Unklarheiten bei der ZV

rb_lutz
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Unklarheiten bei der ZV

Beitrag von rb_lutz » Mi 11. Mär 2009, 12:22


Hallo AT-Freunde,


auch ich bin der Meinung dass man beim AT als "Jack of all trades, master of none" in der Zucht auf gute Wesenseigenschaften mit ausgeglichenen Trieben achten sollte.

Wobei für mich aber bezüglich Triebstärke für einen alltagstauglichen Hund die Betonung auf "ausgeglichen" liegt.

Übertriebener Wehrtrieb mit entsprechenden Aggressionen ist sicher nicht nur lästig wie der bei den meisten AT vorhandene Jagdtrieb für den Normalhundehalter, sondern ist m.E. bei den weit über 80% der als Familienhunde gehaltenen Airedaleterrier auch vollkommen fehl am Platz.


Es passt ganz sicher nicht mehr in unsere heutige Zeit darauf zu züchten um den AT nicht nur im Sporthundebereich sondern auch speziell als Schutz-und Dienshund zu vermarkten.


Auch wenn es einige Leute geben wird die diesen ehemals auch erwünschten Eigenschaften der "Naturschärfe" nachtrauern, und dafür plädieren den AT doch lieber eher aussterben zu lassen als das Augenmerk eher auf einen alltagstauglichem Familienhund für den Normalhundehalter zu richten, werden auch diese Spezies es eines Tages begreifen müssen dass sich die Zeiten geändert haben und andere Zeiten andere Hunde erfordern.

Auch der Mensch hat sich schließlich in relativ kurzer Zeit schon sehr verändern müssen, und muß es auch heute noch immer.

(Die afrikanischen Urgroßeltern des amerikanischen Staatspräsidenten haben sich sicher noch nicht vorstellen können was mal aus ihrem Urenkel werden könnte).


In diesem Sinne ist Benitas Hündin Flora auch sicher mit den von ihr beschriebenen, besonders sozialverträglichen Wesenseigenschaften eine gute Zuchthündin wenn sie diese Charakterzüge an ihre Welpen vererbt und diese in eine Familie mit Kleinkindern kommem, und nicht unbedingt ein triebiger Schutzhund. Wobei noch lange nicht gesagt ist dass solch ein Hund auch gleich eine Schlaftablette sein muß auch wenn der eine oder andere Trieb nicht typisch airedaleterriermäßig ist sondern nur reduziert in Erscheinung tritt.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 11.03.2009 - 12:51 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_THSFan
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Beitrag von rb_THSFan » Mi 11. Mär 2009, 15:46


Hallo,


besteht denn überhaupt Bedarf an einer Körung für Hunde, die nicht im VPG-Bereich geführt werden?


Im Schutzhundesportbereich hat sich doch sehr viel im positiven Sinne für den Hund verändert. D. h. dass man die aggressiven Hunde, die nur zu den Tageszeiten spazieren geführt werden konnten, wenn entweder die Gesellschaft noch oder schon wieder schlief, gar nicht mehr haben möchte. Stattdessen möchten die Hundesportler heute einen sozialverträglichen, alltagstauglichen Familienhund mit hervorstechenden sportlichen Eigenschaften und ausgeprägter Triebbeständigkeit, Belastbarkeit, Selbstsicherheit und Führigkeit. Die Hunde mit diesen herausragenden Eigenschaften werden eine Körung bestehen und haben das besondere Prädikat verdient und sollten auch unbedingt in der Zucht für den Sport eingesetzt werden.


Wenn ich allerdings einen reinen Familienhund bevorzuge, dann würde mir die Zuchthündin, die Benita beschrieb, sehr gut gefallen. Für den VPG-Sport braucht es etwas mehr.


Von daher wären zwei verschiedene Körungen sicher nicht verkehrt. Einmal für Familienhunde, die sich besonders auszeichen, eben wie diese besagte Hündin, die nach der Beschreibung zu beurteilen, wirklich ein Traum von Hund ist und sicher in jede Familie passt und zum anderen eine Körung für Sporthunde mit SD-Anteil analog der Körung die z. Zt. durchgeführt wird.


Porter z. B. ist ein absoluter "sportsman" auf dem Hundeplatz, ein von seiner Art fein gestrickter, eleganter, ehrlicher und fairer Sportkamerad. Viele sagen auch ein Malinois mit Löckchen, aber mit allen Airedalevorzügen. Er ist nicht aggressiv und bringt keine natürliche Schärfe mit. Er darf mit ins Bett, ist immer dabei, ist absolut lieb und treu, aber doch recht unerzogen. Noch heute üben wir an der Leinenführigkeit. Er ist ein Hektiker in neuen Situationen und hat ein leicht angekratztes Nervenkostüm, bleibt aber trotzdem in jeder Situation fair und souverän. Er hat eine hohe Arbeitsbereitschaft und tut alles für die Sache an sich und hat unglaublich viel Freude in allen drei Sparten des Sports.


Diesen letzten Absatz habe ich für Lutz geschrieben, der noch immer soooo viele Vorurteile dem Schutzhundesport gegenüber hat.


