Tarsusgelenkluxation

rb_lutz
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Tarsusgelenkluxation

Beitrag von rb_lutz » Fr 23. Mai 2008, 13:50


Hallo At-Freunde,


ich hatte heute morgen schon einen recht langen Bericht geschrieben der aber dann leider irgendwohinins Nirwana gewandert ist.


Also dass allerwichtigste ist natürlich für uns dass Joker wieder gesund wird und wir natürlich das menschenmögliche für ihn tun um dieses zu erreichen.

Joker hat die Narkose der Nachoperation von gestern wieder einmal gut abgeschüttelt und auch ruhig geschlafen, hat mit gesundem Appetit inzwischen wieder gegessen, seine Medikamente genommen und kurze Gänge vor die Tür zur nächsten Grünfläche für seine notwendigen Geschäfte entsprechend hinter sich gebracht. Als Rüde ärgert er sich natürlich, dass er an den Bäumen sein eines Bein gar nicht heben kann, und das andere auch nur halb hoch bekommt, damit er nicht umfällt.

Damit er sich auch mal auf die Seite mit dem dicken Klotz von neuem Fixateur am Bein legen kann, ist vorerst noch Teamarbeit für uns angesagt. Es geht links nicht so wie rechts, erst hinsetzen und dann über die rechte Pobacke abrollen und sich auf die Seite legen. Also legt Joker sich erst auf die rechte Seite dann wird ein bisschen herumgealbert und der Bauch gekitzelt bis er sich auf den Rücken rollt, und ich dann nur noch etwas nachhelfen braucht bis er auch mal wieder ein "linksliegender" Hund sein kann.


Ob allerdings so etwas wie diese Nachoperation nötig gewesen wäre haben wir uns natürlich auch gefragt. Vor allen Dingen als ich gestern die Röntgenbilder sah die der TA vom alten Fixateur gemacht hatte. Zwei Klammern des 2mm Drahtes waren glatt durchgebrochen und eine dritte total verbogen.

Unser TA hier in der Bremer Tierklinik, zu dem wir ja eigentlich gleich nach Jokers Strandunfall wollten, aber der gerade in dieser Woche nicht im Hause war, mußte einen ganz neuen aber wesentlich stabileren mit dem Knochen verschraubten Fixateur setzen der noch eine zusätzliche Befestigung durch Fersenbein erhielt.Eine wirklich solide handwerkliche Arbeit von der ich hoffe dass das Gleiche im orthopädieschen Bereich gilt. Es ist alles per Röntgenaufnahme und Digitalfotos, auch am offenen Bein, vor und nach der Nachoperation, die mit 2 Ärzten gut 2 Stunden gedauert hat, dokumentiert worden.


Es ist uns auch alles gut erklärt worden und unser TA meinte dass so etwas vorkommen könnte da der dort an der TiHo verwendete Draht eben auch sehr hart, und damit auch spröde, wäre weil er an der Spitze ja auch als Knochenbohrer dient bevor er dann um 90 Grad links und rechts gebogen wird.

Wenn dann eine Klammer bricht werden die anderen überlastet und brechen auch.

Alles soweit für mich ziemlich logisch der Haken ist nur dass ich mich als ehemaliger Konstrukteur der auch in der Feinwerktechnik tätig war mich mit solchen Festigskeitberechnugen wie Bruch-und Scherfestigkeit auch gerade in solch kleineren Dimensione ganz gut auskenne und ihm dass so nicht abgenommen habe, und ich hier auch einen Materialfehler in Betracht ziehen würde wenn der Draht nicht vorher bei der OP mehrmals hin und her gebogen worden ist wofür es eigentlich keinen Grund gibt.

Auch wenn Joker fast 40kg wiegt und er dem Pflegepersonal evtl. am Wochenende beim Verbandswechsel vom Tisch gesprungen oder gefallen wäre dürfte das Material nicht einfach brechen.


