Meine Trauer ist so groß

rb_Bettina
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Meine Trauer ist so groß

Beitrag von rb_Bettina » Fr 9. Dez 2005, 11:03


Liebe Annette,

Dein Mann hat Recht - es gibt eine Vorbestimmung !

Doch auch wenn Du Dich von ihm verabschiedet hättest, Du würdest Dir jetzt geanu die gleichen Gedanken machen, immer und immer wieder. Einfach, weil Eure gemeinsame Zeit so kurz war.
Ich habe das auch so empfunden - es war zu früh, viel zu früh. Genau an seinem 6. Geburtstag mußten wir die schwere Entscheidung treffen.

Und es war die Vorbestimmung, daß wir zu diesem Zeitpunkt schon unseren Conrad hatten, der es uns etwas leichter gemacht hat, mit dem Verlust umzugehen.

Die Zeit des Trauerns und Verarbeitens ist gut und Du wirst bald nach vorne schauen können und Dich evtl. mit dem Einzug eines neuen Gefährtens befassen können.
Trotzdem wirst Du ihn NIEMALS vergessen.

Liebe Grüße und Kopf hoch
Bettina





Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Stripey
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Meine Trauer ist so groß

Beitrag von rb_Stripey » Fr 9. Dez 2005, 11:49


Liebe Annette,
ich glaube, eine Hund-Mensch-Beziehung kann nicht besser sein als die von dir geschilderte. Jackson und du, ihr hattet eine wunderschöne Zeit, wirklich!

Gibt es eine Vorbestimmung? Das ist schwer mit Gewissheit zu sagen und hängt davon ab, wie jede einzelne es sehen will. Gerade in schweren Momenten kann und will man den "Sinn" des Leidens nicht sehen. Rückblickend (und das kann je nach Anlass Jahre dauern) erschließt sich da oft mehr. Eine Bekannte, Mutter zweier Kinder, ist mitten in ihrem strahlend-blühenden Leben mit ihrem Rad vor einen Zug (im Schritttempo!) geraten und war sofort tot. Schrecklich!! Im Nachhinein stellte sich raus, dass sie einen großen Gehirntumor hatte. Jeder wird aus diesem fürchterlichen Ereignis unterschiedliche Erkenntnisse ziehen, die von absolut schwarz und düster (warum?) bis hin zu Optimismus (wer weiß, was ihr erspart geblieben ist) reichen. Der Schlüssel dazu liegt in einem selbst.

Da man den Lauf der Zeit nicht ändern kann, muss man lernen, einen Umgang damit, eine Einstellung dazu zu finden. Es können ganz unterschiedliche Schlüsse sein, die man daraus zieht (und die müssen auch bei Hundeerlebnissen nicht unbedingt etwas mit Hunden zu tun haben). Verdient nicht jedes Lebewesen eine tägliche Wertschätzung, weil es so jäh vorbei sein kann? Ist eine Reaktion auf ein Verhalten angemessen? Was ist wirklich wichtig?

Für dich heißt das, dass du deinen Blick trotz der unendlich großen Trauer (die ich so nachvollziehen kann!) auf die schöne und sehr intensive Zeit richten solltest. Ich glaube, du kannst froh und dankbar sein, eine solche Beziehung erlebt zu haben, die vielleicht auch angesichts ihrer kurzen Dauer so intensiv und einzigartig gewesen ist.

Wenn man in der Lage ist, sich sehr intensiv auf eine Beziehung einzulassen, erlebt man emotional Höhen und Tiefen. Ist das nicht viel lebenswerter als eine glatte Lebenslinie ohne jede Höhen und Tiefen, nur mainstream?

Die Trauer um ein nahe stehendes Lebewesen wird niemals die schöne Zeit aufwiegen können: Täglich sterben Menschen und Tiere, und wir können damit leben, weil wir sie nicht kennen. Würde man sich zwechs Trauervermeidung wünschen, einen geliebten Menschen, ein geliebtes Tier nicht gekannt zu haben? Niemals! Trauer ist für sich eine Wertschätzung des Anderen, ein sichtbares Zeichen, wie groß der Verlust ist, den ein geliebter Mensch/geliebtes Tier hinterlassen hat. Er ist auf seine Art auch eine Liebeserklärung.

