Spiele der Hunde

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rb_Freddy
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Spiele der Hunde

Beitrag von rb_Freddy » Fr 7. Aug 2009, 16:53


Hallo zusammen,


ja, richtig gelesen, es geht um Spiele die uns von unseren Hunden beigebracht werden.


Felix spielt mit mir zuweilen ein etwas merkwürdiges, skuriles Spiel. Er hat es erfunden...und mir beigebracht. Das es für ihn ein Spiel ist habe ich jetzt erst richtig erkannt...


Wir haben zwei Bereiche im Garten die ich von Beginn an tabuisiert habe. Den Gemüsegartenbereich und den Gartenteich. Trinken und Pfoten kühlen ist im Teich erlaubt, baden nicht.


Mag sein, das es Zufall war, dass Felix ein Spielzeug in den Teich gefallen ist. Ich habe mich dann im Laufe der Zeit schon mal gewundert dass der Ball mal im Teich schwamm, mal in den Gemüsegarten gerollt war. Felix fixiert leise fiepend zuerst mich und anschließend das Objekt seiner Begierde.

Viel habe ich mir bisher dabei nicht gedacht, das Spielgerät herrausgeangelt und in seine Richtung geworfen.

Gestern hat sich das Prozedere im Laufe des Abends dreimal wiederholt, ich konnte von der Terrasse aus sehen wie Felix ganz unauffällig und bedächtig, Stück für Stück, den Ball in den Teich gerollt hat, mit voller Absicht, wie ich nun weiß.


Er darf ja nicht in den Teich, also marschiere ich los und hole ihm den Ball. Felix ist begeistert was man Menschen so alles beibringen kann ... wedelt mit dem Schwanz dazu, und ich kann mir nicht helfen, aber ich denke er hat einen "schelmischen" Gesichtsausdruck dabei...


Spielen eure Hunde mit Euch auch so merkwürdige Spiele ?


LG

Freddy mit Playdale Felix



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_sijuto
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Spiele der Hunde

Beitrag von rb_sijuto » Fr 7. Aug 2009, 19:56


Hi Freddy,

eines unserer Auslaufgebiete führt entlang eines kleinen Flusses parallel zu einer Kleingartenanlage. Zwischen Fluss und hinterem Bereich der Gärten liegt ein Damm. Wir Hundler laufen zumeist unten am Fluss entlang.

Jule hat irgendwann herausgefunden, dass die Kleingärtner die Angewohnheit haben, Lebensmittelreste hinter ihrem Grundstück zu entsorgen und da Fressen eines der Lieblingshobbys ist, startet sie immer durch, über den Damm auf die andere Seite, um dort zu stöbern. Das möchte ich natürlich verhindern und rufe sie jedes Mal ab.

Da das Mädchen so fein gehorcht und ich begeistert bin - gibt es dafür Leckerchen.


Irgendwann dann habe ich wohl auf der Leitung gestanden (schon länger, wie sich herausstellte) - Jule sprintet also los rennt auf den Damm und wartet oben auf meinen Rückruf. Der kam aber nicht. Also wartete sie weiter - ganz verblüfft, dass Frauchen plötzlich nicht so funktioniert, wie sie sich das erhoffte.


An Essbares kam sie nämlich auf diese Weise viel leichter heran - Frauchen war ja gut erzogen, jedes Mal, wenn man auf den Damm rennt, wird man abgerufen und dafür belohnt.


Tom lässt gerne Spielzeug unters Sofa kullern. Das Spielzeug wird dann verbellt. Natürlich kommt dann ein Mensch und holt es ihm wieder - wir funktionieren gut!


