Neue Zucht - Richtlinien?

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_Vanja » So 5. Jul 2009, 13:35


http://www.dortmunder-appell.de/


Der oben genannte Link führt zu neuen Zuchtrichtlinien, die über GB nach Ö und von dort nach D gelangt sind.


Ich weiß jetzt nicht, ob es dieses Thema hier nicht schon gab, habe alles abgesucht, aber nichts gefunden. Falls es hier schon als Thema behandelt worden ist, dann bitte verschieben oder raus damit.


-----

All die dort gemachten Aussagen halte ich schon seit Jahren für die Mindestbedingungen in der Zucht.


Ich gehe auch davon aus, daß ein ordentlicher, verantwortungsbewußter und korrekter Züchter diese Aussagen auf seine Fahnen geschrieben hat.


Aber, und hier liegt der Hund oder das Problem begraben, wissen das auch die 70% der Vermehrer, die hier im Land die Mehrheit der (auch Rasse-) Hunde auf den Markt wirft?

Da spielt doch die schnelle Mark (Euro) doch wohl die Hauptrolle.

Wenn ich sehe, wie viele Möpse zur Zeit die Straßen bevölkern, wird mir übel. Und wenn man dann nachfragt, woher so ein Möpschen denn entsprungen ist, dann stehen einem die Haare zu Berge!

Den habe ich extra nicht von einem VDH-Züchter gekauft. Die Hunde von denen schnarchen, sind teuer, sind nicht so schnell verfügbar, sind dies, das oder jenes.

Und wenn man dann hinterfragt, ob denn der NichtVDHHund nicht schnarcht, dann müssen die Leute dann doch zugeben, daß auch dieser schnarcht, teuer geworden ist und sie nie wieder einen Hund von dem "Produzenten" kaufen würden.


Hallo, wo leben wir denn?


Die 30% Züchter, die im Verband organisiert sind, müssen das ausbaden, was 70% der "SchnelleKohlemacher" versaubeuteln?


Da ist wohl irgendwo ein falscher Ansatz!


Dann sollte man eine Initiative gründen, die verbietet, daß jeder mal eben ein Wurf machen kann. Am besten einer, wo die Hündin und der Rüde schon lange zusammen leben und man nicht noch einen Rüden suchen muß.


Da wird mal wieder der Hebel an der kleinsten möglichen Stelle angesetzt!

[Dieser Beitrag wurde am 05.07.2009 - 12:36 von Vanja aktualisiert]


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_Freddy » So 5. Jul 2009, 21:10


Hallo zusammen,


na, das ist doch mal was Positives. Ich denke als Hundefreund sollte man den Dortmunder Appell unterstützen.



Ich finde, ein wichtiges Thema danke für den Hinweis, Vanja.


LG

Freddy


PS: Man sollte "unfähigen" Leuten nicht nur die Zucht von Hunden verbieten, sondern auch das Halten. Ich befürchte nur dass man das nicht umsetzen kann...

[Dieser Beitrag wurde am 05.07.2009 - 20:12 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_kenzo
Benutzer
Beiträge: 774
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_kenzo » Mo 6. Jul 2009, 15:36


Hallo zusammen,


am 4. Juni erhielt ich den Abo-Newsletter des Kennel-Clubs(UK).


Dieser führte zum Link der Petition:

http://www.gopetition.co.uk/online/24731.html


Ich habe diese Petition unterschrieben, da es sich hier um die Verhinderung unverwantwortlicher Zuchten handelt.


Der Dortmunder Appell beruft sich zwar auf den Kennel Club, übersetzt seine Petition aber ganz anders und verlangt gar eine staatliche Zulassung.
Dortmunder Appell hat geschrieben:
Für eine neue Ethik der Zucht

Wir brauchen eine neue Ethik der Zucht, die konsequent an dem Wohl und der Gesundheit der Hunde orientiert ist und sie für ihr Leben in unserer Gesellschaft rüstet. Für die Zucht von Rassehunden bedarf es des Nachweises der Fachkunde, der Einhaltung verbindlicher und transparenter Regeln sowie der Zulassung unabhängiger Kontrollen hierüber. Auf dieser Basis bedarf es einer staatlichen Zulassung zur Zucht und Veräußerung von Hunden. Züchterische Maßnahmen zulasten der Gesundheit der Hunde sind zu sanktionieren. Wir brauchen ein unabhängiges Qualitätsmanagement der Zucht. Die Zucht unseres "besten Freundes" sollte uns mehr Fürsorge wert sein.

