Schikane, Dummheit oder Unwissenheit????

rb_Lothar
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Schikane, Dummheit oder Unwissenheit????

Beitrag von rb_Lothar » Mo 10. Okt 2005, 16:42


Richterurteile sind seit eh und je ein Streitthema. Ich weiss nicht wer in Leipzig gerichtet hat. Es ist sicher eine Diskrepanz zwischen V 1 und Nichtvergabe einer Anwartschaft. Nur liegt die Vergabe von Anwartschaften im freien Ermessen des Richters.
Nachdem ich auf unzähligen Ausstellungen aktiv im Ring mit tätig bin, bin ich mit "Richterschelte" zurückhaltender geworden. Zuschauer beurteilen von aussen, d.h. sie sehen ausschließlich das optische und das Gangwerk, allein das kann nicht zur Beurteilung des Hundes herangezogen werden. Der Zuschauer tastet den Hund nicht ab, schaut nicht ins Gebiss usw. Ich möchte nicht soweit gehen einem Richter unfairnis oder Benachteiligung zu unterstellen. Unbestritten gibt es Richterurteile die nicht zu verstehen sind und auch daneben liegen.

Einen 2. Richter für eine Rasse wird sich kaum ein Veranstalter leisten können und der KfT allein wird hier kaum eine Änderung auf den Weg bringen können.
Solange Menschen etwas beurteilen wird man immer etwas finden was nicht mit der eigenen Meinung einhergeht. Der Idealfall wäre die Hunde durch ein Computer zu schieben

Lothar



Die Menschen sind grob in drei Kategorien einzuteilen:
- die vielen, die dafür sorgen dass etwas geschieht,
- die vielen die zuschauen, wie etwas geschieht,
und die überwältigende Mehrheit,
die keine Ahnung hat, was überhaupt geschieht.

rb_Ilonka
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Schikane, Dummheit oder Unwissenheit????

Beitrag von rb_Ilonka » Do 13. Okt 2005, 13:04


Hallo,
zu einem V1 KANN, aber muss nicht automatisch eine Anwartschaft vergeben werden, wie schon erwähnt wurde, ob uns/einem das nun gefällt oder nicht. Also war die Richterin im genannten Fall in Leipzig doch nicht ganz von der Qualität des/der entsprechenden Tiere/s überzeugt. Die erste Hündin bekam eben mal noch so ein V1, der Richterin für eine Anwartschaft nicht würdig.

Es gibt AT, die bei JEDEM Richter ihr Vorzüglich erhalten und dann vielleicht die Grenzfälle, die bei schwacher Konkurrenz auf einer kleinen Ausstellung dann ein Vorzüglich bekommen und bei stärkerer Konkurrenz wieder schlechter abschneiden und evtl. mit einem SG bewertet werden. Eigentlich sollte ja der Standard der Maßstab des Richtens sein, dann bliebe es immer beim jeweiligen SG oder V, auch wenn der Hund allein in seiner Klasse steht oder vielleicht als einer von sieben Bewerbern in der Klasse. Der Formwert des Hundes sollte entscheiden und nicht die Anzahl der Mitbewerber.
Sollte. Es kommt dann (leider) auch noch der persönliche Geschmack eines jeden Richters zum Ausdruck. Nicht immer wird dann genau der Standard beachtet.

Ich habe schon erlebt, dass es ein Terrier mit einem mächtig starken Oberkopf und großen schweren Ohren, was beides nicht dem Standard entspricht, sogar bis zum BIS gebracht hat, ein AT, der zuvor schon mehrmals im SG stand.

