Airedale vs. Jäger vs. Wild

rb_lutz
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Airedale vs. Jäger vs. Wild

Beitrag von rb_lutz » Di 6. Okt 2009, 20:51


Hallo AT-Freunde,


auch mir sind die Zahlen von getötetem Wild durch wildernde Hunde zu hoch, und ich möchte nicht wissen wieviel vom Jäger angeschossene und verendetete Wildtiere, die von Jagdhunden nicht aufgespürt wurden oder vom Jäger ( evtl.ohne Hund) dabei gar keine gründliche Nachsuche erfolgte, einfach den Hunden in die Schuhe geschoben werden damit der Waidgenosse nicht als Schlumpschütze dasteht.


Auch bin ich mir nicht sicher ob jedes im Straßenverkehr angefahrene in den Wald geflüchtete und dort verendete, evtl. schon stark verluderte Wildtier, nicht einfach Hunden zugerechnet wird, wenn man nicht so genau hinsieht.


Auch frage ich mich warum ein zahlenmäßig Mehrfaches von Katzen gegenüber den Hunden von Jägern abgeschossen wird, die wahrscheinlich nur auf Mäusejagd sind, Luchse aber genau wie Wölfe neuerdings ausgesetzt bzw. zumindest willkommen geheißen werden?

Katzen scheinen demnach ja wohl die gefährlichsten Raubtiere in deutschen Wäldern zu sein, wobei mir eigentlich nur bekannt ist dass sie auch mal gerne einen Singvogel, genau wie zu Hause im Garten, zu fangen versuchen.


Es würde mich schon interessieren welche Kriterien und Maßstäbe hier von wem angelegt worden sind?


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 06.10.2009 - 20:05 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Balou
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Airedale vs. Jäger vs. Wild

Beitrag von rb_Balou » Di 6. Okt 2009, 21:54


Hallo zusammen!


Ich finde es sind schon sehr viele interessante Beiträge hier zu lesen, vorallem die Zahlen sind interessant.


Grüße Tobias



www.burg-first.de

rb_Pio2
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Airedale vs. Jäger vs. Wild

Beitrag von rb_Pio2 » Di 6. Okt 2009, 22:17


Hallo an alle AiredalianerInnen,

ich denke zu diesem Thema eine generelle Aussage machen zu können ist kaum möglich. Denn was haben wir ?

Frei laufende Hunde die nicht jagen und welche die jagen. Hunde die abrufbar sind und welche die es nicht sind.

Halter die ihren Hund im „Griff“ haben und welche die nicht. Halter die gedankenlos sind und welche die überängstlich sind.

Menschen die aus sehr unterschiedlichen Gründen ( genau wie Hundehalter ) Jäger geworden sind- aus Interesse an der Natur und Jagd für den Kochtopf, dto nur aus Trophäengier, aus gesellschaftlichen Gründen, die Macht zum Töten zu haben,Waffenvernarrtheit etc. Die mit dem Kochtopf sind mir ganz sympatisch.

Für mich muß Jagd wegen fehlender natürlicher Ausgleichmöglichkeiten sein, wenn ich auch eine andere Form bevorzugen würde, die die nicht nachtaktiven jagdbaren Tiere nicht in die Nachtaktivität zwingt.

Leider kommen viele Jäger nicht mehr den geforderten Abschussquoten nach, oder haben wie im Fall der Wildschweine eine z.t. falsche Abschußauslese betrieben.Das führt bei uns hier dazu, das Du deinen Hund wenn dein Grundstück nicht eingezäunt ist, eigentlich nur noch im Haus unangeleint lassen kannst. So haben wir Rehe und Schweine nicht nur nachts im Dorf, die uns hier die Rosenknospen etc wegfressen und einiges umwühlen., Manche Rehe halten sich hier schon dauernd auf.

Achtung Zynismus: Eigentlich sollten manche Jäger doch froh sein , wenn ihnen wildernde Hund bei ihren nicht erledigten Aufgaben helfen. Wenn man allerdings nach langem Ansitzen nichts vor die Büchse bekam, kann da so ein frei laufender Hund, oder in manchen Gegenden ein Wolf oder Adler den Juckreiz des Zeigefingers schon mal befriedigen. Wenn dann der Halter versucht Ärger zu machen, hat man eben vor dem Hund Wild gesehen , das er jagte.

