Giftigkeit von Zimmerpflanzen, oder: Wie kommt ein Hund zu einem Beinamen?

rb_redchili
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Giftigkeit von Zimmerpflanzen, oder: Wie kommt ein Hund zu einem Beinamen?

Beitrag von rb_redchili » Di 3. Feb 2009, 12:48


Hallo liebe Foristen,


vor der Anschaffung eines Welpen schauen sicher die meisten durch die Wohnung, ob das, was alles angeknabbert werden kann, auch ungiftig ist. Habe ich auch und dazu noch die hier im Forum aufgetriebenen hilfreichen Links ausgiebig studiert (hier und da, dabei ist der weiterführende Link zur Uni Zürich besonders informativ). Luzie stellte sich dann als sehr braver, "knabberarmer" Hund heraus. Soweit, sogut.


Jetzt aber, so als pubertierendes Chaos auf vier Pfoten, sieht das anders aus. Nach Plüschtieren und Tennisbällen musste neulich eine Drachenpalme dran glauben. Ja, die GANZE Pflanze, ca. 25 cm hoch Aus ihrer Sicht hat sie wohl nur ein Stöckchen "geerntet" und wurde dann auch noch mit einem Besuch in der geliebten Tierarztpraxis belont. Toll, was Nachdem wir Menschen etwas Panik schoben, blieb es bei diesem Hund mit einem Magen-Darm-Trakt aus Stahl bei minimalem Bauchgrummeln, was ihr auch nicht eine Sekunde die chronisch gute Laune verdarb ...


Also an alle Drachenpalmenhalter: Selbst deutliche Mengen dieser Pflanze scheinen für ATs eher ungefährlich.


Liebe Grüße,

Antje mit Luzie, der Drachenpalmentöterin



Airedales will try to eat anything that doesn't eat them first. Dorothy Miner || www.rotpunktuebersetzen.de/luzie.html

rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Di 3. Feb 2009, 13:06


Hallo Antje


Die Pflanzen müssen nicht unbedingt giftig sein.

Zum Bsp. Der Benjamin(Fiscus) hat "nicht verdauliche " Blätter.

Der Hund meiner Freundin hatte davon welche "unbeobachtet" gefressen, litt dann ziemlich lange als "Magen-Darm-Verstimmung" diagnostiziert mit anschliessendem Magengeschwür darunter.

Auf Grund des Magengeschwürs wurde eine labroskopische Untersuchung genmacht und 2 oder 3 Blätter im Magen gefunden und entfernt.

Danach ging es gesundheitlich stark aufwärts.


Gruss KOnny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Di 3. Feb 2009, 14:54


Hallo Antje,


Wijnta hat unseren großen Philodendron zerrupft und einen Gummibaum halb aufgefressen. Ein Teil lag noch auf dem Fußboden, im Topf stand nur noch ein 20 cm langer aufgefaserter Stumpf. Beide gelten als giftig.


Sie hat immer gerne "gegärtnert" und ausgetopft. Eintopfen mochte sie nie.


Wijnta hatte keinerlei Krankheitserscheinungen oder auch nur Unwohlsein.



Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 03.02.2009 - 13:55 von Uschi aktualisiert]


rb_Vanja
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Beitrag von rb_Vanja » Di 3. Feb 2009, 14:59


Unser erster Hund (Alco, ein Bullterrier/Amstaff-Mix) fraß auf der Rückfahrt von Südfrankreich nach Deutschland seine Leine auf.

Zeit genug hatte er ja und wahrscheinlich auch genug Langeweile.

Da wir die ganze Strecke durchfuhren, sahen wir die Bescherung erst als wir an unserem Heimatort ankamen.

Der Besuch beim TA erbrachte dann eine Spritze, damit auch die letzten Reste der Leine das Licht des Tages wiedersehen sollten. Ansonsten wurde mir nur empfohlen, viel Sauerkraut zu füttern.


Die Spritze sollte das Erbrechen stoppen und den Durchmarsch durch den Darm beschleunigen, damit nicht noch die Speiseröhre verletzt würde.


Der Hund hat es problemlos überstanden. Allerdings kam nach 14 Tagen noch ein Stück Leine ans Tageslicht.


Damit will ich sagen, daß Hundemägen (evtl.) sehr robust sind. Hätten wir die Restleine nicht gefunden, wäre es uns nicht aufgefallen, daß der Hund etwas Falsches gefressen hätte. Er hat es weder durch Bauchweh noch durch sonstige Anzeichen angezeigt.


rb_redchili
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Beitrag von rb_redchili » Di 3. Feb 2009, 15:41


Vielen Dank für Eure Mit-Leidens-Geschichten! Warum Hunde auf sowas alles Appetit bekommen können, wird sich mir nie wirklich erschließen


Beunruhigend fand ich die kaum greifbaren Infos über diese spezielle Pflanze in Bezug auf Giftigkeit für Hunde, die ich im WWW auftreiben konnte. Meine Tierarztpraxis hatte den Drachenpalmen-Fall bei Hunden auch noch nicht gehabt und konnte mir ebenfalls nichts genaueres sagen, außer, dass Saponine für Katzen besonders gefährlich seien. Bei giftigen Stoffen können halt so Dinge wie Sauerkraut leider gar nicht helfen ... Luzie bekam vorsorglich Bariumpaste, weil Saponine die Schleimhaut angreifen (auf gesamter Magen-Darm-Länge), aber nach dem, wie sie sich über die Tage dargestellt hat, glaube ich, sie hätte nicht mal das gebraucht.


