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rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Mi 29. Okt 2008, 21:31


Hy Kirsten


Hochachtung vor Eurer Leistung.

Was hälst Du davon ein Buch zu schreiben?

Mein Leben mit Meiko.

Käme bestimmt einiges zusammen.


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_Kirsten
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Beitrag von rb_Kirsten » Do 30. Okt 2008, 14:14


Hallo!

Es gibt nach jedem Einsatz eine Nachbesprechung in der Staffel, es kam auch ein Seelsorger, doch eigentlich sollte der die Polizisten begleiten, wenn sie den Angehörigen die traurige Nachricht übermitteln. In den nun 20 Jahren bei den Rettungshunden habe ich bis jetzt alle Einsatzeindrücke gut "verdaut". Eigentlich beschäftigen mich mehr die Dinge nebenbei, z.B. das die Feuerwehr das Gebiet schon frei gegeben hatten, dann daß die Feuerwehr kaum Taschenlampen hatten, oder damals in Eschede bei der Zugkatastrophe, wo sich die Bestatter mit Witzen laut lachen ganz nah an der Unglücksstelle die Zeit vertrieben.

Aber die anderen Hunde unser Staffel haben auch toll gesucht, hatten nur nicht das Glück/Pech in dem Gebiet zu suchen, wo der Vermißte lag.

Ja, wir werden auf mögliche schreckliche Erlebnisse vorbereitet und wurden geschult an unseren Staffelkameraden zu erkenne, wenn sich jemand auf einmal anders verhält und wie man dem helfen kann. Deshalb ist es auch so wichtig, daß die "Chemie" in der Staffel stimmt. Ein Einzelner kann da nicht viel bewegen, nur zusammen ist man erfolgreich.

Interessanterweise hat der "Streßpapst" Prof.Dr. Ungerer mal eine Untersuchung bei THW, Feuerwehr und Rettungshundeführern bei Streß im Einsatz gemacht und festgestellt, daß die Hundeführer allein durch die Nähe des Hundes und weil er durch die Versorgung des Hundes beschäftigt war, schlimme und streßige Ereignisse viel besser verkraftet als die andern Einsatzteilnehmer.

Ja, ich habe schon mal darüber nachgedacht Meikos erlebnisse und seine "Schandtaten", z.B. Kühlschrank öffnen und leer fressen zu Papier zu bringen - aber die Zeit....

Tschüß Kirsten




rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Do 30. Okt 2008, 21:29

kirsten hat geschrieben:
oder damals in Eschede bei der Zugkatastrophe, wo sich die Bestatter mit Witzen laut lachen ganz nah an der Unglücksstelle die Zeit vertrieben.

Hallo Kirsten,


vielleicht hält man sonst das Entsetzliche nicht aus. Es muss überspielt werden, um diese Situation zu ertragen?


Viele Grüße

Uschi


rb_MadDog
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Beitrag von rb_MadDog » Do 30. Okt 2008, 22:46


Mmmh, überspielen? Könnte man so bezeichnen. Ich sag immer Galgenhumor dazu. Je schlimmer der Einsatz desto makaberer wird der Humor. Man ist sich dessen bewusst, braucht das aber wohl irgendwie um es besser verkraften zu können.


Ich hatte bisher das Glück, dass die Einsatzstellen so gut abgeriegelt waren, dass ausser den Hilfskräften vor Ort keiner was mitkriegte.



Das Genie lernt von allem und jedem,

der Wissende lernt vom Genie,

der Dumme weiss alles besser.

rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Fr 31. Okt 2008, 11:32


Hi Kirsten,

das war ja ein äußerst interessanter Bericht!

Ich kann das gar nicht in Worte fassen, wie toll ich Eure Leistung finde, wirklich ein starkes Stück von Euch! Toll, dass es Menschen wie Dich gibt, die sich die Zeit nehmen, die Fähigkeiten ihrer Hunde zu entdecken, zu fördern und ihre Hunde dann zu solchen Leistungen führen, Respekt! Wirklich super!!


Liebe Grüße,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Freddy
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Beitrag von rb_Freddy » So 2. Nov 2008, 18:33


Hallo zusammen,


Kirsten schrieb:

daß die Hundeführer allein durch die Nähe des Hundes und weil er durch die Versorgung des Hundes beschäftigt war, schlimme und streßige Ereignisse viel besser verkraftet als die andern Einsatzteilnehmer.


Ja, das kann ich nachvollziehen und möchte noch hinzufügen dass Hunde ihren Haltern auch in allgemeinen "Lebenskrisen" eine große mentale Hilfe, bzw. eine seelische Stütze, sein können. Vielleicht wäre es "mit Hund" erst gar nicht zu diesem Suizid gekommen?


LG

Freddy mit Felix

[Dieser Beitrag wurde am 08.11.2008 - 22:44 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

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