Schilddrüse

rb_TineE
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Schilddrüse

Beitrag von rb_TineE » Fr 21. Apr 2006, 20:40


Hallo Lutz,


inwieweit ist Deiner Meinung nach eine Schutzimpfung ein 'Eingriff ins Immunsystem und den Hormonhaushalt' ??


Ein Hund ist tagtäglich - wie wir im Übrigen auch - mit Viren und Bakterien konfrontiert und der Körper muss sich damit auseinandersetzen. Also ist das Immunsystem ständig gefordert. Dazu ist es da. Normalerweise arbeitet es unbemerkt. Das wird dann besonders deutlich, wenn es durch Erkrankungen oder Medikamente lahmgelegt wird und jeder daherkommende Virus eine Krankheit auslöst. Das Immunsystem ist nicht statisch, sondern ständigen Anforderungen und damit Veränderungen unterworfen. Dazu gehören auch die Schutzimpfungen.


Wenn Du mit 'Eingriff in den Hormonhaushalt' die Adrenalinausschüttung meinst, die durch den Bammel vor der Spritze ausgelöst wird oder das Serotonin als Reaktion auf den Schmerzreiz... naja, da finden im täglichen Leben wahrscheinlich schwerere 'Eingriffe' statt!

Soweit ich weiss, werden bei Schutzimpfungen doch keine Hormone zugesetzt??


Neugierige Grüße


Christine



Wuff!

rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Fr 21. Apr 2006, 21:25


Hallo Christine,

die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) die zu einem Mangel an Schilddrüsenhormon bei den Hunden führt wird nach Dr.Foggle in

4 von 5 Fällen vom eigenen Immunsystem verursacht das die Schilddrüse angreift und zerstört.

Dass eine Schutzimpfung ein Eingriff in das Immunsystem darstellt steht ja wohl außer Frage, und dass bei den Schutzimpfungen so einiges schieflaufen kann ist auch allgemein bekannt. Ganz sicher gehört eine Schutzimpfung nicht zu den täglichen normalen Belastungen des Immunsystems und ich kann mir auch vorstellen dass dieser Umstand zu Hormonschwankungen führt, da der Hormonhaushalt auch in vielen anderen Bereichen, die nichts mit Serotonin oder Adrenalin zu tun haben brauchen, ebenso beeinflußbar ist wie die Arbeit des Immunsystems.

Ich bin natürlich kein Tierarzt hatte die o.a. Meldung aber vor einiger Zeit über meinen "Google-Alert-Hunde" bekommen und sehe auch keinen Grund diese Info anzuzweifeln.

Bei Dr.Foggle wird ausdrücklich darauf hingewiesen dass die drei für die Hormonstörung "Schilddrüsenunterfunktion" am meisten prädisponierten Rassen wie Cockerspaniel, Dobermänner und Golden Retriever immer auch unter verschiedenen Immunstörungen (überaktives Immunsystem) zu leiden haben.

Bei einer Untersuchung von 319 verhaltensgestörten Hunden an der Tufts University in Boston wurde übrigends bei 208 Hunden eine Schilddrüsenstörung festgestellt.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 21.04.2006 - 22:35 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_TerrierLady » Fr 21. Apr 2006, 23:39


Hallo Elke,


also für mich war das Thema schon interessant - besonders dann noch die "paar" Zeilen von Susan.


Da stehen Dinge die durchaus auch bei meiner Ina zutreffend sind.


Außerdem . . . . . es geht um unsere heissgeliebten

Freunde die wir möglicht alle seeeehr lange bei uns

haben wollen.


Gruß Ulrike


rb_TineE
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Beitrag von rb_TineE » Sa 22. Apr 2006, 01:06


Hallo!


Wenn ich anzweifle, dass die Ursache einer Autoimmun-Hypothyreose die Schutzimpfungen sind, heißt das nicht, dass ich das Thema 'Hypothyreose' uninteressant finde . Beim Menschen ist diese Form der Hypothyreose als Morbus Hashimoto bekannt (habe ich selber).


'Schutzimpfungen als Ursache für Autoimmunerkrankungen und Allergien' ist eine Theorie unter vielen, die die Entstehung der Fehlfunktionen des Immunsystems erklären sollen.


Letztendlich ist nicht klar, warum der Körper dazu übergeht, körpereigene oder harmlose fremde Substanzen als 'feindlich' zu bekämpfen. Es gibt vielleicht Vermutungen, aber mehr nicht.


Es mag naheliegen, Schutzimpfungen dafür verantwortlich zu machen, weil das emotions- und ideologiebeladene Thema 'Impfen oder nicht' aus der Humanmedizin herüberschwappt.


Abgesehen davon heißt das Thema ja nicht 'Hypothyreose durch Impfen?' sondern 'Schilddrüse'. Und dass dieses Organ bzw. seine Fehlfunktion derart schwerwiegende Auswirkungen haben können, finde ich nach wie vor erstaunlich, interessant und bemerkenswert.