MEINER MEINUNG NACH wäre ein gleichmäßiges strenges Richten ideal. Was nützt uns ein Richter, der auf einer kleinen Ausstellung seine V's über alle, auch über Airedales zu "verstreuen" scheint, die in keiner Weise dem Standard entsprechen. Bei der nächsten Ausstellung zieht selbiger dann wieder an. Es ist doch eine Zuchtschau, die mit ihren Bewertungen auch auf die Auswahl der Zuchttiere Einfluß nimmt und damit auf die Entwicklung der Rasse Einfluß hat.
Andererseits wird dadurch ein neuer unerfahrener Aussteller beim nächsten Mal enttäuscht, war er doch der Meinung nach der ersten oder zweiten Bewertung, einen Super-Hund zu besitzen.
Der AT, der einmal ein V erhielt, darf sich V-Hund in der Werbung nennen. Der Anblick ist schon manchmal fragwürdig.

Ein gleichmäßiges strenges Richten aller Richter, wo das SG wieder seinen Wert erhält, heißt es doch SEHR Gut, wäre meiner Meinung nach wünschenswert und ideal. Ein wirklicher V-Hund sollte sich nun mal in der Bewertung von einem weniger standardgerechten Tier abheben, sonst ist doch auch das V nichts mehr Wert. Nur die Platzierung als Differenz genügt nicht. Ein V sollte nur an wirklich typische Vertreter der Rassen vergeben werden und auch die SG-Bewerteten gehen dann trotzdem mit einem zufriedenen Gefühl aus dem Ring und sollten auch mögliche anerkennende Worte des Richters hören und in ihrem Bericht lesen, haben doch auch sie ihr Meldegeld bezahlt und ihren Airedale mit viel Fleiß und bestmöglichem Können für diesen Tag vorbereitet und sind oft weite Strecken gefahren. Auch ihr Airedale besitzt irgend welche positive Eigenschaften.

Ein Hund wird nun mal nicht schöner (standardgerechter) auch wenn man, einem milden Richter hinterher reist und sich eine Schwarze Liste oder so was ähnliches anlegt und aussortiert, man sich selbst etwas vor macht. Selbstkritik bewahrt einen vor Enttäuschungen. Auch wenn ich meinen eigenen Terrier liebe, darf ich die Augen nicht vor seinen Fehlern verschließen. Nur so können wir die Qualität der Rasse in der Zucht verbessern oder zumindestens erhalten.
Ringelruten, wie sie laut Standard noch erlaubt und noch kein Fehler sind, sehen ja oft recht lustig aus, beeinträchtigen aber den Gesamteindruck des Tieres. Es wird noch einige Zeit dauern, bis diese weg gezüchtet sind, denn der Airedale besteht nicht nur aus Rute und die Zuchtpartner zu stark danach zu auszuwählen, würde die Zuchtbreite stark verringern.

Das ist meine Meinung dazu. Andere werden sicher anderer Ansicht sein. Ich habe lange überlegt, ob ich dazu etwas schreibe, um niemandem zu nahe zu treten.
Dann wüßte ich gern noch die Meinung über folgendes: Wie wichtig ist das Zeigen des Tieres. Wie schon erwähnt beeinflusst ja das Richten die Partnerwahl der Zuchttiere. Ein nicht so standardgerechtes Tier steht vor einem edlen Hund mit vielen Vorzügen, nur weil dieser an diesem Tage mal nicht ganz so gut drauf ist. Sollte man dem "Zeigen" oder dem Standard mehr den Vorrang geben? Natürlich kann kein Airedale ganz oben stehen, dessen Rute bald vorn herauskommt, ist doch der Airedale eine Rasse, die nur wirkt, wenn er sich präsentiert. Aber es gibt da kleine Nuancen, die vielleicht überbewertet werden.


Es jedem Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

Ilonka



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rb_Evian
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Beitrag von rb_Evian » So 2. Apr 2006, 17:52


Ich bin mit verschiedenen Hunden aufgewachsen und habe schon Hovawarte ausgestellt. Das, wovon ihr berichtet, gibt es bei allen möglichen Rassehunden.Ich habe eine acht Monate alte Hündin aus einer Leistungslinie,die ein super wetterfestes Haarkleid hat und eine tolle Farbe. Mich sprechen alle möglichen Leute auf diese tolle Hündin an. Übrigens hat sie ebenfalls ein klasse Wesen. Als ich gerade die Bilder der Crufts-Hunde ansah, wurde mir bald schlecht.Diese überlangen Bärte sind ja ekelhaft.Mit diesem plüschigem Fell an den Beinen möchte ich diese Hunde mal bei Regenwetter sehen. Und wenn ich nach Dortmund zur CACIB fahre, und sehe teilweise Airdales, die über den Boden kriechen,dann kriege ich eine verdammte Wut. Der Airedale sollte ein Gebrauchshund sein und wenn er nicht so verkommen soll wie der Collie, dann muss mal dringend umgedacht werden!


