
So, nun sitze ich da und es fällt mir schwer, den richtigen Einstieg zu finden.
Wir haben in den letzten Jahren Einiges erlebt, was von allgemeinem Interesse sein könnte.
Jetzt fange ich aber einfach mal an und schreibe was wir heute erlebt haben.
Los ging es mit unserem Ford Transit, der zum zweiten Zu Hause von Lucas und Merlin geworden ist.
Merlin hüpft hinein wie eine Sprungfeder. Der alte Kämpfer Lucas lehnte jede technische Einsteigehilfe ab und so unterstütze ich ihn beim Hineinspringen durch eine gut synchronisierte Hand am Halsband. Das klappt wunderbar und Sir Lucas behält seine Würde. Beim Aussteigen muss ich aufpassen, dass unserer Oldie nicht zu schnell ist, und nicht wartet, bis ich seinen Sprung ebenfalls mit der Hand am Halsband abfedere.
Dann sind wir eine Stunde gelaufen. Merlin und ich vorneweg. Lucas folgt mit Burghild. Dabei legt er Wert darauf, dass er uns nicht aus den Augen verliert. Bei Lucas geht natürlich alles langsam und gelassen. Er beschnuppert alles ausgiebig, sein Gehör hat schon sehr nachgelassen und man muss vorwiegend in Zeichensprache mit ihm kommunizieren. Das funktioniert aber recht gut. Verliert Lucas allerdings Merlin und mich aus den Augen, beschleunigt er seine Gangart und läuft solange flott vorwärts, bis er uns wieder sieht. Falls er uns einholt, weil ich z.B. mit Merlin Gehorsamsübungen mache, überholt er uns aber nicht. Er mag es gar nicht wenn wir hinter ihm gehen.
Zu Hause schläft Lucas viel und schnarcht dabei häufig. Er darf in unser aufgedecktes Bett, nachdem wir eine Hundedecke darüber gebreitet haben. Am Tag hüpft er ungefähr 10-mal aus dem Bett und zwar immer, wenn er vermutet, dass es etwas zu fressen gibt. Dann macht er eine Kontrollrunde durch die Wohnung, beschnuppert sich kurz mit Merlin und hüpft dann wieder ins Bett, um in kürzester Zeit wieder zu schnarchen. Medikamente oder sonstige Ergänzungsmittel bekommt Lucas schon lange nicht mehr. Aber jeden Tag einen Löffel Senior Power von Vicano über sein Futter.
Wenn es dann tatsächlich etwas zu fressen gibt, steht Lucas erst einmal gedankenverloren vor seinem Napf, bis ihm einfällt, doch erst einmal zu schauen, ob Merlin etwas Besseres bekommt. Merlin würde Lucas sofort Platz machen. Deshalb stoppen einer von uns Menschen Lucas in seinem Erkundungsdrang und dann beginnt er irgendwann aus seinem Napf zu fressen. Es bleibt auch nicht der geringste Rest im Napf. Dann wird noch mal geschaut, ob es Reste in Merlins Napf gibt und danach geht es wieder in Ruhestellung unter dem Tisch auf dem Teppich oder ins geliebte Bett.
Zur Abendrunde (meist so ca. 23 Uhr) wird Lucas durch Merlins Überschwang, der nicht erwarten kann, die Leine angelegt zu bekommen, wach. Raunzt Merlin auch mal an, um zu verhindern, dass er im Überschwang der Gefühle angerempelt wird und dann gehen wir drei Männer eine kurze Runde in der Siedlung. Hier kann es dann schon mal vorkommen, dass Lucas deutlich anzeigt: "Hallo, es reicht, ich will nach Hause!" Er bleibt einfach stehen und schaut mich an. Mit sanften aber konsequenten Leinenzug kann ich ihn in der Regel zum Weitergehen animieren, bis Merlin dann auch seine Geschäfte erledigt hat. Nun geht es nach Hause und beide Hunde legen sich auf ihre Schlafplätze auf den Bettvorlegern. Morgens sind beide zum Glück Morgenmuffel und lassen uns ausschlafen. Es kann aber vorkommen, dass es Lucas mitten in der Nacht zu kühl wird. Dann steht er mit der ihm typischen Ausdauer an meinem Bett und brummt und raunzt solange, bis ich aus dem Tiefschlaf auftauche, zur Seite rücke und Sir Lucas zu mir ins Bett hüpfen lasse.
So das soll es für heute gewesen sein.
PS:
Ich bedanke mich bei Allen, die auch über ihre Oldies geschrieben haben und noch schreiben. Habe das immer verfolgt und bin dadurch animiert worden, selber zu schreiben.