Hundecharaktere

rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Di 30. Sep 2008, 22:05


Hallo AT-Freunde,


in unserer Tageszeitung habe ich einen Bericht über die Deutsche Meisterschaft der Schäferhunde in Baunatal gefunden.


Klar dass jeder seine Rasse besonders liebt und lobt, aber einiges fand ich denn doch dort von den Teilnehmern etwas zu dick aufgetragen.


"Meine Donna ist ein so guter Kamerad, dass ich mir ein Leben ohne Schäferhund nicht mehr vorstellen kann." Das gelte aber nicht für jede Rasse: "Unseren Terrier hätte ich am liebsten erwürgt."


Der Schäferhund sei "typisch deutsch": treu,fleißig und patent.


Das der Airedaleterrier nun typisch englisch ist habe ich noch nicht von einem Engländer gehört.


Aber die Deutschtümelei scheint bei den Schäferhunden ja recht weit verbreitet zu sein und es scheint nachhaltig zu wirken dass die Nazis den DS als "urgermanischen Hund" überhöht hatten, obwohl die Rasse erst gut hundert Jahre alt ist.

Ich mag Schäferhunde auch ohne so ausgeprägtes Nationalbewußtsein durchaus gerne aber ein Airedale-Terrier mit einem eigenständigen Charakter den dieser auch ohne Anzeichen von Unterwürfigkeit zeigt, ist mir einfach lieber auch wenn er einen Hundehalter in der Erziehung etwas mehr fordert.

Wenn man sich darauf einstellen kann einen Hund eher in der Erziehung überzeugen zu müssen als zu dressieren, bedeutet Terrier keinesfalls immer Terror und dann man muss ihn auch nicht wie o.a. erwürgen wollen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 30.09.2008 - 21:07 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Cap
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Beitrag von rb_Cap » Di 30. Sep 2008, 22:51


Hi Lutz,

das ist doch gut für diesen Menschen, dass er erkannt hat, er kann einen DSH besser handeln als einen Terrier. Vielleicht entspricht die Art eines Terriers nicht seinem Naturell .Mit einem DSH ist es sicher einfacher zu arbeiten als mit einem AT. Sie sind auch auf dem Platz ganz anders als unsere ATs, viel "führerhöriger" und "ergeben" um im Chargon zu bleiben.

Ob wir Deutschen so sind ???Ich hoffe nicht (nur).

Mit freundlichem Gruss Regine


rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Di 30. Sep 2008, 23:35

lutz hat geschrieben:Der Schäferhund sei "typisch deutsch": treu,fleißig und patent.

Das ist ja wirklich ein Spruch für die Mülltonne mitsamt Häcksler!!


Regine, mach mir keine Angst



Viele Grüße

Uschi


rb_Cap
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Beitrag von rb_Cap » Mi 1. Okt 2008, 00:23


Hi Uschi,

Führerhörigkeit und Ergebenheit sind keine rein deutschen Tugenden sondern menschliche, wie wir an Hand der "Welle"etc sehen können.

In wie weit sie ausgeprägt sind, liegt wohl am einzelnen und seinem Verständnis der Menschlichkeit.

LG Regine


rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Mi 1. Okt 2008, 09:30


Guten morgen


Das Schäferhunde führiger wie Terrier sind, bezweifle ich.

Dadurch, das ich mich viel (u.a) auch auf SV-Plätzen herumtreibe, denke ich, das ich mir ein Urteil darüber bilden kann.

Wieviele(auch erfahrene!) Hundeführe sehe ich, die von ihrem DSH über den Platz geschleift werden.

Manche Hunde interessiert alles um sie herum nur nicht ihr eigener Zweibeiner.

Andersherum kenn ich (im Swhv) ebenso genügend Terrierbesitzer(speziell die Kleinen)die hervoragend mit ihren Hunden arbeiten.Sei es im Obedience, Agility, THS und sogar im Fährten.

Diese Hunde sind absolut Führerbezogen.

Meine Meinung das (wie schon oft von mir erwähnt) ist die Hund-Hundeführerbindung.

Der Schäferhund gilt (leider oder zum Glück) als typisch Deutsch.

Was leider kaum bis überhaupt nicht bekannt ist, ist dieses: Der SV ist massgeblich daran beteiligt, das die Gefahrenhundeverordnung in vielen Bundesländern nur abgemildert in Kraft getreten ist.

Er hat sich stark dafür eingesetzt, das in vielen Ländern der Leinenzwang für 40/20 Hunde nicht in Kraft trat.

In BW haben wir das Glück, das ebenso der Rottweiler als Kulturgut gilt.

Ich im übrigen kann sehr gut damit leben, das der Schäferhund typisch "Deutsch" ist.


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Mi 1. Okt 2008, 13:12


Hallo Konny,


ein AT-Terrier wird es sich niemals wie ein Deutscher Schäferhund gefallen lassen so herumkommandiert und angebrüllt zu werden wie man es auf manchen Plätzen beobachten kann.