rb_Kathrin
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Beitrag von rb_Kathrin » So 2. Apr 2006, 19:07


Hallo Evian,


wie immer du auch heißt, trage bitte deinen Namen ins Prflichtfeld in deinem Profil ein.

Ich war dieses Jahr in Birmingham Besucher der Crufts und ich verstehe nicht so ganz deine Haltung gegenüber den Bärten. Die Hunde, die auf der Crufts ausgestellt wurden, hatten alle sehr hartes Haar. Ich saß in der ersten Reihe und das konnte man sehr wohl genau sehen. Ein Hund, der weiches Haar hat, dem sieht man das an.

Mein Rüde hat auch sehr hartes Haar, sowohl auf dem kopf, als auch die Decke und an den Läufen. Trotzdem hat er aber einen schönen Bartwuchs und auch schönes Beinhaar. Und wenn mein Rüde klatschnass ist, so wie eben, lässt er sich prima saubermachen und ist sehr schnell trocken.

MIt dem Thema Ängstlichkeit muss ich dir recht geben, aber beim Thema Fell bin ich nicht deiner Meinung.

Schade, dass du das so verallgemeinerst.


Kathrin



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rb_Evian
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Beitrag von rb_Evian » Mo 3. Apr 2006, 20:59


Hallo Kathrin,

Auch ich kann weiches Haar von rauem unterscheiden.

Da sind wir halt ganz unterschiedlicher Meinung.

Kannst jetzt gerne gucken, wer ich bin. Wirst du wohl nichts mit anfangen können, komme aus der Jagd

-hundeszene.Aber ich denke,anhand unserer Zwingerauswahl, haben wir etwas andere Vorstellungen von einem Airedale !



Gruß Evian


rb_Kathrin
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Beitrag von rb_Kathrin » Mo 3. Apr 2006, 21:15


Dass ich dich aufgefordert habe, deinen Namen ins Profil zu schreiben, war nichts persönliches. Die Moderatoren haben haben das so entschlossen, basta. Deswegen ist es auch ein PFLICHTfeld.

Und dass du einen Hund aus einer leistungsorientierten Zucht hast, das ist schön. Meine Hunde kommen eben nicht aus reiner Leistungszucht. Wir legen eben auf andere Dinge wert. Ich will nette, liebe, gesunde und wesenssstarke Familienhunde und sonst nichts. Bei mir muss ein Hund nicht der beste Leistungshund sein. meine Hunde sind reine Familienhunde, die nicht ängstlich sind.


Ich will mit dir auch nicht streiten, das ist nicht mein Ding.


Kathrin



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rb_Bettina
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Beitrag von rb_Bettina » Mo 3. Apr 2006, 21:28


Hallo Evian,


Dein Auftreten hier im Board verwundert schon ein wenig. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, wenn jemand Fremdes sich in eine Gruppe drängt und seinen vorhandenen Frust einfach abläßt, ohne daß die anderen die Zusammenhänge richtig verstehen.


Du kannst gerne eine Diskussion über den Gebrauchshund Airedale-Terrier beginnen, das hatten wir erst kürzlich. Aber dann bitte sachlich und so,daß andere auch wissen, worum es geht.