Der Stationsarzt in Hannover wies mich bei Der Abholung von Joker nur darauf hin dass sich eine Klammer des Fixateurs wohl gelockert hätte und deshalb gekürzt werden mußte der Fixateur aber auch so stabil halte. Auf meine Frage warum man die ursprünglich vorgesehene Situation nicht wiederhergestellt hätte hiess es dass dieses eine neue Narkose für Joker bedeutet hätte und man diese vermeiden wollte. Was da am Wochenende genau passiert wäre könnte er mir auch nicht sagen und ich solle dann auch gleich am nächste Tag zu unserer Tierklinik in Bremen fahren und unserem Haustierarzt Dr.Rosenhagen vorstellen der ein guter und erfahrener Gelenkchirurg wäre und im übrigen ja auch ein guter Bekannter des für die OP verantwortlichen Professors.


Das haben wir denn ja auch gemacht und ich bin ziemlich davon überzeugt dass Dr. Rosenhagen seinem Kollegen den er seit fast 40 Jahren gut kennt einiges zu erzählen hat was ich nicht unbedingt zu hören kriegen muß


Ich bin auch der letzte der Leuten die den Tieren helfen wollen und dabei ihr Bestes tun irgendwelche Vorwürfe machen zu wollen, wenn denen bei ihrer Arbeit ein Fehler unterlaufen ist, sei es dass es hier am Material liegt oder Jokers Temperament unterschätzt wurde.

Trotz allem kann ich nur sagen dass alle Leute in der TiHo-Hannover einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht haben und keinesfalls bei mir den Eindruck hinterlassen haben das man dort als Routinefallnummer abgefertigt würde.


Ich werde der Sache aber noch mehr auf den Grund gehen um zumindest Nachfolgepatienten mit ähnlichen Problemen wie Joker vor solchen Nach-OPs zu bewaren.


Vorrangig ist jetzt aber erstmal dass Joker ganz wieder fit wird und den wir wie "Porzellan" behandeln sollen, was wir auch tun werden da er ja wohl nun genug Bohrungen wie Perforierungen in den Knochen hat.


Zur Zeit liegt Joker am Gartenteich auf dem Rasen, genießt das schöne Wetter und achtet darauf dass seine Lufthoheit über dem Garten nicht von irgend welchen Vögeln verletzt.


Leid tut mir hier nur unser Joker der diese ganze Geschichte aushalten muss.



Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 23.05.2008 - 13:12 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_AndreaV » Sa 24. Mai 2008, 22:46


Hallo Lutz und Joker,

wir sind erst aus dem Urlaub gekommen und ich konnte heute deinen Bericht lesen. So ein Schiet, hoffe das jetzt alles fest sitzt und die Heilung gut voranschreitet.


Gute Besserung Joker

wünschen Andrea mit Ole und Betty



Was uns mit Hunden so verbindet,ist nicht ihre Treue , ihr Charme oder was es sonst sein mag, sondern die Tatsache, daß sie nichts an uns auszusetzen haben.

rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » So 25. Mai 2008, 21:07


Hallo AT-Freunde,


nochmals vielen Dank für die Genesungswünsche an Joker.


Es geht ihm schon wieder sichtlich besser und der TA war gestern beim ersten Verbandswechsel nach der Nachoperation, der fast eine halbe Stunde in Anspruch nahm mit dem ganzen Getüdel unter dem externen Gelenkfixateur, recht zufrieden mit Jokers Bein.


Joker hat in der TA-Praxis auch keine Angst, zieht mich sogar flott humpelnd vom Auto ins Wartezimmer und lässt den Verbandswechsel ruhig über sich ergehen. Wobei er ab und zu mal einen Seitenblick riskiert um zu sehen was dort an seinen Haxen passiert.


Inzwischen hat er auch schon mit dem dicken Klotz am linken Hinterlauf gelernt umzugehen, kann sich jetzt auch alleine auf die linke Seite legen und verhält sich mit dieser Behinderung recht geschickt bei unseren kleinen Runden für seine Geschäfte und auch notwendige Bewegung.

Er kommt mit seinen anderen 3Beinen ganz schön in Schwung, und muss sich nicht mehr alle 20m hinsetzen, wobei er im Stand, und auch zwischendurch beim Gehen, auch das verletzte Bein am Boden vorsichtig mit aufsetzt.


