolz! Meine Bente schnurrte zuverlässig wie eine Singer-Mähmaschine an allen vorwärts.

Nun mag es ja sein, dass der alte Jägersmann nicht nur alt, sondern auch weise und gnädig war, aber schön war es doch. :dog_biggrin

Liebe Grüße
Anneliese - die sich auf Eure Geschichten freut - mit Bente. "Gute Bente" :brav

grizzly

Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von grizzly » So 9. Jan 2011, 19:13

Hallo Anneliese und Bente!

Da kannst du wirklich stolz sein. Jäger sind für Grizzly ein absoluter Hit. Er will zu jeden hin, schnuppert an ihnen und will gestreichelt werden.

Hab so überlegt was ich dazu schreiben soll. Spontan ist mir dazu ein MT-Seminar im Juni 2010 in Nürnberg eingefallen. Grizzly (und auch Frauli) ist ein Landhund (Landei). Dadurch ist er normal nicht in Einkaufszentren ... zu finden. Frl. geht nur hin wenn es sein muss und lässt Hund zu Hause - manchmal besuchen wir Massenveranstaltungen, damit Hund es gewöhnt - aber selten. Beim Seminar wurde Grizzly beim Eingang zum Bahnhof angesetzt - sein Opfer war oben bei den Gleisen. Wie wir raufgekommen sind ist ein Zug eingefahren. Die Fahrgäste sind ein- und ausgestiegen. Ich hatte wirklich Herzklopfen - Grizzly hat es toll gemeistert als ob er täglich am Bahnhof wäre.
Auch in der Stadt hatte Frauli die Hose gestrichen voll. Überall waren Kinder mit Eistüten, Menschen saßen mit Essen auf den Tischen herraussen .......es war sooooo heiss aber Grizzly hat gesucht und gefunden wie eine Eins. Da waren wir wirklich stolz auf unser Landei.

LG Regina mit Grizzly
MT Nürnberg 2010.jpg
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Freddy

Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von Freddy » So 9. Jan 2011, 20:01

Hallo,
Anneliese hat geschrieben: Bente war angeleint, weil die Gaststätteninhaber auch ein Vogelhaus haben und sie mir ja
nicht ausbüxen soll.
happy_02 happy_02 happy_02
Anneliese hat geschrieben:Als wir fast das „Gassenende“ passiert hatten, hat ein alter Jägersmann ganz leise in die Hände geklatscht und wohlwollend genickt –
Boh, da waren wir aber stolz! Meine Bente schnurrte zuverlässig wie eine Singer-Mähmaschine an allen vorwärts.
:thumbup: :thumbup: :thumbup: gut gemacht, Bente!!!

Ich war heute erst wieder stolz auf Felix:

Nachdem wir ein bischen Abbruftraining gemacht hatten, kamen uns zwei Hunde entgegen. Einer war angeleint, der andere, eine Hündin, nicht.
Felix ging ohne Leine und ohne strenges "bei Fuß" ganz locker an der Gruppe vorbei :thumbup:, wärend der Hund an der Leine sich fast strangulierte....
Felix behielt mich dabei permanent im Auge, vermutlich nur wegen dem Schleuderball in meiner Tasche ;)... aber egal...

LG
Freddy mit Felix

Teddy.

Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von Teddy. » So 9. Jan 2011, 22:47

Guten Abend,

ich bin mir nicht sicher, ob "stolz darauf sein" wirklich der passende Begriff ist, aber ich fand es eine mehr als reife Leistung, als Darco mir den defekten Toaster signalisiert hat:

Das morgentliche Ritual sah im Ablauf so aus, daß ich vor dem Gang ins Bad in der Küche eine Biege machte, um schon mal den Toast zu bestellen: zwei Scheiben rein und runterdrücken. Dann auf zu den Wasserspielen.

Darco blieb an diesem Tag in der Küche. Nach einer Weile höre ich ihn bellen, so ein ganz bestimmter Tonfall, den er immer dann drauf hatte, wenn er etwas von mir wollte. Als ich mich beschleunigt zu ihm begebe, sehe ich den Toaster heftig qualmen. OK, Junge, ich kümmere mich darum!

Als ich die Quelle beseitigt hatte, fing dann auch der Rauchmelder an zu piepen. (Piepen ist da ein schwacher Ausdruck, ein Höllenlärm!)

