Eilenburg - ist das noch lustig?

rb_Bettina
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Beitrag von rb_Bettina » Mi 14. Jun 2006, 15:52


Hallo Winston,


es ist schön, daß Du Dich in die eingegangenen Beiträge mit einklinkst und uns Deine Sichtweise des Ausstellungssports hier verdeutlichst. Es wäre noch schöner, wenn Du Dich hier mit Deinem Namen vorgestellt hättest bzw. in Deinem Profil den Namen einträgst.


Wie Du ganz richtig anmerkst, repräsentieren die Aussteller ihre Rasse und es wäre ungeheuerlich, würden sich an Ort und Stelle Diskussionen ergeben, die Außenstehende nicht einordnen können. Sehr peinlich für die jeweilige Rasse....


Doch es gibt einen Rasseverband und dieser könnte sehr wohl Verwarnungen bei wiederholtem schlechten Benehmen im Ring aussprechen.

Ich persönlich kann überhaupt nicht verstehen, wie jemand, der sich über lange Zeit ungebührlich benimmt, ohne Erinnerung an guten Stil und fairem, sozialem Miteinander sich durch das Ausstellerleben "pöbelt".


Vielleicht kann mir das ja mal jemand erklären ?!


Liebe Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Winston
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Beitrag von rb_Winston » Mi 14. Jun 2006, 20:20


Hallo Bettina,


ich möchte mich entschuldigen, dass meine Pflichtfelder nicht ausgefüllt sind. Ich dachte ich hätte es getan. Mein Name ist Jutta Mansfeld. Wir besitzen 2 Airedales. Eine Hündin, die mit meinem Mann VPG Sport macht und unseren Rüden Winston. Unser Rüde wird seit einem Jahr ausgestellt, und daher weiß ich was das bedeutet.


Auf Deine Frage wie solche Aussteller durchkommen, muss man vielleicht wirklich selbst ausstellen. Einerseits gilt ein strenger Verhaltens- und Fairplay Codex auf der anderen Seite ist es eine Show. Schaut her, ich habe den tollsten Hund.


Der Vergleich mit dem Marktschreier war gar nicht so verkehrt. Wenn es auch nicht so extrem kommen sollte.


Jeder muß auch seine Fans befriedigen, denn wenn mein Züchter gewinnt, habe auch ich einen Gewinner an der Leine. Natürlich ist das Unsinn, aber es wird vieles auf diesen Nenner herunter gebrochen.


Auch werden Deckrüden auf der Show gesehen, und wie in jedem Sport kennt man oft den Zweiten nicht mehr mit Namen.


Aber unter all diesen Kriterien muss ich eine Show sehen und bewerten. Deswegen finde ich es schade, dass manche gleich wieder auf Schauen weggehen. Man sollte als Airedalefreund unbedingt die Aussteller ansprechen, mit Fragen löchern und sich Hunde auch nach dem Ring ansehen. Es lohnt sich. Nur bitte eine Regel beachten, nicht vor der Ausstellung. Da ist jeder nervös und mit sich beschäftigt. Aber hinterher ist jeder stolz, der sich und seinen Hund vorstellen darf.


Wir Airedaleaussteller freuen uns auf jeden Freund unserer Rasse.


Bis dann


Jutta


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Do 15. Jun 2006, 11:38


Hallo Jutta,


wie ich deinen Schilderungen entnommen habe, hat sich ja im Ausstellungswesen, (Sport ist für mich etwas anderes), nicht viel geändert.

"There is no business like showbusiness".

Leider ist eine Zuchtschau bei aller Notwendigkeit für die Zucht immer auch ein Jahrmarkt der Eitelkeiten mit all seinen negativen Begleiterscheinungen, genau so wie ich es schon vor 40-45 Jahren kennengelernt hatte und für mich heute kein Grund besteht solche Veranstaltungen zu besuchen da ich von meinem Hund auch so überzeugt bin.

(Es ist mir egal wieviel Pokale und Siege der Züchter meines Hundes dort erringt, da mein AT dadurch weder besser noch schlechter wird, und mir gesunde Hunde viel wichtiger sind.)

Schon damals gab es viele Besucher und noch mehr Ausstellungsanfänger die diese Ausstellungen eher frustiert und enttäuscht als beglückt verließen.

