VPG mit HD

rb_Uwe
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VPG mit HD

Beitrag von rb_Uwe » Di 1. Mär 2005, 19:34


Hallo zusammen,

das Thema VPG-Sport mit einem HD-Behafteten Hund auszuüben wurde in einem anderen Thread schon andiskutiert. Natürlich wieder mal recht hitzig , aber nachdem die heiße Luft jetzt etwas raus ist, können wir uns dem Thema vielleicht nochmal nähern.

Die Forensoftware erlaubt mir leider nicht die Beiträge einfach hierher zu verschieben, drum fangen wir einfach nochmal neu an!

Gruß,
Uwe


rb_Uwe
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Beitrag von rb_Uwe » Di 1. Mär 2005, 19:48


So, gleich die erste Antwort von mir selbst

Die Belastung, die beim Schutzdienst auf die Hinterhand des Hundes einwirkt halte ich für enorm. Man muss sich nur einmal Zeitlupenaufnahmen der Bedrängphasen im Schutzdienst ansehen.

Ich würde es auch ablehnen, einen Hund zu hetzen, der Schmerzen hat. "Dann machen wir halt nur ein bisserl Schutzdienst" - geht nicht. Schutzdienst ist entweder ganz oder garnicht, da kann man als Helfer nicht aufpassen.

Ich habe nicht gesagt ich würde es ablehnen einen Hund zu hetzen, der HD hat. Da ist für mich ein Unterschied. Ich würde dem Hundeführer nicht zuraten es zu tun, aber HD ist nicht gleich HD. Die Schwere der HD ist auch nicht immer aussagekräftig. Es gibt C-Hunde die über Jahre hinweg gearbeitet wurden, ohne Probleme zu bekommen.

Nur - wie gesagt - zeigt der Hund Schmerz/Probleme ist Schluß. Und da muss ich auf den Hundeführer vertrauen, dass er seinen Hund nicht mit Medikamenten vollpumpt, die natürliche Reaktionen hemmen.




rb_yggdrasil
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Beitrag von rb_yggdrasil » Mi 2. Mär 2005, 14:25


hallo uwe!

mein at hat hd- mittlerweile schwerste, was sich aber erst im laufe der zeit verschlechtert hat.
als wir auf dem hundeplatz angefangen haben, war cherry ca. 8 monate alt. zu dem zeitpunkt stand noch kein ergebnis fest.
wann genau er angehetzt wurde kann ich gar nicht mehr sagen, es dürften aber so 9 oder 10 monate gewesen sein, oder später.
das röntgenergebnis schockierte uns zutiefst: beidseitig mittlere hd. hat man cherry gesehen, hätte man es nie vermutet.
schutzdienst haben wir trotzdem weitergemacht.
aus einem einfachen grund: es hat cherry spaß gemacht.
konnten wir längere zeit nicht zum hundeplatz wurde er unausgeglichen und fing an, andere rüden dumm anzumachen. er wurde regelrecht unausstehlich.
der helfer versuchte cherry dementsprechend zu hetzen. es wurde nicht so viel belastet etc.
schh- prüfungen haben wir nie gemacht, das aber nicht wg. dem schutzdienst, sondern wg. der unterordnung.
vor ein paar jahren mussten wir dann aber aufhören- aus dem grund, den du angeführt hast (ich hoffe, das "du" ist ok?) cherry zeigte schmerzen.
nicht im schutzdienst, sondern außerhalb des platzes, zuhause, beim spazierengehen.
beim sd wäre er glaube ich auch noch auf dem zahnfleisch zum helfer gekrochen.
und ich finde in solchen situationen steht der hundeführer in der verantwortung: sieht man, das der hund schmerzen hat, nimmt man ihn heraus.
ein hund mit schmerzen hat im sport nix zu suchen.
alles was die schmerzen verstärkt sollte m.e. gemieden werden, im falle von hd also dinge, die auf die gelenke gehen. dabei ist es nicht wichtig, ob es sich um vpg, ths oder agility handelt, finde ich.
und einen hund mit medikamenten vollzustopfen, nur damit er es noch "tut" finde ich unverantwortlich.

