VPG bei AT`s und anderen Gebrauchshunden

rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Mo 19. Feb 2007, 20:10


Hallo Lutz und Regine


Boyar war bis zum 9. Monat zuerst in der Welpenstunde und anschliessend Junghundegruppe.

Ich war die einzige, die ohne Kommandos(in Absprache mit der Leiterin) und nur mit Handzeichen gearbeitet hat bis zum zarten alter von ca. 7 Monaten.

Dann fiel es einer anderen Teilnehmerin auf, das mein Hund ja viel besser "funktionierte" als jeder andere , besonders ihr eigener.Am Anfang hat sie sich über meinen unbeschwerten und vor allem unkonventionellen(mit Indianergeheul abgerufen, Hohe freundliche Stimme ect) Erziehungstil lustig gemacht.

Hintenrum wurde in der Anfangszeit sehr viel abgelästert und getratscht.

Bis zu dem Tag, wo die anderen Hunde anfingen ihre pupertäre Phase zu bekommen, die komischer Weise bei jedem da war nur bei meinem nicht, da die Bindung so gefestigt war.

Auf einmal kam diese Frau auf mich zu und fragte mich(nach einem starken Anlauf um über ihren eigenen Schatten zu springen))))))))))))was ich den mit Zwuckel mache, das er gerade sitzt und läuft und ihrer überhaupt nicht.

Mittlerweile sind wir sehr gut befreundet und sie hat sich uns angeschlossen und erzieht ihren Hund genauso wie ich.

Der Hund hat sich um 180° gedreht, läuft freudig und ohne Druck.

Ach ja ich vergass:Zum Ende der Junghundegruppe haben mind. 80% aller Teilnehmer meine Handführung incl. Fütterung übernommen.

So kann es gehen.


Im übrigen Regine, ich bin ganz deiner Meinung warum muss ein Hund von 15 Monaten schon BH laufen???????

Es reicht doch noch mit 18 Monaten bis zu 2 Jahren.

Wenn nicht sogar noch später.

Ich habe Zeit und nichts zu verrennen.

Bei meinen Hunden war ich bis jetzt immer ergeiziger, aber jetzt will ich einen gut ausgebildeten Hund und keinen der mir während der Prüfung abbaut, oder ein Kaninnchen sieht(aber das ist eine andere Geschichte).


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 19. Feb 2007, 21:45

konny hat geschrieben:oder ein Kaninnchen sieht

Hallo Konny,


ich habe nichts dagegen, wenn Wijnta ein, zwei, drei, vier, viele Kaninchen SIEHT.

Sie kann gucken, solange sie Lust hat.

Ich habe nur was dagegen, wenn sie sich nicht mit dem Sehen begnügt, was immer der Fall ist.


Aber sag mir, wieso benutzt Du kein Hörzeichen? Was ist der Grund? Und warum gehorcht er Deiner Meinung nach deshalb besser?


(Ich schweif wieder ab, aber das interessiert mich sehr, sorry).


Gruß

Uschi


rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Mo 19. Feb 2007, 22:09


Hallo Uschi


Der Junghund ist bis zum Alter bis ca. 18 Monate teilweise immer wieder in einer pupertären Phase.

Schafft man mit "Junghunden" bis zu 15 Monaten und diese "funktionieren" wunderbar. Befolgen alle Kommandos einwandfrei. Auf einmal kommt eben(mal wieder, eine von vielen)Phasen, und man glaubt, der Hund könne nichts mehr.

Dieses wird oft als Ungehorsam gedeutet. Aber es ist einfach ein Zeichen, das der Hund das Prinzip noch nicht begriffen hat.

Ich umgehe die Situation:

Vermeide Rumbrüllen

am Hund rumzerren(Leinenrucker)

mehrere Kommandos( ich erwarte nach einem Kommando die Reaktion meines Hundes)


Boyar ist aufmerksam, freudig und (immer noch) absolut auf mich fixiert(weil er nicht weiss welchen Scheissdreck stellt Fraule als nächstes an)

Absolute Priorität hat für mich die Beziehung und an der wird über diese Methode gearbeitet.

Meinen Hund interessiert es einen Sch....dreck, was um ihn herumpassiert, ich bin am wichtigsten.


Ein gutes Beispiel ist das.

Ein Hund wurde ins Platz gelegt mit Kommando. Besitzerin dreht sich kurz weg, Hund steht.

Was hat der Hund aus dieser Situation gelernt?

Kommando ist nicht bindend, kann es ja jederzeit umgehen.

In diesem Alter will und kann ich gewisse Sachen noch nicht von einem Hund erwarten.Das will ich vermeiden.

Ich muss flexibel sein und einfallsreich.


Sage ich Platz(irgendwann mal))))))))))) erwarte ich das mein Hund liegen bleibt bis zur Auflösung.

Ist hart aber teilweise notwendig.

Ich hatte mal die Situation, viel befahrene Hauptstr. und ich musste dringend kurz wohin, keine möglichkeit Hund anzubinden. Legte meinen Pudel ab, und er lag und wartete.

Das ist KEINE Normalsituation, aber es kann erforderlich werden.


Aus jahrelanger Ausbildungserfahrung mit diversen Fortbildungen und teilweise andern Ausbildungsmethoden ist diese Ausbildung mitlerweile für mich die logischste.