Gruß

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Martin
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Beitrag von rb_Martin » Do 11. Mai 2006, 15:16


Nun, Monika hat sich vielleicht nicht bemüht ihre Worte in blühende Blümchen zu wickeln, aber inhaltlich gebe ich ihr recht. Was ich z. B. in Dortmund gesehen habe (aber auch auf diversen Hompages) und das was man als "ausstellungsfertigen" Airedale bezeichnet, hat in meinen Augen nichts mit dem Bild von einem ursprünglichen, leistungsfähigen und natürlichen Hund zu tun. Z. T. erinnert es mich mehr an einen Pudel als an einen Terrier. Ein "standardgerecht" getrimmter Airedale ist mehr oder minder eine Karikatur, die dem Zeitgeist und der Mode unterworfen ist.


Ich mache dies nicht so sehr an Bart oder Haarlänge fest, sondern an der Funktion und dem Pflegeaufwand.


Zum Thema Ausstellungswesen: Das Ausstellungswesen, daß in seinem Ansatz und Ursprung eine sehr gute Sache ist, ist heute leider nur noch Selbstzweck. Die Festlegung auf eine enge Basis des Phänotyp, ist grenzwertig und wird überall dort nicht in dem Maße praktiziert, wo Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Vordergrund steht. Daß der Standard nicht mehr gelesen wird, sondern nach dem Gutdünken der Richter interpretiert wird, ist ein weiteres Problem, daß in den Rassen in denen Schönheitszucht überwiegt, vermehrt auftritt.


Da ich aber nichts mit Ausstellungen und Trimmkursen am Hut habe, muß mich das auch nicht wirklich belasten.


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Schikane, Dummheit oder Unwissenheit????

Beitrag von rb_lutz » Do 11. Mai 2006, 19:52


Hallo Martin,


mir ist nicht ganz klar warum ein Hund mit längerem aber harschem Haar und mit einem Bart, wie wir ihn vom Airedaleterrier seit langem kennen, weniger leistungsfähig, gebrauchstüchtig oder ungesunder sein soll als ein Hund mit weniger Haarwuchs.

Ein kurzhaariger Hund der nicht wie z.B. der Pudel geschoren oder wie der Airedale getrimmt werden muß, wird immer haaren.

Viele Tierhaarallergiker (und ich gehöre dazu) und auch Hausfrauen/männer sind froh dass es solche Hunde gibt die in der Wohnung nicht haaren und nehmen das 3-5 malige jährliche Trimmen des Airedales dafür gerne in Kauf.

Dass man natürlich alles übertreiben kann, und dieses auch für die Ausstellungen passiert, ist mir auch genau so klar wie dass auch der Rassestandard nicht alles genau festlegt und keine Selbstverständlichkeiten beschreibt wie dass der Hund z.B. vier Beine haben muß.

Einige Sachen werden immer auslegungsfähig bleiben.


Aber in der Praxis habe ich mit meinem Airedalerüden mit dem üblichen Haarkleid keinerlei Probleme, auch nicht im viel zitiertem Brombeergebüsch indem sich Joker so häufig bewegt dass ich an seinen Läufen, bis auf etwas an den Oberarmen und Oberschenkeln, in den fast 3 Jahren den ich ihn habe nie etwas tun mußte weil diese Arbeit das dornige Gebüsch übernimmt.

Da wir keine Ausstellungen besuchen genügt es für uns ihn einmal morgends mit der Terrierbürste 3 Minuten lang duchzubürsten, um für die Hundemädchen "einen hübschen Jungen" zu machen, und für eine gute Durchblutung der Haut zu sorgen, und ihn 4x im Jahr zum Trimmen für 2 Stunden auf den Tisch zu stellen.

Ich denke damit kann man leben.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker


P.S. Nachtrag: Beim Züchter meines Airedales, der auf den Zuchtschauen recht oft sehr erfolgreich vertreten ist, weiß ich aus mehreren Gesprächen ganz sicher, dass er die Gesundheit seiner Hunde absolut an erster Stelle setzt, und dass dieses für ihn in der Zucht auch immer vor seinen Ausstellungserfolgen kommt.

Mit Leistungs-oder Schönheitszucht hat dieses Thema hier bei den Airedales heute gar nichts mehr zu tun.

[Dieser Beitrag wurde am 11.05.2006 - 23:41 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

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