Er steht dann auch wedelnd dabei und freut sich, dass seine kleine Welt so funktioniert, wie er sich das vorstellt


Und das "Gemeine", das "Durchtriebene" an der ganzen Sache: Vermutlich haben uns unsere Wuffels noch an ganz anderen Stellen so unmerklich erzogen, dass wir es gar nicht merken. Ich vermute sogar, dass - gerade in Airedale-Kreisen - so Bücher wie "vom normalen Menschen zum funktionierenden Hundeführer - so lernt Ihr Mensch" (oder ähnlich) kursieren. Mindestens "Menschenerziehung für schlaue Hunde - nachhaltig und unauffällig" haben meine Beiden bestimmt gelesen. Vermutlich hat Freddy ihnen diesen Erziehungsratgeber ausgeliehen ...


Liebe Grüße

Silke mit Jule und Tom


PS. Interessant finde ich - wie man mit diesen Sachen umgehen sollte, sich freuen, dass man so einen schlauen Hund hat? Nicht mehr drauf eingehen? Ich hab mich für Letzteres entschieden, habe aber das Gefühl, sie haben da noch so einige Spiele, die mir noch gar nicht aufgefallen sind ...

[Dieser Beitrag wurde am 07.08.2009 - 19:01 von sijuto aktualisiert]



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rb_GabyP
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Beitrag von rb_GabyP » Fr 7. Aug 2009, 20:41


Hallo, Ihr gut erzogenen Hundler,


Silke, wieso "nicht mehr darauf eingehen"? Erklär es mir bitte, bevor ich mich in möglichen Erklärungen verliere.


Ich gehe schon lange Jahre darauf ein. Andererseits erwarte ich von den Hunden ja auch, daß sie ihr anerzogenes Verhalten zeigen, wenn ich es abrufe. Was mach ich, wenn die mal "nicht mehr darauf eingehen"?


Ich denke, sie haben Spaß am gut erzogenen Menschen - und den sollen sie auch haben.


LG


GabyP




rb_sijuto
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Beitrag von rb_sijuto » Fr 7. Aug 2009, 21:31


Hi Gaby,

zunächst hab ich mich durch die weitverbreitete Meinung beeinflussen lassen, dass man sich als Hundehalter von seinem Hund nicht manipulieren lassen solle.


Das entstammt eigentlich einem "Denkkonzept", was meiner eigenen Sichtweise nicht so entspricht ("der Hundehalter ist derjenige der etwas einfordert, nicht der Hund / auch Dominanztheorie / Rangordnungsangelegenheiten).


Mehr noch haben mich aber folgende "Beobachtungen" dazu gebracht, nicht mehr (auf jedes) "Einfordern" einzugehen.


Jule ist ein Hund, die sehr auf mich bezogen ist, auf Spaziergängen, auch mit anderen Hunden, hat sie sich kaum von mir "getrennt" und mal Hundedinge gemacht.


Das ist auch ein bisschen "Klagen auf hohem Niveau", ist klar, aber ich fand das wirklich nicht gut, da meiner Meinung nach die hundlichen Dinge (schnüffeln, Dinge entdecken wollen etc.) zu kurz kamen. Kurzum - sie klebte an meinem Rockzipfel.


Während die anderen Hunde auf den Spaziergängen die Welt erkundeten, "arbeitet" Jule mit mir - ohne dass ich es teilweise merkte.


Ich gehe da kaum noch drauf ein. Und es ist schon ein bisschen besser geworden - obwohl ich auch schon beobachten konnte, dass sie sich inzwischen (weil Frauchen nicht so funktioniert?) Mitspaziergänger aussucht, die sie "bearbeitet" - in den meisten Fällen finden die es toll, dass Jule mit ihnen so schön z.B. "Bei Fuß" läuft ... Auch das sehe ich mit gemischten Gefühlen, weil ich immer das Gefühl habe, dass ihre Hundewelt doch nicht nur aus "Bedienen des Leckerchenautomaten-Mensch" bestehen sollte ...


