Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

rb_Stripey
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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_Stripey » Mi 12. Jul 2006, 17:31


Hallo zusammen,

ich komme gerade vom TA und bin fast schon angenervt: Seit 4 Wochen humpelt Teddy und hebt sein linkes Pfötchen vor Schmerzen. Heute habe ich die 4. (!) Diagnose vom vierten Arzt erhalten:


1. Diagnose: Eine Rötung (Entzündung mit Wundflüssigkeit, vermutlich vom Lecken) zwischen den Ballen; mit Salbenverband werde sie weggehen. Abgesehen davon wäre das Ellenbogengelenk degeneriert, eine unaufhaltsame Verschleißsache.


Natürlich war nichts weggegangen, und so bin ich zu Teddys eigentlichem Arzt (vorher Wochenenddienst) gegangen.


2. Diagnose: Eine durch einen Fremdkörper verursachte starke Entzündung zwischen den Ballen. Durch Pfötchen einweichen solle der Fremdkörper rauskommen. Ein Antibiotikum bräuchte der Hund (bekam er zweimal gespritzt) und Rimadyl für eine Woche müsse sowieso sein. Das Ellenbogengelenk wäre aber absolut okay.


Also wird Teddys Pfötchen in Jod gebadet. Es kam natürlich kein Fremdkörper raus, und Teddy humpelt weiterhin, kann mittlerweile nur noch 200 m laufen und hebt sein Pfötchen immer noch vor Schmerzen.


3. Diagnose (gestellt von der gleichen TA-Praxis, aber anderer Arzt): Vermutlich wird er irgendetwas mit den Knochen (Zehen/Vordermittelfuß) haben. Wir sollten mal zum Röntgen kommen, dann kann man sagen, ob das gebrochen ist.


4. Diagnose (immer noch gleiche Praxis, anderer TA): Röntgen bräuchten wir nicht (deshalb waren wir eigentlich da), denn die Schmerzen wären nicht am Pfötchen, sondern an der Bizepssehne. Die wäre druckempfindlich, und es könne nur eine Arthroskopie weiterhelfen, da könne man dann im Ernstfall die Sehne durchschneiden, und in der Regel ginge es dem Hund dann gut. Aber ob es das wirklich ist, kann der TA auch nicht sagen.


Aufgrund so einer vagen Diagnose würde ich ja nie eine solche Behandlung aufnehmen! Und die voran gegangenen Diagnosen gingen ja in eine andere Richtung.


Ich habe vom TA noch den Tipp bekommen, es mit Akupunktur zu versuchen. Habe dort gerade angerufen und einen Termin vereinbart - in der Hoffnung, die Diagnose trifft dann auch zu. Die TA-Kosten betragen bisher fast 100 Euro zu (wäre ja nicht schlimm, wenn wir weiter gekommen wären, aber außer der sinnlosen Einnahme von belastendem Antibiotikum und Rimadyl kam ja nichts dabei heraus). Der Versuch mit der Akupunktur wird ungefähr 200-250 Euro kosten. Dann könne man sehen, ob es erfolgversprechend ist (und weiterbehandeln).


Hat jemand von euch Erfahrungen mit Bizepssehnenentzündung beim (alten) Hund? Wie äußert sich das? Und welche Erfahrungen habt ihr mit Akupunktur (vor allem in solch einem Fall) gemacht?


Ich wünsche mir so sehr, dass Teddy wieder schmerzfrei ist und fröhlich über die Wiese toben kann! Es tut mir richtig weh, ihn so zu sehen. Und auch wenn ich sonst immer gern homöopathisch behandle oder zumindest unterstütze-ich weiß in diesem Fall wirklich nicht, in welche Richtung ich da gehen soll...


Traurige Grüße von Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_lutz
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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_lutz » Mi 12. Jul 2006, 20:26


Hallo Stripey,


also bevor ich meinem Hund irgengwelche Sehnen duchschneiden lasse würde ich auch erst mal alles andere Versuchen.

Vor allen Dingen ist es der Normalfall dass man bei einem lahmenden Hund im Ausschlußverfahren dann röntgen muß um evtl. Knochenverletzungen wirklich auszuschließen wenn sich keine Besserung bei der bisherigen Behandlung feststellen läßt.

( so macht das unser TA).

Da Teddy aber ja tatsächlich eine Wunde zwischen den Pfotenballen hatte vermute ich hier auch eher einen Fremdkörper als dass er sich gerade dort eine Wunde geleckt hat wenn er Probleme mit der Bizepssehne am Oberarm hat.

Habt ihr schon mal daran gedacht dass Teddy sich evtl. die z.Zt. überall herumliegenden Grannen (diese ährenartigen Hülsen für Grassamen) in den Ballenzwischenraum getreten haben könnte?

Diese Dinger haben die fiese Angewohnheit sich weiter vorwärts in das Gewebe hineinzubohren bis sie verschwunden sind und nicht mehr auffindbar.

Gerade die Zwischenräume zwischen den Ballen sind hier beliebte Angriffspunkte.

