Neue hessische Hundverordnung in Planung

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Bine

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von Bine » Do 4. Aug 2011, 16:39

redchili hat geschrieben:
Der Theorieteil kostet 60 Euronen elektronisch (oder 75 auf Papier), die praktische Prüfung nochmal 75. Ich gehe also mal davon aus, dass sich derjenige, der den Wisch bekommen möchte, soviel Mühe gibt, dass er nicht ständig soviel Kohle immer wieder umsonst auf den Kopp haut.

Viele Grüße
Antje mit Luzie
happy_02
Also 150€ Prüfungsgebühr.... beste Vorbereitung ist das Buch von Doris F..... dann brauch ich wahrscheinlich doch noch einen Hundetrainer/ Hundeplatz der mir das nötige praktische Wissen bei biegt?
Gibt genug HuSchu da kriegste den Kurs dann für 300€...

Macht Summa summarum 500€????
Eine Mitgliedschaft im BLV Verein gibts für 50€ inkl. Ausbildung nochmal 10-20€ Prüfungsgebühr. Macht 1 Jahr Training incl. Prüfung für 100€.

Ich mein ja nur Omilein mit kleiner Rente...

lachende Grüsse
Bine

Eddi

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von Eddi » Do 4. Aug 2011, 16:49

Hallo,

@Bine
na, wenn das mal kein Argument wäre.

Mir ist noch was zu den notorischen Durchfallern eingefallen:
ich hatte so ein paar Kandidaten, die echt schlicht zu doof trotz Mühe waren. Da habe ich mit dem Vet-amt Rücksprache genommen, an die ja eh die eine zartbunte Ausfertigung der ich glaub 5- oder 6fachen Zettelwirtschaft ging.
Die habe ich dann eben dorthin schicken dürfen und die Amtsvets haben denen selber auf den Zahn gefühlt und konnten dann auch selber verantworten, diesen Leuten die Hundehaltung zu erlauben. Ganz in meinem Sinne, denn die meisten davon waren zwar echt nicht diejenigen, die man als Telefonjoker einsetzt, aber bemüht und mit ihren Hunden auch gut und fähig. Teilweise waren es halt Analphabeten, manche nahe einer bestimmten IQ-Untergrenze. Ganz wenige waren echt unangenehme Menschen, die Verkörperung der Vorurteile gegenüber "Listenhundhaltern". Aber auch mit denen sind die Herrschaften des Vet-amtes irgendwie einig geworden.

Insofern wäre es ja auch eine Alternative für diese Durchfaller: der dritte (oder soundsovielte) Anlauf wird vor der Expertenkommission des Vetamts absolviert.

LG
Eddi

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Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von kenzo » Do 4. Aug 2011, 16:50

Hallo Renate,

doch, doch wir hören Dich! Nur muss ich nebenher noch etwas arbeiten!
Renate: Ich hab mal Uli´s Link zur Schweizer Variante durchgelesen und finde da vieles akzeptabel.
Ich bin mal in mich gegangen und will versuchen hier meine Sicht auf künftige Veränderungen in der Gesetzgebung pragmatisch zu beschreiben.
Ich bin für allgemeine Chip- und Haftpflichtversicherungs-Pflicht.
Sachkunde-Nachweis vor dem Kauf eines Hundes find ich gut, vor allem wenn hier die künftigen HH einen Kurs belegen müssen. Fragebogenbeantwortung finde ich im Grunde für die Katz. Kursbelegeung deshalb, weil hier dem Käufer der Welpen unter dem Weihnachtsbaaum deponiert, ein Hindernis in den Weg gelegt wird, und zwar ein monetäres.
Die Auseinandersetzung mit Hundehaltung etc im Rahmen eines Kurses hält vielleicht einige Leute davon ab, überhaupt einen Hund zu kaufen.
Die verpflichtende Teilnahme an einem Praxisteil seh ich überaus kritisch
Chippflicht haben wir automatisch über die Rassehundeverbände, bzw. über den EU-Heimtierausweis. Heisst für mich im Klartext, Käufer von Mischlingen, sollten dazu verpflichtet werden, ihre Hunde zu chippen und für Struppi einen EU-Heimtierausweis anschaffen.

Haftpflichtversicherungspflicht ist ein Muss für jeden Hundebesitzer.