Liebe Grüße

Silke mit Jule und Tom

[Dieser Beitrag wurde am 07.08.2009 - 21:23 von sijuto aktualisiert]



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rb_TerrierLady
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Beitrag von rb_TerrierLady » Fr 7. Aug 2009, 22:41


Hallo Leute,


schmunzelnd hab ich eure Geschichten gelesen.


Haben wir nicht tolle Hunde ?????


Gruß Ulrike


rb_Bettina
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Beitrag von rb_Bettina » Fr 7. Aug 2009, 23:01


Hallo zusammen,


hier mein kleiner Beitrag:


Sommerzeit....Frauchen im Liegestuhl....Hund möchte Ball spielen....Frauchen möchte eigentlich mal die Augen zumachen und die Sonne geniessen...


Ich liege also völlig relaxt mit geschlossenen Augen und plötzlich höre ich so ein lautes Atmen, ähnlich wie eine Dampflok, immer näher kommen. Dann ist das Atmen ganz laut an meinem Ohr und plötzlich wird mir der Ball direkt in die Halsbeuge gelegt. Ganz vorsichtig!


Frauchen braucht sich also keineswegs zu bewegen, um den Ball vom Boden aufzuheben - ich bekomme ihn serviert. Nicht nur einmal - andauernd!


Und dieses näherkommende Dampfmaschinen-Atmen und vorsichtige Ablegen ist schon ein unbeschreibliches Gefühl!


Gut, der Ball ist sandig, matschig, angesabbelt - aber das macht doch nichts!


Liebe Grüße

Bettina


PS: hatte ich gesagt, daß es Conrad ist?



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Knutschkugel
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Beitrag von rb_Knutschkugel » Sa 8. Aug 2009, 00:44

Bettina hat geschrieben:
Hallo zusammen,


hier mein kleiner Beitrag:


Sommerzeit....Frauchen im Liegestuhl....Hund möchte Ball spielen....Frauchen möchte eigentlich mal die Augen zumachen und die Sonne geniessen...


Ich liege also völlig relaxt mit geschlossenen Augen und plötzlich höre ich so ein lautes Atmen, ähnlich wie eine Dampflok, immer näher kommen. Dann ist das Atmen ganz laut an meinem Ohr und plötzlich wird mir der Ball direkt in die Halsbeuge gelegt. Ganz vorsichtig!


Frauchen braucht sich also keineswegs zu bewegen, um den Ball vom Boden aufzuheben - ich bekomme ihn serviert. Nicht nur einmal - andauernd!


Und dieses näherkommende Dampfmaschinen-Atmen und vorsichtige Ablegen ist schon ein unbeschreibliches Gefühl!


Gut, der Ball ist sandig, matschig, angesabbelt - aber das macht doch nichts!


Liebe Grüße

Bettina


PS: hatte ich gesagt, daß es Conrad ist?

Dieses ich-bring-dir-den-Ball-Spiel kenne ich von wo!!


Bei uns spielt sich aber auch haargenau das selbe ab!!

Doch vor ein paar Tagen hat Ares das Spiel um eine weitere Nuance bereichert!


Kurzversion:

ich in der Hängematte, Ares bringt den Ball, vorsichtig in meine Halsbeuge gelegt, doch ich hab nicht spielen wollen, stelle mich schlafend, Ares legte Ball auf jedes meiner Körperteile, zu den Zehen, auf den Bauch, auf den Kopf, sogar in meine geöffnete Hand, ich habe aber nicht reagiert, ich spüre wie er wieder den Ball nimmt, kurze Zeit geschah nichts, doch dann..............hatte ich plötzlich den Ball im Mund!!!!!!!!!


Pfui deibel, er hat mir doch glatt sein zergatschtes, matschiges und überaus zerpflügtes Balli einfach in den Mund gedrückt!!!!!!


Naaaa, wer kann das toppen?!?