Dass die Veranlagung zu Fehlfunktionen des Immunsystems eventuell vererbbar sein könnte, ist natürlich ein wichtiger Aspekt für die Zucht. Das würde z.B.auch die Impftheorie etwas entkräften.


Nö, Lutz, 'allgemein bekannt', dass 'einiges schieflaufen kann' sind wenige tatsächlich bekannte Fälle, der Rest sind Gerüchte, und wenn man sich etwas 'vorstellen' kann, heißt das nicht, dass es als Argument für oder gegen etwas wirklich stichhaltig ist. Und - ja, recht viel mehr als eine auch natürlich vorkommende Reaktion auf Krankheitserreger ist die Reaktion auf eine Schutzimpfung normalerweise wirklich nicht. Auch wenn Du einen viralen Infekt nicht kriegst, weil Dein Immunsystem sich erfolgreich dagegen wehrt, kannst Du den Anflug eines grippigen Gefühls oder von rauhem Hals als Zeichen für den 'Abwehrkampf' haben und Dich einen Tag abgeschlagen fühlen.


Grüße


Christine



Wuff!

rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Sa 22. Apr 2006, 14:39


Hallo Christine,

ich bin weder Impgegner noch in irgendeiner anderen Form in dieser Hinsicht ideologisch vorbelastet, und auch unser Joker bekommt regelmäßig die Impfungen die wirklich notwendig sind.

Ich finde es aber wichtig bei so einer Krankheit wie der Schilddrüsenunterfunktion alle möglichen Ursachen ins Auge zu fassen über die sich die Fachleute Gedanken machen um ihnen auf die Schliche zu kommen und nicht etwas einfach aus persönlichen Ansichten oder Betriebsblindheit abzulehnen. Gibts nicht gibts nicht.

Ich lasse mich hier zwar auch regelmäßig gegen Grippe impfen, kann dir aber versichern dass ich persönlich von den Nebenwirkungen von Impfungen ein Lied singen kann da ich einige Jahre in Afrika gelebt habe und beruflich kreuz und quer auf diesem Kontinent tätig war und die entsprechenden Impfungen mit z.T. wirklich gravierenden Nebenwirkungen über sich ergehen lassen mußte, vor allem dann wenn ich aus Zeitgründen die eigentlich vorgeschriebenen Abstände zwischen den verschiedenen Impfungen gegen die diversen Tropenkrankheiten nicht voll einhalten konnte.

Selbst meine damalige Freundin (und heutige Frau) die mich in ihren Ferien in Südafrika besuchen wollte und für dieses Land nur eine ganz normale Pockenimpfung nachholen mußte die sie als Kind nicht bekommen hatte, hat die Impfung so umgehauen dass ihr Urlaub fast ins Wasser gefallen wäre.

Das zum rauhen Hals und etwas Unpässlichkeit.


Wenn ich auf manchen TA-Seiten hier im Internet lesen muß dass der Hund mit jeder Impfung gesünder wird weil seine Abwehrkräfte dadurch immer mehr gestärkt würden, sagt es mir nur das, dass es hier ums reine Geldverdienen geht.

Wenn Impfungen keinen gravierenden Eingriff in das Immunsystem bedeuten würden, würden sie auch nicht wirken, und das eben auch mit Nebenwirkungen die nicht immer vorhersehbar sind. Das beste Beispiel sind zur Zeit die amerikanischen Soldaten die im Irak-Krieg eingesetzt wurden, und heute noch nicht genau wissen wogegen sie vorher eigentlich geimpft worden sind, aber heute unter schwersten Folgeerkrankungen leiden die auf die Impfungen zurückgeführt werden.

Da unsere Hunde nicht sprechen können und gerade unsere Airedales nicht zimperlich sind, bin ich mir ziemlich sicher, dass hier auch der eine oder andere Hund, ohne das wir es sofort bemerken, das nicht abkann was die anderen ohne Komplikationen verkraften und man diese Überlegungen nicht einfach abtun kann, zumal ich auch auch nicht davon überzeugt bin, dass bei den Tieren in der Erforschung der Nebenwirkungen genau so sorgfältig vorgegangen wird wie in der Humanmedizin.

Glaubensbekenntnisse sind hier nicht sinnvoll sondern wissenschaftliche Untersuchungen in alle Richtungen, und nichts sollte dagegen sprechen auf verschiedenen Wegen zu Erkenntnissen zu gelangen um die Krankheit in den Griff zu bekommen.


Mit freundlichen grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 22.04.2006 - 14:49 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_TineE » Sa 22. Apr 2006, 15:49


Hallo Lutz,


zweifelsohne gibt es Impfungen, die für den Körper ganz schön heftig zu verarbeiten sind und nach denen man sich nicht gut fühlt, gerade Pocken oder bei den Kleinen Masern/Mumps/nochwas. Ich meinte eher 'Impfschäden' in Form von bleibenden Störungen oder Funktionseinbußen.


