Gefährliche "Neubürger" - Pressemitteilung

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rb_Bettina
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Gefährliche "Neubürger" - Pressemitteilung

Beitrag von rb_Bettina » Do 25. Jan 2007, 19:30


Auwald-Zecke jetzt erstmals im Raum Werder/Schwielowsee entdeckt


Potsdam-Mittelmark - Erstmals ist jetzt auch in der Region Werder/Schwielowsee die gefährliche Auwald-Zecke gefunden worden. Gefürchtet wird sie vor allem deshalb, weil sie auf Hunde eine lebensgefährliche, Malaria-ähnliche Erkrankung überträgt – die Babesiose. Der Biologe Kai Heinemann vom Förderverein für Natur- und Landschaftsschutz Region Schwielowsee (FNL) hat mehrere Exemplare der neuen Zeckenart nun in den Erlen-Bruchwäldern von Ferch und Plessow sowie auf einer Rinderweide in Petzow nachgewiesen. Um Bestimmungsfehler auszuschließen, habe er die Tiere zur Gegenbestimmung einem Experten der Universität Potsdam vorgelegt und für Bestimmungsübungen überlassen, teilte Heinemann gestern den PNN mit.


Die Auwald-Zecke ist ursprünglich Bewohner der südosteuropäischen Auwald- und Moorgebiete Österreichs, Ungarns und Südpolens. In Deutschland wurde die Art bisher hauptsächlich am Oberrhein, im Saarland und Rheinland-Pfalz nachgewiesen. In den Feuchtgebieten entlang der Elbe, insbesondere bei Torgau in Sachsen, fand sich ebenfalls eine kleine Population. In den vergangenen Jahren hat sich die Auwald-Zecke anscheinend stark vermehrt und trat ihren „Siegeszug" von der Elbe über den Fläming Richtung Berlin an. Experten meinen, dass die zunehmende Erderwärmung den Tieren ein Überleben in Gebieten möglich macht, die für sie vorher aufgrund der klimatischen Verhältnisse nicht in Frage kamen.


Ende vergangenen Jahres wurde in Brandenburg erstmals der Biss einer Auwaldzecke auch beim Menschen dokumentiert (PNN berichteten). Betroffen war eine Försterin aus dem Raum Königs Wusterhausen, berichtete Thomas Talaska, Leiter des Instituts für durch Zecken übertragbare Krankheiten in Brieskow-Finkenherd. Nach seinen Angaben sei noch unklar, inwieweit Krankheitserreger auch auf den Menschen übertragen werden können. Die Auwald-Zecke ist größer und bunter als bisher einheimische Zecken-Arten. Die Weibchen werden vollgesogen bis zu 16 Millimeter groß. Erwachsene Zecken befallen große Haustiere, wie Hunde und Pferde, aber auch Rehe, Wildschweine und Füchse.


Parasitologen und Tierärzte empfehlen Hundehaltern, mit Zeckenhalsbändern, Spot-on-Präparaten (in den Nacken zu träufelnde Tropfen) und Shampoos das Risiko eines Zeckenbefalls zu vermindern. Die Erkrankung beginnt oft eine Woche nach dem Zeckenstich, aber auch später, mit hohem Fieber. Die Tierärzte behandeln das Fieber meistens mit Antibiotika, das jedoch die Krankheitserreger nicht abtötet. Wichtig ist es, die Krankheit möglichst früh zu erkenen.


Kai Heinemann will das Veröffentlichen seiner Entdeckung nicht als Panikmache verstanden wissen. „Es ist lediglich ein Hinweis darauf, dass man wachsam sein und jeden Stich vermeiden sollte, wenn man sich in den Feuchtgebieten der Region aufhält", so der Biologe. Nun sei zu beobachten, wie schnell sich der „Neubürger" weiter ausbreitet und wie aggressiv er sich gegen die etwa 30 heimischen Zeckenarten wie dem Gemeinen Holzbock und der braunen Hundezecke durchsetzen kann.


Hagen Ludwig



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_TerrierLady
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Beitrag von rb_TerrierLady » Do 25. Jan 2007, 19:38


Sau-Biester !!!!!


Diese Art ist zu uns bis in den Süden wohl noch nicht vorgedrungen aber es werden allgemein immer mehr. Erst vor knapp einer Woche hab ich bei Ina und bei Funny so ein Biest entfernt.


Mir graut es schon vor dem Sommer . . . . .


Gruß Ulrike


rb_Kathrin
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Beitrag von rb_Kathrin » Do 25. Jan 2007, 19:49


Hallo Bettina,


von der Auwald-Zecke können wir hier im Saarland ein Liedchen singen. Das Saarland gehört mittlerweile in punkto Anaplasmose und Babesiose als Risikogebiet.

Ich meine, dass unsere Tierärztin letztens gesagt hat, dass mittlerweile jede 3.Zecke im Saarland mit Anaplasmose infiziert ist und die Babesiose (auch Pyroplasmose genannt) ist auch derb auf dem Vormarsch.


Schützt eure Hunde vor diesen Viechern und lasst beim kleinsten Anzeichen eure Hunde untersuchen. Ich kann ein Liedchen davon singen, was es heißt, eine Hündin zu haben, die unter chronischer Anaplasmose leidet.


Viele liebe Grüße

Kathrin



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rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Fr 26. Jan 2007, 10:02


Werden die Erreger sofort bei dem Biss übertragen? Oder ist es so wie bei anderen Krankheiten, dass die Zecke erst einmal länger auf dem Opfer sitzen muss?


Ist schon nervig mit den Zecken; habe auch die ganze Zeit daran gedacht, als es noch nicht einmal ein bisschen kalt war. Wäre ja schön, wenn wir noch einmal richtig knackigen Frost bekämen!


Weiß-matschige Grüße aus dem Norden, Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Susa
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Beitrag von rb_Susa » Fr 26. Jan 2007, 11:46


Hallo Bettina,


danke für die Info! Du bist immer so gut informiert und gibt alles sofort hier weiter - KLASSE!


Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_Kathrin
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Beitrag von rb_Kathrin » Fr 26. Jan 2007, 18:24


Hallo Stripey,


dass die Erreger erst nach ca. 24 Stunden übertragen werden, ist leider ein Irrglaube. Die Erreger, und das gilt für alle, die von Zecken übertragen werden, werden direkt, also innerhlab der ersten Stunden übertragen. Das macht die ganze Sache ja so schwierig, denn wer findet denn eine Zecke, die grade eben vor 5 Minuten gebissen hat? Also ich nicht. Ich finde die immer erst nach Stunden.


Liebe Grüße

Kathrin



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rb_TerrierLady
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Beitrag von rb_TerrierLady » Fr 26. Jan 2007, 18:49


Gerade hab ich wieder so ein dickes vollgesaugtes Monster bei meiner Funny entfernt - der Sommer kann heiter werden . . . .

Gruß Ulrike


rb_Kerstin
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Beitrag von rb_Kerstin » Fr 26. Jan 2007, 20:48


Diese ekelhaften Auwaldzecken gibt es bei uns schon etwas länger, im vorigem Jahr war es besonders schlimm (wir wohnen im Raum Königs Wusterhausen). Zum Glück hat Cosma noch keine gehabt, dafür aber ihr Hundekumpel.



"Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Menschen" Ernst R. Hauschka

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