Der AT als " Gebrauchsshund"

rb_lutz
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Der AT als " Gebrauchsshund"

Beitrag von rb_lutz » Do 8. Dez 2005, 12:41


Hallo AT-Freunde,
angeregt durch die in der " Hundezeitung" im Internet aufgeworfene Frage: "Für wen halte ich eigentlich einen Hund?" habe ich mir darüber Gedanken gemacht und bin zu dem Ergebnis gekommen dass ich dieses ganz egoistisch für mich mache und mich zusätzlich darüber freue wenn es ihm dabei gut geht und sich mein Hundefreund offensichtlich seines Lebens freut indem ich ihn artgerecht halte, ihm Kontakt mit Hundekumpeln ermögliche und auch seinem Bewegungsdrang nachkomme.
Für mich ist nämlich mein Airedale mein "ultimativer Gebrauchshund" und zwar nicht in dem Sinne das er eine Aufgabe als Schutz-, Dienst-,Wach- Jagd-,Rettungs- oder Blindenhund usw. wahrzunehmen hat um in dieser Funktion überhaupt seine, wie es früher üblich war, Existenzberechtigung nachweisen zu müssen, sondern er dient als lebendige Medizin meiner Gesunderhaltung, körperlicher Fitness und als "Sonnenbrille für die Seele".
Unser Joker nötigt mich jeden Tag bei jedem Wetter mit ihm seine Kilometer abzureißen so dass ich seit ich ihn habe noch keine Grippe oder Erkältung bekommen habe, er hält mein Übergewicht in Grenzen und dient als Kontaktvermittler oder auch mal als persönlicher Ansprechpartner für mich wenn ich seelischen Ballast abwerfen möchte über den man sonst lieber Menschen gegenüber mit hinter dem Berg bleibt. Mein AT ist ein guter und aufmerksamer Zuhörer und ich bin mir seiner Anteilnahme immer gewiß. Joker hat immer gute Laune und begrüßt jeden Tag positiv was sich auch dann unweigerlich auf mich überträgt. Als Spielgefährte ist er bei den Enkelkindern außerordentlich beliebt. Ich nehme Joker überall mit hin, wo es eben geht, und fühle mich in seiner Gesellschaft ausgesprochen wohl.

Für alle diese "Gebrauchseigenschaften" hat er keine Sport- oder Schutzhundausbildung nötig gehabt da seine natürlichen Schutz- und Wachinstinkte auch so erstklassig funktionieren. Da ich selbst ganz gut auf mich alleine aufpassen kann möchte ich diese Eigenschaften nicht noch weiter unterstützen sondern genieße seine gut gelungene Sozialisierung anderen Menschen und Hunden gegenüber recht entspannt.

Wofür "gebraucht" ihr denn so eure Airedales?

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 08.12.2005 - 12:53 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_bibo
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Der AT als " Gebrauchsshund"

Beitrag von rb_bibo » Do 8. Dez 2005, 13:00


Hallo Lutz,

da hatte ich schon ein ganz schlechtes Gewissen. Unsere Züchterin ist hoch dekoriert und irgendwie hatte ich anfangs das Gefühl, unserem Baby später auch mehr als die üblichen Tollereien oder Spaziergänge bieten zu müssen.

Wenn ich aber ehrlich bin, wir haben unseren Hund auch völlig eigennützig gekauft. Unser Sohn ist ein wenig eigenbrötlerisch und bekam durch den Umzug nur schlecht Kontakt. Das hat sich blitzschnell durch unseren AT geändert. Auch unser Einleben im Dorf ist um ein vielfaches einfacher geworden, weil ich einfach mit viel mehr Leuten rede. Wir nehmen ihn überall mit hin und er ist so schnuffig brav. Die Kinder lieben ihn und ich freue mich daran, wie er mit unserem Sohn im Garten Fußball spielt. Profis sind Dreck gegen unseren AT beim Fußball)

Nee, es ist einfach toll und wir fragen uns so langsam, wie wir jemals ohne auskommen konnten.

Liebe Grüsse
bibo


rb_SilkeM
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Beitrag von rb_SilkeM » Do 8. Dez 2005, 14:00


Hallo Lutz,

ich denke einige Hundesportler werden sich durch Ihre Zeilen angegriffen fühlen.
Sollte nicht jeder für sich selbst entscheiden, wie er seine Freizeit mir seinem Hund verbringt?

Ich weiß nicht wieviel Sie über die Ausbildung der Schutzhunde wirklich wissen, aber es ist (wenn richtig gemacht) eine sehr gute Arbeit, die Verstand erfordert und die Verbindung zwischen Hund und Mensch vertieft.

Guter Hundesport ist, im Gegensatz zur landläufigen Meinung, eine anspruchsvolle und tolle Beschäftigung und es geht nicht im geringsten darum das Aggressionspotential des Hundes zu erhöhen, sondern seine natürlichen Anlagen zu fördern und ihm die wunderbare Möglichkeit zu geben viel, intensive Zeit mit seinem Menschen zu verbringen.
Also eigentlich genau das, was Sie mit Ihrem Hund auch machen, nur eben auf einer anderen, erweiterten Basis.

Gruß
Silke Mueller


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Do 8. Dez 2005, 14:28


Hallo Silke,
ich kann mir nun beim besten Willen keinen Hundesportler vorstellen der sich durch mein Posting über den "ultimativen Gebrauchshund" angegriffen fühlen könnte.