Ich bin noch heute, Jahre später beeindruckt, daß er

- das Problem bemerkt hat
- mich gerufen hat

lg
Dina

redchili

Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von redchili » So 9. Jan 2011, 23:03

Hallo zusammen,

mein alter Rüde war ja schon 9 gewesen, als er zu mir kam, und ich wusste nicht, was er vorher schon so alles erlebt hatte. Ich hätte also besser daran getan, im Zweifelsfall nicht die Hand für ihn ins Feuer zu legen, wie mir viele Menschen einreden wollten - Zweifel hatte ich aber nie. Trotzdem hat er sogar mich einmal wirklich sprachlos gemacht.

Er war 13 oder 14, die Spondylose voll ausentwickelt, der Hund dauerhaft auf Droge (und glücklich damit), als der eineinhalbjährige Nachbarsjunge draußen auf der Straße voller Freud auf Axel zustürzte ... und kurz vor ihm über die eigenen Füße stolperte. Er strauchelte und fiel Axel mit voller Wucht mitten auf den Rücken, genau dorthin, wo die Knochenspangen am schlimmsten waren, und krallte sich in die Wirbelsäule, um nicht hinzufallen.

Man muss wissen, dass mein alter Sack sich nicht von anderen Menschen anfassen lassen wollte. Nie hat er geduldet, dass irgendjemand - weder Mensch noch Tier - ihm aus Spaß oder Achtlosigkeit an den Rücken packte, geschweige denn, ihm dort Schmerzen zufügte. Da wurde er dann, nun ja, "offensiv".

Und was macht er in dieser Situation? Steht da wie eine Statue, dreht den Kopf zum Kind, behält es im - wirklich schmerzverzerrten - Auge und wartet, bis die große Schwester den kleinen Bruder von seinem Rücken pflückt und ihm erklärt, dass er den Axel am Kopf streicheln muss, weil er am Rücken Aua habe. Sobald der Kleine von seiner Schwester gehalten wurde, ging Axel ruhig auf Abstand, ohne einen Mucks oder irgendwas.

Okay, war keine "Ausbildungsleistung", aber ich hätte heulen können vor Stolz und Freude über meinen alten Sack mit seinem offensichtlich so klaren Kopf, den damals mit 9 schon keiner mehr hatte haben wollen und der im Tierheim fast verhungert wäre.

Viele Grüße,
Antje mit Luzie (und Axel im Herzen :herat )

Freddy

Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von Freddy » So 9. Jan 2011, 23:07

Hallo zusammen,

super-toller Darco und eine interessante Geschichte, Dina. Da fällt mir auch wieder was zu ein...

Ja, unsere Hunde sind manchmal richtige "Brandmelder". Der Vorgänger von Felix, auch ein Airedale, hat uns einmal in der Advendszeit vor Feuer gewarnt. Über einem Advendsgesteck mit brenneden Kerzen begann die Gardine an, sich zu entzünden, wir waren im Nachbarraum aber ich konnte alarmiert durch das Bellen gerade noch rechtzeitig eingreifen. Und das brennende Gesteck im Laufschritt unter die Dusche bringen...

Felix hat mich in jungen Jahren einmal überrascht, als er hier im ersten Hause am Platze, die offene Feuerstelle verbellt hat... fand ich sehr interessant...

LG
Freddy mit Feuermelder Felix

PS: Axel hat nicht in seinem Schmerz "zugelangt", eine bemerkenswerte "Leistung" finde ich....

Rover

Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von Rover » Mo 10. Jan 2011, 14:58

Hallo Alle,

so eine richtige Geschichte, bei der ich stolz auf Rover sein konnte, fällt mir nicht ein.

Aber oft sind es Kleinigkeiten, ein besonders gutes Verhalten in irgend einem Zusammenhang: er geht ohne zu zucken oder zu mucksen an einem brüllenden anderen Hund vorbei. Er schläft 2 Stunden in der Gaststätte in einer Ecke und lässt sich nichtmal von einem Idi.... aus der Ruhe bringen, der unbedingt über ihn drüber steigen muss. Solche Sachen sind es, die mich im Alltag stolz auf meinen Hund machen.

Allerdings hat er mich auch schon das eine oder andere mal heftig blamiert... aber dafür lieben wir sie ja.


Viele Grüße, Kerstin

Anneliese

Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von Anneliese » Mo 10. Jan 2011, 17:51

Moin!
Kertstin schreibt: Allerdings hat er mich auch schon das eine oder andere mal heftig blamiert... aber dafür lieben wir sie ja.
N E I N !