Meines Erachtens geht es den Briten um die Vermeidung von Massenzuchten außerhalb ihres Kennelclubs, so wie bei uns um die Vermeidung von Massenzuchten außerhalb des VDH's.

Ich möchte z.B. nicht wissen wie viele Goldies ohne Papiere an ihren Besitzer kamen.


Ich bin der Meinung, dass wir beim VDH wesentlich härtere Zuchtbedingungen haben, als beim Kennel Club und dass wir z.B. mit den durchgeführten Gesundheitskontrollen, Wurfabnahmen, Zertifizierungen der Zuchtstätten, etc. bereits auf einem sehr guten Weg sind.

Es gäbe keine Hunderassen ohne In- oder Linienzucht. Selbstverständlich sollte man heute den Inzuchtkoeffizienten so niedrig wie möglich halten.


Die vom Dortmunder Appell aufgestellten Richtlinien werde ich daher nicht unterstützen, da ich gegen eine Staatliche Hundezuchtbehörde bin und wir bereits jetzt vom Staat genug überwacht und kontrolliert werden.


Insgesamt gesehen kommt mir die ganze Geschichte wie ein Marketing-Gag, zur Erlangung von mehr Popularität, des Herrn Jung von petwatch.de, vor.


Eine schöne Woche wünschen

Uli Kenzo und Kiwi

[Dieser Beitrag wurde am 06.07.2009 - 15:25 von kenzo aktualisiert]



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_Vanja » Mo 6. Jul 2009, 20:46


Hallo Uli,


vielen Dank für den Link. So macht die Sache auch Sinn.


Du sprichst mir aus der Seele.


Darf ich den von dir genannten Link in meinem Forum weitergeben?


LG Vanja

[Dieser Beitrag wurde am 06.07.2009 - 19:49 von Vanja aktualisiert]


rb_kenzo
Benutzer
Beiträge: 774
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_kenzo » Mo 6. Jul 2009, 23:01


Hallo Ilona,


na klar, darfst Du das!


Eine gute Nacht wünschen

Uli und Kenzokiwi



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_Vanja » Mo 6. Jul 2009, 23:49


Hallo Uli,


vielen Dank und gute Nacht - trotz Gewitter.


LG Ilona


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_Freddy » Di 7. Jul 2009, 14:27


Hallo zusammen,


so ganz richtig verstehe ich das Ganze noch nicht. Ich habe auch noch keine fundierte,feste Meinung zu der Problematik, möchte aber trotzdem mal meine Gedanken, als Laie, zu dem Thema darlegen:


Schauen wir uns doch mal( ich meine nicht "unsere" Rasse damit) die degenerierten, dauerkranken Karikaturen von Wölfen an, die der Mensch gezüchtet hat.

Warum, so fragt man sich, sind diese Kreaturen, ich denke da nicht nur an Hunde sondern an viele domestizierte Tiere, gezüchtet worden?


Meine Antwort darauf ist: Es ist wie fast immer der Eigennutz, hauptsächlich in Form von Geld, Macht oder Selbstdarstellung....


Das Wohl und die Würde der Tiere, ich nehme die verantwortungsvollen Züchter ausdrücklich davon aus, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, sonst gäbe es keine Hunde mit "Fließheck" oder Rassen mit deformierten Schnauzen, Gebissen, Köpfen und entzündeten hervorstehenden Augen. Oder Hunde die durchschnittlich nur 6 Jahre alt werden, oder..., oder,... die Liste kann man fast unendlich fortführen.


Der Staat (oder die EU) reguliert viel, manchmal auch zu viel, ich denke da sind wir uns einig.

In vielen Bereichen ( z.B. Umweltschutz oder Tierschutz) geht es meiner Meinung nach nicht anders, weil die obengenannten Eigeninteressen ungebremst zu Lasten anderer durchgesetzt würden.

Im übrigen glaube ich das wir seit ca. 60 Jahren in Frieden, Freiheit und Wohlstand auf sehr hohem Niveau "jammern", so etwas hat es in der deutschen Geschichte bisher noch nicht gegeben. Da muss man meiner Meinung nach auch Reglementierungen, wenn sie nicht überzogen sind, hinnehmen.



Da es der VDH in meinen Augen, trotz aller Verdienste um die Hundezucht, es bis heute nicht geschafft hat, grundlegende Missstände zu beseitigen sehe ich diesen "Dortmunder Apell", als Diskusionsgrundlage durchaus positiv an.