Und mit der Grausamkeit des Wilderns durch Hunde können manche unverantwortlich abgegebenen Fehlschüsse -treffer durchaus mithalten. Ein Berufsjäger aus Niedersachsen, der für jemanden dessen riesiges Jagdrevier in Ordnung hält, ist von manchen Jagdgästen seines Chefs ziemlich angewidert. Die schiessen die Rehe als wenn sie auf Ratten schiessen sagte er einmal zu mir. Da sollte es wie in der Schweiz Bußgelder für schlechte Schüsse geben, oder ein Verbot für die Jagd auf bestimmtes Wild. Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, das ihnen die Tiere selbst bei eigenem Revier nicht gehören , sie dürfen nur die zum Abschuss freigegebenen schiessen.


Ich habe wirklich nichts gegen Katzen, aber das sie nur Mäuse fangen ist ein Märchen. Vor Winston wurden z.B. etliche Vögel die von unseren 20 Nistkästen profitierten, von Katzen ( alle ohne Klingel ) aus der Nachbarschaft weggefangen. Als ich mal das Haus eines Nachbarn im Urlaub und dessen daheim gebliebene Katze versorgte, hatte sie in einer Woche vier nicht so oft vorkommende kleine Singvögel durch die Katzenklappe ins Haus gebracht, die ich dann auch noch entsorgen durfte.

Ich bin gegen Wildern – aber auch gegen generellen Leinenzwang. Dazwischen liegt eine ganze Menge und das läßt sich hinkriegen.

V.G.

Günter & Winston

[Dieser Beitrag wurde am 06.10.2009 - 21:28 von Pio2 aktualisiert]



Wer an gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen. Lessing

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Di 6. Okt 2009, 23:24

lutz hat geschrieben:
Wenn es keine o.a. Verordnungen der Gemeinden gibt kann auch ein Jäger Dich so oft auffordern wie er will Deinen Hund anzuleinen, eine Anzeige wird er damit nicht erstatten können.

Du darfst Deinen Hund frei laufen lassen so lange er nicht wildert.


Hallo Lutz,


bei uns gibt es keine solchen Verordnungen, dass Hunde draußen angeleint sein müssen, auch nicht in gewissen Zeiten.


Es werden auch nur solche Hundehalter aufgefordert, ihren Hund anzuleinen und evtl. angezeigt, wenn der Hund im Wald rumspringt und hetzt.


Ich hatte, wie schon gesagt, mit der immer und überall freien Sina niemals ein Problem mit den Grünröcken.



Was ich vom Abschuss von "wildernden" Katzen halte, das behalte ich mal lieber für mich



Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_Wallenstein » Mi 7. Okt 2009, 09:41


Hallo Lutz,


alles was ich bisher über dieses Thema hier im Forum gelesen habe, zeugt von Vernunft und Verantwortung. Das muss ich mal sagen und deswegen ist das, was ich nachfolgend schreibe auch überflüssig.


Aber dennoch.


Etwas irreführend ist Deine Aussage, dass es bei Euch keine kommunalen Verordnungen gibt, die das Anleinen von Hunden fordern und Du deswegen keine Anzeige fürchten musst.


Es gibt sicherlich auch außerhalb von NRW ( da wohne ich) Ländergesetze, die sich auf Hunde und Menschen in Wald und Flur beziehen.


Landschaftsgesetz, Landeswaldgesetz, Landesjagdgesetz und wie sie alle heißen.


Demnach darf Mensch und Hund auf Wegen außerhalb der Gemeindegrenzen ( drinnen greift dann wieder die Gemeindeverordnung) immer frei Laufen. Der Mensch auch im gesamten Wald ( außer in Schonungen usw.)


Auf Äckern, Feldern und Weiden sieht es anders aus. Die darf man hier nicht betreten ohne Zustimmung der Eigentümer. Weder Mensch noch Hund.