Viele Grüße

Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

rb_Pio2
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Beitrag von rb_Pio2 » Mi 11. Mär 2009, 16:15


Hallo Annette,


ich glaube Du hast noch immer nicht verstanden. Hier geht es auch darum die "Sporthunde" nicht über die "Familienhunde" zu setzen, so wie Du es hier tust.
THSFan hat geschrieben:Wenn ich allerdings einen reinen Familienhund bevorzuge, dann würde mir die Zuchthündin, die Benita beschrieb, sehr gut gefallen. Für den VPG-Sport braucht es etwas mehr.
.

Jeder hat das Recht seinen Hund für den besten auf der Welt zu halten, man sollte aber keine Wertung einführen. Also besser für etwas mehr etwas anderes.

Im übrigen kann ich über meinen Hund (aus "Schönheitszucht")auch fast alles sagen, was Du über Porter schreibst. Nur das er Nerven wie Drahtseile hat, alles sehr ruhig und fast überlegt angeht und konsequent durchführt, nicht ins Bett darf, draußen in jeder Situation recht gut hört und das ihm ein Hundeplatz für seine Aktivitäten wohl zu klein wäre.

Das habe ich geschrieben, damit man sieht das auch " Schöne " nicht nur blond sind.


V.G.

Günter & Winston

[Dieser Beitrag wurde am 11.03.2009 - 15:16 von Pio2 aktualisiert]



Wer an gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen. Lessing

rb_THSFan
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Beitrag von rb_THSFan » Mi 11. Mär 2009, 17:10


Hallo Günter,


ich möchte kein Lebewesen über ein anderes setzen, das liegt mir sehr fern, das mache ich in der Menschenwelt nicht und schon gar nicht in der Tierwelt . O.K., dann sage ich nicht mehr, sondern andere Qualitäten.


Wir haben eine Gebrauchshunderasse, die auch für den Gebrauchshundesport geeignet ist. Wenn in Leistungszwingern auf Leistung gezüchtet wird, finde ich das für Sportler gut. Wer keinen Sport machen möchte, holt sich dort wahrscheinlich auch keinen Hund. Wer seinen Hund nicht jagdlich führen will, wird sich voraussichtlich auch keinen Jagdhund in die Familie holen. So einfach ist das und ohne Wertung.


Mittlerweile denke ich, dass wir uns aus den verschiedenen Lagern gar nicht mehr annähern müssen, wir können Brücken bauen und uns verständigen, aber die Lager werden erhalten bleiben und für mich ist das auch in Ordnung so.

Ich schätze jeden Airedale als Familienhund und die, mit ihrer Engelsgeduld besonders, aber mein Herz schlägt für den Sporthund, eben den, der ein leicht angekratztes Nervenkostüm hat, der sofort 200 % gibt, der Spaß an der Arbeit an sich hat, sich vielleicht auch mal selbst belohnt, der jederzeit zu allem Erwünschten bereit ist und nicht erst lange gebeten werden muss und ein Airedale ist.


Viele Grüße

Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Mi 11. Mär 2009, 17:30


Hallo Annette,


da ich eben mit Joker unterwegs war und wir beim TA für ihn Advantix gegen die Zecken geholt habe, habe ich die Diskussion hier nicht weiter verfolgt und deinen Beitrag und den von Pio der Reihe nach gelesen.

Was meinst du wohl worüber ich sofort bei deinem Beitrag unabhängig von Pio sofort gestolpert bin?

Natürlich sofort darüber "das es etwas mehr" braucht für einen Sporthund als für einen reinen Familienhund.

Es braucht aber nicht etwas mehr sondern höchstens etwas Anderes.


Und wenn eine Körung von Airedaleterriern bedeuten soll dass dadurch eine Auslese von den Besten der besten Hunde für die nachfolgende Zucht als Qualitätsauszeichnung stattfinden soll, kann dafür nicht eine Prüfung auf Schutzhundqualitäten als über andere Eigenschaften herausragendes Kriterium an Bedeutung an vorderer Stelle stehen.


Dieses passt ganz einfach nicht mehr in unsere Zeit.

Das ist es was mich an den jetzigen Körungen stört.


Ich will auch keinen Mali mit Locken, sondern möchte nach wie vor einen echten Airedaleterrier auch noch für meine Enkelkinder in der Zucht durch den KfT mit all seinen guten Eigenschaften erhalten wissen.


Viele Grüße von lutz mit Joker


P.S. @ Annette unsere letzten Beiträge haben sich, wie ich sehe, überschnitten.

[Dieser Beitrag wurde am 11.03.2009 - 16:34 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_THSFan » Mi 11. Mär 2009, 17:38


Hallo Lutz,


deswegen meine Überlegung mit den zwei Körungen.


Eine Prüfung mit dem Prädikat Körzucht,


die andere mit dem Prädikat Kör- und Leistungszucht.


Was haltet ihr davon? Habe ich übrigens schon einmal beschrieben.