Jeder soll nach seiner Facon seelig werden.

Es hat zwar nichts direkt mit meinem Beitrag zu tun aber zu deiner Information: Über die Schutzhundausbildung (heute VPG bis auf die DS) weiß ich alles was man wissen muß, und einiges was ich lieber nicht wissen möchte und dieses nicht nur weil ich in jüngeren Jahren einen AT zum Sch.H.1 geführt habe. Dabei wollen wir es auch belassen und ich muß auch nicht darüber streiten wer auf der engeren oder weiteren Basis mit seinem Hund zusammenlebt.
Ganz sicher weiß ich aber auch dass man diesen Sport auf verschiedene Art und Weise betreiben kann, was ich hier auch heute noch auf verschiedenen Hundeplätzen beobachten kann.( Auf dem besten Platz den ich kenne könnte ich mir vorstellen selbst mitmachen zu können und auf dem schlechtesten Platz wird dieser Sport so betrieben wie eine Mixtur aus Schachsport und Angelsport: Körperlicher Einsatz wie beim Schachsport und mentaler Einsatz wie beim Angelsport, das wichtigste ist die Vereinskneipe)
Solange hier keine tierschutzrelevanten Dinge eine Rolle spielen habe ich gegen vernünftigen Hundesport nicht die geringsten Einwände.

m.f.G. lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 08.12.2005 - 18:43 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_Anette » Do 8. Dez 2005, 14:29


Hallo zusammen,

ich kann mich Lutz' Ausführungen nur 100%ig anschließen. Genau so ist es bei uns auch.
In seinem Text habe ich auch keinen Angriff auf Hundesportler entnehmen können. Zumal ich denke, daß die meisten Hundesportler diesen Sport aus einem einzigen Grund ausüben, nämlich um Spaß zusammen mit ihren Hunden zu haben und nicht um sie für privaten oder gewerblichen ,,Schutzdienst" ,,abzurichten".
Außerdem ist Hundesport ja ein breites Feld (Aggi, Obedience, VPG, Fährtenarbeit, Tunier etc.).
Ich denke im Vordergrund sollte auf jeden Fall das Team Mensch - Hund stehen und vor allem ein möglichst artgerechtes Leben für den Hund.

Gruss Anette

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rb_TerrierLady
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Beitrag von rb_TerrierLady » Do 8. Dez 2005, 18:52


Hallo Leute,

wer soll sich denn schon wider angegriffen fühlen ??? Lutz erzählte doch nur für was er seinen Hund "gebraucht".

Ich "gebrauche" meine Hunde aus den selben Gründen wie Lutz - sie machen mir einfach viel Freude (was man von den Menschen nicht immer sagen kann) und halten mich auf trab - sie dienen meiner Gesundheit und sind auch Seelentröster.

Aber sie "gebrauchen" mich auch . . .bei Wind und Wetter müssen wir raus auch wenn wir manchmal lieber auf dem Sofa liegen würden. Seit 1989 habe ich einen Hund und habe dies noch NIE bereut, auch wenn man manchmal auf verschiedenes verzichten muß - ich mache es sehr gerne für meine Damen !!!

Gruß Ulrike


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Beitrag von rb_Anette » Do 8. Dez 2005, 21:04


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rb_Bettina
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Beitrag von rb_Bettina » Do 8. Dez 2005, 21:25


Hallo zusammen,

nur soviel.....es vergeht kein Tag, an dem wir nicht herzhaft über diese "Kasperköpfe" lachen können und das reicht als Erklärung für die "Gebrauchshund-Bestimmung" in meinen Augen völlig aus.

Ansonsten kann man Conrad jederzeit zur Beschaffung von Feuerholz gebrauchen, denn das, was er täglich aus dem Wald herausschleppt, reicht dicke, um uns durch plötzlichen Kälteeinbruch ofentechnisch erstmal über Wasser zu halten.

Amanda kann man zur Zeit sehr gut dazu gebrauchen, die Umwelt von Unrat und menschlichen Hinterlassenschaften rein zu halten, denn die frißt sie einfach auf...

In diesem Sinne
liebe Grüße
Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Do 8. Dez 2005, 21:34


Hallo,

also Lutz, ich fühle mich nicht angegriffen (wovon auch?).

Unsere Maus geht auf die erste VPG-Prüfung zu und der Schutzdienst macht ihr solch einen Spaß, dass es eine Strafe für sie wäre, dies nicht mehr tun zu dürfen.

Auch wir "gebrauchen" unseren Hund in dem Sinne, wie Du es angesprochen hast.

Es geht mir auch manchmal so, dass ich lieber das Sofa als die Gummistiefel benutzen würde, aber dann, wenn ich draußen bin, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen. Und mancher Gang dehnt sich aus, weil man Hundekumpels und deren Leute trifft.
Daraus können dann Stunden werden und es ist Nacht, bis wir nachhause kommen.

So ein "Gebrauchshund" ist was Feines.

Gruß
Uschi




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Beitrag von rb_Anette » Do 8. Dez 2005, 22:33

Bettina hat geschrieben:Ansonsten kann man Conrad jederzeit zur Beschaffung von Feuerholz gebrauchen, denn das, was er täglich aus dem Wald herausschleppt, reicht dicke, um uns durch plötzlichen Kälteeinbruch ofentechnisch erstmal über Wasser zu halten.
kannst du uns mal Conrad vorrübergehend ausleihen? Den könnte ich auch mal gebrauchen.

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