Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_Uschi » Di 28. Okt 2008, 13:54

MadDog hat geschrieben: Wenn ich meinen Hund vor jedem Unbill dieser Erde schützen will, greife ich seinen eigenen Entscheidungen permanent vor. Viele Hunde nehmen ein solches Verhalten ihrer Halter klaglos hin. Was sehe ich aber als Ergebnis? Einen Hund, der dümmer gemacht wurde als er ist, weil er keine Erfahrungen sammeln konnte. Diese Hunde befinden sich in einer erlernten Hilflosigkeit. Solche Hunde sind einfach zu führen, denn sie können nichts anderes mehr als die Entscheidung ihres Halters abzuwarten. Auch so etwas bedeutet Stress für die Hunde bis sie innerlich so abgestorben sind, dass es ihnen nichts mehr ausmacht. Diese Hunde bekommt man trotz aller Anstrengung nur noch sehr eingeschränkt dazu ein lebenswertes Hundeleben zu führen.


So sollte auch kein Leben eines Hundes aussehen. Daher muss ich dem Hund die Möglichkeit geben Entscheidungen zu treffen und eröffne ihm die Möglichkeit zwischen unangenehmen und angenehmen Weg wählen zu können.


Könntest Du das bitte näher erklären?

Ich versteh nicht ganz, was Du meinst.


Viele Grüße

Uschi


rb_sijuto
Benutzer
Beiträge: 1062
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_sijuto » Di 28. Okt 2008, 14:44

MadDog hat geschrieben:
Wie oben angesprochen kann ich einen triebstarken Hund auf Null herunter fahren, ...

Hi MadDog,

das ist dann der nächste Punkt, der in diesen Diskussionen oftmals auf den Tisch kommt, finde ich auch interessant - niemand, den ich hier zur Wattebausch-Werf-Fraktion zähle, hat irgendetwas davon gesagt, dass er den Trieb runterfahren will, um seinen Hund "handhabbarer" zu machen bzw. um um Zwangseinwirkungen herumzukommen, die er sonst anwenden "müsste".


Nun kann das natürlich sein, weil wir das bisschen Trieb, das unsere Hunde haben natürlich brauchen, damit der Hund sich wenigstens noch ein bisschen bewegt, oder aber, weils auch mit Trieb funktioniert. Ich setze auf die 2. Alternative.


Beispiel "Verbellen".


Mein Rüde ist tatsächlich ziemlich triebig. Zusätzlich hat er in seiner Ursprungsfamilie keinerlei "Beherrschung" gelernt, das heißt, er hat sämtliche Familienmitglieder unsanft von allem, was er meinte, es müsse ihm gehören, getrennt. Der 14jährige Sohn der Herkunftsfamilie wurde auch gern unsanft komplett umgeworfen, um an sein Triebziel zu kommen. Schlechte Voraussetzungen für einen Hund der in einer Form des Verbellens ausgebildet werden soll, bei dem jegliches Berühren des Opfers komplett untersagt ist.


Trieb runterfahren, damit der Hund evtl. nicht ganz so heftig an das Opfer ran geht, funktioniert nicht - für die vorhergehende Sucharbeit braucht man alles an Trieb, was der Hund hat ...

Ganz im Gegenteil wurde der Trieb auch noch weiter aufgebaut (Schleppleine dran, den Hund daran unter Spannung halten, das Opfer "schackert" den Hund an bevor es wegläuft etc.).


Jetzt könnte man ggfs. akzeptieren, dass der Hund dann halt Zwangseinwirkungen erfahren muss, um das Opfer zwar zu verbellen, aber nicht zu "fleddern", das versuchen nämlich viele Hunde.


Man könnte aber auch einen anderen Ausbildungsweg beschreiten, indem man die Konflikte, die zu dem unerwünschten Verhalten des Hundes führen werden entschärft. Heißt in diesem Fall:


Die Belohnung (Spielzeug) wird die ersten Male dem Hund auf dem Weg zum Opfer in einem Abstand von ca. 2 Metern zu geworfen, der Hund wird "eingebremst". Spielen tut er dann mit dem HF mit der gemachten Beute. So, nun folgen viele viele Wiederholungen. Tom zeigte ganz schnell folgendes Verhalten: Full Speed zum Opfer, rasantes Abbremsen und hinwerfen - Klatsch - schon wurde ihm das Spielzeug ins Maul geworfen.

Er musste nie nah an das Opfer heran, er hat gelernt, schmeiß ich mich 1-2 Meter vor dem Opfer in den Dreck fliegt mir meine Beute ins Maul.

Wartet man einen kleinen Augenblick, bis die Belohnung zum Hund fliegt, verbellt er sofort.


Keiner der Hunde unserer Staffel (die alle so ausgebildet wurden) bedrängen und/oder beschädigen die Opfer - kein Hund muss mit Zwang dazu gebracht werden, Abstand zu halten.