Über die Massenvermehrer außerhalb des VDH, für die nur noch die Kohle zählt, will ich hier gar nicht sprechen...die müssen meiner Meinung nach reglementiert werden.


Daher finde den unten zitierten Text aus dem "Dortmunder Appell", der sich aus meiner Sicht für die Interessen der Hunde einsetzt, bedenkenswert, aus welchen Grunde er auch immer entstanden ist:


Für eine neue Ethik der Zucht

Wir brauchen eine neue Ethik der Zucht, die konsequent an dem Wohl und der Gesundheit der Hunde orientiert ist und sie für ihr Leben in unserer Gesellschaft rüstet. Für die Zucht von Rassehunden bedarf es des Nachweises der Fachkunde, der Einhaltung verbindlicher und transparenter Regeln sowie der Zulassung unabhängiger Kontrollen hierüber. Auf dieser Basis bedarf es einer staatlichen Zulassung zur Zucht und Veräußerung von Hunden. Züchterische Maßnahmen zulasten der Gesundheit der Hunde sind zu sanktionieren. Wir brauchen ein brauchen ein unabhängiges Qualitätsmanagement der Zucht. Die Zucht unseres "besten Freundes" sollte uns mehr Fürsorge wert sein.



Also ich kann an diesem Zitat nichts Negatives feststellen...


Natürlich müsste noch geklärt werden wie weit der Staat da eingreifen soll/muss, aber vom Grundsatz her finde ich das richtig und auch nötig.



LG

Freddy und Felix


PS:Für mich als Hunde-Halter und potentieller Käufer steht unangefochten die körperliche und geistige Gesundheit des Hundes an erster Stelle einer Kaufentscheidung. Wenn es einmal keine rel. gesunden Airedales mehr geben sollte würde ich mich,so schwer es auch fällt, nach einer anderen gesünderen Rasse umsehen, sofern ich noch eine finde.


PPS:In dem Zitat sind ein paar Worte verlorengegangen, die habe ich nachgesetzt.

[Dieser Beitrag wurde am 07.07.2009 - 19:08 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_Vanja » Di 7. Jul 2009, 15:05


Hallo Freddy,

Für eine neue Ethik der Zucht


wieso braucht es dazu einer neuen Ethik?


Wir brauchen eine neue Ethik der Zucht, die konsequent an dem Wohl und der Gesundheit der Hunde orientiert ist und sie für ihr Leben in unserer Gesellschaft rüstet.


Wenn ein Züchter sich bisher nicht an den obigen Satz gehalten hat, dann hat er das Wort Züchter nicht verdient und sollte als Vermehrer angeprangert werden.

Für die Zucht von Rassehunden bedarf es des Nachweises der Fachkunde, der Einhaltung verbindlicher und transparenter Regeln sowie der Zulassung unabhängiger Kontrollen hierüber.


Wer keine Fachkunde hat, sollte die Zucht von jedweder Art von Tieren sein lassen. Aber warum soll jemand Fachkunde nachweisen, wenn es niemanden gibt, der Fachkundiger ist als er selber?

Bisher kann sich jeder Kynologe schimpfen und seine Visitenkarte damit zieren. Solange keine "Fachleute mit wirklichem Wissen um Zucht und Hunde" existieren sondern nur selbsternannte Fachleute sehe ich sowieso schwarz.

Auf dieser Basis bedarf es einer staatlichen Zulassung zur Zucht und Veräußerung von Hunden.


Warum muß überall der Staat die Oberaufsicht führen? Kann der bessere Hunde züchten und sie besser verkaufen? Hat er die besseren Hunde zur Zucht? Leben wir in einer Demokratie und dürfen wir alle unser Hobby ausüben, wie wir es wollen oder sollten wir lieber keine Hobbys mehr haben, darunter auch die Zucht von Hunden und uns dem Urteil des Staates bedingungslos unterwerfen? Weil nur der Staat hat Ahnung?! Und wer ist der Staat? Sind nicht wir alle der Staat? Davon ausgehend, habe ich dann auch Ahnung oder glaube ich das nur? Wer will mir das Gegenteil beweisen?

Züchterische Maßnahmen zulasten der brauchen ein unabhängiges Qualitätsmanagement der Zucht.


