Geschlechtshormonbestimmung

rb_Stripey
Benutzer
Beiträge: 1178
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_Stripey » Mo 16. Nov 2009, 18:17


Hallihallo,

hat jemand von Euch schon einmal eine Geschlechtshormonbestimmung bei seiner Hündin/seinem Hund machen lassen?


Unser weiblicher Neuzugang zeigt ein eher männliches Verhalten (ich wurde -nicht ganz zu unrecht- auf der Hundewiese mit den Worten "das ist doch ein Rüde" konfrontiert), hat einen recht bulligen "Rüdenkopf" und besitzt keine Zitzen - die Brustwarzen sehen aus wie die eines Rüden, kaum sichtbar und überhaupt nicht fühlbar.


Die Scheide ist normal entwickelt.


Sie ist-bedingt durch den Tierschutz- in einem frühen Alter kastriert worden (schon ausgewachsen, aber doch noch jung; denke mal ein 8-12 Monate alt?).


Oder kann sie auch zu viele männliche Hormone haben?


Nun bin ich am Überlegen, ob ich beim TA eine Hormonbestimmung machen lasse und ggf. weibliche Hormone zuführe? Meine Hoffnung ist, dass die Hündin "sich finden würde" und sich einfach wohler in ihrer Haut fühlt. Das lässt sich sehr schlecht beschreiben, aber ich merke, dass sie noch nicht sie selbst ist. Frauen und Intuition, ich weiß... ...aber ich spüre es wirklich.


Über Gedanken und Infos zu diesem Thema freue ich mich.


Liebe Grüße,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_lutz » Mo 16. Nov 2009, 19:11


Hallo Anja,


ich vermute dass Ambra schon durch eine Frühkastration vor Eintritt der Pubertät, mit 6Monaten oder sogar eher, kastriert worden ist.

Die Amis nennen solches nicht zu Unrecht frei übersetzt "Neutralisieren".

Deine Hündin ist also auf einer kindlichen Entwicklungsstufe stehen geblieben, wie es in den USA auch erwünscht ist um ein kindliches Verhalten der Hunde beizubehalten.


Die Ambra konnte also noch gar nicht die Reife einer "Frau" ereichen.


Ich denke Du wirst Dich mit dem gegenwärtigen Verhalten Deiner Hündin abfinden müssen und glaube nicht dass irgendwelche weiblichen Hormone hier noch irgend etwas in Gang setzen können was noch nie da gewesen ist.


Was vermißt Du denn bei Ambra dass Du über derartige Hormonbehandlungen nachdenkst?


Viele Grüße von lutz mit Joker



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Kathrin
Benutzer
Beiträge: 451
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_Kathrin » Mo 16. Nov 2009, 19:28


Hallo Anja,


also ich vermute auch, dass es durch die frühe Kastration zu diesem Zustand kommt. Viele Tierärzte übernehmen leider den Trend aus Amerika, die Hunde so früh wie möglich kastrieren zu lassen. In Amerika werden leider schon Welpen kastriert.

Aus unserem ersten Wurf wurde ein Rüde bereits mit 6 Monaten kastriert, und unser Paulchen hebt bis heute kein Bein. Paul ist mittlerweile 6 Jahre alt.


Aber um deine Frage zu den Hormonen zu beantworten. Es gibt im Tierreich auch Hermaphroditen, im Volksmund Zwitter genannt. Es wird auch sicherlich Hündinnen geben, die einen erhöhten Spiegel an Testosteron besitzen und auch umgekehrt.

Es gibt im Tierreich alles was es bei den Menschen (wir sind ja auch Tiere) gibt. Es gibt ja auch homosexuelle Pärchen im Tierreich. Vor kurzem habe ich noch im TV gesehen, dass in irgendeinem Zoo (ich glaube Bremen) ein schwules Pinguin-Pärchen ein Jungtier großzieht.

Ich finde das bemerkenswert.

Soweit ich weiß, kann man auch Hormonbestimmungen bei einem Tier machen lassen, aber ehrlich gesagt, ich würde es nicht machen lassen.