Den Sachkundenachweis kann jeder Leistungsrichter eines Rassehundverbandes abnehmen. Er hat sich durch die Ausbildung mehrer Hunde, Lehrgängen und Prüfungen über Jahre hinweg dafür qualifiziert. In Verhaltensmedizin ausgebildete Tierärzte dürfen m.E. nach alternativ diese Prüfung abnehmen.

Zwangsläufig muss man als "Noch-Nichthundler" für den Sachkundenachweis zur richtigen Beantwortung der Fragen lernen. Wenn man die Fragen richtig beantworten kann und auch danach handelt, hat man die Grundlage dafür geschaffen seinen Hund artgerecht zu halten und Rücksicht auf seine Mitmenschen zu nehmen.

Diese Drei Dinge würden m. E. nach völlig ausreichen. Eine praktische Prüfung würde ich nur bei Hunden die verhaltensauffällig geworden sind befürworten.

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

redchili

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von redchili » Do 4. Aug 2011, 16:54

@Bine: Ich meine nicht, dass Hessen das DOQ-System jetzt einfach übernehmen wird/soll/wasauchimmer, sondern habe lediglich auf Renates Frage geantwortet. Und ganz ehrlich - bei diesen Preisen sehe ich persönlich auch nicht ein, warum und wozu ich einen DOQ-Test machen sollte, in meinem Verein fühle ich mich (ja, ebenfalls für deutlich weinger Geld) deutlich besser aufgehoben. Aber das hat ja gerade nichts mit den hessischen Überlegungen zu tun.

@Renate: Die Frage, was mit den Hunden in der Vermittlung oder denen, die im Falle einer in Kraft tretenden Verordnung zu dem jetzigen "Bestand" noch dazukommen würden - keine Ahnung! Die Tierheime in der Gegend gehen jetzt schon finanziell auf dem Zahnfleisch, holen aber trotzdem ständig noch Mittelmeer- oder Ungarnhunde dazu :dog_wacko

@Uli: Diese Vorschlagsliste würde ich als für die breite Masse machbare Minimallösung sofort unterschreiben, bei Koordination der zugelassenen Prüfer über zum Beispiel das Veterninäramt, das bei verhaltensauffälligen Hunden dann ja sowieso den Verhaltenstest durchführt.

Viele Grüße
Antje mit Luzie

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Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von kenzo » Do 4. Aug 2011, 17:08

Antje schrieb@Uli: Diese Vorschlagsliste würde ich als für die breite Masse machbare Minimallösung sofort unterschreiben, bei Koordination der zugelassenen Prüfer über zum Beispiel das Veterninäramt, das bei verhaltensauffälligen Hunden dann ja sowieso den Verhaltenstest durchführt.
Hallo Antje,

Braucht man das Veterinäramt um einen Hundeführerschein abzunehmen?

Da habe ich volles Vertrauen in die in Verhaltensmedizin ausgebildeten TÄ sowie in die Leistungsrichter der Rassehundeverbände!

Und die Veterinärämter haben ihre Kapazitäten für echte Problemfälle frei!

Übrigens dürfen bei D.O.Q. normale Tierärzte, die 2 Wochenendseminare absolviert haben die Prüfungen (auch Praxis) abnehmen. Ich glaube nicht nur ich, habe da meine sicher berechtigten Zweifel, ob deren Wissen für diese Aufgabe ausreichend ist. Ich würde meinen Hund auch nicht beim Leistungsrichter operieren lassen.

Gruß
Uli
Zuletzt geändert von kenzo am Do 4. Aug 2011, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
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redchili

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von redchili » Do 4. Aug 2011, 17:20

Hallo Uli,

hier geht es mir nicht um Vertrauen oder Nicht-Vertrauen in TÄs und LRs, sondern darum, dass es irgendein Amt geben wird, das dieses neue Gesetzeswerk (so es denn kommt) in der Praxis umsetzt und koordiniert. Da wäre mir persönlich dann aus inhaltlichen Gründen das Veterinäramt am liebsten.

Viele Grüße
Antje mit Luzie

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Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von kenzo » Do 4. Aug 2011, 17:38

Hallo Antje,

ich würde, wenn ich überhaupt Ämter einschalten würde, die Gemeindhochheit beachten, da dort ja auch die Hundesteuer entrichtet wird. Dort kann zum Beispiel dokumentiert werden, ob der Hundebesitzer einen SKN hat und welcher Hundeverein/schule Kurse und Prüfungen anbietet.