Bevor ich hier zur Akupunktur übergehen würde hätte ich dieses erstmal in einer etwas kompetenteren!!! Tierarztpraxis abgeklärt denn so hilfreich Akupunktur bei Gelenk- und Sehnenentzündungen sein kann (ich kenne mehrere Hunde denen es gut geholfen hat), bei im Körper verbliebenen Fremdkörpern wird es nichts helfen oder evtl. nur die Schmerzen überdecken bis sich eine richtig massive Entzündung gebildet hat.

Diese Grannen lassen sich übrigends nicht wie andere Fremdkörper durch Kernseifen-oder Salzbäder (1 Teelöffel Salz auf eine Tasse Wasser) herausbaden sondern müssen operativ entfernt werden wenn sie schon zuweit vorgedrungen sind weil sie sich im Körper verhaken und sich nur in eine Richtung, tiefer ins Gewebe, bewegen.

( Ich habe schon mal von einer Granne gehört die soweit gewandert ist dass sie oben aus der Pfote wieder herausgeguckt hat und dann erst vom TA entdeckt und entfernt wurde.)

Also erstmal ganz die Tierarztpraxis wechseln und röntgen und dann weitersehen.

Nur ein laienhafter Versuch euch zu helfen was eigentlich die Tierärzte besser können sollten.


Gute Besserung wünscht lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 12.07.2006 - 20:45 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_AndreaV
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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_AndreaV » Mi 12. Jul 2006, 21:07


Hallo Stripey,

meine Cairnhündin hatte sich vor Jahren auch eine Granne eingetreten, erst war auch große Ratlosigkeit, aber dann hat sich der TA an einen ähnlichen Fall erinnert und hat ihr einen Verband mit Zugsalbe gemacht. Der war ziemlich lange (glaube 1 Woche,ist schon so lange her) drauf,aber sie konnte wenigstens laufen und am Ende haben wir das blöd Ding dann doch erwischt. Ich würde aber auch erst röntgen lassen bevor ich größere OPs zustimmen würde.

Leider tappen TÄ auch oft im Dunkeln, aber unsere Lieben können ja nicht sagen wo es ihnen wehtut.


Gute Besserung für Teddy

AndreaV



Was uns mit Hunden so verbindet,ist nicht ihre Treue , ihr Charme oder was es sonst sein mag, sondern die Tatsache, daß sie nichts an uns auszusetzen haben.

rb_TineE
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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_TineE » Do 13. Jul 2006, 01:27


Huhu Stripey,


ja, ich würde dann auch erst mal röntgen lassen. Andererseits hatte Annie am WE auch eine Entzündung an der Pfoteim Ballenzwischenraum. Mit Kamillenbädern und Octanisept (Verordnung des TAs) wurde es nicht besser. Aber nachdem ich auf Rat des Hundetrainers Teebaumöl draufgegeben und den Neoprenschuh drangelassen habe, kam Eiter raus und die Entzündung ist abgeheilt!


Ich drück' Euch die Daumen

Christine



Wuff!

rb_GabyP
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Beitrag von rb_GabyP » Do 13. Jul 2006, 09:41


Hallo, Stripey,


wenn Teddy etwas an Knochen oder Sehnen hätte, hätte er mit deutlicher Besserung auf das Rimadyl reagiert; ob er bei Bizepssehnensache die Pfote heben würde, bezweifle ich.


Ich würde davon ausgehen, daß etwas an der Pfote selber ist, Fremdkörper erscheint mir wahrscheinlicher als alles andere (altersbedingte Degenerationserscheinungen hätten sich immer mal wieder angekündigt, beispielsweise mit 1 Tag humpeln).


Ist die Pfote heiß?


Tast- und Drückdiagnose: wenn ich einen alten Hund - und das ist Teddy nun mal einfach - rundherum abtaste und drücke, dann tut ihm irgendwo immer etwas weh.


Ich wünsche Teddy, daß ihm sehr bald geholfen werden kann.


Viele Grüße


GabyP




rb_lutz
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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_lutz » Do 13. Jul 2006, 10:47


Hallo Stripey,


ich habe auch noch einmal in meinem "Atlas der Hundeanatomie" nachgesehen und konnte auch dort keine direkten Zusammenhang zwischen Pfötchenheben und einer lädierten Bizepssehne erkennen.

Was aber sehr schnell passiert wenn ein Hund 4 Wochen lang lahmt und einen Lauf nicht richtig belastet ist ein Rückgang der Muskulatur und Verkürzung der Sehnen. Wenn denn dort daran herumgebogen und gezerrt wird kann es schon weh tun wie ich auch aus eigener Erfahrung aus diversen Motorrad und Skiunfällen weiß wenn der Gips herunterkam. Außerdem wird es einem älterem Hund, wie es Gaby schon sagte, auch nicht anders gehen als älteren Menschen. Man sagt ja wenn man über 60Jahre ist und morgends aufwacht ohne dass einem etwas wehtut, ist man tot.