Ist nicht jeder Züchter sein eigener Qualitätsmanager? Wenn er Schrott liefert bekommt er keinen Hund verkauft. Hat er gute Hunde, werden sie ihm abgekauft. Also muß der Züchter doch auf Qualität achten. Da braucht es keine Oberaufsicht.

Soll da jemand kommen, der nur Ahnung von Gruppe 1 im VDH hat aber keine Ahnung hat wie Gruppe 10 oder 8 gehalten werden muß. Und noch nicht einmal weiß, was die Grundvoraussetzungen für die einzelnen Gruppen sind?

Die Zucht unseres "besten Freundes" sollte uns mehr Fürsorge wert sein.


Mehr Fürsorge als was? Wer will das festlegen? Wer erlaubt sich diese Frechtheit zu sagen, daß einigen Menschen die Fürsorge für sein Tier nicht hoch genug ist? Wer erdreistet sich das?


Mir hört sich das gewaltig nach PETA an!


Und da stehe ich überhaupt nicht drauf.


Und wer hält die 70% der Vermehrer im Schach? Die, die mal mit der müden Mark schnell mal mitschwimmen? Oder glaubt jemand, daß sich diese Vermehrer mal schnell jemandem unterwerfen, der glaubt besser zu sein als ein anderer?

Und warum sollen sich die 30% unterwerfen, die sich anstrengen, die ihre Tiere gut zu halten, optimal zu züchten und zu platzieren?


Sind wir alle so unmündig?


LG vanja


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_Freddy » Di 7. Jul 2009, 20:27


Hallo Airedalefreunde, hallo Vanja,



Entschuldigung Vanja, so ganz kann ich die meisten deiner Einwendungen ehrlich gesagt nicht verstehen. Natürlich kann man jedes Wort ins Negative verkehren und vielleicht auf sich beziehen, es macht auf micht den Eindruck das du jeden einzelnen Satz als Kritik, oder Angriff auf dich persöhnlich empfindest, so ist der "Appell" aber sicher nicht gedacht.


Ich möchte jetzt nicht auf alles eingehen, das würde zu umfangreich, nur diese Punkte:


Wenn alle Menschen so wären z.B. wie du und ich ( oder die von dir genannten 30% der Züchter) brauchten wir vermutlich keine Regelungen, keine Ethik und auch keine Gesetze. Jeder würde freiwillig innerhalb geschlossener Ortschaften 50 Km/h fahren, jeder würde die Würde anderer Menschen achten, jeder würde die Würde der Tiere respektieren usw.

Leider sieht die Realität anders aus: In jeder Menschengruppe gibt es gute und auch weniger gute Menschen, es gibt Autofahrer die mit 103 Km/h vor dem Kindergarten herbrausen, es gibt Menschenhändler die über die Würde von Menschen nur lachen können und es gibt verantwortungslose Hundezüchter, Hundehändler, Hundehalter die zu Lasten der Hunde nur ihren eigenen Vorteil im Auge haben.


Du hast ja schon richtig erkannt das es eben auch die "schlechten" Menschen gibt: Und wer hält die 70% der Vermehrer im Schach? Die, die mal mit der müden Mark schnell mal mitschwimmen? Oder glaubt jemand, daß sich diese Vermehrer mal schnell jemandem unterwerfen...


Genau dafür gibt es Gesetze. Wenn man deiner Argumentation konsequent bis zu Ende folgen würde, brauchten wir weder den Gesetzgeber noch Gesetze, keine Richter, keine Polizei usw.

Die "Guten" wissen eh was sie zu tun und zu lassen haben , die "Schlechten" werden sich niemandem unterwerfen...


Menschen die sich nicht Gesetzeskonform verhalten, müssen zurecht in Kauf nehmen das sie von der Gesellschaft dafür zur Verantwortung gezogen werden. Wir brauchen Gesetze und Regelungen, insbesondere wenn man Minderheiten oder Schwächere schützen will. Ich möchte mir nicht vorstellen wie unsere Welt, wenn es sie denn noch gäbe, ohne sie aussähe...


Die oben zitierten Sätze aus dem "Dortmunder Apell" richten sich gegen verantwortungslose Züchter, "gute" Züchter brauchen sich nicht angesprochen fühlen und haben meiner Meinug nach nichts zu befürchten. Den "Schwarzen Schafen", die es unweifelhaft gibt, soll das Handwerk gelegt oder zumindest ihr "Geschäft" erschwert werden. So lese ich das zumindest, aber vielleicht bin ich ja auch etwas naiv.