Das ist auch verständlich, denn der Bauer verdient sein Geld damit.


Zum Abschuß der Katzen möchte ich noch etwas sagen:


Hier in NRW dürfen Katzen dann erlegt werden, wenn sie sich abseits der 200-Meter-Grenze vom nächsten Hof bewegen. Ob sie dabei wildern oder nicht, spielt keine Rolle.


Ich weiß wirklich aus leidvoller Erfahrung, dass von vielen Jägern noch nicht einmal diese Grenze eingehalten wird. Da steht man irgendwo zusammen, meinetwegen 100 Meter von nächsten Hof entfernt, sieht eine Katze und fragt den Kollegen, er er sie wohl freffen würde. Sie wird dann in den nächsten Fuchs- oder Kaninchenbau gesteckt, damit der Bauer sie nicht findet oder an den Straßenrand, damit er denkt, sie sei überfahren worden.


Die Jungkatzen auf dem Hof verrecken dann elendig.




Grüße

Detlef

[Dieser Beitrag wurde am 07.10.2009 - 08:56 von Wallenstein aktualisiert]



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Beitrag von rb_Balou » Mi 7. Okt 2009, 21:42


Hallo!


Ich habe, um mich zu informieren an den Landesjagdverband Baden Württemberg gewandt, doch bis jetzt noch keine Antwort bekommen. Mal sehen, vielleicht schreiben sie ja noch etwas.


Grüße


Tobias



www.burg-first.de

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Beitrag von rb_Balou » Fr 16. Okt 2009, 19:18


Hallo zusammen,


und es ist schon wieder vorgekommen, bei uns im Ort haben Hunde, die angeblich sonst so folgsam sind und immer gehorchen ein Reh gehetzt. Es kommt also immer wieder vor.


Grüße


Tobias



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Beitrag von rb_Uschi » Fr 16. Okt 2009, 20:00

Balou hat geschrieben:
Hallo!


Ich habe, um mich zu informieren an den Landesjagdverband Baden Württemberg gewandt, doch bis jetzt noch keine Antwort bekommen. Mal sehen, vielleicht schreiben sie ja noch etwas.



Hallo Tobias,


hast Du eigentlich inzwischen Antwort bekommen?



Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_Balou » Fr 16. Okt 2009, 20:13


Hallo Uschi,


nein leider nicht, vielleicht schreibe ich noch einmal an den Jagdverband, aber ich glaube die geben zu diesem Thema nicht so gerne eine Antwort.


Grüße


Tobias



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Beitrag von rb_Freddy » Do 5. Nov 2009, 12:24


Hallo zusammen,


mal ganz ehrlich: Welcher Nichtjurist blickt bei diesem Wust an Gesetzen (Leinenpflicht ec.) denn überhaupt noch durch.

Vielleicht hat der Landesjagdverband noch nicht geantwortet weil erst die juristische Abteilung bemüht werden muss.

Ich habe ca. 15 Km zu fahren dann bin ich in einem anderen Bundesland...wieder andere Regelungen und Gesetze von den unterschiedlichen Verordnungen in den Gemeinden mal ganz zu schweigen....


Vor ein paar Tagen blieb mir im Wald dann doch mal kurz die Luft weg...keine 50m vor uns kreuzte eine Rotte (ca. 20Stk.) Wildschweine, einige sehr stattliche Exemplare darunter, unseren Weg.

Ich hatte zuvor schon Felix angesehen das "etwas im Busch ist" und ihn vorsichtshalber angeleint.

Als ich die Wildschweine sah, blieb ich stehen und flüsterte in Richtung meiner Frau pst..leise... stehenbleiben.

Natürlich mit der entsprechenden Körpersprache und Ernsthaftigkeit. Alle, auch Felix, blieben auf der Stelle "mucksmäuschenstill" stehen. Nachdem die Rotte verschwunden war, entspannten wir uns langsam wieder und gingen weiter. Felix hätte sich ohne Leine in diesem Fall genauso verhalten. Ich denke er hat instinktiv gemerkt, das da kein leicht jagdbares Wild vor uns ist....




LG

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

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