Leistungs- vs. Schönheitslinie

rb_dogkiki
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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_dogkiki » Di 25. Mär 2008, 15:19


Hallo !


Könnt Ihr mir mal bitte erläutern ,wo die Unterschiede bei Airedales liegen die aus einer Leistungslinie im Vergleich zu einer reinen Schönheitslinie stammen? Welche Konsequenzen ergeben sich eventuell für den zukünftigen hundebesitzer ?


Bin gespannt auf Eure Erfahrungen, Katrin



Lottes Homepage:

www.strubbelschnute.de

rb_lutz
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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_lutz » Di 25. Mär 2008, 16:43


Hallo Katrin,


die oft benutzten Ausdrücke Leistungs- und Schönheitslinien gefallen mir persönlich überhaupt nicht.

Züchter die ganz bewußt nur jeweils einseitig auf "Schönheit" oder "Leistung" züchten werden damit m.E. der Rasse Airedaleterrier nicht gerecht.


Auch ein rassestandardmäßig "schöner" Airedale muß als ehemals generelle "working-dog"-Rasse gezüchtet, nicht nur als Familienhund etwas taugen, sondern ein körperlich und im Kopf gesunder Hund sein der als Arbeitshund und Sporthund in allen Bereichen als "Allroundhund" einsetzbar ist.


Andersherum sollte ein "Leistungshund" auch nicht zwangsläufig nur mittelmäßig aussehen müssen, sondern sollte auch dem Rassestandard möglicht nahe kommen, da dieser nicht nur eine Aussage über den gesunden Körperbau macht sondern auch ein einwandfreies "airedalemäßiges" Wesen fordet.


Dass sich abgelegte Leistungsprüfungen hier nicht ohne weiteres auf die Welpen übertragen lassen sollte dem zukünftigem Käufer auch klar gemacht werden, da sich z.B. die wesentlichsten Charaktermerkmale eines guten Schutzhundes nur sehr gering vererben.


Am besten fährst du damit wenn du schon einige Zuchtstätten ins Auge gefasst hast, Kontakt zu den Käufern von Welpen und Hunden aus vorhergehenden Würfen aufzunehmen, dir die Hunde anzusehen, dich nach deren Gesundheitszustand und Charakter zu erkundigen und auch versuchst etwas über die Lebenserwartungen von Hunden aus der von dir ins Auge gefassten Zuchtstätte in Erfahrung zu bringen.


Mein Rat: Wenn jemand zu einseitig auf den Begriffen "Schönheitszucht" oder "Leistungszucht" von den Züchtern herumreitet, lass die Finger davon, weil sonst tatsächlich die Gefahr besteht dass gesundheitlich vorrangige Sachen dabei genau so vernachlässigt werden wie die heute geforderten ausgeglichenen Wesenszüge des Airedales wie sie im Rassestandard beschrieben werden.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 25.03.2008 - 17:01 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Cap
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Beitrag von rb_Cap » Di 25. Mär 2008, 19:29


Hallo Katrin,

ich will hier nicht auf den Begriffen Leistungs- und Schönheitszucht herumreiten.

Ich würde das Pferd von der anderen Seite aufzäumen.

Was möchtest du mit deinem Hund machen????

Möchtest du einen Familienhund, mit dem du Wandern, Fahrradfahren etc machen kannst oder einen Hund mit dem du vermehrt auf Ausstellungen gehen möchtest oder willst du Hundesport anfangen?

Diese Frage solltest du erst einmal für dich klären und danach dann deinen Welpen und die Zuchtstätte aussuchen.

Es gibt in jedem Wurf Hunde die sich für die unterschiedlichsten Dinge eignen, so wie es bei Geschwistern auch ist und du kannst nicht davon ausgehen, dass alle Welpen aus einer Leistungszucht sich für den Huspo. eignen bzw dass es bei Schönheitslinien keine Welpen gibt, die sich auch für den Huspo. eignen würden.

Jeder Züchter legt seine Schwerpunkte anders. Ist ein -bitte Lutz -nicht gleich steinigen-Züchter eher dem Huspo. zugeneigt, wird er seinen züchterischen Schwerpunkt mehr darauflegen, wird versuchen Hunde zu züchten, die sich in der Mehrzahl für sportliche Aktivitäten eignen,die sehr triebig sind und beschäftigt werden wollen.Ein Züchter, der seinen Schwerpunkt auf das Äussere legt,wird da nach der geeigneten Verpaarung suchen, ihm ist es nicht so wichtig , dass ein Hund triebig etc ist ,er legt vielleicht mehr Wert auf das Haarkleid, die Färbung....


Mein Rat wäre, schau auf den Zuchtwert(du findest dazu hier einen Thread) und schau dir die Hunde des Züchters an. Sind sie neugierig,aufmerksam ,lebhaft oder eher ruhig ,vielleicht sogar ängstlich.

Wie sagt dir die Zuchtstätte zu.....

Worauf legt der Züchter wert, passt das zu deinen Vorstellungen???

