Leistungs- vs. Schönheitslinie

rb_terriertussi
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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_terriertussi » Do 27. Mär 2008, 23:09


Hallo alle zusammen, sehr interessiert habe ich gerade alle eure Beiträge gelesen. Ein Airedale ist ein Gebrauchshund, also muss er auch zu gebrauchen sein: auf der Couch, im Wasser, auf der Wanderung, beim Sport, beim Knuddeln..... ist er wohl immer zu gebrauchen.


Die Zeiten, in denen der AT ein scharfer Schutzhund war, sind wie bei allen anderen Rassen m.E. lange vorbei. Früher war Hundesport ausschließlich Schutzhundsport, so hieß auch die Prüfung. Schutzhunde sollten am besten links liegen, d.h. "bissig" oder wenigstens "scharf" sein... heute arbeiten wir mit "TSB": Triebveranlagung (Spieltrieb, Beutetrieb, Schutztrieb...) Selbstsicherheit (Mut, Selbstbewusstsein, Arbeitsfreude...) und Belastbarkeit (Ausdauer, Kondition, Gewisse "Härte" des Hundes, um Softstock-"Schläge" zu ertragen oder auch den ungeduldigen Hundeführer, ohne gleich die Rute zu kneifen..)


Ich bin der Überzeugung, dass es nicht auf Schönheit oder Leitstung in der Zucht basiert, ob ein Hund "gebrauchsfähig" ist oder nicht. Ein "Schönheitszüchter", der auf Triebentwicklung und Selbstsicherheit seiner Hunde achtet, kann genau so in der "Arena" punkten wie ein sogenannter "Leistungszüchter". Und, logischerweise, achtet ein guter Züchter auf diese Merkmale ; gerade bei der Schönheit müssen Hunde ein starkes Nervenkostüm besitzen und genug Selbstbewusstsein, um sich in übervollen, lauten , hektischen Ausstellungshallen noch optimal zu präsentieren. Oft sieht man dort gerade "Gebrauchshunde", die in dieser Situation zu nichts zu gebrauchen sind.... Ich selbst bin seit mehr als 15 Jahren passionierter Hundesportler und 15 Jahre Hundezüchter und weiß, was ich gesehen und erlebt habe. Der Hund ist ausschlaggebend für seinen Gebrauch und damit ist der Züchter verantwortlich für das Prägungsresultat. Selbstsicherheit und Belastbarkeit sind Attribute, die sehr wohl beeinflussbar sind und egal von welchem Züchter , wenn er gut ist, gefördert werden. Triebveranlagung ist ererbt und kann nur begrenzt aufgebaut werden. Ich habe eine Hündin, die über offene Metallstufen ohne zu zögern mit mir auf einen 80 Meter hohen Pegelturm klettert, die im dichtesten Gedränge in der Stadt gelassen neben mir läuft, die nie böse wird - ist das schlecht?? Genau diese Hündin lässt sich eher tot schlagen, als dass sie sich wehrt; sie fürchtet sich vorm Schutzhund - Helfer; sie spielt und ist eifrig dabei - ohne Bedrohung - muss ich diese Hündin nun wegwerfen, nur weil sie eben nicht "beißt"???? Ich glaube einfach, dass jemand, der einen Familienhund haben möchte, sich einen guten Züchter suchen soll und dort das Vertrauen haben muss, dass dieser schon den richtigen Welpen vorschlägt. Ein Mensch, der einen Leistungshund sucht (Sporthund), der sollte schon zu einem Züchter gehen, der auf Gebrauchshundeigenschaften Wert legt, um das Maximale aus der Vererbung "herauszuholen". Leider nennen sich viele Leistungszüchter, die von ihrem Ruf aus vergangenen Zeiten profitieren; wenn man genau hinschaut, haben die Rüden nur Prüfung und die Hündinnen nicht oder die Zuchthunde haben eine VPG I - Prüfung und nicht mehr. Mit ordentlich Leberwurst auf dem Hetzarm und immer demselben Helfer hätte auch meine Hündin eine VPG I geschafft - für mich ist das kein Zeichen, dass wirklich etwas dahinter steckt. Leistung beginnt für mich bei Stufe 2. Aber - das ist vollkommen subjektiv!!


In diesem Sinne: Mut allen "Schönheitshunde-käufern" genau so wie den "Leistungshundekäufern"


Liebe Grüße

eure terriertussi



Unrecht zu haben ist kein Unglück. (Dale Carnegie)

Der Umgang mit Menschen ist wahrscheinlich das heikelste Problem, was wir zu lösen haben.(Dale Carnegie)

Haben Sie je daran gedacht, dass der Hund das einzige Tier ist, das sich seinen Lebensunterhalt nicht verdienen muss?? Ein Huhn muss Eier legen, ein Kanarienvogel muss singen, aber ein Hund verdient sein Leben einzig und allein damit, dass er Sie gern hat.(Dale Carnegie)

rb_Rainer
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Beitrag von rb_Rainer » Fr 28. Mär 2008, 00:05




[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 04:16 von Rainer aktualisiert]


rb_Cap
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Beitrag von rb_Cap » Fr 28. Mär 2008, 03:50


Hey Lutz,


dass Rainer seitenlang abschreibt, kann keiner ihm vorwerfen.

