Angst vor Fliegen

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rb_TineE
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Angst vor Fliegen

Beitrag von rb_TineE » Mo 3. Jul 2006, 01:38


Hallo AT-Freunde,


ich setze diesen Beitrag mal unter 'Gesundheit' und nicht unter 'Erziehung und Verhalten', weil ich ihn in Beziehung zum Thread über die Schilddrüsenunterfunktion setzen möchte.


Annie ist sonst sehr unerschrocken. Seit einem Bienenstich im letzten Jahr zur Zeit ihrer ersten Hitze hat sie jedoch eine Angst vor Fliegen entwickelt. Die steigert sich im Moment so sehr, dass sie panisch und nicht ansprechbar durch die Gegend springt und sich in den letzten Winkel verkriecht, wenn sie im Haus einer Fliege begegnet. Sie rennt dann gegen Möbel, ist völlig verstört und winselt.


Das bloße Fliegensummen löst diese Panik nicht aus, da muss auch ein schwarzes Etwas irgendwo sitzen oder fliegen. Dementsprechend mustert sie auch Krümel oder Fussel, die wie eine Fliege aussehen, sehr argwöhnisch und intensiv.


Inzwischen schränkt diese Angst sie ziemlich ein - sie zieht sich meist den ganzen Tag auf den Dachboden zurück und verkrümelt sich da in den letzten Winkel. Vorhin war sie nur mit sanfter Gewalt dazu zu bewegen, wieder ins Wohnzimmer zu kommen. Das Zurückziehen könnte aber auch durch die Wärme kommen... wobei es aber auf dem Dachboden noch wärmer ist als weiter unten im Haus.


Wir achten sehr darauf, die Angst nicht durch Bedauern oder andere Beachtung zu bestätigen und zu verstärken.

Natürlich ist Annie im Moment schlapp und konditionsschwach wegen der Wärme. Sie läuft nicht gerne und schläft meist fast den ganzen Tag. Anfangs lag sie gerne draussen im Schatten, aber seit mehr Fliegen da sind, geht sie nicht mehr alleine raus zum Dösen.


Was meint Ihr: kennt Ihr so ein Verhalten? Reicht das schon für einen Verdacht auf Hypothyreose oder ist das 'normal'? Annie ist jetzt genau 2 Jahre alt.


Ratlose Grüße

Christine

[Dieser Beitrag wurde am 03.07.2006 - 00:40 von TineE aktualisiert]



Wuff!

rb_lutz
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Angst vor Fliegen

Beitrag von rb_lutz » Mo 3. Jul 2006, 10:33


Hallo Christine,


wenn sich Annies überängstliches Verhalten nur auf fliegende Insekten bezieht, und sie sich sonst normal verhält, kannst du eine Schilddrüsenunterfunktion mit ziemlicher Sicherheit ausschließen.

Das Summen der Insekten (in Verbindung mit schwarzen Punkten die für Annie die Übeltäter sind) wird von Annie ganz einfach mit dem Bienenstich verknüpft und erzeugt in ihrem Fall eine entsprechende Überreaktion.

Unsere Airedales hatten auch immer nichts für Wespen und Fliegen übrig und haben danach geschnappt oder versucht einen Ort aufzusuchen wo sie von denen nicht belästigt wurden.

Unser Joker guckt mich heute noch auffordernd an nach der Fliegenklatsche zu greifen wenn etwas summt nachden er als 16 Wochen alter Welpe von einer Wespe gestochen wurde und mit einem allergischem Schock von uns in die Tierklinik gebracht werden mußte. Dort bekam er dann eine Infusion und wurde mit Cortison wieder auf die Beine gestellt.

Nachdem Joker danach anfangs auch immer sofort auf die Beine sprang wenn er etwas summen hörte, und versuchte die Insekten ausfindig zu machen und danach zu schnappen, ist er da heute wieder gelassener. Ärgern tut er sich aber über diese Viecher immer noch und er versucht mich tatkräftig zu unterstützen wenn ich die Fliegenklatsche in die Hand nehme.

Ich denke schon dass sich Annies verhalten im Laufe der Zeit wieder normalisieren wird, aber erstmal sitzt der Schreck ihr wohl noch ganz schön in den Knochen.

Wenn es aber ersichtlich über längere Zeit nicht besser wird, würde ich eher einen TA aufsuchen der auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist als einen Schilddrüsenspezialisten.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker


P.S. Ich könnte mir vorstellen dass auch einige homöopathiesche Mittel das Nervenkostüm deiner Annie wieder etwas mehr stabilisieren könnten, und dir hier vielleicht jemand anders besser damit helfen kann da ich hiervon nur wenig verstehe.

