Diensthundeführer

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rb_lutz
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Diensthundeführer

Beitrag von rb_lutz » Do 22. Jan 2009, 14:54


Hallo AT-Freunde,


heute musste ich in unserer Tageszeitung folgendes lesen.


"Die Vorwürfe sind massiv:

Zwei Beamte der Polizeihundestaffel Hannover sollen ihre Tiere geschlagen, gewürgt und ihnen Stromschläge versetzt haben.

Wegen Tierquälerei müssen sich die 50 und 39 Jahre alten Männer seit gestern vor dem Amtsgericht Hannover verantworten".


Leider ist es nicht das erste Mal, sondern Ähnliches habe ich schon gerade auch aus dem Diensthundebereich der Polizei öfter lesen müssen.

Das verstärkt bei mir den Eindruck dass dort zum Teil für diesen Bereich absolut ungeeignete Personen, sogar in der Ausbildungsleitung, eingesetzt werden, bei denen ich aber davon überzeugt bin dass sie sich selbst für echte Profis halten "die Ahnung haben" und wissen wo der Hammer hängt.


Die Tierquälereien, unter anderem mit Stachelwürger, fanden während der Hundeausbildung statt, und sind auch noch auf einem Lehrfilm für polizeiliche Hundeausbildung dokumentiert worden.


Angezeigt wurden die beiden Beamten, die inzwischen auf einem Revier nicht mehr als Hundeausbilder arbeiten, von einer Kollegin die auch als Hundeführerin tätig ist.

Das nenne ich Zivilcourage in Uniform, denn sie wird den Korpsgeist innerhalb der Polizei wohl kaum unterschätzen und wahrscheinlich mit Mobbing rechnen müssen.



Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 22.01.2009 - 14:39 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_sijuto
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Diensthundeführer

Beitrag von rb_sijuto » Do 22. Jan 2009, 15:41

lutz hat geschrieben:
Das verstärkt bei mir den Eindruck dass dort zum Teil für diesen Bereich absolut ungeeignete Personen, sogar in der Ausbildungsleitung, eingesetzt werden, bei denen ich aber davon überzeugt bin dass sie sich selbst für echte Profis halten "die Ahnung haben" und wissen wo der Hammer hängt.

Hi Lutz,

"zum Teil" trifft es genau.

Respekt vor der Diensthundeführerin die die Sache öffentlich gemacht hat.


Letztes Wochenende habe ich bei einem Diensthundeführer-Ausbilder ein Seminar mitgemacht. Es ging um Lernverhalten und Clickern.

Top, was er da an Inhalten rübergebracht hat. Viele Vorurteile gegenüber Diensthundeführern (die ich auch hatte) musste ich da aber ganz schnell revidieren.


Ich denke auch in diesem Bereich findet ein gehöriger Wandel statt, an der einen Stelle schneller, an der anderen langsamer.


Im übrigen gibt es auch unter den "normalen" Polizisten solche und solche. Auch die sind nur Menschen (da spreche ich aus Erfahrung, ich hab so einen geehelicht ...).

Liebe Grüße

Silke (nach letztem Sonntag um einige Vorurteile ärmer)

mit Jule und Tom

[Dieser Beitrag wurde am 22.01.2009 - 14:54 von sijuto aktualisiert]



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Konny
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Diensthundeführer

Beitrag von rb_Konny » Do 22. Jan 2009, 17:33


Hallo Lutz und Silke


Die Diensthundeführer die ich kenne, dulden keinesfalls so ein Verhalten.

Es wird gleich mit Disziplinarischen Massnahmen geahndet.

Kommt natürlich aber auch auf die jeweiligen Dienststellen an.


Das einzige (wo man vielleicht) von Misshandlung reden kann ist diese Geschichte.

Bitte nicht ganz ernst nehmen.


Eine Junge Diensthundeführerin wurde aufgerufen zum Schutzdienst mit ihrem Hund auf den Platz zu kommen. Vor lauter Hektik vergass sie aber die Zigarette die sie rauchte in ihrem Mund.

Der Chef muss ihr wohl so eine gelangt haben, und ihr die Kippe aus dem Mund geschlagen, so dass sie nie wieder mit Zigarette auf dem Hundeplatz erscheint.


Sie hat es psychisch sehr gut verkraftet, weil sie mittlerweile die Geschichte lauthals lachend erzählt.


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

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Beitrag von rb_Mischka » Do 22. Jan 2009, 19:30


Hallo Lutz,

Hut ab vor der Beamtin, die die Anzeige machte...


Hoffentlich wird dieses Beispiel aber nicht zerredet, weil es Beamten waren, die in der Öffentlichkeit stehen. Ich glaube es gibt viel mehr private Hundehalter, die Ihr persönliches Ego über den Hund definieren wollen und zu solchen Methoden greifen. Man braucht sich nur manchmal die Typen auf kleineren Hundesportplätzen ansehen.

Aber diese Beispiele werden selten veröffentlicht, weil sie nicht gesehen werden.


Mein Schwiegersohn ist Polizeihundestaffelführer in Brandenburg.Es wird tatsächlich scharf geahndet. Das Umdenken ist in vollem Gange, auch wenn ich bei einigen Erziehungsmethoden nicht mitgehen kann.