Gruß
Uli, der unser stellenweise überreguliertes System manchmal schon absurd findet!
Zuletzt geändert von kenzo am Do 4. Aug 2011, 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

JuRe

Re: Neue hessische Hundverordnung in Planung

Beitrag von JuRe » Do 4. Aug 2011, 17:49

Hallo Uli
kenzo hat geschrieben:Diese Drei Dinge würden m. E. nach völlig ausreichen. Eine praktische Prüfung würde ich nur bei Hunden die verhaltensauffällig geworden sind befürworten.
@Antje
redchili hat geschrieben:@Uli: Diese Vorschlagsliste würde ich als für die breite Masse machbare Minimallösung sofort unterschreiben, bei Koordination der zugelassenen Prüfer über zum Beispiel das Veterninäramt, das bei verhaltensauffälligen Hunden dann ja sowieso den Verhaltenstest durchführt.
Ich auch

Jetzt will ich noch eine Situation aus Jules ganz alltäglichem Hundeleben erzählen, das ist ein idealtypischer Ausschnitt:

Wir, Murphy´s Frauchen, Jule und ich trafen heute morgen Harvey und Henry mit Frauchen (wir werden uns auch Samstag beim Spreewaldtreffen sehen) und machten einen gemeinsamen Spaziergang. Drei unkastrierte Rüden und Jule die schon ganz gut riecht (Noch nicht läufig) Schönes Zusammenlaufen und Spielen. Ein zwei Versuche von Harvey Jule zu bedrängen wurden von Frauchen unterbunden. Wir treffen einen unkastrierten Mini-Griffon, der vor noch nicht allzu langer Zeit übel von einem großen Rüden (glaube Schäferhund) gebissen wurde. Der Kleine hat eine Besitzerin, die trotz erhöhter Herzfrequenz, beim Nahen größerer Hunde besonnen und gelassen reagiert. Auch der Rüde näherte sich selbstbewußt und unbekümmert, aber in der Begegnung zurückhaltend. Kurzes, von allen gut beobachtes Spiel. Hinweis, hier gabs ne Riechspur, deshalb hat sie den Kleinen ran gerufen und kleine Übungen mit ihm gemacht. Wir sehen mehrere Leute (kein offizielles Hundeauslaufgebiet) die Pilze sammeln. Wir rufen unsere Hunde ran, alle kommen. Harvey hält sich eh in der Nähe von Frauchen auf, deshalb nicht an ihrer Seite, Jule wäre neugierig, ich lasse sie neben mir laufen mache kleine Bei-Fuß-Übung ; ebenso Murphy. Henry, 14 J. läuft manchmal vorneweg weg, hört nicht wenn Frauchen ruft, offensichtlich falsche Frequenz. Sie hat Harvey beigebracht kräftig zu bellen, um Henry zurückzurufen. Das hat mehrfach prima funktioniert. Ich fand das klasse. Harvey sitzt völlig aufmerksam mit Blickkontakt vor Frauchen und bellt. Henry dreht um und kommt. Ende des Spaziergangs. Wir fahren im Auto weg, die anderen drei laufen eine nicht sehr befahrene Straße lang, Henry an der Leine, hier wäre vorneweg weg zu gefährlich, und Harvey ohne Leine auf dem Gehweg. Kann ich nicht machen, weil Jule (noch) nicht gelernt hat konsequent auf dem Gehweg zu bleiben.
Das ist für mich gelebte alltagstaugliche Hundeerziehung. Alles andere ist Weiterbildung, oder Sport, Spiel etc. Bei Jule ist einiges noch verbesserungswürdig; ich lasse sie spielend lernen. Natürlich treffen wir in eben diesem Gebiet, Pilzsammler, denen es nicht reicht, daß die Hunde gehorchen, (nein die müssen an die Leine) ebenso wie wir kleine Kläffer treffen, die dann auch noch auf den Arm genommen werden , und dort zum Monster mutieren, aber es es häufiger so wie o.b. als anders.
Und deshalb plädiere ich für die o.a. von Uli und Antje favorisierte Minimallösung.

LG Renate

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