Das mit dem rauhen Hals war eher darauf gemünzt, dass man normalerweise nicht soviel von der Arbeit des Immunsystems mitkriegt.


Nönö, Du hast Recht 'immer mehr gestärkt'... komische Ansicht. Würde ich auch so sehen dass das Geschäftemacherei ist. Ich meine, dass der Zusammenhang Impfung/Autoimmunkrankheiten nicht wirklich erwiesen ist. Das war meine Intention.


Leider habe ich im Moment keine Zeit, muss los zur HuSchu!


Grüße

Christine



Wuff!

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Beitrag von rb_Stripey » Sa 22. Apr 2006, 21:33


Hallo Christine und Lutz,

ich möchte gar nicht groß über Pro und Contra von Impfungen einsteigen, habe aber eine Anmerkung dazu, weil ihr von der Grundimmunisierung so in das Thema Impfwen allgemein eingestiegen seid:


Lutz schrieb, dass einige Personen diese Fehlfunktion auf die Grundimmunisierung zurückführen. Diese erfolgt im Welpenalter. Ich weiß nicht, wann das Immunsystem der Hunde voll funktionsfähig ist, gehe aber davon aus, dass es -wie beim Menschen- zum Zeitpunkt der ersten Impfungen noch nicht ausgereift ist und entsprechend nicht vollständig arbeitet. Und zu solch einem Zeitpunkt wird artfremdes Eiweiß unter Umgehung sämtlicher Körperbarrieren injiziert...


Wenn ein nicht ausgreiftes Immunsystem keinerlei Veränderungen auf eine Impfung zeigt, kann man daraus nicht schließen, dass "alles gut gegangen" ist. Ebenso kann eine Unfähigkeit dahinterstecken, aus Unreife nicht angemessen auf die Impfung zu antworten. Und wenn Virenmaterial quasi unangemeldet im Nervensystem eindringt und dort verweilt (im Genmaterial im Zellkern von Nervenzellen), halte ich es allein aus meinen biologischen Kenntnissen heraus nicht für unmöglich, dass irgendeine Stimulation nach Monaten oder Jahren zur Reaktivierung führen kann.


Lange Rede, kurzer Sinn: So lange die Entstehung von Autoimmunkrankheiten, Allergien, Organerkrankungen etc. nicht vollkommen geklärt ist, halte ich eine Aussage "Das hat aber nichts mit dem Impfen zu tun!" für ziemlich verwegen und entsprechend unseriös. In Bezug auf die Schilddrüsenerkrankung bedeutet das für mich, dass man die Grundimmunisierung nicht generell als Ursache ausschließen sollte. Im Interesse aller Hunde (und Lebewesen allgemein) sollte bei solchen Fragestellungen immer in alle Richtungen geguckt werden.


Auf einen Streit über das Pro und Contra von Impfungen sollten wir hier verzichten. Da ist ein/e Jede/r aufgefordert, sich aus den zur Verfügung stehenden Informationsquellen eine eigene Meinung zu bilden (leider scheint Impfen eher eine Glaubens- als eine Wissensfrage zu sein).


Wochenendliche Grüße aus dem sonnigen Norden von Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

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Beitrag von rb_TineE » So 23. Apr 2006, 01:35


Ok, Stripey!


Liebe Grüße

Christine



Wuff!

rb_Corinna1501
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Beitrag von rb_Corinna1501 » Di 25. Apr 2006, 12:16


Hallo,


ich wollte euch noch einen Link senden zur Schilddrüsenproblematik (hier allerdings beim Menschen, beim Hund wird es aber ähnlich sein): http://www.hashimotothyreoiditis.de

Ich habe selbst eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse (mittlerweile komplett weg), meine Mutter und meine Schwester haben es auch. Ärztliche Aussage: Hashimoto wird häufig in der weiblichen Linie (beim Menschen) weitergegeben.


Die Frage ist jetzt natürlich inwieweit Mensch und Hund übereinstimmen bei solchen Erkrankungen.

Wer weiteres wissen möchte kann sich per PM an mich wenden.


Liebe Grüße Corinna



Man sieht nur mit dem Herzen gut...

rb_Anette
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Beitrag von rb_Anette » Di 25. Apr 2006, 15:03


Hallo zusammen,


um dem Bericht von der Züchterversammlung nochmal etwas mehr Gewicht beizusteuern kann ich euch heute leider von einem sehr traurigen Beispiel berichten.

Ein Arbeitskollege von mir, der schon seit längerer Zeit in Behandlung wegen Schilddrüsen-Problemen ist, hat sich vor ein paar Tagen erhängt.

Bitte fragt nicht nach genaueren Zusammenhängen, ich weiß auch nur, daß er ganz massiv unter Angstzuständen gelitten hat, die selbst mit Medikamenten sehr schwer in den Griff zu kriegen waren - wie man sieht -.


Anette


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