LG

Viola


Mischkas Blog: www.airedale-baerchen.blogspot.com

Mischkas Homepage:
www.airedale-baerchen.de

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Beitrag von rb_Muecke » Do 22. Jan 2009, 22:59

Konny hat geschrieben:Der Chef muss ihr wohl so eine gelangt haben, und ihr die Kippe aus dem Mund geschlagen,

Na, ist ja nen toller Typ..... Besten Dank auch, das hätte sich kein "Chef" bei mir erlauben dürfen. Egal ob Zigarette oder sonstwas. Das finde ich einfach nur krank. Gewalttätig und unangemessen. Schlimm, wenn Menschen das untereinander nicht anders regeln können. Lachen kann ich über sowas nicht.


LG,

Barbara mit Angel


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Beitrag von rb_Freddy » Fr 23. Jan 2009, 13:24


Hallo zusammen,


Lutz schrieb:
für diesen Bereich absolut ungeeignete Personen, sogar in der Ausbildungsleitung, eingesetzt werden,


...die gibt es leider in jedem Bereich, in Behörden, in Schulen, auf Hundeplätzen....überall wo Menschen tätig sind. Aber es gibt auch GsD Menschen, wie die couragierte Dienst-Hundeführerin, die die die Augen nicht verschließen und solche "Dinge" öffendlich machen. Das lässt für die Zukunft hoffen.


LG

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

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Beitrag von rb_Pio2 » Fr 23. Jan 2009, 15:28


Hallo an alle.At`ler,

natürlich sind wir alle Menschen. Genauso stimmt aber auch daß sich zum Teil bestimmte Charaktere bestimmte Betätigungsfelder aussuchen, für die sie eigentlich nicht geignet sind und die sie leider oft als Einbahnstraße sehen –„ man verlangt vom anderen etwas, das für einen selbst so keine Gültigkeit zu haben scheint“. Und das ist so gesellschaftlich nicht vertretbar.

Auch ein Polizist und eine Behörde haben sich an Tierschutzgesetze zu halten und wenn die Ausbildungszeit von 7 Wochen für Polizeihunde ( stand so in meiner Zeitung ) für manchen Hund zu kurz ist , so sollte so ein Ausbilder den A….. in der Hose haben – was ja manche aus dieser Berufsgruppe oft genug betonen – und dies` gegenüber seinen Vorgesetzten auch so vertreten und nicht zu ungesetzlichen Mitteln greifen. Wenn aber Lust an der Tierquäerei dabei sein sollte, ist er für den gesamten Polizeidienst ungeeignet, den das könnte in gewissen Situationen auch auf Menschen übertragen werden.

Wenn die Sache so stimmt – und davon gehe ich erstmal aus, sehe ich leider keine rosigen Aussichten für die Polizeibeamtin und das wäre der eigentliche Skandal an der Sache.


V.G.

Günter + Winston

[Dieser Beitrag wurde am 23.01.2009 - 14:29 von pio2 aktualisiert]



Wer an gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen. Lessing

rb_sijuto
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Diensthundeführer

Beitrag von rb_sijuto » Fr 23. Jan 2009, 17:13


Hi Ihr,

"ein gefundenes Fressen für die Presse" ...


Den Eindruck habe ich. Und natürlich ist das auch ein gefundenes Fressen für diverse Internetforen.


Ich möchte mein Meinungsbild über eine Berufssparte anhand solch eines Falles weder bilden noch manifestieren.


Der Leiter meiner Rettungshundestaffel ist Diensthundeführer, eine weitere Staffelkollegin ebenfalls. Der Umgang der Beiden mit ihren Hunden ist mehr als tadellos. Obwohl diese beiden Hunde den Polizeihundeeignungstest nicht bestanden haben, sind sie im Besitz der Hundeführer geblieben, die sie nun in der Rettungshundearbeit ausbilden.


Die Ausbildungszeit bis zu dieser Überprüfung war in beiden Fällen bedeutend länger als die "sieben Wochen Ausbildungszeit", von denen hier gesprochen wird. Ich denke mit diesem Zeitraum ist nur der Grundlehrgang für Hund und Hundeführer (der sieben Wochen dauert) gemeint. Ein Diensthund wird nicht innerhalb von sieben Wochen zum fertig ausgebildeten Diensthund "gemacht".


Der Diensthundeführer-Ausbilder der das Seminar letztes Wochenende durchführte, hat die aktuellen Erkenntnisse über Lerntheorie und Ausbildungsmethodik vermittelt.

In einem Fernsehbericht über ihn sieht man ihn einen zukünftigen Rauschgiftsuchhund mit Clicker ausbilden.


Der Fall berichtet von zwei Beamten die ihre Hunde "tierschutzwidrig" behandelt haben sollen. Daraufhin sind die Beiden wohl jetzt schon keine Diensthundeführer mehr, weil das wohl nicht toleriert wurde. Wie es auch die Kollegin der Beiden, die es öffentlich gemacht hat, nicht toleriert hat.


Für mich spricht mehr für einen Wandel im Diensthundewesen als für unhaltbare Zustände, wie sie in Einzelfällen durch die Presse gehen und dann auch in diversen Foren für Empörung sorgen.


Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

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