Jeder der sich hier bemüht Beiträge zu schreiben, weiß wie aufwendig es ist zu recherchieren,auszuwerten und die Informationen sachlich korrekt zu formulieren und ins Forum zu stellen. Du weißt das sicher aus eigener Erfahrung.

Ich würde mich freuen, wenn du die Arbeit, die Rainer sich macht, auch wenn du eine anderer Meinung zu seinen Beiträgen hast ,anerkennen würdest und du den Vorwurf, er würde seitenweise abschreiben zurücknimmst.

Fehler geschehen manchmal im Eifer des Gefechts, sie zurückzunehmen dürfte dann aber auch keine Schwierigkeit sein, gell.

In diesem Sinne

friedliche Grüsse Regine


rb_Winston
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Beitrag von rb_Winston » Fr 28. Mär 2008, 09:54


Hallo zusammen,


ich habe mit Interesse die laufende Diskussion verfolgt. Es ist schön, dass sich seit 100 Jahren nichts verändert hat. Darüber stritten schon Richter und Züchter 1905. Aus diesen verschiedenen Meinungen kam folgender Konsens:


der festgeschriebene Standard des AT


Dieser wurde bis auf kleine Änderungen bis heute beibehalten.


Was mich jetzt noch interessiern würde, wäre, wo ist das Problem?? Setzt man hier Standard mit Schönheit gleich?? Oder ist der Standard heute egal, und damit auch das Aussehen?


Ich persönlich finde, dass es weder schöne noch hässliche AT gibt. Nur die einen sind etwas näher am Standard wie andere. Das ist bei allen Züchtern so. Nur sollte es das Zuchtziel sein, so nah wie möglich an das Ideal zu kommen. Und dazu gehören dann wie das Aussehen, die Gebrauchstüchtigkeit.


Eigentlich gehöre ich zu den AT - Fans. Und bei denen geht niemals eins ohne das andere. Ich weiß, dass das nicht immer erreicht wird. Das ist Zucht.

Doch wenn ich höre, das Aussehen ist egal, fange ich an zu grübeln. Dann können wir den Standard auch wegwerfen. Warum sollte sich ein Züchter vor jedem Wurf monatelang Gedanken über passende Verpaarungen machen? Es ist doch egal. Also reicht vermehren.


Für den AT kann man nur hoffen, dass sich die Lager von "Schönheit" und Sport bald vereinigen.


nachdenkliche Grüße


Jutta


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Beitrag von rb_Bettina » Fr 28. Mär 2008, 10:37

winston hat geschrieben:Für den AT kann man nur hoffen, dass sich die Lager von "Schönheit" und Sport bald vereinigen.

ein wahres Wort, Jutta - aber wohl ein frommer Wunschgedanke...


Und vor allem frage ich mich, ob es hier wirklich um die sachliche Aufarbeitung eines Themas geht.


Liebe Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Winston
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Beitrag von rb_Winston » Fr 28. Mär 2008, 10:46


Hey Bettina,


Sachlichkeit wäre das Ideal, was eigentlich Standard sein sollte.


Bis dahin halte ich es mit Heine:


Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

dass ich so traurig bin...


Liebe Grüße vom Rhein

Jutta


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Fr 28. Mär 2008, 11:10


Hallo Rainer,


da ich auch über eine recht gut sortierte Hundebücherei mit ca.150 Büchern meist neueren Datums verfüge, u.a allein über die Hundezucht, zum Teil mit mehreren Büchern der einzelnen Autoren, von:


Hellmuth Wachtel

Malcolm B.Willis

Friedmar Krautwurst

Ilse Sieber/Eric W.Aldington

Helga Eichelberg

Inge Hansen

Wilhem Wegner

Räber usw.


und auch Fachartikel und Dissertationen im Internet studiert habe, kann ich ihnen hier nur noch einmal ausdrücklich bestätigen dass ein großer Teil davon von einzelnen von ihnen bevorzugten Autoren wie Hellmuth Wachtel stammt auch wenn sie andere Satzstellunge gebrauchen und mal etwas von vorne nach hinten stellen und umgekehrt sind es immer noch sinngemäß fremde Erkenntnisse und nicht ihre eigenen.

Zu dieser Erkenntnis bin ich nicht nur allein schon gekommen.

