Leistungs- vs. Schönheitslinie

rb_Susan
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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_Susan » Di 20. Mai 2008, 12:05


@Konny: Beutetrieb kann nicht anerzogen werden! Er kann nur je nach angeborener Ausprägung gefördert werden!


Und wenn ein Hund rein im Beutetrieb gearbeitet wird, dann bildet sich nicht automatisch auch der Wehrtrieb aus - das ist Blödsinn! Der entwickelt sich nach der Geschlechtsreife in jedem normalen Hund - etwa ab dem 18. Lebensmonat!


Und Ungehorsam ist Ungehorsam, aber nicht Wehrverhalten!!!


Du wirfst hier einiges durcheinander, aber vielleicht melden sich ja noch ein paar erfahrene VPG'ler zu Wort.


LG Susan


rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Di 20. Mai 2008, 12:46


Ja Susan Du hast recht das Ungehorsam Ungehorsam ist habe mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt.

Aber bei einem Hund der Im Wehrtrieb gearbeit wird ist es schwieriger den Gehorsam einzufordern(obwohl es da doch sehr wichtig ist).

Der Beutetrieb kann anerzogen werde! Siehe Eckard Lind.

Meine Hündin ist das Beste Beispiel. Sie hat bis zu einem Alter von ca 2 Jahren keine Ahnung vom Spielen gehabt, lag auch an mir, da ich damals noch extrem über Futter gearbeitet habe.

Nach Seminaren bei Lind, habe ich mit dem Spielen angefangen.Heute ist der Ball ihr ein und alles(OK so bescheuert wie Boyar spielt sie nicht).

Mittlerweile habe ich in meiner Ausbilderlaufbahn einige Hund zum Spielen gebracht, wo andere diese schon längst aufgegeben haben. Ich muss zugeben, das es eine sehr langwierige Angelegenheit ist und auch einige Hundehalter es nicht durchgehalten haben.

Zum anderen habe ich bei meinen eigenen Hunden aber auch befreundeten Hunden festgestellt, das der Hund ab einem Alter von 3 Jahren(unabhängig von Rasse) erst erwachsen ist und dann auch der Wehrtrieb langsam kommt.

Vorher ist es vielleicht aufmucken, aber noch lange kein Wehrtrieb.


Gruss KOnny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

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Beitrag von rb_Cap » Di 20. Mai 2008, 13:57


Hallo Konny,

Triebe sind angeboren nicht anerzogen.

Du kannst sie nur förden oder unterdrücken und sie sind unterschiedlich stark ausgeprägt.


Beutetrieb: Der Beutetrieb gehört zu dem nahrungsorientierten Teil des hundlichen Selbsterhaltungstriebes und ist mit dem Jagdtrieb nahe verwandt. Er wird ausgelöst durch zappelnde und panikartige Fluchtbewegungen eines Beutetieres oder Beuteobjektes. Der Beutetrieb ist beim Hund von Anfang an vorhanden, unterstützt das Lernen des Schutzhundes und gehört zu den trainierbaren Trieben.


LG Regine


Link: http://home.arcor.de/monath/Triebarten.htm


rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Di 20. Mai 2008, 14:22


Du drückst es kurz und bündig aus.

Vielleicht ist der Ausdruck "anerzogen" nicht der Richtige.

Egal ob VPG hund oder THS ect. der Beutetrieb ist für die Erziehung mit sehr förderlich und man kann jeden Hund dazu bringen darüber zu arbeiten ( + andere Ausbildungsmethoden vermischt).

Meine Erfahrungen.


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

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rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Di 20. Mai 2008, 15:14


Hallo AT-Freunde,


Eigentlich wollte ich mich hier nicht einmischen und mich um meinen maladen Joker kümmern.

Aber ganz kurz weil es mich doch stört wie hier die verschiedenen Begriffe durcheinander gewürfelt werden.


1.) der BEUTETRIEB gehört zum nahrungsorientierten Teil des hundlichen Selbsterhaltungstriebes und ist dem Jagdtrieb verwandt.

Der Beutetrieb ist beim Hund von von Anfang an vorhanden und unterstützt das Lernen des Schutzhundes und gehört zu den TRAINIERBAREN Trieben.


2.) Der WEHRTRIEB ist der Gegenpol des Beutetriebes und gehört zu den gefahrenorientierten Teil des hundlichen Selbsterhalzungstriebes.

Der Wehrtrieb entwickelt sich ab dem 6.Lebensmonat und wird ausgelöst duch eine starke Bedrohung oder offene Aggression eines Feindes sowie durch starken Schmerz oder großen Schreck.

Es kann sich eine extreme Wehrform des Angstbeißens entwickeln.

(Hier im Forum kann man auch in einem länger vorhergehenden Thread den für die Ausbildungsmethode dieser Userin ihrer Meinung nach festgemeißelten Satz lesen: "Ohne Angst gibt es keine Schärfe"!)


Der Wehrtrieb ist NICHT TRAINIERBAR, das Lernvermögen kann in der Schutzhundausbildung dadurch weitgehend blockiert werden und den Hund ungezielt kämpfen lassen



3.) Der SCHUTZTRIEB ist im Gegensatz zu Beute- und Wehrtrieb der auf das Gemeinschaftsleben ausgerichtete Teil des hundlichen Arterhaltungstriebes und gehört zu den wichtigsten Eigenschaften eines echten Schutzhundes.

(Anmerkung von mir: Für VPG_Sporthunde reicht Beute-und Wehrtrieb.)


Der im Sozialtrieb verankerte Schutztrieb erzeugt in demSchutzhund die Bereitschaft , dem von einem Rivalen oder Feind bedrohtem Meutegefährten wie Hundeführer, Familienmitglied usw.schützend beizustehen und zu beschützen. (Sozialaggression).