Es würde doch eh nichts ändern oder? Deine Ambra ist eben so wie sie ist. Egal ob sie mehr oder weniger weibliche oder männliche Hormone hat.


Wenn du aber Bedenken hast, würde ich einfach mal den tierarzt darauf ansprechen.


Viele Grüße

Kathrin



Wo das Wissen aufhört, beginnt die Gewalt.


On ne voit bien qu'avec le cœur, l'essentiel est invisible pour les yeux.

www.kasikos-airedales.de

rb_Stripey
Benutzer
Beiträge: 1178
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_Stripey » Di 17. Nov 2009, 15:09


Hallihallo,

danke für Eure Antworten!


Als ich Ambar bekam, war sie ungefähr ein Jahr alt, zumindest ist sie nicht mehr gewachsen und sah auch nicht ganz so junghundmäßig aus. Die Kastrationsfäden hatte sie noch, so dass sie zu dem Zeitpunkt relativ frisch operiert worden ist.


Hätte ich das Gefühl, Ambar würde sich wohl in ihrer Haut fühlen, würde ich über eine Bestimmung nicht nachdenken. Aber dem ist leider nicht so. Ich glaube, dass Ambar sich bei uns sehr wohl fühlt, aber eben nicht in ihrer Haut.


Ich habe natürlich die Überlegung gehabt, ob es ein Hermaphrodit ist. Dieses "Das ist doch ein Rüde", dieser "Zufall", dass Ambar auf der HP zwar als Hündin gekennzeichnet war, im Text aber "er" stand (nur ein Übersetzungsfehler?), der rüdenhaft im Vergleich zu Popi sehr bullig wirkende Kopf, die fehlenden Zitzen... wäre vermutlich alles nicht der Rede wert, wenn der Hund, sorry, die Hündin, ausstrahlen würde, dass sie sich wohl in ihrer Haut fühlt. Klar kann man das auf ihre Vergangenheit schieben, aber das allein ist es nicht.


Also, ich vermisse nichts an ihr, sondern möchte nur, dass sie glücklich wird.


Liebe Grüße,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_Vanja » Di 17. Nov 2009, 16:17


Was macht sie denn, was dich dazu veranlaßt, sie als ihn anzusehen?


Kann mir noch kein rechtes Bild über das "Fehlverhalten" der Hündin machen.


Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an.

Sollte sie vor der ersten Läufigkeit kastriert worden sein, ist sie schon "in sich" gefangen.

Die erste Läufigkeit, die dann vielleicht mit 12 oder mehr Monaten stattgefunden hätte?


LG Ilona


rb_Stripey
Benutzer
Beiträge: 1178
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_Stripey » Di 17. Nov 2009, 16:36


Wo ist denn der Männer-Wegschalt-Button? Kann den bitte mal jemand kurz betätigen?



Hi Ilona,

das ist wie mit Männern... sie sind vom Verhalten her einfach digitaler. Frauen sind subtiler.


Nein, es ist kein Fehlverhalten. Ambar ist eine supersüße Hündin, die wir alle sehr lieben. Wie kann man es beschreiben? Rüden wirken bulliger und direkter vom Verhalten her.


Ambar läuft immer an erster Stelle, sie fliegt förmlich zur Tür, passt extrem auf, geht sehr direkt auf andere Hunde zu, erinnert, um es bildhaft darzustellen, an John Wayne, der sich selbstherrlich die Hauptstraße Richtung Saloon langschiebt...


Nun habe ich mit Loulou und Popi natürlich zwei extrem weiblich wirkende Hündinnen, vielleicht kommt mir Ambar deswegen "anders" vor?


Allerdings ja nicht nur mir, sie wird auch von Fremden für einen Rüden gehalten, wenn der Winkel zum Zipfelgucken ungünstig ist... Heute sagte ein Fremder mir zu Ambar und Popi: "Der ist ja süß" zu Ambar guckend und dann Richtung Popi: "Die sieht fast ein bisschen gemein aus mit ihrem Auge." Grumpf wegen Popi, die natürlich überhaupt garnienicht gemein aussieht, aber Ambar wird für einen Rüden gehalten.


