Deckrüden

rb_Yellosnap
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Deckrüden

Beitrag von rb_Yellosnap » Di 18. Nov 2008, 15:36


Hallo



Ich würde gerne mal von den Züchtern wissen, nach welchen Kriterien ihr die Deckrüden für euere Zucht aussucht.



lg jutta mit rudel


www.hundetraum.com

rb_terriertussi
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Deckrüden

Beitrag von rb_terriertussi » Di 18. Nov 2008, 22:38


Hallo,


wow, wie viele Antworten auf so eine wichtige Frage....Spaß beiseite:


ich denke, jeder Züchter hat seine eigene Vorstellung von Zucht, Erfolgen und Zielen. Dementsprechend ist er vorsichtig oder risikobereit bei der Wahl seiner Deckrüden. Es gibt Züchter, denen das V1 das Wichtigste ist und der gezeigte Hund soll möglichst noch BOB oder BIS laufen. Oft werden hier die anatomischen Größen gepaart, auf Linienzucht geachtet, mit stark ingezüchteten Hunden gezüchtet und auch ein Risiko mit ausländischen Hunden eingegangen, um möglichst schnell möglichst Champions zu züchten.


Genau so verhält es sich mit dem "Leistungslager":

hier wird weniger nach Anatomie, sondern mehr nach Leistung, möglichst über viele Generationen, geguckt und solche Verpaarungen bevorzugt, die Leistungserfolge versprechen bzw. unbedingt erwarten lassen. Auch hier sind oft stark ingezüchtete Hunde über Leistungslinien an der Verpaarung beteiligt.


Wenn sowohl den einen wie auch den anderen Züchtern die Gesundheit, Langlebigkeit usw. am Herzen liegen, werden Rüden eingesetzt, die entweder aus der Ahneninformation, den Geschwistern und eigenen Werten heraus gesunde Hunde erwarten lassen - neue Deckrüden - oder die all diese Angaben schon im dogbase bereithalten inclusive den Werten der eigenen Nachzucht.


oft bevorzugen Züchter Rüden, die schon Nachzucht haben, weil daraus Vieles abzuleiten ist: a) der Hund KANN decken; b) er bringt (genug) Welpen, c) er vererbt diese oder jene Merkmale (dominant) ... deshalb ist es schwer für junge Rüden, überhaupt erstmal zum Deckrüden zu werden - es sei denn, sie sind im Besitz von Züchtern, die schon ihre Pläne mit diesen Hunden haben...


Bezüglich PRA und HD ist das dogbase-Programm eine gute Entscheidungshilfe für Züchter, den richtigen Rüden zu finden; oft profitiert man hier auch gegenseitig aus Erfahrungen. Es gibt auch Züchter, die gemeinsam bestimmte Ziele verfolgen; hier erkennt man unproblematisch anhand der Informationen in den Ahnentafeln, wer mit wem arbeitet und wohin die Reise gehen soll.


Viele Züchter, die eine homepage haben, beschreiben dem potentiellen Welpenkäufer genau, nach welchen Kriterien sie wählen und verpaaren, so kannst du dort in Ruhe stöbern und wirst fündig werden...

Liebe Grüße

Benita



Unrecht zu haben ist kein Unglück. (Dale Carnegie)

Der Umgang mit Menschen ist wahrscheinlich das heikelste Problem, was wir zu lösen haben.(Dale Carnegie)

Haben Sie je daran gedacht, dass der Hund das einzige Tier ist, das sich seinen Lebensunterhalt nicht verdienen muss?? Ein Huhn muss Eier legen, ein Kanarienvogel muss singen, aber ein Hund verdient sein Leben einzig und allein damit, dass er Sie gern hat.(Dale Carnegie)

rb_Yellosnap
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Beitrag von rb_Yellosnap » Mi 19. Nov 2008, 12:42


Schade das so wenige was zu dem Thema sagen bzw. schreiben. Von den 130 Klicks waren doch sicher einige Züchter dabei.

Benita danke für deinen Beitrag.

[Dieser Beitrag wurde am 19.11.2008 - 11:45 von Yellosnap aktualisiert]



lg jutta mit rudel


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rb_GabyP
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Beitrag von rb_GabyP » Mi 19. Nov 2008, 14:11


Hallo, Jutta,


Du stellst da eine berechtigte und interessante Frage.


Nur ob Züchter ihre Überlegungen tatsächlich "öffentlich" machen wollen? Besonders auch wegen des "Lager-Denkens" hinsichtlich LZ und Schönheitszucht?


Unter 4 Augen würde ich Dir meine Überlegungen wohl darstellen - aber hier im Forum eher nicht.


Insofern: Hut ab vor Benita, die sich da schon ein wenig aus dem Fenster gelehnt hat.


Gruß


GabyP




rb_terriertussi
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Beitrag von rb_terriertussi » Mi 19. Nov 2008, 14:32


Hallo ihr zwei,


Gaby, danke für das Kompliment.