Annette, ich glaube nicht, dass du dich irgendwo entschuldigen musst für irgendein Versäumnis. Du hast eine tolle Beziehung mit Jackson gelebt, und die wird er genauso wie du genossen haben und hätte mit keinem Hund der Welt tauschen mögen. Es ist wirklich schön, dass du so einen fantastischen Hund an deiner Seite haben durftest und was ihr beide daraus gemacht habt, ehrlich.

Liebe Grüße von Stripey




Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Anette
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Meine Trauer ist so groß

Beitrag von rb_Anette » Fr 9. Dez 2005, 11:53


Hallo Annette,

SELBSTVERSTÄNDLICH ist alles vorbestimmt. Alles Leben liegt in Gottes Hand, auch das von deinem Jackson.
Daran glaube ich !

Wenn ich so lese wie eure Beziehung war, kann ich nur sagen, dein Hund hatte ein großartiges Leben. Ihr hattet eine wunderbare Zeit !

Ich möchte auch an dieser Stelle mal sagen, daß ich es richtig gut finde, daß du diese Plattform hier für deine Trauerbewältigung nutzt. Genau das ist ja auch eigentlich der Sinn eines Forums, daß man alle Probleme und Schwierigkeiten mit Gleichgesinnten austauschen kann.

Alles Liebe
Anette







rb_THSFan
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Meine Trauer ist so groß

Beitrag von rb_THSFan » Di 20. Dez 2005, 10:02


Für alle Airedale-Freunde und alle Forum-Teilnehmer, die mir so lieb geantwortet haben und natürlich für meinen geliebten Jackson, ein Gedicht von mir, etwas Besinnliches.


Lasst uns kurz zur Ruhe kehren,
vergessen Hektik und den Stress.
Es gibt mehr, ihr sollt es ehren.

Schaut in euch, ganz leis hinein,
könnt ihr hören oder sehen?
Das kleine Licht, den schönen Schein?

Es gibt mehr auf dieser Welt,
unendlich starke Energie.
Tiere, Menschen, deren Seelen - nichts zerfällt.

In so manchen schweren Tagen,
hilft der Glaube an ein Wiedersehen.
Schaut genau, ihr müsst es wagen.


Ich wünsche Euch Allen schöne Weihnachten, ein gutes neues Jahr und vor allem Gesundheit für alle Zwei- und Vierbeiner.

Herzlichst
Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

rb_GabyP
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Beitrag von rb_GabyP » Mi 21. Dez 2005, 11:36


Liebe Annette,

ich bin sicher, daß auch an diesem Weihnachten auf "seine" Art Jackson bei Dir ist.

Liebe Grüße

GabyP




rb_lutz
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Meine Trauer ist so groß

Beitrag von rb_lutz » Do 22. Dez 2005, 12:33


Hallo Annette,
leider ist es so das die normale Lebenserwartung unserer vierbeinigen Hundefreunde um ein vielfaches kürzer ist als die unserige.
Das heißt für uns alle wenn ein Hund als Partner und Familienmitglied ins Haus kommt, holt man sich leider auch den Tod mit ins Haus.
Wenn dieser dann unseren Freund noch mitten aus seinem vollen Leben reißt kann ich es gut, gerade bei eurer besonders intensiven Beziehung, verstehen dass Deine Trauer noch viel größer ist als wenn ihr auf ein langes erfülltes Hundeleben hättet zurückblicken können. Aber das liegt nicht in unserer Hand.
Ich bin mir sicher dass dein Jackson auch nach Beendigung deiner Trauerarbeit immer einen Platz in deinem Herzen behalten wird und in Erinnerung bleibt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, auch wenn man zuerst gar nicht daran denken mag, dass wenn man sich dafür nach der Zeit der Trauer bereit fühlt und sich entscheidet wieder einen Airedalewelpen ins Haus zu holen, das Gefühl sich immer mehr verstärkt dass der verstorbene AT in dem Welpen und heranwachsenden Hund weiterlebt.
Auch wenn jeder Hund verschieden ist, und der neue keine Kopie des verstorbenen sein wird, bleibt ein Airedale ein Airedale und ich habe hunderte von Malen feststellen müssen wie sich die Verhaltensweisen und das Wesen unseres jetzigen ATs mit denen seines Vorgängers deckten so dass ich schon beinahe an die Wiedergeburt geglaubt habe.
Wenn Du im neuen Jahr deine Trauer soweit bewältigst haben solltest dass Du wieder über einen kleinen Airedalewelpen nachdenken kannst und Dich dafür entscheidest diesen zu Dir zu nehmen bin ich davon überzeugt und wünsche Dir dass Du diese gleichen guten und tröstlichen Erfahrungen machen wirst wie ich sie empfunden habe.