LG Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

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Beitrag von rb_terriertussi » Mi 11. Mär 2009, 22:24


Hallo Annette,


ich kann dich gut verstehen. Ich fühle mich auch nicht angegriffen. Am liebsten habe ich auch die Hunde, die eben vielseitig sind und mit denen ich ALLES machen kann. Ich bin begeisterte Hundesportlerin; keiner meiner VPG-Hunde ist in irgend einer Weise unsozial, aggressiv oder durchgeknallt - nur weil wir VPG-Sport machen...


Ich habe aber im Laufe der Zeit gelernt, dass, wie Lutz so treffend bemerkt, der Focus der Hundekäufer sich völlig verlagert. Weil meine Hunde Prüfung oder Championtitel haben, wird kaum ein Hund besser verkauft. Nein - 95% unserer Rasse gehen in Familien; werden ausgesucht, weil sie eben diese hervorstechenden Familienhundeeigenschaften mitbringen, dazu bei richtiger Pflege nicht haaren und zumeist auch noch echt gesund sind...


Und was den Sport angeht, sehe ich, dass die reinen VPG-Vereine unter immer stärkerem Mitgliederschwund leiden, dafür aber die THS-/ Agility/- und anderen Vereine wie Pilze aus dem Boden sprießen. Dem Menschen wird immer wichtiger, sich mit dem Tier sinnvoll zu beschäftigen und zu bewegen; andere Sportarten reizen aber offensichtlich viel mehr als der klassische SchHu-Sport.


Und hier trifft es sich wieder mit der Körung: Andere Sportarten fallen auch unter "Sport"; es verlangt von unseren Hunden immer Höchtsleistung bzw. alle, die irgend etwas Organisiertes machen, müssen "leistungsfähig" sein. Und ich persönlich finde es diffamierend, wenn alle anderen Sportarten von den VPG-Sportlern belächelt und nicht ernst genommen werden.


Deshalb finde ich die Idee einer Körzucht und Kör-und Leistungszucht super. Wenn auf die Beurteilung des Wesens ein wesentlicher Blick gerichtet würde, wäre auch eine Körzucht etwas Besonderes und Erstrebenswertes. Für Hunde mit wenig T, aber dafür viel anders gearteter SB...


Liebe Grüße

Benita



Unrecht zu haben ist kein Unglück. (Dale Carnegie)

Der Umgang mit Menschen ist wahrscheinlich das heikelste Problem, was wir zu lösen haben.(Dale Carnegie)

Haben Sie je daran gedacht, dass der Hund das einzige Tier ist, das sich seinen Lebensunterhalt nicht verdienen muss?? Ein Huhn muss Eier legen, ein Kanarienvogel muss singen, aber ein Hund verdient sein Leben einzig und allein damit, dass er Sie gern hat.(Dale Carnegie)

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Beitrag von rb_lutz » Do 12. Mär 2009, 18:33


Hallo AT-Freunde,


mit Erstaunen habe ich feststellen müssen, dass im heute veröffentlichten Protokoll der Züchterversammlung nichts von den tierquälerischen Mißhandlungen der Hunde durch Stockschläge, die Verletzungen nach sich zogen, bei den Körungen nach der neuen Körordnung, zu lesen ist.


Ist es denn möglich dass dazu von den dort versammelten Züchtern keine Fragen gestellt wurden, die eine Stellungnahme der Körrichter erforderten?


Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass die Airedalezüchter auf der Züchterversammlung alle Ja-Sager ohne Mumm in den Knochen sind, oder unter einer Decke stecken sollten, die solche tierschutzrelevanten Vorkommnisse, wie sie hier im Forum geschildert wurden, dulden.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker


P.S.


"Um ein gutes Mitglied einer Schafherde zu sein,

muß man vor allen eines sein: ein Schaf".


Ist nicht aus "Das Schweigen der Lämmer",

sondern hat Albert Einstein gesagt.

[Dieser Beitrag wurde am 12.03.2009 - 22:41 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_ChristaS » Do 12. Mär 2009, 19:46


Hallo Lutz,


hast du das Protokoll denn nicht sorgfältig gelesen? Da steht doch eindeutig (Ironie an) "Die beste Absprache kann aber nicht zum Erfolg führen, wenn Platz – und Witterungsverhältnisse eine ordentliche und gerechte Durchführung erschweren." Jetzt ist doch klar, woran's gelegen hat (Ironie aus).


Und schließlich sollen doch keine "Zwergkaninchen" gekört werden...


Kopfschüttelnde Grüße,

Christa



Schöner als ein Airedale sind drei!

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Beitrag von rb_Uschi » So 15. Mär 2009, 00:01

THSFan hat geschrieben:
der ein leicht angekratztes Nervenkostüm hat

Hallo Annette,


jetzt habe ich Verständnisschwierigkeiten. Was meinst Du mit leicht angekratztem Nervenkostüm?


Ich habe Deine Videos gesehen und kann mir nun erst recht nichts darunter vorstellen.

Ich würde darunter einen hibbeligen, nervösen Hund verstehen. Danach sieht mir Porter nun aber überhaupt nicht aus.


Vielleicht magst Du mir auf die Sprünge helfen?


Viele Grüße

Uschi


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