Wie ihr trotzdem unschwer sehen könnt, bin auch ich sehr allgemein geblieben - hab einfach keine Lust mehr auf die Kindereien in diesem Forum.


Wenn du, Jutta, Detaillierteres wissen möchtest, bitte, so wie Gaby spricht: über PM.


Liebe Grüße an euch beide

Benita



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rb_redchili
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Beitrag von rb_redchili » Do 20. Nov 2008, 10:31


Hallo Gaby,


also, ich finde Juttas Frage auch interessant und habe sie meiner Züchterin ebenfalls gestellt, bevor wir uns im Frühjahr für unseren Welpen entschieden haben. Sie hat mir bereitwillig Auskunft gegeben, was für mich als (damals potentielle) Käuferin selbstverständlich war - ich habe mich früher viel mit Pferdezucht beschäftigt und fand ihre Ausführungen höchst interessant. Auch den Rüdenbesitzer habe ich vor unserer Entscheidung kontaktiert und mich mit ihm über die Wesenseigenschaften des Vaters unterhalten.


Aus der Pferdezucht ist mir das Geheimhalten von Züchterüberlegungen völlig fremd, außerdem geht es beim Züchten doch darum, dass man sich von der Verpaarung zweier bestimmter Elterntiere verspricht, dass die Nachkommen besser werden als eines der beiden bzw. deren Eigenschaften auf vorteilhaftere Weise kombinieren. Haben wir alle im Bio-Schulunterricht in der Vererbungslehre gelernt, das ist doch also kein Geheimnis. Benitas Ausführungen fand ich daher sehr informativ und empfinde sie als neutrale, komplett wertungsfreie Beschreibung.


Deshalb meine ernstgemeinte, vielleicht naiv wirkende Frage völlig jenseits irgendwelcher "Kindereien": Warum sollten züchterische Überlegungen geheim bleiben, und was meinst Du in dieser Hinsicht mit "Lagerdenken"? Dass die einen mehr auf Aussehen und die anderen mehr auf Sport züchten, ist mir natürlich bekannt, aber ich sehe die Verbindung zum Geheimhalten nicht.


Ich hoffe, ich stochere hier nicht in einem Wespennest rum Ich möchte lediglich die Vorbehalte verstehen.


Liebe Grüße,

Antje



Airedales will try to eat anything that doesn't eat them first. Dorothy Miner || www.rotpunktuebersetzen.de/luzie.html

rb_terriertussi
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Beitrag von rb_terriertussi » Do 20. Nov 2008, 12:14


Hallo Antje,

entschuldige, dass ich mich jetzt melde, auch wenn du Gaby angesprochen hast.


Ich für meinen Teil handhabe das auch so wie deine Züchterin, ich finde das normal und außerdem kann sogar jeder "Laie" bei so einem Gespräch erkennen, ob der "Züchter" auch ein solcher ist; sprich, ob es wirkliche Zuchtziele gibt, er die Hunde "verbessern" will oder ob es ihm nur um Produktion geht; auch, mit welchem Ausgangsmaterial er warum beginnt zu züchten.


Du hast komplett Recht, wenn du meinst, dass du nicht verstehst, warum da etwas "Geheimes" dran sein soll. Eigentlich, und das ist meine feste Meinung, sollte es JEDEM, der sich "Züchter" nennt, um die Rasse als solche gehen. Es wäre also zu wünschen, dass Informationen echt und frei zugänglich sind und dass jeder konkret Auskunft gibt, wenn zu seinen Verpaarungen, Welpen usw. Fragen gestellt werden. Noch viel wichtiger finde ich das unter den Züchtern selbst; so würde man davon ausgehen können, dass jeder wirklich bestrebt ist, nur das Beste für die Rasse zu wollen.


Leider habe ich in den 15 Jahren eigener Zucht festgestellt, dass es eben Neid, Mißgunst und falsch verstandenes Konkurrenzdenken zuhauf gibt - mit dem Ziel, kein gutes Haar am Anderen zu lassen. Außerdem auf der anderen Seite ziemlich labidare Ansichten zu Qualität und zum Teil Unehrlichkeit der Züchter sich selbst gegenüber - damit meine ich " Augenwischerei" (das soll jetzt KEIN Anbinden an frühere Themen, KEIN Schlechtmachen bestimmter Zwinger , KEIN etc....sein!!!!!!!!!!!).

Das heißt, wenn (fiktive Beispiele mit realem Hintergrund) in einem Zwinger ein Wurf fällt, wo fast alle Welpen mehr oder weniger große weiße Abzeichen haben, oder wo definitiv Unterbiss da ist, oder wo die Eltern über Generationen Alopezieprobleme haben, wenn dort der letzte Wurf wieder "prima" war, alles ist fein.... Wenn man nicht über den Tellerrand schaut und überlegt, mit welchen Verbindungen man diese Probleme langfristig lösen könnte (da man ja keine Probleme hat) und wenn man nicht in der Lage ist, auch mal kostenintensive Deckwege oder Deckrüden zu nutzen, um etwas zu verändern, dann verstehe ich eben das unter Augenwischerei.