Kurzum - ich bin der Meinung, dass man auch unter hohem Trieb des Hundes - der für einige Dinge ggfs. wirklich benötigt wird - keine direkte Zwangseinwirkungen benötigt.
MadDog hat geschrieben:
Es wird ersichtlich, dass ein Hund zu den Aufgaben passen muss, die ihm gestellt werden. Egal welche Aufgabe wir für den Hund sehen, es gibt irgendwo einen Hund, der diese Aufgabe erfüllen kann. Die Zeit und Mühe dafür muss man in Kauf nehmen, wenn Hund und Halter uneingeschränkt glücklich miteinander werden wollen.
Ja, da hast Du vollkommen recht - die Grenzen seines Hundes sollte man wirklich akzeptieren!
MadDog hat geschrieben:
Und aus diesem Grunde sollte man sich auch mit dem Lager beschäftigen, das einem absolut nicht gefällt, denn erst so kann man urteilen ohne zu verureilen oder gar Vorurteile aufzubauen.

Gib uns eine Chance dazu und sag uns wo Du mal ein Seminar machst! Schubs!


Ansonsten gilt das aber für beide Seiten (ich meine das sich mit dem anderen Lager beschäftigen ...).


Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom

[Dieser Beitrag wurde am 28.10.2008 - 23:34 von sijuto aktualisiert]



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_Cap » Di 28. Okt 2008, 15:03


Hi Ihr!!!

Könnten wir vielleicht erst mal abklären von welchen Punkten wir aus diskutieren????

Der Hund am Anfang der Ausbildung

Der Hund , der Kommandos beherrscht, die aber noch abgesichert werden müssen oder auch nicht

Der Hund ,als Familienhund,ohne Ausbildung

.....

Denke von jedem Punkt aus muss man anders ran gehen.

Sicher muss ein neues Kommando erst langsam, Stück für Stück eingeführt werden. Lesen lernt man auch erst Buchstabe für Buchstabe, bei der Ganzheitsmethode ist man da auch gescheitert.

Mit freundlichen Grüssen Regine


Übrigens stimme ich Konny zu, es ist einfacher einen triebigen Hund auszubilden, als einen triebarmen, eigentlich auch logisch.

Vielleicht sollten wir auch abklären was der einzelne unter Zwang versteht

[Dieser Beitrag wurde am 28.10.2008 - 20:08 von Cap aktualisiert]


rb_MadDog
Benutzer
Beiträge: 125
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_MadDog » Di 28. Okt 2008, 22:52


Tja, was ist eigentlich Zwang? Zwang ist die nachdrückliche Beeinflussung der Entscheidungs- und Handlungsfreiheit durch verschiedene Einflüsse sowie das einsetzen von Zwangsmitteln um ein Tun oder Unterlassen zu bewirken.


Zwang ist also eine ganze Menge und es gibt viele Zwangseinwirkungen, die nicht als solche wahrgenommen werden, weil sie so dezent wirken. Teils handelt es sich dabei um psychischen Zwang, der den Hund auf den rechten Weg bringen soll und vom HF häufig unbewusst ausgeführt wird. Teils handelt es sich um Zwang, der in hübschen Farben und noch hübscheren Bezeichnungen ganz harmlos daher kommt und eine zwanglose Erziehung suggeriert (beispielsweise Legleader).



Das Genie lernt von allem und jedem,

der Wissende lernt vom Genie,

der Dumme weiss alles besser.

rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_Cap » Di 28. Okt 2008, 23:04


Hi Michele,

ist Legleader die Leine, die man sich um den Oberschenkel schnallt und dann den Hund ziemlich dicht am Bein führt????

Gruss Regine


rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_Uschi » Di 28. Okt 2008, 23:05

MadDog hat geschrieben:
(beispielsweise Legleader).

Hab mir das Ding grad angeschaut und mir vorgestellt, ich hätte eine Dogge da dran


Viele Grüße

Uschi


rb_MadDog
Benutzer
Beiträge: 125
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_MadDog » Di 28. Okt 2008, 23:10


Ja, Cap, genau so ein Teil meine ich. Furchtbares Teil. Für den Hund wäre es harmloser und deutlich besser verständlich, wenn man stattdessen einen Stachel benutzen würde. Haarsträubend, aber leider wahr.



Das Genie lernt von allem und jedem,

der Wissende lernt vom Genie,

der Dumme weiss alles besser.

rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_Cap » Di 28. Okt 2008, 23:11


Hi Uschi,

hab auch gerade mal gespickelt. Mir reicht da schon Janka und in der Ferne eine Katze aua und am anderne Bein Geeny doppelt -aua

Grins Regine

PS: gross schnuppern , Richtung wechseln , entspannt laufen geht da aber nicht....

[Dieser Beitrag wurde am 28.10.2008 - 22:13 von Cap aktualisiert]


rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_Uschi » Di 28. Okt 2008, 23:12

Cap hat geschrieben:
Hi Uschi,

hab auch gerade mal gespickelt. Mir reicht da schon Janka und in der Ferne eine Katze aua und am anderne Bein Geeny doppelt -aua

Grins Regine

Guten Flug wünsch ich


Uschi


rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Voran - mögliche Alternative zum jetzigen Aufbau?

Beitrag von rb_Cap » Di 28. Okt 2008, 23:14


Hi Uschi





DANKE


Antworten

Zurück zu „Im Sport und im Einsatz“