Gerade für für junge unerfahrene Aussteller die in diese Szene ohne Vorwarnung hineingeschlittert sind war dieses dann auch eine einmalige Aktion bevor sie sich das dafür notwendige dicke Fell angeeignet hatten.

Wer sich aber freiwillig diesem Ausstellungsstress aussetzt, und weiß wie diese Spielchen laufen, sollte hier nicht hinterher im Forum jammern.

Wenn es aber wirklich so sein sollte das dort echte "Pöbeleien" stattfinden halte ich es für Pflicht eines jeden couragiertem Teilnehmers (nicht nur des Veranstalters) hier umgehend einzugreifen bevor so etwas vor dem Publikum überhaupt weiter eskalieren kann.

Dieses macht auf die Besucher sicher einen besseren Eindruck als jemanden ungehindert weiter "pöbeln" zu lassen.

Bei einem echten Fehlverhalten eines Ausstellers, womit ich keine der dort üblichen Kabbeleien und Zickigkeiten meine, muß das Kind beim Namen genannt werden und es hat das "Nulltoleranzprinzip" zur Geltung zu kommen.

Erwiesenermaßen hat dieses nicht nur in der Hundeerziehung sondern auch schon bei lebenswichtigeren Problemen durchschlagende Erfolge zu verzeichnen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 15.06.2006 - 10:54 von lutz aktualisiert]



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rb_Winston
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Beitrag von rb_Winston » Do 15. Jun 2006, 13:10


Hallo Lutz,


danke für Deinen Beitrag. Natürlich hast Du mit dem Jahrmarkt recht. Aber wie auf jedem Markt wird nicht nur ein Produkt verkauft, sondern die Leute kommen, da sie eine Vielzahl von Dingen angeboten bekommen.


Wie ich aus Deinem Beitrag entnehme, hast Du auch Ausstellungspraxis und als Airedalefreund verfolgst Du die Szene hinlänglich. Wenn Du schon soviel Jahrzehnte einen Airedale führst, weißt Du natürlich besser wie ich, was in der Zucht verlangt wird. Ich bin Neuling und wäre froh schon über Dein Wissen zu verfügen. Aber ich bin ausbaufähig. Du wirst Dich auch bestens im Standard auskennen. Ich versuche mich noch zurecht zufinden.


Ich stimme mit Dir überein, dass die Gesundheit das Wichtiste ist. Keinem nutzt ein Hund der zwar schön ist, aber sonst nur den Tierarzt kennt. Aber was nutzt mir ein Airedale der gesund ist, aber nach Dogge aussieht? Kaufe ich dann nicht besser gleich eine gesunde Dogge? Mal ganz ehrlich, jeder möchte doch einen gesunden und schönen Airedale. Klar ist, dass dies kein Züchter immer erreichen kann. Aber versuchen muß er es. Der Rassestandard ist nicht umsonst festgemeißelt. Die Kopfform gewährleistet das gesunde Gebiß, die Größe und Kompaktheit verhindert Knochenkrankheiten und HD usw. Der Standard wurde doch nicht aus Spaß festgelegt, sondern dass der Airedale weiter als der Hund gezüchtet wird, den wir lieben, oder?


Du mußt nicht meiner Meinung sein, aber ich finde die Zuchtschauen sind Messlatten für Züchter, wie nahe sie dem Standard kommen. Und wenn einer verliert, war an diesem Tag ein anderer Züchter besser, stimmts? Das ärgert jeden. Nur die Schlußfolgerungen stimmen nicht immer. Die einen wollen es Zukunft noch besser machen, andere sagen wir sind so überzeugt, nur der Richter hat nichts verstanden. Welcher Züchter wäre Dir lieber? Ich bevorzuge die, die alles anstreben. Gesundheit und Schönheit. Und je mehr Airedales ausgestellt werden, umso mehr muss dahin gezüchtet werden. Oder bist Du anderer Meinung?


Ich glaube Du wirst Deine Gründe für Deine progessive Meinung haben. Das kann ich respektieren. Und doch glaube ich, dass man Neulinge ermuntern sollte und es wäre wirklich schön auch Deinen Hund und Dich mal wieder auf einer Ausstellung zusehen. Ich bin davon überzeugt, wir würden von erfahrenen Hundeführern nur lernen können und es ist immer eine Freude gute Airedales kennenzulernen.