Auch "mental" wird er wieder schon fast der Alte in seiner näheren Umgebung.

Fremde Rüdenmarkierungen werden überdeckt, und die Spuren gut duftender Hündinnen (wer nicht an Sex denkt ist unkonzentriert) würde er sonst wohin verfolgen ohne daran zu denken das wir ja noch einen Rückweg hinter uns bringen müssen.


Hier tun natürlich auch seine Schmerztabletten ihre Wirkung von denen ich neben seinen Antibiotika auch gleich 100 Stück (Rymadil) mitbekommen habe.


Auf jeden Fall muss ich jetzt schon eingreifen um sein wieder in Schwung gekommenes Temperament zu zügeln damit die Verletzung ungehindert ausheilen kann.


Auch ist er schon nicht mehr ganz so liebebedürftig und schmusig wie direkt nach seinem Unfall. Er macht schon wieder einen auf Joker und nicht mehr auf "Joki" und versucht seine autarke Terrierpersönlichkeit auf uns und andere wirken zu lassen.


Für uns nur ein gutes Zeichen dass sich sein Gesundheitszustand bessert und ihn nicht mehr so stark belastet.

Morgen ist wieder Verbandswechsel beim TA angesagt den wir in den nächsten Wochen wohl noch oft besuchen müssen.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 25.05.2008 - 20:27 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_kenzo » So 25. Mai 2008, 21:36


Hallo Lutz,


na, dass hört sich ja schon vielversprechend an.


Wir drücken Euch mal weiterhin alle Daumen und Pfoten und in ein paar Wochen ist alles wieder o.k.


Gruss

Uli und Kenzo



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

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Beitrag von rb_Cap » So 25. Mai 2008, 22:04


Hallo Lutz,

dein Bericht hört sich ja viel versprechend an.

Schön dass es Joker nun deutlich besser geht.

Ich wünsche euch beiden, dass die Genesung ohne weitere Komplikationen zügig fortschreitet.

Mit freundlichen Grüssen

Regine


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Beitrag von rb_Uschi » So 25. Mai 2008, 23:48


Hallo Lutz,


schön, dass sich Joker etwas wohler zu fühlen scheint.


Weiterhin gute Besserung für den Tapferen.


Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_THSFan » Mo 26. Mai 2008, 15:56


Das hört sich gut an........!!!!!!!


Weiterhin gute Besserung und


liebe Grüße

Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

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Beitrag von rb_lutz » Di 3. Jun 2008, 20:55


Hallo AT-Freunde,


heute waren wir wieder beim TA der mit Jokers bisherigen Heilungsprozess, des mit einem externen Fixateur gehaltenen luxierten Sprunggelenkes, soweit zufrieden war, dass die schweren Antibiotika-Geschütze abgesetzt werden können und wir nur noch einmal in der Woche zur Kontrolle kommen müssen, das nächste Mal auch zum Fädenziehen.

Den Verbandswechsel, und das Säubern der Wundränder an den Durchgängen des Fixateurgestänges am Bein, mache ich jetzt alle 2Tage mit Hilfe meiner Frau selber.

Die Rymadil-Schmerztabletten gibt es aber wohl noch längere Zeit.


Bisher ist es uns wenigstens ganz gut gelungen Joker im Zaum zu halten und sein Temperament zu zügeln, damit das Gestell am Bein das lädierte Gelenk hält, und auch nicht beschädigt wird, und dadurch den ganzen Heilungsprozess in Frage stellen würde.

Hier hat auch das augenblickliche warme Wetter etwas Hilfestellung gegeben.


Joker ist sonst selbst vorsichtig genug sein kaputtes Bein nicht zu überlasten weil ihm dieses wohl Schmerzen bereitet wenn er zu fest auftritt. Er muß aber zeitweise von uns daran erinnert werden dieses nicht zu vergessen wenn wir ihn an der Leine haben und er irgend ein Objekt seiner Begierde (Katze, Eichhörnchen usw.) ins Auge gefasst hat. Also bleibt er auch vorläufig weiter 24 Stunden am Tag nicht ohne Aufsicht und es sind nur kurze Gänge erlaubt.