Das Wort Qualitätsmanagment hat mir vor einigen Jahren auch noch die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Heute habe ich weitgehend meinen Frieden damit gemacht, nicht weil ich alles daran gut finde, aber ich halte es für einen Schritt in die richtige Richtung.

Ein Züchter kann nicht sein eigener Kontrolleur sein, das würde keinen Sinn machen, deshalb gibt es ja auch unzählige Kontrollinstanzen, ohne die es leider in unserer Gesellschaft nicht geht.

Wer auf gute Qualität in seinem Betrieb Wert legt, führt ein unabhängiges Qualitätsmanagmant ein, und hat dardurch Wettbewebsvorteile.


Zu deinem, und jetzt auch meinem, letzten Satz: Wir sind bestimmt nicht alle unmündig, da hast du sicher recht, aber ich denke auch, wir sollten die Augen nicht davor verschließen das es auch verantwortungslose Züchter, Händler und auch Halter gibt, die meist nicht besonders einsichtig sind. Auf freiwilliger Basis ist da vermutlich nicht viel zu machen, denen muss das Handwerk gelegt werden, da sind wir uns sicher einig.


LG

Freddy mit Felix

[Dieser Beitrag wurde am 07.07.2009 - 19:28 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_GabyP
Benutzer
Beiträge: 324
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Neue Zucht - Richtlinien?

Beitrag von rb_GabyP » Mi 8. Jul 2009, 14:22


Hallo,


ich schlag mich hier mal ganz schnell auf Vanjas Seite und schließe mich ihren Ausführungen an - auch wenn Freddy sehr wohl auch "Richtiges und Wichtiges" nennt.


Mops, Bulldogge, DSH als "Qualzuchten" - okay, darüber muß man diskutieren und Konsequenzen ziehen. Aber warum soll ich als Airedalezüchter XY bei mir kontrollieren lassen? Wenn gleichzeitig jeder Hinterhofvermehrer und Hoppala-ist-passiert-"Züchter" ungeschoren davonkommt? Wenn in Ungarn und der Slowakei Hunde produziert werden und unter unsäglichen Bedingungen über Österreich (dort mehrfach schon gestoppt) nach Spanien verschubt werden, und möglicherweise als "Tierschutzhunde aus dem Süden" wieder bei uns landen?


Züchter - und ich meine hier die VDH-Züchter über alle Rassen - haben auch schwarze Schafe in ihren Reihen, aber die Mehrzahl der Hunde kommt nicht aus solch VDH-Züchterhand, der weit überwiegende Teil der Hundepopulation wurde irgendwo produziert, aber nicht im VDH-Rassezuchtverein. Warum sollen also diejenigen, die immerhin ja schon einmal ein Mindestmaß an Kontrolle, Schulung, Zuchtbestimmungen für sich anerkannt haben, als allererste "beschränkt" werden - die wirklich "armen" Hunde wird der Dortmunder Appell auch nicht erreichen.


Und als nächstes gucke man mal ganz genau hin, wer hinter diesem Appell steckt. Ich habe jetzt nicht über petwatch recherchiert, aber "Heike Beuse" ist mir ein Begriff, kein sehr positiver Begriff - man lese mal im österreichischen Sporthundeforum nach, was sie so ausbildungsmäßig von sich gibt, und gucke auf ihrer Internetseite nach (gehört zu dem, was vor kurzem noch Dissidenz genannt werden durfte)


In der Zucht einzelner Rassen müssen Veränderungen geschehen - klar. Aber anfangen muß man bei den Hundekäufern, mit Information darüber, wo ihr Hundchen herkommt und unter welchen Bedingungen es produziert wurde; solange es Interessenten für einen Mops gibt, solange gibt es den schnaufenden Mops!


Und dazu gehört auch, daß Fernsehdokus über z.B. den Hundehandel in Lüttich - Mehrzahl deutsche Käufer - nicht um 1.30 nachts gesendet werden. Dazu gehört auch, daß der VDH nicht immer mehr Mischlings-Castings und -wettbewerbe veranstaltet, sondern sich die verantwortungsvolle Zucht größer auf die Fahnen schreibt. Dazu gehört sehr viel - wir können alle irgendwie dazu beitragen.


Aber wohl weniger mit diesem Appell.


Ist nur meine Meinung, und nicht persönlich als Angriff gemeint!




Antworten

Zurück zu „In der Zucht“