Bis dann,laß die Show go on


LG Jutta

[Dieser Beitrag wurde am 15.06.2006 - 14:43 von Winston aktualisiert]


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Beitrag von rb_kenzo » Do 15. Jun 2006, 15:06


Hallo zusammen,


wir waren nicht in Eilenburg, jedoch mit unserem Hund bereits auf einigen Ausstellungen, auch im Ausland. Wir sind Privatleute.


Solche Menschen wie der oben aufgeführte "Marktschreier" sind uns Gott sei Dank noch nicht begegnet. Lediglich auf der zweiten Zuchtschau, an der wir teilnahmen, wurden aufgrund des Drucks eines Züchters im nachhinein die Resultate geändert und unserem Hund das RCAC aberkannt und dessen Hund zuerkannt.


Damals hatten wir uns geschworen nie wieder auf eine Ausstellung zu gehen, bzw. unseren Hund auszustellen.Einige Züchter hatten uns ermuntert trotzdem weiterzumachen und das machten wir dann mit gutem Erfolg. Bei diesem Richter haben wir übrigens nicht mehr ausgestellt.


Es ging auf den anderen Ausstellungen, besonders im Ausland, meist fair und sachlich zu. Es entwickelten sich Freundschaften, die bis heute anhalten.


Sicherlich bevorzugt der eine Richter den einen Typ und der andere einen anderen Typ des AT.

Aber damit muss man als Aussteller nunmal leben.


Wir wollen daher jeden Besitzer eines Hundes unserer Rasse ermutigen, ihren Hund mal auszustellen.


Negative Beiträge einzelner User, sogar Züchter sind dabei, über Ausstellungen sind nicht gerader unserer Rasse und dem Gesamtbild dieses Forums förderlich.


Es gibt ihn nicht den Leistungs- oder den Ausstellungshund.


Beides zusammen kombinert macht doch den Charme dieser Rasse aus.


Seien wir doch alle etwas toleranter.


Grüsse aus dem Schwarzwald von

Uli S. und Airedale Kenzo


@jutta

schreibe doch bitte Deinen Namen ins Pflichtfeld, sonst kann es Dir passieren, dass Dein Beitrag gelöscht wird.



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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Beitrag von rb_lutz » Do 15. Jun 2006, 17:13


Hallo Jutta und AT-Freunde,


ich finde es gut dass sich hier auch einmal jemand wie Jutta für ihr Hobby (wie ich annehme), das Ausstellungswesen ,stark macht und dieses auch engagiert vertritt.

In allen Argumenten für die Notwendigkeit solcher Zuchtschauen um die Rasse in der Zucht vorwärts zu bringen gebe ich ihr auch in (fast)allen Punkten recht.

Auch gönne ich wirklich jedem sein Hobby wenn er meint seinen Hund aller Welt vorführen zu müssen was er (oder sie) für einen schönen Airedale hat.(Keine Ironie!)

Was ich wesentlich auch mit meinem Posting bezweckt hatte war, nicht Leute die glauben ihre Freude daran haben zu können an solchen Zuchtschauen (Ausstellungen)teilzunehmen, abzuschrecken,sondern sie nur einfach mit den Tatsachen zu konfrontieren das es meist einige wenige Züchter und Profis sein werden die dort die vorderen Plätze einnehmen.

Dieses ist meist kein Zufall sondern der Erfolg langjähriger Bemühungen (nicht nur Erfahrungen) und es kommt wirklich nur ganz selten vor das hier plötzlich ein "No-Name-Ausnahmehund" hier denen die Preise wegnimmt.

Vor dieser Enttäuschung hätte ich Ausstellungsneulinge gerne bewahrt die dort mit ihrem von Herzen geliebten Hund aufkreuzen.

Das in letzter Zeit Schlimmste in dieser Richtung habe ich hier über das Forum erst durch weitere Nachforschungen erfahren. Es haben sich unerfahrene Leute einen Airedaleterrier angeschafft (wie andere wahrscheinlich ihren Mercedes oder BMW um damit etwas herzumachen) der hier erst hoch gelobt und als voll integriertes Familienmitglied beschrieben wurde, mit dem man gerne zur Ausstellung gehen würde und weiter züchten wollte. Als sich dann nach gut einem Jahr herausstellte das sich mit diesem Rüden in dieser Richtung wohl wenig machen ließ hat man sich wörtlich "für das Aussehen dieses Airedaleterriers geschämt", diesen Hund hier über die Airedale-HP "aus familiären Gründen an die Wand gedrückt" (vermittelt) und geht jetzt mit einer Hündin aus einem Zwinger der auch mit "schönen" Hunden des hier vorab angegriffenen Züchters aufgebaut wurde, erfolgreich zu Hundeausstellungen.