Solange Du soetwas meinst, war es noch nicht wirklich peinlich - glaube mir einfach! :dog_laugh

Liebe Grüße
Anneliese - mit Bente, der nichts peinlich ist.

terriertussi

Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von terriertussi » Mi 12. Jan 2011, 20:42

Hallo, das sind ja tolle geschichten. Eine hab ich auch: meine Eltern waren mit Annika im Urlaub in den Alpen. Mein Papa liebt das Wandern und Bergsteigen. Er war allein mit Anni auf einem Bergweg in großer Höhe unterwegs. Es zog ein Unwetter auf und plötzlich war alles neblig und Paps sah den Weg nicht mehr, da überall noch Schnee lag. Anni hat ihn sicher geführt - ohne Hund, sagte er, wäre er abgestürzt oder hätte sich verlaufen...

Ähnliches hab ich diesen Winter erlebt; wir (Kismet, Marjorie, Queenie und ich) waren am Elsterdamm unterwegs, der gänzlich zugeschneit und zugeweht war. Ich wollte direkt zum Fluss und wunderte mich, dass die Hunde eine große Kurve gelaufen sind... Ich ging gerade aus und verschwand bis zum Bauchnabel in einer Schneewehe... die Hunde waren schlauer. Den weiteren Weg hab ich mich auf die Hundeintuition verlassen :thumbup: :brav

Benita

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Re: Wenn wir stolz auf unsere Tiere sein können…

Beitrag von doris » Do 13. Jan 2011, 11:04

Hallo zusammen,

Ja, manchmal kann man wirklich stolz sein auf die Hundis. Bei mir sind es auch eher so die Alltagssituationen.
Stolz bin ich z.B. beim TA, wenn ich meinen Hunden nur „Hopp“ sagen brauch und sie springen „zack,“ auf den Tisch.
Die Kaya musste mal die Gebärmutter geröntgt bekommen. Sie sprang auf den Tisch, ich drehte sie auf den Rücken und sagte „bleib“, der TA hat dann den Bauch rasiert, und die Gebärmutter geröntgt. Sie blieb die ganze Zeit liegen, als ob man ihr den Bauch kraulen würde. Nur die Hinterläufe haben die ganze Zeit gezittert.

Oder doch, da fällt mir eine Situation ein, wo ich wirklich beinahe geplatzt bin vor Stolz.
Ich habe mit Kaya BH gemacht, und ihr wisst ja schon aus einem anderen Thread, dass es immer heißt, Malamuten können nicht erzogen werden.
Als auf den Platz lief, hörte ich den Richter sagen: „Ohje, da bin ich aber mal gespannt“.
Wir haben dann bestanden. Bei der „Siegerehrung“ standen alle Teilnehmer dann im Kreis und haben einen kleinen Pokal bekommen (die, die bestanden haben).
Mein Partner stand beim Publikum, hinter dem Richter. Und hörte sie sich unterhalten.
Einer sagte, die mit dem Malamute, die haben das aber gut gemacht. Und der Richter sagte:
„Ja allerdings, und besonders auffällig war die extreme Bindung vom Hund zur Führerin.“
Da war ich richtig stolz auf mein Mädchen.

Erstaunlich finde ich auch immer wieder das Verhalten meiner Hunde im Umgang mit dem Sohn meiner Freundin.
Kai ist 9 Jahre alt und stark behindert.
Immer wenn er mit dabei ist, wechseln sich meine Hunde ab im Aufpassen.
Wenn wir den Schlitten dabei haben, Kai sitzt dann auf dem Schlitten und wir ziehen ihn, läuft immer einer meiner Hunde neben Kai. Wenn er mal ein Stück allein das „Hügelchen“ hinter gleitet, läuft immer Kaya neben ihm her und heult mich an, so nach dem Motto, paß auf das wird zu schnell.
Kai hat auch ein extra Behinderten-Fahrrad. (drei Räder). Wenn wir weiter laufen, fährt er manchmal mit dem Fahrrad mit.
Einmal war er ein ganzes Stück vor uns (50 Meter), und ein Auto kam. Michaela hat dann ihrem Sohn gerufen, fahr an den Rand, er hat immer ganz schnell Angst in solchen Situation und weint ganz furchtbar, und ich habe die Hunde zu mir gerufen. Das machen wir immer so, wenn ein Auto kommt, müssen alle Hunde zu uns, und am Rand platz machen.
Und die machen das IMMER.
Also, ich hab alle zu mir gerufen und platz gesagt. Kai weinte fürchterlich. Yoda guckte, drehte sich weg und raste zu Kai. Hat sich dann zur Straßenseite hin neben ihn gestellt und gewartet bis das Auto vorbei war. Er hat ihn noch richtiggehend an die Seite gedrückt. Da war ich tief beeindruckt von meinem Buben. Erst wollte ich ihn schimpfen, weil er kein Platz gemacht hat, das ist mir dann aber im Hals steckengeblieben, als ich sah was er da tut.

Lieber Gruß
Doris
Stillstand ist Rückstand

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