Anaplasmose

rb_Schorschi
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Anaplasmose

Beitrag von rb_Schorschi » Do 19. Nov 2009, 12:23


Hallo,


mein Airedale hat sich anscheinend durch einen Zeckenbiß mit Anaplasmen infiziert.


Behandelt wird er mit einem passenden Antibiotikum.

Mich würde interessieren, ob von den hier anwesenden Usern, irgendwer Erfahrung damit hat?


Gruß

Elke



Nichts ist ummöglich

rb_Eddi
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Anaplasmose

Beitrag von rb_Eddi » Do 19. Nov 2009, 13:16


Moin,


im Zuge der Neu-Benamsung wurden die Ehrlichien, wie sie früher hießen, in Anaplasmen umbenannt.


Die Infektion ist iA gut mit Antibiotika zu behandeln. Regelmäßige Kontrollen und ausreichend lange Behandlung (2-3, manche sprechen von 4 Wochen) ist sinnvoll.


HDH

Eddi


rb_Schorschi
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Anaplasmose

Beitrag von rb_Schorschi » Do 19. Nov 2009, 13:37


Danke schonmal für die Antwort.


Mich würde halt einfach interessieren ob es noch andere Betroffene Hundebesitzer gibt. Vor allem wie der Krankheitsverlauf war, da anscheinend alles mögliche an Infektionskrankheiten auftreten kann.


Was mir aber besonders am Herzen liegt andere Hundebesitzer die Symptome zu schildern, da diese bei nicht richtiger Behandlung zum Tode führt.


Gruß

Elke


P.S Ich werde den Krankheitsverlauf meines Hundes noch posten.



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rb_Pio2
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Anaplasmose

Beitrag von rb_Pio2 » Do 19. Nov 2009, 15:06


Hallo Elke,



Winston hat sich im Winter 06/07 eine Anaplasmose eingefangen, wir hatten damals Frontline ab November abgesetzt hatten - der Grund ?


Er wurde plötzlich nachmittags fast auf einen Schlag inaktiv ( natürlich wieder samstags - wie immer wenn er mal was hat), es sah so aus wie beim Menschen ein richtiger Grippeschub.

Wir haben dann Sonntag Vormittag Kontakt zum TÄ aufgenommen und sind sofort hin.

Sie hat sofort weil vorne Lymphknoten sehr dick waren etwas mit Zecke vermutet, Blut abgenommen und ein Breibandantibiotikum gespritzt, das dann hochdosiert bis zum endgültigen Laborbefund oral weitergegeben wurde.

Als die Laboruntersuchung bei den zur Kontrolle angegebenen möglichen Erkrankungen negativ war, hat sie die Laboruntersuchng auf Anaplasmose erweitern lassen. Wie nun telefonisch der positive Befund kam - Gott sei Dank wenige Erreger, hat sie dann sofort die spezifische Therapie für eine Woche eingeleitet - mit Erfolg !!! .

Winston war 2 Tage nach der ersten Gabe des Breitbandantibiotikums symptomfrei und ist es auch geblieben. Die Kontrollen nach 4 Wochen, 3 Monaten und einem Jahr zeigten keine Erreger mehr.

Zusammenfassend muß man sagen : Wir hatten Glück!


Und wir haben daraus etwas gelernt, das man glaube ich verallgemeinern kann:

Wenn ein AT sich hinlegt, dann hat er was und da sollte man mit dem TA-besuch nicht lange warten , oder selbst herum doktern. Hier hätte keine andere Therapie als die durchgeführte geholfen und vielleicht auch nur deshalb, weil sie schnell kam. Bei voller Labordiagnostik wäre sie noch schneller gekommen.


Bei Laboruntersuchgen sofort alle möglichen Erkrankungen einbeziehen, auch wenn es mehr kostet, aber man kann schneller therapieren.


Antizeckenmittel solange geben bis richtiger knackiger Winter kommt, wenn nicht, durchgeben. Und solche Mittel die abwehren und vernichten. Mittel die nur töten und nicht abwehren bringen nichts bei Anaplasmose, da sie schon beim Biß übertragen werden kann und nicht erst nach Stunden.