[Dieser Beitrag wurde am 03.07.2006 - 11:37 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_TineE
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Angst vor Fliegen

Beitrag von rb_TineE » Mo 3. Jul 2006, 11:16


Hallo Lutz,


genau das dachte ich eigentlich auch! Ich bin bloß inzwischen nicht mehr so ganz sicher, nachdem sie so völlig ausklinkt und beinahe ihr ganzes Leben zuhause von der Fliegenfurcht dominiert wird.

Es ist eben ein fließender Übergang von 'noch normal' zu 'gestört', und das macht eine Einschätzung so schwierig. Natürlich bin ich nicht scharf darauf, Annie Blut abnehmen zu lassen, ganz zu schweigen von den mit der Untersuchung verbundenen Kosten.

Was gibt es sonst noch für Anzeichen? Naja, ihr Katzenhass steigert sich genauso wie die Furcht vor Fliegen enorm... auch das eigentlich normal, oder? Fresslust - hm, wer würde das besonders betonen? Sie neigt zu Hautentzündungen (Hot Spots). Kommt auch öfter vor. Und - wie gesagt - welcher Hund neigt bei den Temperaturen nicht zu Bewegungsunlust und Trägheit?


Ich frage mich bloß, wie das im Urlaub werden soll. Den verbringen wir nämlich in S.-H. auf dem Bauernhof!! Vielleicht gibt es dort ja eine Desensibilisierung durch Reizüberflutung, bei den vielen Fliegetieren...


Erwartungsfrohe Grüße

Christine



Wuff!

rb_TineE
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Angst vor Fliegen

Beitrag von rb_TineE » Mo 3. Jul 2006, 11:56


Huhu,


noch was anderes: was für eine homöopathische Arznei würde sich denn bei dieser Fliegenphobie anbieten? Bei Dr. Wolff ('Unsere Hunde gesund durch Homöopathie') habe ich Argentum nitricum D30 gefunden? Annie kann aber alleine bleiben und hat sonst keine Ängste!


Liebe Grüße

Christine



Wuff!

rb_lutz
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Angst vor Fliegen

Beitrag von rb_lutz » Mo 3. Jul 2006, 12:05


Hallo Christine,


gesteigerter Katzenhass hat sicher auch nichts mit der Schilddrüse zu tun sondern ist im Alter von Annie mit 2Jahren als Airedale wohl auch ziemlich normal wenn sich diese nicht erwischen lassen. Im " Dogfinder" wird ausdrücklich darauf hingewiesen das ein AT zusammen mit kleineren Haustieren und speziell Katzen Probleme haben kann.

Joker hatte am Mittwoch innerhalb von 10 Sekunden mit seiner kaputten Pfote seinen Pfotenschuh zerfetzt als er an der Leine eine Katze sichtete die auch noch vor ihm einen Buckel machte. Für mich ein Zeichen das er wieder gesund war und den Pfotenschuh nicht mehr brauchte und keinesfalls Anzeichen einer Schilddrüsenerkrankung.

Mit diesem Verdacht würde ich sowieso vorsichtiger sein und ich hatte schon die Vermutung dass nach der Veröffentlichung hier auf der HP über mögliche Verhaltensveränderungen bei dieser Krankheit immer gleich die Schilddrüse herhalten muß. Und dass nicht nur wie bei Annie mit klar erkennbaren Ursachen sondern in anderen Fällen sicher auch beim Versagen in der Hundeerziehung. Es soll allerdings besonders bei jungen Hündinnen in diesm Bereich auch relativ starke Schwankungen im Hormonbereich geben die sich später von alleine wieder geben.


Gönne Annie etwas Zeit bis sie von selbst merkt dass nicht jedes Summen in Verbindung mit einem dunklen Krümel gleich einen Bienenstich bedeutet.

Zu einer Desensibilisierung auf dem Misthaufen eines Bauernhofes würde ich allerdings nicht gerade raten aber so schlimm wird es schon nicht werden.

Wenn du allerdings den Eindruck hast dass Annie von Tag zu Tag mehr abdreht, und sich ihr Verhalten nicht zumindest stabilisiert, würde ich doch eine kompetenten Tierarzt aufsuchen bevor ihr in den Urlaub fahrt und Annie sich zu sehr quält.



Viele Grüße von lutz mit Joker


Bei dieser augenblicklichen Hitze hängen die meisten Airedales scheinbar ganz schön durch. Wir machen uns momentan schon kurz nach 6 morgends auf die Patten und sind um 8.30 Uhr schon wieder im Schattenbereich des Gartens.