cherry und ich haben es gemacht, solange es spaß gemacht hat. danach war schluss.

liebe grüße
anja



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rb_Uwe
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Beitrag von rb_Uwe » Mi 2. Mär 2005, 17:36


Hallo yggdrasil,

das 'du' ist in Ordnung

Du erwähnst einen wichtigen Punkt. Schmerz zeigen außerhalb des Hundeplatzes bzw. nicht beim Schutzdienst! Das habe ich so nicht erwähnt.

Natürlich zeigt der Hund, wenn er hoch im Trieb steht beim Schutzdienst wahrscheinlich nichts. Wenn, dann muss es schon schlimm sein. Drum braucht man hier ja auch den Hundeführer als Beobachter.

Meine alte Khira (in zwei Monaten 11) hat auch C-Hüften. Ich habe mit ihr auch bis zur VPG 3 gearbeitet. Vorher hatte ich allerdings den Tierarzt gefragt, ob ich mit dem Hund arbeiten könnte. Er meinte "voll belastbar!". Nach der dritten VPG3 habe ich allerdings irgendwann gemerkt, dass der Hund nicht gerne springt, wenn die Hürde eine gewisse Höhe hat. Dann ist mir das auch bei der Flucht des Helfers aufgefallen. Wenn der Arm in einer bestimmten Höhe getragen wurde, war der Absprung irgendwie verzögert. Deshalb habe ich dann mit VPG aufgehört (damals war sie 2 Jahre alt).

Seitdem mache ich mit ihr FH und sie darf immer mal wieder am Ende des Schutzdienstes die Ärmel vom Platz tragen, oder mich verbellen mit einem Anbiss in ihrer Höhe! Denn - wie du auch erwähnt hast - haben die Hunde halt einen Heidenspaß an der Sache! Und wenn sie mich dann so traurig aus dem Auto anguckt...

Übrigens zeigt sie sonst hüftmäßig keine Auffälligkeiten. Sie spielt und rennt, wie man/hund das halt mit 11 Jahren so tut!

Viele Grüße,
Uwe


rb_yggdrasil
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Beitrag von rb_yggdrasil » Mi 2. Mär 2005, 20:54


hallo uwe!

ich sehe, wir sind da einer meinung

ich würde einen hund niemals kaputt trainieren. dafür ist er mir zu sehr freund + begleiter und zu wenig sportgerät.
würde ich anders denken wäre cherry schon lange nicht mehr bei mir...

liebe grüße
anja





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rb_TerrierLady
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Beitrag von rb_TerrierLady » Do 3. Mär 2005, 10:42


Hallo Uwe und Anja,

find ich toll eure Meinungen - wenn nur alle so denken würden.

Allzu oft wird der Hund als Sportgerät betrachtet und der Ergeiz des Hundeführers steht vorne weg.

Jeder der trotzdem mit seinem Hund der Schmerzen hat trainiert sollte selbst mal ständig über die Wand springen.

Aber im Reitsport ist es leider auch nicht anders - der Ergeiz des Menschen steht meist im Vordergrund.

Meine AT-Hündin ist auch nicht die Gesündeste - aber vielleicht gerade deshalb liebe ich sie heiss und innig und ich darf gar nicht dran denken dass es in ein paar Jahren nicht mehr so sein wird.

Viele Grüße
Ulrike


rb_Annette
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Beitrag von rb_Annette » Sa 5. Mär 2005, 10:17


Hallo, alle zusammen,

schön, dass diese Seite (HD/VPG) eingerichtet wurde. Ich hoffe, dass nicht allein das Erscheinen meines Namens schon allergische Reaktionen auslöst.

Ich entnehme einigen Berichtetn, dass z.T. wesentlich ältere AT als mein eigener sich ebenfalls prächtig fühlen, toben, rennen, im FH-Bereich geführt werden und auch hin und wieder anbeißen.