Herzlichst grüßt lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 22.12.2005 - 12:13 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_schnulli
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Meine Trauer ist so groß

Beitrag von rb_schnulli » Fr 23. Dez 2005, 14:15


Hallo Anette

ich kann mich nur Lutz seinen Worten anschließen. Auch mir geht es manchmal so bei Max, aber er ist MAX.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute für das kommende Jahr.

Elke


rb_THSFan
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Meine Trauer ist so groß

Beitrag von rb_THSFan » Di 24. Jan 2006, 14:16


Für Jackson und alle, die um einen geliebten Freund trauern

Zehn Wochen ist es nun her
und ich liebe dich so sehr

wo magst du jetzt nur sein
mein geliebter Sonnenschein

geht es dir gut, wo du auch bist
es vergeht kein Tag, du wirst vermisst

mein Schatz, wo magst du nur sein
ohne dich fühle ich mich so allein

die Laterne auf deinem Grab, brennt Tag und Nacht
so denke ich, bist du gut bewacht

ich war glücklich, als ich im Traum dich fand
im viel besagten Regenbogenland

und eines Tages dann, wirst du springen und rennen
innehalten und mich erkennen

wir wieder vereint
mein Herz nicht mehr weint

nur Glück und Freude jeden Tag
in der zukünftigen Gegenwart

wie lange wir auch immer warten müssen
eines Tages werde ich dich wieder küssen

dich in meine Arme schließen
und dieses Glück für immer genießen

dein Frauchen



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

rb_Vanja
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Meine Trauer ist so groß

Beitrag von rb_Vanja » Di 24. Jan 2006, 22:43


Hallo Annette,

ich kann deinen Kummer und Gram sehr gut verstehen.
Ich selber habe bisher von 3 Hunden Abschied nehmen müssen. Sie waren alle drei unterschiedlich und genauso unterschidlich ist auch die Erinnerung an sie.
Als ich letztens einen Artikel schrieb, in dem es um die Beschreibung meiner Hunde ging, kam auch die Trauer um sie wieder an die Oberfläche.
Alco ist nun schon seit 13 Jahren nicht mehr unter uns. Jedesmal schießen mir die Tränen in die Augen, wenn ich daran denke; wenn ich mir die letzten Stunden meiner Hunde in Erinnerung rufe.

Aber es wird ihnen nicht gerecht. Ich bin auch davon überzeugt, daß sie es viel lieber mögen, wenn wir an die glücklichen Stunden mit ihnen denken. Wenn wir über ihre Tollheiten lachen - die für uns Erinnerung sind - für sie aber ihr Leben.
Wir sollten uns ihrer erinnern wie sie waren und wie wir sie geliebt haben. Wir sollten nicht die schlimmen Stunden in den Vordergrund stellen, sondern die guten Stunden der Gemeinsamkeit, des Miteinander und des für einander da sein.

Die schönste Erinnerung an Alco war für mich der eine Nachmittag um Ufer der Lippe. Mein Sohn war dabei und wir haben versucht Wiesenplankton einzufangen. Es war ein sonniger schöner Tag. Alco war ganz lieb und verschmust.

Diesen Alco habe ich geliebt. Diesen Alco behalte ich gerne in Erinnerung. Eine Erinnerung die nie verblassen wird. Sie wird ihm gerecht - daswar mein Alco.

Eine Erinnerung soll verbinden. Dein Hund wird nie aus deinem Herzen gelöscht werden. Ein Stück deiner Seele trägt seinen Stempel. Und das wird sich nie ändern.




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