Dieses sind Erscheinungen die durch den Bereich des Ausstellungswesens wesentlich beeinflußt werden und die meinen Gründen zur Haltung eines vierbeinigen Kameraden diametral entgegengesetzt stehen. Als Nichtzüchter sehen ich und mein Hund, der kein Deckrüde ist, wenig Veranlassung für uns an solchen Ausstellungen teilzunehmen und verbringen unsere Zeit lieber im Grünen.


Ich möchte aber noch einmal ausdrücklich betonen dass jedem der zusammen mit seinem Hund am Ausstellungswesen seinen Spaß hat, und auch mit den dortige Nickelichkeiten zurechtkommt, ihm dieser Spaß von Joker und mir gegönnt sei.


Meine perönlichen Vorstellungen von einem "idealen" Airedaleterrier gehen eher in die Richtung von einem gesunden, guten Kumpel mit "starkem" verläßlichem Charakter und weniger in Richtung "Aussehen" und "Schönheit". Dass ich so einen Hund gefunden habe beruhte aber nicht ursächlich in dem Besuch von Ausstellungen sondern war der längere, intensive Kontakt mit mit diversen anderen Airedalebesitzern und deren Erfahrungen.

Dass dieser Hund nun aus einer sogenannten "Schönheitszucht " stammt und dieses auch noch mit Geschwistern als

K.f.T Bundesjugendsiegern, ist reiner Zufall und hatte für mich nie eine wesentliche Bedeutung oder Priorität,

geschweige denn das Verhalten oder die Beliebtheit seines Züchters bei Hundeausstellungen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 15.06.2006 - 19:58 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_Winston » Do 15. Jun 2006, 19:04


Hallo Lutz,


natürlich wolltest Du die Aussteller nicht angreifen, dass ist mir schon klar. Nur, wer Dein Posting als Neuling liest, muß einen Riesenschreck kriegen. Könnte es sein, dass Du vielleicht doch alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner brichtst? Ich finde es Klasse von Dir, dass Du Menschen vor Schaden bewahren möchtest. Leider kam es bei mir dann so an, dass Du uns Ausstellern ans Leder wolltest. Überlege doch einmal Deine Aussage, unerfahrene Aussteller die in die Szene hineinschlittern?? Wir sind doch keine Ungeheuer die jeden Neuen nur fressen wollen, da er eine Konkurrenz darstellt. Ich wollte eigentlich nur klar stellen, dass auch Ausstellen Freude machen kann. Es wurde auch kein bestimmter Züchter angegriffen, sondern ein bestimmtes Fehlverhalten. Ich wies daraufhin, warum es vielleicht für einen Züchter schwerer ist zu verlieren als für Hundebesitzer. Aber das gilt allgemein für jeden.


Auch ging es in der Diskussion nie darum, dass ein nicht ausgestellter Hund schlechter ist als der Ausstellungshund. Er muss aber auch nicht gesünder sein.


Was mir persönlich in Deiner Ausführung zu kurz kommt, ist, dass es nicht nur auf Schönheit ankommt. Schönheit ist relativ, und dafür bräuchten wir keine Richter. Es wird die Gesundheit überprüft, die Dir so wichtig ist. Die Qualität vom Fell, der Knochenaufbau und Bemuskelung. Die Winkelung, was sehr wichtig für das Gangwerk ist und somit HD im Alter minimiert. Die Zähne sind wichtig usw. Lutz, Du bist doch solange dabei, Du weißt es doch besser wie ich.


Richtig ist allerdings auch, dass viel Wert auf das Trimming gelegt wird, was Voraussetzung für die Richter ist, um den Hund zu beurteilen. Was soll ein Richter an einem zugewachsenem Hund im Lauf beurteilen? Klar ist, dass erfahrene Aussteller das wissen und Anfänger nicht. Doch jeder fing an, und ich kann nicht erwarten, dass ich Erfahrung in einer Ausstellung aufholen kann. Auch soll der Hund möglichst gut hergerichtet sein, da wir die Rasse öffentlich vorführen. Was ist daran falsch?