Und hier kommen wir wieder zurück: Wenn aber nur Wenige wirklich ehrlich sind? Ich meine damit: ALLES sagen und nicht Vieles verschweigen? Dann kann ich nur rechnen, denken, recherchieren und - hoffen.


Zum Abschluss deine Sorge mit dem "Wespennest": eben aus den genannten Gründen, aus der Angst heraus, dass Zuchthunde dann kaputtgeredet oder verrissen werden und mit dem Wissen, dass es immer Leute geben wird, die nicht an der Sache selbst ehrlich interessiert sind sondern nur an dem Drumherum, um Andere schlechtmachen zu können, deshalb wird es wohl immer diese "Geheimniskrämerei" geben.


Stell die mal vor, man würde über das, was bestimmte Hunde vererben oder nicht vererben, diskutieren - das kommt sofort 100% wieder jemand auf den Plan, der Lobhudelei, Schleimerei, Schleichwerbung oder andererseits Schlechtmacherei, Panikmache, Konkurrenzausschalten usw. unterstellt. Und schon ist wieder imgange, was hier ständig passiert...


Liebe Grüße

Benita



Unrecht zu haben ist kein Unglück. (Dale Carnegie)

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Beitrag von rb_redchili » Do 20. Nov 2008, 12:54


Hallo Benita,


vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen!


Diese Situation finde ich sehr schade. Es macht mich als Airedale-Besitzerin und -Fan traurig, wenn sich Menschen, die sich der gleichen Rasse verschrieben haben, so verhalten und aus subjektiven Gründen nicht das Wohl der Tiere und den Fortschritt der Zucht an oberste Stelle setzen. Und friedlich-koexistente Toleranz gegenüber dem Anderen üben.


Ich sehe sehr gut die Mühen, Kosten etc., die die Züchter, die ja mit Herzblut dabei sind, allein schon bis zur Zuchtzulassung auf sich nehmen, die Hürden, die überwunden werden müssen - und wenn nach all dem ein Hund dann Unerwünschtes vererbt, ist Ehrlichkeit sich selbst gegenüber sicher nicht einfach. Meines Erachtens aber Pflicht. Phänotyp und Genotyp sind eben zwei verschiedene Dinge. Wenn ein potenzieller Sportpferdvererber keine guten Sportpferde "macht", dann nutzen ihn die Stutenbesitzer weniger. Das wird nicht als Schlechtmachen/Konkurrenzausschalten verstanden, sondern liegt in der Natur der Zucht/des Zuchtziels. Dieses Verständnis würde ich mir wünschen!


Und zum Glück sind ja nicht alle so, und mir persönlich gegenüber ist bisher kein Züchter auf diese Weise aufgetreten (keine Garantie, dass ich in so einem Fall von Angesicht zu Angesicht dann ruhig bleiben würde ... )


Liebe Grüße,

Antje



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Beitrag von rb_kenzo » Do 20. Nov 2008, 13:09


Hallo liebe Jutta,


sah gerade auf Deinem Profil, dass Du eine eigene HP hast.


Mensch, Du bist ja selbst eine erfahrene Züchterin von Welsh-Terriern und dies schon seit mehr als 10 Jahren!


Sicher kannst Du uns wertvolle Tipps hier im Forum geben.


Als Deckrüdenbesitzer kann ich Dir gerne auf Wunsch auch per PM Antworten bezüglich rassespezifischer Fragen beim AT geben.


Gruss aus dem Schwarzwald

Uli und Kenzo

[Dieser Beitrag wurde am 20.11.2008 - 13:07 von kenzo aktualisiert]



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_terriertussi
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Beitrag von rb_terriertussi » Do 20. Nov 2008, 15:01


Hallo nochmal,


habe mir geade noch einmal die Beiträge heir durchgelesen und möchte mich präzisieren:

Es könnte der Eindruck entstehen, wenn ihr meinen Beitrag lest, als wären fast alle Züchter "böse"...

Diesen Eindruck wollte ich nicht wecken, doch liest sich mein Beitrag wie ein schlechter Krimi.


Wenn ihr einen Korb voll schöner, runder süßer roter Äpfel habt, greift rein, holt einen Apfel raus, kostet - und der hat Maden und ist teilweise faulig und das passiert euch einige Male, dann könnte es sein, dass in der Bewertung gesagt wird: der Korb voll war ungenießbar... das wollte ich damit sagen und hoffe, ihr seht das kritisch - distanziert.


Es gibt ganz sicher viele Züchter, denen das Wohl IHRER Hundezucht und (manchmal> oft) auch der Rasse am Herzen liegt.


Wenn es die Züchter so sehen wie du bei den Sportpferden, sind wir auf dem richtigen Weg...


Liebe Grüße

Benita

[Dieser Beitrag wurde am 20.11.2008 - 14:02 von terriertussi aktualisiert]



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