Dann macht ein richtiger selbstbewußter Airedale nämlich einfach dicht und das ist auch gut so.

Mit Gewalt hat man bei ihm erst recht keine Chancen sondern versaut höchstens einen von Natur aus guten Hund.


Nicht jeder der einen Schäferhund führen kann ist auch in der Lage einen Airedale zu führen, davon bin ich 200prozentig überzeugt.


Vor zig-Jahren habe ich übrigends in einem Leserbrief eines DSV-Mitgliedes über eine Filmkritik im SPIEGEL von Ingmar Bergmanns Film: "491", indem sich ein Deutscher Schäferhund mit einer unbekleideten Dame in einem Bett vergnügte, lesen können:

" Ein Deutscher Schäferhund tut so etwas nicht!"


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 01.10.2008 - 14:49 von lutz aktualisiert]



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rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Mi 1. Okt 2008, 15:27


Jo, da muß ich Lutz recht geben - so seh ich das auch. Im Jahr 1972 habe ich angefangen mit VPG-Sport und im Laufe der Jahre sind mir wirklich viele verschiedene Hunde über den Weg gelaufen. Hatte auch selbst 14 Jahre lang einen Dt. Schäferhund und kann nur bestätigen, daß der sehr viel bemühter war, mir alles recht zu machen. Und eigene Ideen hatte er eigentlich nicht wirklich - das kenn ich von meinen ATs ganz anders!


LG Susan


rb_Pio2
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Beitrag von rb_Pio2 » Mi 1. Okt 2008, 15:38


Hallo an Alle,


das Problem liegt für mich darin, das meiner Beobachtung nach viele Leute die den Schäferhund so " Deutsch" sehen, sich selbst als ganz tollen Deutschen sehen, mit manchen unschönen Anspielungen und einem Selbstbewußtsein, das scheinbare Diziplin und Korrektheit zur Hilfe nehmen muß. Diesen Leuten spreche ich für mich ab, beurteilen zu können was " deutsch " ist.

Ich finde sie unterscheiden sich mehr von einem AT - Halter als der SH vom AT.


Allein die Beobachtungmöglichkeiten auf einer Hundesschau - welche Rasse hat welche Menschen zum Fan und deren Verhalten- machen sie besuchenswert, z.B: Westi = Herrchen/Frauchen mit Friseurtouch, früher die Pitbulls = Herrchen na ja, usw.


Mit dem nordteutschen Gruß " fürti "

Günter & Winston

[Dieser Beitrag wurde am 01.10.2008 - 14:46 von pio2 aktualisiert]



Wer an gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen. Lessing

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Beitrag von rb_Stripey » Mi 1. Okt 2008, 16:22


Ich finde diese Nationalisierung von Pflanzen (die deutsche Eiche) und Tieren (der deutsche Schäferhund) nicht so prall. Beim Schäferhund habe ich das auch bewusst klein geschrieben, da mit Schäferhund ja nicht zwangsläufig der DSH gemeint sein muss. Es gibt ja auch den Niederländischen und Belgischen SH.


Grundsätzlich scheinen Schäferhunde leichtführiger zu sein als Terrier. Und dieses mediterrane Kleinplüsch (Perro, Lagotto etc.) ist ganz sicher auch sehr viel leichtführiger, weil insbesondere letzterer diesen "will to please" wie der Retriever hat. Aber das hat doch mit Nationalitäten nichts zu tun.


Das ist ja gerade das Schöne an den verschiedenen Hundetypen, da kann für jeden etwas Passendes dabei sein.


Auffallend ist aber, das sich schon ein bestimmter Menschenschlag zu bestimmten Hunderassen hingezogen fühlt. Einerseits erfreut das (ich habe soo viele nette AT-Halter kennengelernt, mit denen man sich gleich gut versteht), andererseits ist es aber natürlich erschreckend, welche Klientel sich von den Listenhunden angezogen fühlt.


Liebe Grüße,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

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Beitrag von rb_lutz » Mi 1. Okt 2008, 19:14


Hallo AT-Freunde,


es wird schon etwas daran sein dass sich die verschiedenen Menschencharaktere auch zu bestimmten Hunderassen hingezogen fühlen.

Aber eine Aussage einer erfolgreichen Teilnehmerin an der deutschen Meisterschaft der Schäferhunde, die mit ihren beiden DS in einer 48qm Wohnung lebt, fand ich schon recht merkwürdig und etwas beängstigend.

Auf die Frage ob es in ihrem Leben denn auch einen Mann gäbe:

" Derzeit nicht. Aber die Haltung von Schäferhunden hat etwas mit Unterordnung zu tun.

Und bei uns müßte sich der Mann eben unterordnen."


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 01.10.2008 - 18:16 von lutz aktualisiert]



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