( So ein Laptop ist was Feines bei diesem Wetter um draußen bleiben zu können!)

[Dieser Beitrag wurde am 03.07.2006 - 11:37 von lutz aktualisiert]



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rb_AndreaV
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Beitrag von rb_AndreaV » Mo 3. Jul 2006, 13:29


Hallo Christine,

ich würde zu Bachblüten greifen. Auf der HP der Ortsgruppe Nürnberg ist ein guter Link unter Gesundheit. Muß man sich ein wenig durch lesen, da ja jeder Hund etwas anders reagiert.


VG Andrea



Was uns mit Hunden so verbindet,ist nicht ihre Treue , ihr Charme oder was es sonst sein mag, sondern die Tatsache, daß sie nichts an uns auszusetzen haben.

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Angst vor Fliegen

Beitrag von rb_TineE » Di 4. Jul 2006, 18:14


Hallo!


Danke für den Tip, Andrea!


@ Lutz: Ja, wenn jetzt jede/r hysterisch nach einem Schilddrüsenfunktionstest schreit, sobald Wuffi einmal kurz zittert, ist das sicher übertrieben. Trotzdem fand ich die Berichte über die Hypothyreose sehr interessant. Zum Glück ist Annie nach ihrer - für mich besorgniserregenden - Panikattacke vorgestern wieder so 'normal' wie immer. Ich sage ja, die Übergänge sind fließend! Auf jeden Fall werde ich die Entwicklung ihrer Fliegenphobie im Auge behalten.

Sollten keine weiteren Besonderheiten dazukommen und die Angst trotzdem schlimmer werden, muss ich sicher eher mal mit einem kundigen Verhaltenstrainer reden.


Etwas verschwitzte Grüße

Christine



Wuff!

rb_Stripey
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Angst vor Fliegen

Beitrag von rb_Stripey » Mi 5. Jul 2006, 10:19


Hallo Christine,

ja, auch wir kennen ein solches Verhalten. Seit Loulou letztes Jahr in Frankreich von einem laut summenden und langsam schwebenden Objekt, dessen genaue Zugehörigkeit ich nicht ergründen konnte (bremsenartig) richtig doll gebissen oder gestochen wurde, hat sie regelrecht Angst vor allem, was ähnliche Flugbewegungen hat (in der Regel sind das hier die fetten schweren dicken Brummer, also harmlose Fliegen). Da ich diesen einwandfreien Bezug habe, käme ich nicht auf den Gedanken, etwas anderes als "Angst vor etwas Spezifischem" dahinter zu vermuten.


Erst durch deinen Beitrag wurde ich angeregt, diese Angst zu behandeln. Ich würde hier auf Bach-Blüten zurückgreifen. Bei den Bach-Blüten unterscheidet man zwischen Angst vor etwas Bestimmten und allgemeiner Ängstlichkeit. In unseren Fällen liegt ganz sicher ersterer vor.


Die Bach-Blüte der Wahl heißt hier Mimulus (Gefleckte Gauklerblume). Mimulus ist verbunden mit den Seelenqualitäten der Tapferkeit und des Vertrauens. Im negativen Mimulus-Zustand muss man lernen, seine Ängste zu überwinden. Menschen (und auch Tiere) im Mimulus-Zustand haben spezifische Ängste, die man benennen kann (Angst vor Krebs, Angst vor Rolltreppen, Angst vor Schlangen -oder eben Fliegen- etc.).


Tiere reagieren auf Bach-Blüten häufig noch schneller als Menschen. Die Therapien sind sehr kurz (i.d.R. nur 3-10 Tage). Man gibt 4 Tropfen aus der Flasche über das Futter oder direkt ins Maul.


Viel Erfolg, damit dein Schnuffel die fliegenreiche Zeit wieder genießen kann!


Gruß aus dem sonnigen Norden von Stripey


Ach, ich vergaß: o.g. literarische Ergüsse habe ich natürlich nicht aus eigener Erfahrung, sondern aus dem Buch "Bach-Blütentherapie" von Mechthild Scheffer -für alle, die an Bach-Blüten interessiert sind, ein unverzichtbares Standardwerk.

[Dieser Beitrag wurde am 05.07.2006 - 09:21 von Stripey aktualisiert]



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_TineE
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Angst vor Fliegen

Beitrag von rb_TineE » Mi 5. Jul 2006, 13:09


Vielen Dank, Stripey, das werde ich ausprobieren!

Tröstlich, dass es auch andere ATs gibt, die sich vor summenden Fliegetieren fürchten!


Liebe Grüße

Christine



Wuff!

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