Noch eins zur Anmerkung: die Goldimplantate, Rimadyl und Canosan sollen meinem Hund lediglich ein artgerechtes, schmerzfreies Leben ermöglichen und nicht etwa dazu dienen, sportliche Erfolge zu erringen. Leute, die das wollen, würden diese Investitionen gar nicht erst vornehmen, sondern den Hund einfach "entsorgen" - z.T. direkt auf dem Röntgentisch. Man hört im Laufe der Jahre so einiges, dass einem die Haare zu Berge stehen: ein Jahr antesten, beißt nicht, weg damit. Da wird gar nicht lang gefackelt.

Wenn ich meinen ersten Bericht (unter VPG) durchlese, muss ich zugeben, dass da einiges missverständlich rübergekommen sein muss. Es tut mir Leid, dadurch so hitzige Diskussionen ausgelöst und so heftige Emotionen freigesetzt zu haben - bitte seid versichert, dass ich meine Hunde abgöttisch liebe und ALLES für sie tun würde, dass es ihnen gut geht. Auch das Thema Schutzdienst wurde völlig überbewertet: für meinen Hund ist es das Größte, in den Ärmel zu beißen und selbigen schließlich stolz vom Platz zu tragen - ob das Ganze jemals zu Abt. A reicht, steht in den Sternen, und ob es im Herbst oder sonst wann wirklich dazu kommt, ist auch völlig egal. Der Hund LIEBT es - und den traurigen Blick im Auto kann auch ich nicht ertragen...

Im Moment toben unsere beiden Hunde wie verrückt im Garten durch den Schnee, und für mich ist es immer wieder eine Freude zu sehen, dass man heutzutage einiges tun kann, um Hunden ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.

In diesem Sinne,
Annette



Annette

rb_Ilse
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Beitrag von rb_Ilse » Mi 9. Mär 2005, 15:12


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Hallo,

der Meinung meiner Vorgänger kann ich mich keineswegs in allen Punkten anschließen.
Einem Airedale/Hund, dessen HD-Befund D und schlechter ist, würde ich, wenn er sich gesund fühlt, das Fährten nicht verbieten.
Auf keinen Fall sollte man ihn aber in der UO über Hürden springen lassen und auf gar keinen Fall mit ihm im Schutzdienst arbeiten. Die Belastungen dabei sind bekannt. Er kann evtl. einen leichten Junghundarm ohne Kampf ,,gewinnen" und abtragen, damit auch er sein Erfolgserlebnis hat.
Auf keinen Fall würde ich mit ihm so lange (wie mit einem gesunden Hund) arbeiten, bis er zeigt dass er Schmerzen hat. Durch das Röntgen weiß man doch, dass der Hund nicht in Ordnung ist, auch wenn er sich nochcolor="#FF0000"> wohl fühlt. Damit das auch möglichst lange so bleibt, ist dieser Hund zu schonen. Das ist doch einer der Gründe, dass man ihn überhaupt röntgen lässt. Teils, um züchterisch darauf zu reagieren, teils um dem vorbelasteten Tier durch Vermeidung von Belastungen trotzdem möglichst lange ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Es handelt sich hier schließlich um ein Lebewesen und keinen toten Gegenstand, den man bis zum Ende benutzt und dann wegwirft.
Viele Grüße und ein Terrier-Wuff
Ilse Erfurth

[Dieser Beitrag wurde am 09.03.2005 - 14:44 von Ilse aktualisiert]


rb_Gerd
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Beitrag von rb_Gerd » Do 10. Mär 2005, 12:47


Hallo Ilse,
vielen Dank für Ihren Beitrag, dem ich voll und ganz zustimme.
Oberste Priorität color="#FF0000">für den verantwortlichen Hundebesitzer sollte die Gesundheit des Tieres sein, wozu meiner Meinung nach auch die Schmerzfreiheitcolor="#FF0000"> zählt.
Letztendlich ist Schmerzfreiheit auch wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität des Tieres.
Dies sind wir als verantwortliche Halter der uns auf Gedeih und Verderb "ausgelieferten" Kreatur schuldig!
Gerd Hollstein mit Nick