Das Ganze geht natürlich nicht ganz ohne Stress aber da müssen wir durch wenn Joker wieder ganz gesund werden soll.

Der TA hat uns aufgefordert Joker wie Porzellan zu behandeln, bei ihm käme es nicht darauf an möglichst schnell wieder auf seinen 4 Beinen zu laufen sondern darauf dass er dieses überhaupt wieder ordentlich könnte.

Das braucht eben seine Zeit und der Fixateur muss nachher auch noch ohne Verband einige Zeit am Sprunggelenk verbleiben.


Ansonsten geht es Joker recht gut da er als schlauer Airedale ja auch merkt dass er uns mit seiner Behinderung ganz gut im Griff hat wenn sich alles um ihn kümmert.


Dieses ärztliche Bulletin durfte ich als Jokers Pressesprecher mit seiner Genehmigung herausgeben.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 03.06.2008 - 20:04 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_Uschi » Di 3. Jun 2008, 21:59

lutz hat geschrieben:
da er als schlauer Airedale ja auch merkt dass er uns mit seiner Behinderung ganz gut im Griff hat wenn sich alles um ihn kümmert.

Hallo Lutz,


das darf schon sein jetzt, er muss so viel anderes entbehren.

Da würd ich mir keinen Kopf machen.



Weiterhin gute Genesung wünschen

Uschi und Wijnta


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Beitrag von rb_lutz » Mi 18. Jun 2008, 22:46


Hallo AT-Freunde,


unser Joker hat es doch tatsächlich geschafft mich auf meine alten Tage noch zum Joggen zu bringen.


Inzwischen hat er sich soweit mit seinen noch intakten 3 Beinen konditioniert dass er damit gut zurecht kommt indem er mit doppelter Fußgängergeschwindigkeit ca 8-10 km/h Std., unter Ausnutzung seiner Schwungmasse, auch etwas längere Strecken ohne Belastung des fixierten Beines galoppieren kann. Da ich ihn nach wie vor an der Leine führen muß um ihn unter Kontrolle zu halten bleibt mir hier nichts anderes übrig als in diesem Tempo mitzulaufen. Gott sei Dank legt Joker bei unseren drei 20-30 minütigen Ausläufen am Tag noch die entsprechenden Pinkel-und Schnüffelpausen ein so dass ich nicht ganz aus der Puste komme.


Joker geht es also soweit ganz gut.

Letzte Woche sind die Fäden der OP-Wunde gezogen worden und der TA ist mit Joker sehr zufrieden obwohl der Fixateur wohl noch 2-3 Wochen am Bein bleiben muß bevor dieser wieder unter Narkose entfernt werden kann. Bis dahin heißt es weiter hier für uns alle 2 Tage Verbandswechsel und säubern der Fixateurdurchgänge am Bein mit Jod hier zu Hause und 1x pro Woche zum Tierarzt.


Danach wird wohl noch etwas ähnliches wie Krankengymnastik mit dem kaputten Gelenk gemacht werden müssen denn ich kann jetzt schon sehr gut erkennen, und bei der Massage seiner Oberschenkel fühlen, wie sich die Muskelmasse am kaum belasteten Bein mit dem luxierten Tarsalgelenk durch den Bewegungsmangel verringert hat.


Der TA antwortete mir aber auf meine Frage ob er denn glaube das Jokers Bein wieder vollständig in Ordnung käme, dass er dieses nicht nur glaube sondern vollkommen davon überzeugt wäre obwohl das Sprunggelenk ganz schön lädiert worden ist.


Das hört sich für mich wenigstens ganz gut an denn immerhin hält dieser TA auch als Dozent auf Fortbildungsveranstaltungen für Tierärzte an den TiHos in Hannover und Gießen Vorträge über Knochenchirurgie.


Wir hoffen jedenfalls sehr dass die TA-Prognose denn auch so zutreffen wird.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 18.06.2008 - 21:48 von lutz aktualisiert]



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