Aber am wichtigsten finde ich ist es zu wissen was du selber willst. Dann kann dir der Züchter,für den du dich dann entschieden hast, den zu dir passenden Welpen zeigen.

Also scheue nicht die Mühe und sprich mit verschiedenen Züchtern der verschiedenen Richtungen

und entscheide dann.

Liebe Grüsse Regine


@ Lutz:Was sind denn die : " die wesentlichsten Charaktermerkmale eines guten Schutzhundes", die sich

nur gering vererben,deiner Meinung nach??????

[Dieser Beitrag wurde am 25.03.2008 - 19:35 von Cap aktualisiert]


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Beitrag von rb_kenzo » Mi 26. Mär 2008, 10:09


Hallo und guten Morgen liebe Regine,


ich versuche mal in zwei ganz einfachen Sätzen für Lutz zu antworten.


Gutes wie auch schlechtes Wesen ist vererbbar. (Ausgenommen sind natürlich durch schlechte Haltung, fehlende Sozialisierung, etc. erworbene Wesensschwächen).


Erworbene, bzw. erlernte Fähigkeiten sind leider nicht vererbbar.


O.k?


Gruss aus Kirchzarten

Uli und Kenzo



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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Beitrag von rb_Uschi » Mi 26. Mär 2008, 10:27


Hallo Uli,


natürlich sind erlernte Fähigkeiten nicht vererbbar.


Aber die Bereitschaft dazu.



Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_kenzo » Mi 26. Mär 2008, 10:36


Hallo Uschi,


sind wir doch einer Meinung, siehe mein erster Satz.


Gruss

Uli



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Beitrag von rb_Uschi » Mi 26. Mär 2008, 10:52


Hallo Uli,


verstehe ich jetzt nicht


Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_lutz » Mi 26. Mär 2008, 11:05


Hallo Regine und Uschi,


da wir die von einem Schutzhund geforderten Eigenschaften schon in anderen Threads ausgiebig behandelt: (nicht nur über Wesenstests und Vererbung, hier hatte ich auch irgendwo die geforderten Wesensmerkmale aus dem "Echten führigen Schutzhund" von Manfred Müller genannt), möchte ich mich hier nur noch einmal auf die in: "Vererbung beim Hund" von Inge Hansen angegebenen Prozentzahlen der Erblichkeitsgrade im Verhalten beschränken:


Jagdliche Veranlagung 10-30% = mäßig bis mittel


Temperament 30-50% = mittel bis hoch


Nervosität 50% = hoch


Furcht 45-60% = hoch


Schussempfindlichkeit (keine Angabe aber) = sehr hoch


Fährtenveranlagung 46% = hoch


Riechfähigkeit 39% = mittel


SCHUTZDIENSTTEST 10% = niedrig


Verhaltensmerkmale insgesamt 27-44% = mittel


Helmut Wachtel nennt 15% Vererbbarkeit für den Schutzhundtest und fehlgeschlagenen Versuchen der schwedischen Armee spezielle geeignete Schutzhundlinien zu erzüchten.


@Uschi: wenn es einem Hund an einer speziellen Veranlagung mangelt, kann seine Bereitschaft noch so groß sein eine Arbeit verrichten zu wollen die diese Veranlagung erfordert,der Hund wird immer Probleme damit haben oder auch ganz versagen.

Dieses hat weder etwas mit unwilligen, noch mit unintelligenten Hunden zu tun.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 26.03.2008 - 10:27 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_kenzo » Mi 26. Mär 2008, 11:47


Hallo Uschi,


ich schrieb: Gutes wie auch schlechtes Wesen ist vererbbar.


Mit Wesen habe ich auch die Bereitschaft zu lernen gemeint!


Also bis dann!


Gruss aus dem Schwarzwald

Uli und kenzo

[Dieser Beitrag wurde am 26.03.2008 - 10:49 von kenzo aktualisiert]



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Beitrag von rb_Uschi » Mi 26. Mär 2008, 12:01

lutz hat geschrieben:
Prozentzahlen der Erblichkeitsgrade im Verhalten




Temperament 30-50% = mittel bis hoch


Nervosität 50% = hoch


Furcht 45-60% = hoch


Schussempfindlichkeit (keine Angabe aber) = sehr hoch


Fährtenveranlagung 46% = hoch





@Uschi: wenn es einem Hund an einer speziellen Veranlagung mangelt, kann seine Bereitschaft noch so groß sein eine Arbeit verrichten zu wollen die diese Veranlagung erfordert,der Hund wird immer Probleme damit haben oder auch ganz versagen.

Dieses hat weder etwas mit unwilligen, noch mit unintelligenten Hunden zu tun.

Hallo Lutz,


Du sagst es!


Für den Hundesport brauchts Temperament und Schussunempfindlichkeit z.B.


Völlig ungeeignet sind Hunde die sich fürchten und nervös sind.


Nach Deinen Prozentzahlen der Vererblichkeit ist das dann doch sehr wohl zu beeinflussen.



Viele Grüße

Uschi


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