Zu Deinem angeführten Beispiel, wo der Hund ausgetauscht wurde, möchte ich keine Stellung nehmen. Ich kenne die Menschen nicht, aber wenn es so war wie Du es erzählst, davon muss ich ausgehen, wieso ging da wieder ein Airedale hin?


LG Jutta

[Dieser Beitrag wurde am 15.06.2006 - 18:43 von Winston aktualisiert]


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Beitrag von rb_Susa » Do 15. Jun 2006, 21:51


Hallo Jutta,


Deine Diskussion mit Lutz verfolge ich mit Interesse. Von den Feinheiten des Ausstellungswesens weiß ich so gut wie nichts und hatte ursprünglich vor, nur zu lesen.


Dein letztes posting wirft für mich jedoch einige Fragen auf:


Zum Beispiel weiß ich von einem AT, der trotz Canini-Engstandes auf Ausstellungen ein "V" errang. Der Engstand ist wohl korrigiert worden, aber fragt danach denn niemand? Muss man als AusstellerIn nicht nachweisen, dass der zu beurteilende Hund aus einem "guten" Wurf stammt? In einem Buch habe ich folgendes gelesen und das hat mich mehr als nachdenklich gemacht:


"...Dagegen wird durch ein Championat nicht zum Ausdruck gebracht, wie viele Fehlgeburten es in der Zucht gegeben hat, wie oft man mit dem einzelnen Hund zum Tierarzt gelaufen ist, weil sie ständig irgendwelche kleinere oder größere Leiden hatten, oder wie viele Kümmerlinge in den einzelnen Würfen aufgetreten sind. Es kann nämlich ohne weiteres vorkommen, dass aus einem Wurf, bei dem drei Welpen schon bei der Geburt eingingen, zwei weitere mühsam aufgepäppelt werden mussten, weil sie lebensschwach waren, ein sechster Welpe gut aufkommt, sich wunderschön entwickelt und eines schönen Tages, als erwachsener Hund, stolz mit einem CACIB von der Ausstellung nach Hause kommt. Ist es ein Rüde, wird er dann viele, viele Nachkommen mit vielen Hündinnen haben, denn jeder Züchter trachtet danach, möglichst einen CACIB-Rüden, wenn nicht gar einen "Internationalen Schönheits-Champion", zur Zucht einzusetzen. Man stelle sich aber vor, wie weit dann solche Erbmängel verbreitet werden. Trotz Championat...(Trumlers Ratgeber für den Hundefreund, 7. Auflage 2004)


Insgeheim hoffe ich natürlich, dass das oben geschriebene längst überholt ist und sowas heutzutage nicht mehr vorkommt, aber wie gesagt, ich kenne mich nicht aus und wäre Dir für Infos, zum Beispiel über weiterführende Literatur, dankbar.


Dann schreibst Du, dass ihr Aussteller keine Ungeheuer seid, die unerfahrene Ausstellungsneulinge fressen wollen. Dir glaube ich das unbesehen, aber der Züchter, um den es hier geht, scheint von einer ganz anderen Machart zu sein. Fairness scheint ihm ein Fremdwort und Respekt vor Mitkonkurrenten unbekannt zu sein.


Zum Austauschhund nur soviel: Ich habe mich gefreut, dass er nun eine hoffentlich kompetentere Familie gefunden hat!


Nun ist mein Beitrag länger geworden, als ich beabsichtigt hatte und ich hoffe, meine Fragen sind nicht allzu dämlich. Andererseits kann ich mir aber vorstellen, dass es einige Leser gibt, die sich ebenfalls auf diesem Gebiet nicht so gut auskennen und die das Thema interessiert.


Liebe Grüße von

Susa

[Dieser Beitrag wurde am 15.06.2006 - 20:51 von Susa aktualisiert]



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

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Beitrag von rb_kenzo » Do 15. Jun 2006, 23:50


Hallo Susa,


tut mir leid, aber ich komme ich hier nicht mehr mit:


"...Dagegen wird durch ein Championat nicht zum Ausdruck gebracht, wie viele Fehlgeburten es in der Zucht gegeben hat, wie oft man mit dem einzelnen Hund zum Tierarzt gelaufen ist, weil sie ständig irgendwelche kleinere oder größere Leiden hatten, oder wie viele Kümmerlinge in den einzelnen Würfen aufgetreten sind. Es kann nämlich ohne weiteres vorkommen, dass aus einem Wurf, bei dem drei Welpen schon bei der Geburt eingingen, zwei weitere mühsam aufgepäppelt werden mussten, weil sie lebensschwach waren, ein sechster Welpe gut aufkommt, sich wunderschön entwickelt und eines schönen Tages, als erwachsener Hund, stolz mit einem CACIB von der Ausstellung nach Hause kommt. Ist es ein Rüde, wird er dann viele, viele Nachkommen mit vielen Hündinnen haben, denn jeder Züchter trachtet danach, möglichst einen CACIB-Rüden, wenn nicht gar einen "Internationalen Schönheits-Champion", zur Zucht einzusetzen. Man stelle sich aber vor, wie weit dann solche Erbmängel verbreitet werden. Trotz Championat...(Trumlers Ratgeber für den Hundefreund, 7. Auflage 200


Was hat dies mit dem Ausstellungswesen zu tun, wenn ein Hund die Bedingungen für einen Champion erfüllt. Die Frage ist hier doch eher, dass es irgendwelche Neidkomplexe bei den Menschen gibt.

Ein verantwortungsvoller Züchter setzt solche von Dir beschriebene Tiere nicht zur Zucht ein.


Ein gesunder Hund vererbt gesunde Hunde, was soll daran falsch sein solch einen Hund zur Zucht einzusetzen.


Mit freundlichen Grüßen

Uli S. und Airedale Kenzo

[Dieser Beitrag wurde am 15.06.2006 - 22:52 von kenzo aktualisiert]



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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Beitrag von rb_Winston » Fr 16. Jun 2006, 03:38


Hallo Susa,


Deine Fragen beschäftigen bestimmt mehr Menschen als man glaubt.


Zu Deiner Frage mit korrigierten, zuchtausschließenden Merkmalen : die sind auf jeden Fall laut Ausstellungsordnung klar verboten. Nur muss ein Richter sie erkennen können. Der Verdacht reicht nicht. Kaum ein Züchter kann so verwegen sein, solche Tiere auszustellen oder gar in der Zucht einzusetzen. Sollte zum Beispiel ein Züchter bewußt mit Caniniengstand züchten, wird es der Nachwuchs beweisen. Was hat er davon?


Schwächliche und oder kranke Tiere werden vom Richter erkannt. Manchmal wundert man sich, dass ein "schöner" Hund gegen den anatomisch schlechteren verlieren kann. Das passiert zum Beispiel wenn der eine lustlos und der andere in Topform ist. Wobei "schön" auch im Ermessen des Betrachters liegt. Die Tagesform eines Hundes kann schon über Sieg oder Niederlage entscheiden. Besonders bei gleich guten Hunden. Dies erklärt auch, wenn sich 2 Tophunde auf Ausstellungen oft an der Spitze mit den Siegen abwechseln. Auch der Geschmack der Richter trägt dazu bei, aber halt nicht nur.


Zu Deiner Frage mit der Literatur, da kann ich wirklich nicht helfen. Die suchte ich auch schon vergebens. Wir hatten das Glück, dass unser Züchter uns bis heute begleitet und selbst wenn wir nerven immer Zeit für uns hat. Und noch viel bemerkenswerter finde ich, dass, als unsere erste Ausstellung fast ins Wasser fiel,uns unbekannte Topzüchter aus dem In- und Ausland halfen. Die hatten außer Arbeit nie irgendeinen Vorteil davon. Und einer davon hilft uns heute noch bei jeder Ausstellung, selbst wenn er bis über beide Ohren mit der eigenen Zucht in der Arbeit steckt. Ohne all diese Menschen hätten wir es nie zum Aussteller geschafft. Denen geht es wirklich um die Rasse,und dafür gehört ihnen ein Airedaledenkmal gesetzt.


Ich weiß, dass hilft Dir jetzt nicht weiter. Aber es zeigt, dass es in der "Szene" tolle Menschen gibt, und ich hoffe es werden noch mehr. Denn jeder der Airedalesachverstand hat, kann dir helfen.


Vergiss aber nie, das die Show eine Werbung für den einzelnen Hund ist. Und nur die Werbung macht auch kein gutes Produkt. Da muss ich auch andere Informationsquellen nutzen. Auch kein Zwinger wird ein Zuchttier nur auf Grund von Ausstellungen einsetzen.


LG Jutta


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