Mehr kann ich leider nicht zu Winstons Anaplamoseerkarankung sagen, wollte aber auch nochmal die Gelegenheit zu Warnung vor dieser Erkrankung nutzen.

Ich hoffe für deinen Hund und Dich auf einen Verlauf wie bei Winston, dann wird alles gut.


Wir drücken Daumen und Kralle !

Günter & Winston

[Dieser Beitrag wurde am 19.11.2009 - 14:13 von Pio2 aktualisiert]



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rb_Freddy
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Anaplasmose

Beitrag von rb_Freddy » Do 19. Nov 2009, 16:14


Hallo Günter,


gut das Du darauf aufmerksam machst...


Darf ich fragen welches Antizeckenmittel bei Dir alle Zecken abgwehrt hat...


Frontline habe ich bei Felix auch schon eingesetzt, mit mäßigem bis gutem Erfolg. Die Wirkung als Abschreckmittel war bei uns allerdings nicht 100%. Er hatte immer wieder mal einzelne Zecken, allerdings abgestorben...


LG und auch wir drücken Daumen und Krallen,

Freddy mit Felix


[Dieser Beitrag wurde am 19.11.2009 - 15:14 von Freddy aktualisiert]



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rb_Stripey
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Anaplasmose

Beitrag von rb_Stripey » Do 19. Nov 2009, 16:57


Hi Freddy,

hängt der Erfolg des Zeckenmittels nicht auch von der Region und den dort auftretenden Arten zusammen? Ich habe zum Beispiel von Frankreich gehört (Normandie), dass Frontline dort sehr gut gegen Zecken helfen soll.


Oder findet meine Quelle (ein Ferienhausvermieter) die anderen Zecken, gegen die es nicht wirkt, einfach nicht?


Liebe Grüße,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

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Anaplasmose

Beitrag von rb_Vanja » Do 19. Nov 2009, 17:40


Ich kann nur einen Hund anbieten, der eine Zeckeninfektion durchgemacht hat.

4 Wochen Antibiotikagaben und nach wiederholter Kontrolle nicht mehr auf Borelliose nachweisbar ist.

Ob er auch eine Anaplasmose hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.


Er hat die Geschichte prima hinter sich gebracht und hat auch keine Nachwirkungen behalten.


Muß noch was nachtragen: wir benutzen hier überhaupt kein Zeckenmittel. Dieses Jahr hatten wir 3-4 Zecken an Una. An den Whippet hing keine Zecke. Die obige Erkrankung liegt ca. 3-4 Jahre zurück.


LG Ilona

[Dieser Beitrag wurde am 19.11.2009 - 16:41 von Vanja aktualisiert]


rb_Freddy
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Anaplasmose

Beitrag von rb_Freddy » Do 19. Nov 2009, 17:43


Hallo Anja,


kann vielleicht Beides zutreffen....


Ich habe zeckenmäßig schon einiges hinter mir und vermute der "Zeckendruck" hängt von vielen Faktoren ab. Witterung, Region, Bewuchs,...vielleicht sogar individuelle Unterschiede bei den Hunden selber.

Dieses Frühjahr in einem Waldstück an der Donau war aber der bisherige Zecken-Höhepunkt: Eine Stunde über einen weitgehend unbewachsenen Waldweg....17 Zecken habe ich bei Felix gefunden, 1 bei mir am Hosenbein...am Abend beim Essen lief mir noch eine über die Stirn, ekelhaft.


LG

Freddy



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Anaplasmose

Beitrag von rb_Eddi » Do 19. Nov 2009, 19:02


Hallo,
Freddy hat geschrieben:und vermute der "Zeckendruck" hängt von vielen Faktoren ab. Witterung, Region, Bewuchs,...vielleicht sogar individuelle Unterschiede bei den Hunden selber.

Also die individuellen Unterschiede mache ich für die oft so gegensätlichen Erfahrungen mit Repellents verantwortlich.

Meine Kim konnte ich mit Frontline tränken, da sind die Biester wohl bloß den Ertrinkungstod gestorben. Erst als es Exspot gab, musste ich nicht den ganzen Sommer über täglich dutzende Zecken von ihr runterpflücken. Bei Rough hat Frontline immer sehr zuverlässig gewirkt.