Ich hoffe es ist einigermassen verständlich, was ich geschrieben habe.


Gruss Konny



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rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 19. Feb 2007, 22:30


Hallo Konny,


auch ein Sichtzeichen kann der Hund ignorieren, warum nicht?

Ich verstehe nicht, was am Hörzeichen kontraproduktiv sein soll und warum das Nichtbenützen desselben die Bindung verstärkt?


Neugierige Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_Konny » Mo 19. Feb 2007, 22:39


Alle Hunde verstehen sich weltweit!!!!!!!!

Warum????????

Weil sie nicht "wauwau" machen sondern über calming signals(Körpersprache, Beschwichtigungssignale).

Es ist viel einfacher einen Hund über Körper/handzeichen auszubilden und anschliessend Kommandos einzuführen, als dieses parallel oder umgekehrt(geht das über haupt?Erst Kommando und dann zeichen???????).


Grüsserchen Konny



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rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 19. Feb 2007, 22:43


Hallo Konny,


die Sichtzeichen sind aber kein Teil der hundlichen Körpersprache.


Sie sind genauso künstlich wie die Hörzeichen.


Gruß

Uschi


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Beitrag von rb_Cap » Di 20. Feb 2007, 00:30


Hey Uschi,

leg mich bitte nicht fest, aber ich habe mal gelesen, daß Hunde viel stärker auf Handzeichen reagieren als auf Hörzeichen, weil es ihrer Verständigung mehr entspricht(ich glaube es war ein Artikel in Dogs 1. Ausgabe). Sie sind dadurch auch gezwungen mehr auf dich zu achten und fixieren dich mehr. Daraus entsteht eine grössere Bindung. Schäfer arbeiten oft so und mit Pfeife.

Ausserdem bist du automatisch ruhiger-so ohne Stimmme-grins

Liebe Grüsse Regine


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Beitrag von rb_Konny » Di 20. Feb 2007, 13:07


Genau Regine.

Die Handzeichen, bei mir mehr Handführung/stellung ist vom Hund einfacher als Hörzeichen zu deuten.

Ausserdem sehe ich alles lockerer, kann bzw darf meine Stimme nicht erheben ausser zu loben.

Ich verunsichere den Hund nicht und kann mehr an mir arbeiten.

Der Hund lernt verstärkt auf mich zu achten und nicht auf das was ich sage(ist eine sehr grosse Hilfe bei Prüfungen).

Es reichen später mal minimale Bewegungen und der Hund weiss was zu tun ist.


Ein Beispiel kann ich noch geben.

Mit meinem Pudel habe ich jahrelang Agility betrieben.

Wir hatten mehrmaliges Gemeinschftstraining mit zwei anderen Hundevereinen.

Eines Tages kam einer der anderen Ausbilder, der die Verantwortung für das Trainig hatte auf uns zu und sagte:"Ich möchte von euch heute im Parquor kein Wort hören. Führt eure Hunde ohne Hörzeichen über die Hindernisse."

Ich glaube es war ein A2 Parquor.

Wir waren baff keiner sah sich in der Lage dazu, ABER es funktionierte.

Dann kam der zweite Schritt.

Ohne Hörzeichen UND ohne Handzeichen NUR mit dem Körper.

Wir waren alle über unsere Hunde und uns selber erstaunt, da es reibungslos lief. Jeder bewältigte das Training zum Schluss sogar Fehlerfrei.

Seit dieser Zeit habe ich extremes Umdenken gelernt und mich immer mehr mit der Kommunikation bei Hunden durch Körpersprache befasst.


Gruss Konny



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Beitrag von rb_Uschi » Di 20. Feb 2007, 16:05


Hallo,


mir ist schon klar, dass man versucht sein könnte, seinen Hund mit Kommandos totzuquasseln, so dass es für ihn eine reine Hintergrundsmusik ist.

Fünf Mal "Hier" geschrieen ist so gut oder so schlecht wie den Hund laufen zu lassen.

Auch wenn ich alle 3 Schritte das "Fuß"-Kommando wiederholen muss, habe ich eindeutig was falsch gemacht.

Das liegt aber an einem selbst, ob man die Hörzeichen so inflationär gebraucht.


Aber was machst Du, wenn der Hund nicht neben Dir läuft (bei mir kommt das draußen so gut wie nie vor, dass Wijnta direkt neben mir ist.) und Du ihm aber jetzt dringend was "sagen" musst? Z.B. "Platz", weil Gefahr im Verzug ist. Oder "Halt", weil die Entfernung von Dir zu groß wird?

Mein Hund hat schon mal die Nase am Boden und damit die Augen nicht bei mir.


Immer noch neugierige Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_Konny » Di 20. Feb 2007, 17:07


Wie schon in einem der vorherigen Beiträge gibt es bei mir Kommandos ausserhalb, welche aber teilweise nicht bindend sind.

Boyar folgt abrupt und sofort auf die Pfeife.

Platz benötige ich noch nicht, da ich ihn nicht an befahrenen Strassen frei laufen lasse. Da wo ich gehe fahren keine Autos.

Wofür brauche ich Sitz im Moment??????

Fällt mir nichts ein.

Warte ist unser allgemeines Kommando für alles.


Gruss Konny



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