Wir waren jedenfalls alle heilfroh, dass dieser "Selbstversuch" gezeigt hat, dass Drachenpalmen für Hunde offensichtlich weit weniger problematisch sind als für Katzen. So Infos gebe ich gerne weiter


@Uschi: Das mit dem Philodendron merke ich mir - habe auch einen ...


@Konny: Ja, runtergefallene Benjamini-Blätter stehen auch bei uns gaaanz hoch im Kurs


Liebe Grüße,

Antje mit Luzie



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rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Di 3. Feb 2009, 15:50


Hallo Antje,


Drachenpalme? Wie sieht denn das aus? Ist das diese Pflanze, die ziemlich groß werden kann, von unten her kahl wird und an jedem ihrer dünnen "Stämme" oben einen Schopf hat?

Die Blätter sind grün, lang und schmal und haben einen dunklen Streifen in der Mitte?


Die ist für Katzen problematisch? Mein Kater liebt es, wenn er rankommt, die Blattspitzen abzufressen. Dafür erklettert er den Schrank.


Er hatte noch keine gesundheitlichen Probleme davon.



Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_dogkiki » Di 3. Feb 2009, 16:21


Die Bepflanzung unseres Wohnzimmers hat sich in den letzten 7 Monaten stark dezimiert.

Zuerst musste der Philodendron dran glauben. Er wurde eines Abends , als Herrchen und Frauchen mal ein paar Stunden in der Kneipe waren, ausgetopft und teilweise verspeist. Die arme Pflanze bot einen ganz jämmerlichen Anblick als wir eigentlich ganz fröhlich wieder nach Hause kamen. An diesem Abend musste auch ein Textmarker und eine Zahnpastatube dran glauben


Ansonsten hat Lottchen eine Vorliebe für unseren Elefantenbaum und die Grünlilie entwickelt. Der Elefantenbaum lebt unterdessen nicht mehr.


Bisher hat unser HUnd das Grünzeug immer ohne Probleme vertragen. Auch Zahnpasta,Kugelschreiber,USB-Sticks, Flusskieselsteine und Betonwände scheinen ihr nichts anhaben zu können


Glücklicherweise hat sich ihr Knabberbedürfnis in letzter Zeit reduziert. Sie hat wohl verstanden, dass Ziemer und Rinderohren eine ganz gute Alternative sind. Und Frauchen scheint dann auch ausgeglichener zu sein


LG,

Kirsten



Lottes Homepage:

www.strubbelschnute.de

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Beitrag von rb_redchili » Di 3. Feb 2009, 16:25


Hallo Uschi,


ja, Deine Beschreibung klingt gut. Ein Bild gibt's hier, eine nähere toxikologische Einordnung hier. Ich drück die Daumen, dass Dein Kater nie so viel von den Blättern aufnimmt, dass es problematisch wird


Liebe Grüße,

Antje mit Luzie



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Beitrag von rb_Pio2 » Di 3. Feb 2009, 16:53


Hallo ,


paßt zwar nicht ganz zum Thema " Zimmerpflanzen ",

aber zum Thema " Verschlucken".

Der Dobermann von Bekannten hat erst aus einem Tennisball die Luft rausgelassen und ihn dann beim Spielen irgendwie -wohl zusammengedrückt- unbemerkt verschluckt. Im Magen hat dann der Ball seine alte Form wieder angenommen und sich im Magenausgang festgesetzt. Er hat dort nicht nur den Nahrungsbrei sondern auch die Durchblutung blockiert, wobei aber wohl einige Zeit bis zur Entwicklung von Symptomen verging - meinte jedenfalls der behandelnde TA anhand des angedauten Tennisballes. Der Ball wurde chirurgisch entfernt und der stark angegriffene Magen und Zwölffingerdarm haben sich mit Infusionen Gott sei Dank erholt. Eine Resektion wäre in dem Umfang nicht möglich gewesen.


Wir verwenden deshalb bei Winston nur massive Bälle zum Spielen.


Bei der Vorbereitung auf Winston habe ich mich auch mit Giftpflanzen beschäftigt, auch weil wir einige davon (Eibe etc ) im Garten haben. Was mir aber wirklich neu war und mich auch überrascht hat, das Äste und Blätter von Holunder auch dazu gehören. Die hätte ich ggf. ohne weiters zum Stöckchenspielen genommen.


V.G.

Günter & Winston


B



Wer an gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen. Lessing

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Beitrag von rb_Uschi » Di 3. Feb 2009, 17:29


Hallo Antje,


Ja, genau Dracaena marginata, die steht hier, ist schon ziemlich alt und ziemlich oft angefressen.


Das klingt ja schaurig, was da passieren könnte.


Aber weiß ich, was er draußen knabbert? Inzwischen sind die Schöpfe an der Zimmerdecke angelangt, er muss immer höher hinauf.



@Günter

Wijnta erwischt öfter mal einen Holunderstecken, die liegen hier massenhaft rum. Sie lebt noch und war auch nie krank davon.


Viele Grüße

Uschi


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