Aber wenn ich mal nachlässig bin/war, hatte Kim immer mindestens doppelt so viel Zecken, wie andere Hunde auf dem gleichen Ritt/Spaziergang. Auch jetzt hat Zirbel deutlich mehr Zecken als Jago. Nun, er stromert auch nicht mehr überall rum, aber ich finde den Unterschied signifikant.


Natürlich gibt es Gegenden mit m.o.w. Zecken, Ecken mit Zecken und Tage wo sie besonders gut beißen.

Wenn ich durch Ginster reite, sammel ich die Dinger ebenfalls im großen Maßstab.


Die neueren Präparate, die in den letzten ein, zwei Jahren auf den Markt gekommen sind, haben mich zT nicht überzeugt, keines hat alle Hunde geschützt und besser als Exspot war auch keines (wenn auch bei manchen Hunden gleich gut).


Was auch eine große Variable ist: Wasser.

die Hunde, die den halben Sommer IM Wasser spielen, toben, leben, die haben einen deutlich größeren Bedarf, da genügen die 4 Wochen nicht, die die Hersteller angeben. Bei meinen waren es zT knapp 3 Wochen, dann mussten wir nachlegen. Zirbel ist kein Seehund, da klappt es sogar 5 Wochen.


@Freddy

hast schon mal Frontline bei Dir versucht? Auf die Hose sprühen. Ganz harte verwenden es wie Autan.


LG

Eddi


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Anaplasmose

Beitrag von rb_Kathrin » Do 19. Nov 2009, 19:08


Hallo Elke,


meine älteste Hündin hatte auch Anaplasmose, allerdings war bei ihr der akute Verlauf kaum bemerkbar. Wir hatten damals nur etwas Trägheit festgestellt, da es aber recht warm war, haben wir erst nichts unternommen.

Erst nach Wochen fing sie an zu humpeln. Wir haben zunächst mit Rimadyl behandelt, aber als diese Behandlung nicht innerhalb der ersten Tage anschlug, haben wir einen Bluttest durchführen lassen.


Ivy hatte eine recht hohe Konzentration Anaplasmen im Blut. Sie wurde 4 Wochen lang mit Doxycyclin behandelt und man merkte innerhalb weniger Tage eine deutliche Besserung.


Allerdings hatten wir ein Problem. Die Anaplasmen hatten sich teilweise verkapselt, so dass diese nicht durch das Antibiotikum abgetötet werden konnten.

Ivy hatte, ähnlich wie bei Borreliose, einen chronischen Verlauf der Krankheit und hatte ca. 2 bis 3 mal im Jahr einen Schub. Bei ihr hat sich die Knochenhaut entzündet und sie war überall am Körper schmerzhaft, v.a. im Rückenbereich und an den Beinen.


Der Krankheitsverlauf ist typisch für die granolozytäre Anaplasmose, ausgelöst durch Anaplasma phagocytophilum.



Nach 2 Jahren war der Spuck vorbei und Ivy geht es seitdem prächtig.


Das ist nun ungefähr 4 Jahre her und seitdem war nichts mehr.


@Eddi:


Dass die Anaplasmen umbenannt wurden ist mir neu. Meine Information ist, dass es im Mittelmeergebiet immer noch Ehrlichiose heißt. Anaplasmen nennt man die mutierten Erreger, die hier bei uns auftauchen. Das ist die aktuellste Information, die ich habe.

Die Erreger der Mittelmeerehrlichiose sind Ehrlichia canis, die Erreger der Anaplasmose heißen Anaplasma phagocytophilum oder Ehrlichia ewingii. Es ist also eine andere Art der Ehrlichia.

Beide Erreger sind gram-negative Bakterien, die beide zur Gattung der Anaplasmen gehören, aber eine andere Art darstellen.


Viele Grüße

Kathrin



Wo das Wissen aufhört, beginnt die Gewalt.


On ne voit bien qu'avec le cœur, l'essentiel est invisible pour les yeux.

www.kasikos-airedales.de

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