Wie spät kann denn eine Läufigkeit stattfinden? Loulou war 8 Monate alt (und so alt war Ambar ganz sicher schon, als sie zu uns kam). Kann eine Hündin auch mit über 12 Monaten das erste Mal läufig werden?




Liebe Grüße,

Stripey


Button kann wieder deaktiviert werden, danke!



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_Vanja » Di 17. Nov 2009, 18:02


Hallo Anja,


Zitat: "Ambar läuft immer an erster Stelle, sie fliegt förmlich zur Tür, passt extrem auf, geht sehr direkt auf andere Hunde zu, erinnert, um es bildhaft darzustellen, an John Wayne, der sich selbstherrlich die Hauptstraße Richtung Saloon langschiebt... "


das erinnert mich an einen eher noch nicht fertigen Hund. Also zu früh gelegt, um seine für ihn typischen Verhaltensmuster zu erlernen.


Bei den Windhunden habe ich von jemandem gehört, dessen Hündin mit 18 Monaten immer noch nicht läufig war.

Gini war über 12 Monate alt, als das Ereignis zum ersten Mal eintrat und nun nach 8 Monaten in die Wiederholung ging.


Ich würde, wenn es dich beruhigt, einen Hormonstatus machen lassen und ansonsten dieses herrlich maskuline Tier so nehmen wie es ist: kernig, männermordend und gut


Wenn du sie nicht mehr willst aufgrund ihrer Männlichkeitsanfälle, dann schick sie her. Die gefällt mir


LG Ilona


rb_dogkiki
Benutzer
Beiträge: 332
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_dogkiki » Mi 18. Nov 2009, 13:29


Hallo Anja!


Ich kann Dir leider nicht weiter helfen, was die medizinischen Aspekte betrifft.

Mein "Bauchgefühl" sagt mir aber, lass Deine Ambra so wie sie ist. An der frühen Kastration kannst Du nichts mehr ändern und somit ist es eigentlich müßig darüber nachzudenken, wie sich Dein HUnd ohne diese OP entwickelt hätte (allerdings würde ich mir diese Fragen natürlich auch stellen). Aber egal ob weiblich, männlich, zwittrig im Verhalten, bei uns Menschen gibt es doch auch viele eher feminine Männer und maskuline Frauen. Im ersten Moment verwirren einen diese "untypischen" Verhaltensweisen vielleicht ein wenig, aber es ändert doch nichts an der wertvollen individuellen Persönlichkeit des Menschen oder des Tieres.

Wenn Ambra ansonsten gesund und munter ist, dann lass ihr doch ihr "männliches" Verhalten. Ich hätte Bedenken (ohne zwingende medizinische Indikation) mit künstliches Hormonen "einzugreifen". Denn so wird sie sicherlich verändert und ist nicht mehr sie selbst.

Außerdem ist Ambra ja noch ein sehr junger HUnd.Ihre Persönlichkeit entwickelt sich ja noch weiter. Vielleicht kommt die weibliche Gelassenheit und Sanftheit (äääh- oder auch die Zickigkeit und Launenhaftigkeit )ja in den nächsten Jahren von ganz alleine.


Liebe Grüße von Kirsten mit Lotte (die sich oftmals auch alles andere als "ladylike" verhält )


PS.: Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass wir uns bei Lotte gegen eine Kastration entschieden haben und so ihre "natürliche" Entwicklung beobachten können. Nun ist zu hoffen, dass sie auch intakt bleiben kann und nicht doch noch irgendwann KOmplikationen mit der Gebärmutter o.ä. auftreten...



Lottes Homepage:

www.strubbelschnute.de

rb_Stripey
Benutzer
Beiträge: 1178
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_Stripey » Mi 18. Nov 2009, 14:21


Vielen Dank für Eure Antworten.