Aber jetzt im Ernst, die letzte Diagnose mit der beabsichtigten Sehnenduchtrennung bei einer Arthroskopie (bei der es als solcher auch schon mal passiert dass man in ein sonst keimfreies Gelenk Bakterien einschleust, was dann zu einer Sepsis führen kann) würde ich erst mal ganz außen vor lassen und hier systematisch vorgehen und eine Ursache nach der anderen ausschließen und da gehört auch dann das Röntgen zu, nur um wirklich sicher zu sein dass nichts gebrochen ist auch wenn ich es nicht vermute, denn Airedales sind wirklich harte Hunde bevor sie sich etwas anmerken lassen.

Ich finde dass es im Moment für euch das Wichtigste ist eine kompetente Tierarztpraxis zu finden in der der keine 4 verschiedenen Diagnosen gestellt werden, sondern wo systematischer nach der Ursache geforscht wird.


Nochmal gute Besserung wünschen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 13.07.2006 - 09:57 von lutz aktualisiert]



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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_Stripey » Do 13. Jul 2006, 11:07


Hallo zusammen,

hier kommt erst einmal ein in absoluter Zeitnot geschriebenes DANKE für eure Beiträge. Vielen Dank, dass ihr mitleidet und mir die Tipps gebt! Ich melde mich, sobald ich mehr Zeit habe und gebe nähere Auskunft.


Sonnige (und gehetzte) Grüße von Stripey



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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_Vanja » Di 25. Jul 2006, 20:12


Hallo Stripey,


laß deinen Hund mal auf Borreliose untersuchen.


Näheres siehe meinen Thread unter : Gesundheit


Liebe Grüße Ilona


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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_Stripey » Do 27. Jul 2006, 15:32


Hallo Ilona,

auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen - vielen Dank!


Ich bin letzten Mi zur ersten Akupunktur-Sitzung gewesen. Meist träte eine Reaktion darauf erst am nächsten Tag ein, ich solle den Hund beobachten, ob er sich anders verhält. Leider verhält sich Teddy -wie auch Loulou und unser Urlaubs-Gasthund- sehr einseitig die letzten vier Wochen: Auf den kühlen Fliesen pennend und bloß nicht nach draußen gehen. Tja, und was soll ich sagen: Er lümmelt sich wie immer leicht störend im Weg herum und schnarcht dabei in der obligatorischen Teddy-Schnarchlautstärke - auch wie immer... Nein, mal im Ernst: Wie soll sich ein Hund bei diesem Wetter auch anders vehalten? Die hängen halt nur noch ab. Beim Gang in Garten habe ich nicht den Eindruck, dass sich irgendetwas verändert hat. Damit möchte ich die Leistung der TÄ nicht abwerten, es ist halt momentan sehr schwierig, Verhaltensänderungen festzustellen.


Heute habe ich meine zweite Sitzung. Wenn es sich danach nicht deutlich verbessert hat, scheint die Behandlung nicht anzuschlagen. Dann werde ich eine Blutuntersuchung machen lassen, ob ggf. eine Borreliose o.ä. Erkrankung dahinter stecken könnte.


Sonnige, mediterrane Grüße (Wetter: immer >30°C, trocken wie in der Sahara auf den sandigen Böden, hüstel, staub) von Stripey



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rb_Stripey
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Lahmheit und schmerzendes Pfötchen

Beitrag von rb_Stripey » Mo 31. Jul 2006, 16:07


Hallo zusammen,

ich möchte gern von den Ergebnissen der bisher 2 Akupunktur-Sitzungen berichten, zumal ich sie sehr bemerkenswert finde.


Da die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sich ganzheitlich einem Problem widmet, wurden andere Auffälligkeiten des Hundes bei der Akupunkturbehandlung natürlich berücksichtigt. Teddy reagiert auf die Behandlung, aber leider nicht mit dem ursprünglich gewünschten Ergebnis, d.h. er humpelt immer noch. Dafür aber hat er -und das hat mich wirklich sehr erstaunt- kaum noch Probleme mit der Inkontinenz! Seine Tabletten (vor der Akupunktur 1 ganze Tablette täglich) braucht er kaum noch. Letzten Mittwoch hatte er die letzte ganze Tablette, am Sonntag habe ich eine halbe Tablette morgens gegeben. Und es bleibt trocken! Zusätzlich hat Teddy bereits nach der ersten Behandlung ein sehr schön glänzenden, dunkles Fell bekommen, das beim Streicheln nicht mehr speckig abfärbt. Es kam schon der Verdacht auf, ich hätte ihn eingefärbt! Und seine Anhänglichkeit hat erneut zugenommen (dabei ist sie schon sehr stark).


Also, die Akupunktur hat einwandfrei etwas bei ihm in Bewegung gesetzt, aber er humpelt noch. Ich bin gespannt, was der nächste Donnerstag bringt. Ansonsten werde ich ihn noch einmal röntgen und eine Blutuntersuchung durchführen lassen.


Liebe Grüße aus dem Norden von Stripey



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