Diese Definitionen hatte ich in einem anderen Thread bereits einmal angeführt. Sie sind zwar von dem angeblich heute in der Hundeausbildung nicht mehr aktuellem Manfred Müller, seit 1970 Hundeausbildung auf tierpsychologischen Grundlagen, geb 1939, für mich aber genau so klar und einleuchtend wie die Beschreibung der Wesensfestigkeit und Wesensschwäche aus dem lexikon der Hundehaltung.


Sein Satz im Vorwort eines seiner Bücher "dass die Behandlung, Formung und Führung eines Schutzhundes ein Studium, eine Berufung oder eine Lebensaufgabe sein kann, aber nicht als Mittel zur Befriedigung von Charakterschwächen geeignet ist", gefällt mir ausgezeichnet, da ich persönlich auch solche Menschen, und bestimmt nicht nur als Ausnahmefälle, kennen gelernt habe.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 20.05.2008 - 15:10 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

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Beitrag von rb_Susan » Di 20. Mai 2008, 16:27


@Konny: Auch ich hatte schon eine Hündin, die ich mit 1,5 Jahren übernommen habe, die nur einmal hnter dem Ball hergelaufen ist und ihn dann liegen gelassen hat, um schnüffeln zu gehen.

In dieser Hündin lag der Beutetrieb nur brach und war nicht gefördert. Das kann man aber mit ein wenig Geschick noch sehr gut hinkriegen.

Und auch der Herr Lind wird wohl einem Hund, der keinen angeborenen Beutetrieb hat, keinen beibringen können.


@Regine: Sehr schöner Link, den Du da gefunden hast! Wirklich gut erklärt und deutlich gemacht, worum es geht.


@Lutz: Freut mich, daß Joker wieder zuhause ist - ich drück ihm die Daumen, daß er bald wieder rennt und alles gut verheilt.


@all: Eigentlich schade, daß ein so interessantes Thema hier im Bereich Zucht diskutiert wird - würde es doch eher im Bereich VPG zuhause sein. Wollen wir dort weiter diskutieren und hier doch wieder zum Ausgangsthema kommen?


LG Susan


edit: Ich wußte anscheinend meinen Namen nicht mehr richtig zu schreiben!


doppeledit: Konny mit Regine verwechselt! Ich glaub ich bin reif für die Insel!

[Dieser Beitrag wurde am 20.05.2008 - 17:14 von Susan aktualisiert]


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Beitrag von rb_Cap » Mi 21. Mai 2008, 00:55


Hallo ihr,

was ich noch zu den Trieben im allgemeinen sagen will ,ist,dass sie was ganz normales sind und in jedem Lebewesn vorhanden und lebensnotwendig.

Die Definition hört sich so gefährlich an.

Jeder Hund hat einen Beutetrieb und einen Wehrtrieb, nur die Reizschwelle ist unterschiedlich hoch.

Wenn ein Hund einen Knochen hat und ihn gegen einen anderen verteidigt tritt der Wehrtrieb in Aktion. Wird das Revier eines Rüden verletzt tritt auch der Wehrtrieb in Aktion.

Schutzhundauusbildung und Wehrtrieb klingen in der Kombination immer so gefährlich,deshalb mein Erklärungsversuch.

LG Regine


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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_kenzo » Do 30. Jul 2009, 23:06


Hallo liebe AT-Freunde,


Nun ist es fast über 1 1/4 Jahre her, als der letzte Thread in diesem Beitrag geschrieben wurde.


Ich war heute mal wieder auf der Welpen-Vermittlungsseite dieser HP. Ich finde es sehr erfreulich, dass mittlerweile doch einige Züchter gehandelt haben. Es ist unabdinglich um unsere Rasse gesund zu erhalten, das sogenannte Outcross-Verpaarungen, sagen wir hier mal Mix aus Leistung- und Schönheitslinien, durchgeführt werden.


Wenn dieser Thread letztes Jahr ein wenig zum Umdenken beigetragen hat, dann kann man dies schon als einen kleinen Erfolg verbuchen.


Einen schönen Abend wünschen

Uli und Familie mit Kenzo Kiwi

[Dieser Beitrag wurde am 30.07.2009 - 22:11 von kenzo aktualisiert]



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_Wallenstein » Sa 1. Aug 2009, 10:05


Bei den Hunden aus der sogenannten Leistungslinie wurde auf Ahnen zurückgegriffen, die entsprechende Prüfungsergebnisse im Schutzhundesport erzielt haben. Sie scheinen hoch im Trieb zu stehen und sind scheinbar belastbar.


Festzustellen ist auch, dass die Hunde der sogenannten Lesitungslinie enger gezogen worden sind. Die Inzuchttendenz ist hoch.


Bei den Hunden aus der sogenannten Schönheitslinie wurde auf Ahnen zurückgegriffen, die auf Ausstellungen entsprechende Ergebnisse erzielten. Die Ergebnisse von Lesitungsprüfungen spielten keine Rolle, meist wurden gar keine Lesitungsprüfungen gemacht.


Heute ist eine Vermischung beider Linien zu bemerken.


Es deutet einiges darauf hin, dass Du einen Hund aus der Leistungslinie nicht so entspannt spazieren führen wirst, wie einen Hund aus der Schönheitslinie.


Ausnahmen sind möglich, aber nicht die Regel.



www.tovar-airedale.de

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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_Uschi » So 2. Aug 2009, 02:31

Wallenstein hat geschrieben:


Es deutet einiges darauf hin, dass Du einen Hund aus der Leistungslinie nicht so entspannt spazieren führen wirst, wie einen Hund aus der Schönheitslinie.


Hallo Detlef,



Warum nicht?


Was genau deutet darauf hin?


Magst Du mich aufklären?



Viele Grüße

Uschi


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