Mir ging es bei meiner Frage in erster Linie ja darum, ob jemand schon mal so eine Hormonbestimmung hat durchführen lassen und welche Aussagen man daraus ziehen kann bzw. ob jemandem von Euch ein "zwittriger" Hund bekannt ist, der sich vielleicht ähnlich verhalten hat und durch welche Behandlung auch immer jetzt glücklich(er) ist.


Natürlich stört mich dieses maskuline Verhalten nicht, ich finde es im Gegenteil sogar ganz kernig. Ich befürchte aber, dass Ambar sich nicht wirklich gefunden hat und sich entsprechend nicht wohl bzw. sicher in ihrer Haut fühlt. Manchmal empfinde ich sie irgendwie wie fremd- oder ferngesteuert, ach, ich weiß nicht, wie man diesen Eindruck, den sie hervorruft, beschreiben kann.


Daher kamen meine Überlegungen, ob es körperliche Gründe dafür geben kann, da sonst keine Auffälligkeiten bei ihr festzustellen sind. Im Gegenteil, sie entwickelt sich prächtig, ist offensichtlich im neuen Zuhause angekommen und mutiert unaufhaltsam zum Kampfschmuser (siehe auch das Bild, das Mira und ich heute morgen ins Fotoforum reingestellt haben).


Nun möchte ich mir beileibe keine Probleme einreden, die nicht da sind, aber etwas steht ihr noch im Weg, wo wir derzeit nicht rankommen.


Liebe Grüße,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Eddi
Benutzer
Beiträge: 120
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Geschlechtshormonbestimmung

Beitrag von rb_Eddi » Mi 18. Nov 2009, 15:57


Hallo,


es gibt eine Theorie, wonach Hündinnen, die allein oder zu zweit aus einem ansonsten männlichen Wurf stammen, bereits intrauterin einem relativ großen Testosteron-Einfluß unterlegen waren. Das soll bei diesen dazu führen, daß sie sich zeitlebens maskuliner verhalten.

Ich finde diese Vermutung gar nicht so abwegig. Rough ist auch so eine Hündin. Sie war von anfang an rabaukiker. Allerdings vom Habitus her schon feminin. Insgesamt ist sie auch ein Hund, der zwar selbstsicher in ihrer gewohneten Umgebung (ich faß damit auch mal Alltag und besonders Bezugspersonen/Hunde mit zusammen) aber ansonsten durchaus auch unsicher ist. Die Unsicherheit überspielt sie dann -ganz wiewir es von Menschen auch kennen- mit Dominanz und Zickigkeit.

Das ist auch nicht durch die Kastration nach der 3. Läufigkeit verändert worden. Sie war auch während der Hitze nicht auffälliger.


Ich kann mir schon vorstellen, daß eine frühe Kastration Probleme bei der "Selbstfindung" macht. Die sexuelle Einordnung gehört nun mal zu einem Individuum. Aber wenn in Ambers Fall die Kastration erst nach der Läufigkeit stattgefunden hat, halte ich den Einfluß für zu gering, als daß dies was ausmachen würde.

Hormonbestimmung wird vermutl wenig bringen, denn außerhalb der Läufigkeit tut sich da recht wenig.


Bei einem älteren Hund können hormonproduzierende Tumore zu entsprechenden Wesensveränderungen führen. Aber das passt weder zu Ambers sonstigem Verhalten, noch zum Alter und den nicht weiter vorhandenen Symptomen (zumindest gehe ich davon aus, daß Du davon berichtet hättest).

Das Gefühl der Ferngesteuertheit könnte ich jetzt auch nicht beschreiben, aber ich verstehe, was Du meinst, Rough war auch lange so. Ich würde mir da keine Gedanken, zumindest keine sorgenvollen machen.


Ich würd einfach mal abwarten und dem Hund Spielraum geben, doch noch zu sich selbst zu finden. Vielleicht ist sie im Kopf nicht so ganz mit sich einig, solche gibts halt. Solange es im Umgang mit anderen Hunden keine echten Probleme gibt, so what!


LG

Eddi

hat auch ihre Macken *psst*


Antworten

Zurück zu „Gesundheit“