Recherchieren als solches ist absolut in Ordnung aber hierbei sollte man IMMER die Quellen angeben und nicht den Anschein erwecken dass hier eigene Erkenntnisse und Erfahrungen die maßgebliche Rolle spielen oder diese Sachen miteinander so verquicken dass sie ein falsches Bild abgeben.

Selbst Dr. Wilhelm Wegner, Professor am Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der tierärztliche Hochschule Hannover nennt in seinem 525 Seiten starkem Buch "Kleine Kynologie" auf allein 95 Seiten 6434 Quellen in Worten sechstausendvierhundertvierunddreißig! selbst wenn er eigene Wortschöpfungen im Text benutzt.


Diese Bücher habe ich mir einmal aus allgemeinem Interesse an allen Sachen rund um den Hund angeschafft aber auch um ihre teilweise etwas seltsamen Darstellungen von kynologischen Erkenntnissen wie z.B. bei der Vererbung der Körpergröße,( dieser Beitrag wurde denn von Ihnen auch nachgebessert) nicht nur auszugsweise sondern im Gesamtzusammenhang zu lesen um zu verstehen was die von Ihnen angeführten Autoren wirklich aussagen wollten.


Ich werde übrigends nicht eine Minute Zeit darauf verschwenden ihnen hier im einzelnen nachzuweisen welche Quellen sie benutzt haben, dafür ist mir meine Zeit nun wirklich zu schade.


Für eine Entschuldigung, auf ihren Wunsch besonders scharf formuliert, Ihnen gegenüber, sehe ich nun, im Gegensatz zu Ihnen bei Kenzo, wirklich keinen Grund.

Aber eine Entschuldigung dafür und Korrektur dass sie nicht seitenlang ORIGINALTEXTE von Kynologen zitieren, können sie gerne haben.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 28.03.2008 - 10:47 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Gabi
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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_Gabi » Fr 28. Mär 2008, 12:02


Guten Morgen an alle,

guten Morgen Lutz,


ich finde es unmöglich, daß der eigentliche thread „Schönheits- vs. Leistungslinie“ schon wieder zu persönlichen Diskussionen mißbraucht wird!!


Und ganz klar – schon wieder fängst DU Lutz damit an und zwar nicht nur hier, sondern doch auch schon in einem anderen thread!!


Und was bitte soll der Hinweis auf „Kenzo“?? Stichelei oder was??

Das hat hier nichts zu suchen, interessiert niemanden und ein Neuling wie „dogkiki“ Katrin kann doch hiermit garnichts anfangen!!


Lutz,

die ganze Zeit war hier Ruhe und Frieden – schließe DU Dich doch dem mal bitte an und höre auf, längst vergessene und abgehakte Diskussionen immer wieder aufzukochen!

Ich kann nicht glauben, daß man so unverbesserlich sein kann!!


Herzliche Grüße sendet EUCH ALLEN - Gabi


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Beitrag von rb_Winston » Fr 28. Mär 2008, 12:35


Hallo Lutz,


schön, dass du wieder da bist. Ich denke, da dich alle Themen interessieren und du mitdiskutierst, freust du dich auch. Es wäre ehrlich schön, wenn es so bleiben würde.


So, und nun zu deinem Wissen und das von uns. Es ist wirklich toll, was du dir alles aneignest. Ich hätte gar nicht die Zeit dazu. Hut ab.


Da ich nun oft euch und euren Professoren zu folgen versuchte, nach dem Motto: Versuch macht klug,kam ich kam für mich zum Ergebnis, macht doch nicht klug. Denn aus allen Beiträgen, konnte ich nirgends auch nur die geringst Erkenntnis erringen, wie wurde mit diesen ganzen Diskussionen dem Airedale geholfen??? Was tragen sie zur Zucht oder Information bei? Nichts.


Dies ist ein Forum für Airedalebesitzer, und solche die es werden wollen. Kein Universitäts-Hörsaal. Die meisten von uns können eh nicht beurteilen wer Recht hat. Erstens haben wir die Bücher nicht, und zweitens können wir gar nicht beurteilen, wer alles richtig verstanden hat.


Vielleicht können wir, anstelle von den Fachbüchern, uns einfach an das Wissen über die Zucht an gute, erfahrene Züchter unserer Rasse halten. Da gibt es sehr gute Bücher. Leichter zu lesen und verständlich. Das hat noch ein Vorteil. Deren Meinung wurde praktisch untermauert.


Liebe Grüße

Jutta


rb_Susa
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Beitrag von rb_Susa » Fr 28. Mär 2008, 15:08


Jutta, danke für Deine sachlichen und unvoreingenommenen Beiträge. Sie sind fundiert und in dieser Situation wohltuend. Bitte, bleib dabei!


LG Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

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