[Dieser Beitrag wurde am 07.08.2009 - 23:47 von Knutschkugel aktualisiert]



Ein Terrier kommt selten alleine ;-)

rb_sijuto
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Beitrag von rb_sijuto » Sa 8. Aug 2009, 01:02

Knutschkugel hat geschrieben:
Naaaa, wer kann das toppen?!?


Hi Daniela,

ich glaub DAS möchte gar keiner toppen!

Liebe Grüße

Silke mit Jule und Tom



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rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Sa 8. Aug 2009, 01:50


Hallo,


zur Zeit werden wir nicht erzogen. Wijnta war läufig und "brütet" nun ausgiebig, ist also sehr ruhig und auf sich selbst bezogen.


Sonst aber ist ihr liebstes Spiel, etwas zu stehlen, uns zu zeigen, was sie da ergattert hat und dann davon zu rennen. Gibt sie es dann schön aus (und natürlich tut sie das), gibts was Feines aus dem Kühlschrank


Vor ein paar Jahren erging es mir ähnlich wie Silke.

Wijnta rannte über die Äcker auf und davon. Ich rief nach ihr und wenn sie sich dann umschaute, warf ich den Ball in die entgegengesetzte Richtung. Daraufhin "jagte" sie mit Begeisterung den Ball.


Irgendwann wollte ich es wissen, ich hatte schon einen leisen Verdacht.


Ich ließ sie also eines Tages einfach laufen, gab keinen Ton von mir. Wijnta blieb nach genau der Zeit stehen, die es sonst immer brauchte, bis ich rief, schaute sich nach mir um und fragte "Nun, warum rufst Du nicht, wo bleibt der Ball?".


Leider hatte dieses Spiel dann irgendwann ein Ende, als sie anfing, mit dem erjagten Ball wiederholt einfach weiter zu rennen, und weiter und weiter und weiter, und nicht wiederkam, bis sie ihre Dinge, die sie zu erledigen hatte, getan hatte. Die da waren: Hasen aufstöbern, um von ihnen zu lernen, wie man Haken schlägt, die Rehe im Wald zusammentreiben und zählen, ob auch noch alle da waren, die Eichhörnchen auf die Bäume jagen, denn da gehören sie eigentlich hin, Fuchsbaue untersuchen, ob sich nicht evtl. ein Dachs eingenistet hat, etc.


Die Förster legen unglücklicherweise keinen Wert auf ihre "Mitarbeit".



Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 08.08.2009 - 01:03 von Uschi aktualisiert]


rb_Freddy
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Beitrag von rb_Freddy » Sa 8. Aug 2009, 14:56


Hallo zusammen,


ich habe Eure lustigen Geschichten nicht nur schmunzelnd, sondern laut lachend gelesen. Obwohl leider keine Fotos dabei waren konnte ich mir alles lebhaft vorstellen, köstlich. .


Manche der Spiele kenne ich in ähnlicher Form von Felix auch: Das Stehlen- Zeigen- und Weglaufenspiel z. B.


Wie verhält man sich richtig? Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Einerseits freue ich mich über Felix Raffinesse, andererseits darf man sich vielleicht auch nicht zu weit manipulieren lassen.


Bei mir ist die "Grenze" erreicht wenn Felix anfängt zu nerven( winseln oder zu fordernd wird), dann schalte ich auf stur, notfalls geht es ab ins Körbchen. Fast alle seine Spielchen sind aber lustig und machen mir auch Spaß.


Wenn mir Felix irgendein abgekautes, nach Pansen stinkendes "Etwas" in den Mund stecken würde, wäre meine Toleranzgrenze mit Sicherheit auch überschritten... ein gutes Spiel soll ja allen beteiligten Parteien Spaß machen.



LG

Freddy mit Felix


PS:Ich glaube Felix hat einige Bücher gelesen: Der Menschenflüstrer/ Der echte, führige Schutzmensch / So erzieht man seinen Mensch zum Hausgenossen.....

[Dieser Beitrag wurde am 08.08.2009 - 14:02 von Freddy aktualisiert]



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