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Beitrag von rb_Antje » Mo 14. Mär 2005, 09:39


Hallo,

sicherlich hat jeder recht, der hier schreibt, daß jeglicher Sport nur mit einem Hund ausgeübt werden sollte, der schmerzfrei ist. In Bezug auf HD gibt es aber ein Problem. Mit diesem Begriff wird nicht nur eine Krankheitform bezeichnet, sondern er stellt einen Sammelbegriff dar für viele "Veränderungen" am Hüftgelenk und auch drumherum. Das Wort "Veränderungen" habe ich deswegen in Gänsefüsschen gesetzt, weil irgendwann mal ein Mensch gekommen ist, sich ein paar Röntgenbilder angeguckt und gesagt hat "Dieses ist normal und das da unnormal!".

Es gibt aber mehrere Gründe, weswegen ein Hund mit dem Begriff "HD-belastet" eingestuft wird, und ein Teil dieser Gründe schließt, im Interesse des Hundes, eine stärkere körperliche Belastung aus, während einige Gründe, weswegen ein Hund einen schlechteren HD-Befund erteilt bekommen hat, seine Verwendung im Sport oder Dienst nicht einschränken, da er kein höheres Risiko besitzt, später mal Symptome einer HD zu zeigen als ein Hund mit einem besseren Befund. Ein Grund, warum z.B. die diensthundehaltenden Behörden den einen Hund "mit HD" ankaufen, einen anderen aber nicht.

Hier nur zwei Beispiele: Mein TA hat einen Hund geröngt und ihn als HD-frei eingestuft. Vom Verbandsgutachter wurde der Hund mit "mittlerer HD" bewertet. Der Hund hatte ein sauberes Gelenk, aber aufgrund eines früheren Unfalles unterhalb der Kugel am Laufknochen den Anflug einer Arthrose. Der Gutachter hat sich strikt an die Vorlagen gehalten, die besagen "leichte Arthrose AM Gelenk = HD mittel) und den Bereich unter der Kugel noch zum Gelenk gezählt.

Eine Züchterkollegin läßt eine Hündin röntgen, die an der unteren Größengrenze liegt (was in unserem Verband eher selten ist). Der Befund war leichte oder mittlere HD, weiß ich jetzt nicht mehr so genau. Das Gelenk an sich aber wunderbar. Die Begründung des Gutachters war, daß die Kugel lt. Schablone zu klein sei (natürlich war auch die Pfanne kleiner und paßte wunderbar zur Kugel, da es sich um einen kleinen Hund gehandelt hat).

Ich hatte in diesem Jahr in meinem Verband versucht, einen Antrag durch zu bekommen, lt. welchem der Hundeeigentümer oder zumindest der TA, der geröngt hat, eine kurze Information erhält, aus welchem Grund ein Hund, der nicht als HD-frei eingestuft wird, abgewertet wurde. Leider erhält man diese Informationen, wenn überhaupt, bisher nur inoffiziell und nur auf mehrfaches Nachbohren. Meiner Meinung nach ist es aber für den betroffenen Hund im Hinblick auf dessen körperliche Be- und Auslastung enorm wichtig, zu wissen weswegen ein Hund hüftmäßig "von der Norm" abweicht. Es ist doch ganz anders zu werten, wenn ein Hund im Alter von 15 Monaten bereits eine Arthrose im Gelenk hat und deswegen als HD-belastet gilt, als wenn ein Gelenk an sich wunderschön ausgebildet und sauber ist und dieser Hund den gleichen Befund erhält wie der erste, nur weil ein paar wenige Grad fehlen.

Viele Grüße

Antje





„Gesundheit ist das Fehlen von Krankheit und ein intaktes Instinktverhalten.“ Juliette de Bairacli Levy

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