Wesensfestigkeit

rb_Stripey
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Wesensfestigkeit

Beitrag von rb_Stripey » So 23. Okt 2005, 23:08


Hallo zusammen,
wie ich bereits unter der Rubrik "Schwarze Airedales" angedeutet habe, finde ich den Punkt so interessant, dass ich hier ein eigenes Thema dazu eröffnen möchte. In diesem Zusammenhang würde ich mich sehr freuen, wenn ihr, Melanie, Anette und Lutz, eure interessanten Beiträge aus o.g. Rubrik mit Strg+C kopiert und auch hier hinstellt (ich würde mich nämlich gerne darauf beziehen). Ich warte jetzt einfach mal ab, ob was passiert, und würde den Thread dann gerne mit eigenen Beobachtungen meiner beiden Hunde ergänzen. Wäre toll, wenn das so klappen würde. DANKE!

LG von Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Anette
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Wesensfestigkeit

Beitrag von rb_Anette » So 23. Okt 2005, 23:27


Hallo zusammen,

dann mache ich mal den Anfang. Ich gehe mal davon aus daß dieser Beitrag gemeint war.


Ich glaube das von dir angesprochene Problem ist inzwischen vielen bekannt.
Da stellt sich die Frage: Wie kam es dazu, daß viele Airedales nicht mehr unerschrocken und mutig sind ?

Kurzfristig kann man ja nicht wiklich viel machen, außer sehr guter Sozialisierung im Welpenalter usw.
Langfristig ist es schwieriger und das überlasse ich dann auch lieber den verantwortungsbewussten Züchter, denen diese Problematik bekannt ist.

Sicher gibt es auch medizinische Aspekte die zu ängstlichem und unsicheren Verhalten bei unseren Airedales führen.
Wie z.B. Schildrüsenwerte. Es ist inzwischen bekannt das dies auch ein echtes Thema beim Airedale ist, obwohl noch nicht wirklich ausreichend bekannt.
Ich selbst kenne mehrer Airedales die nach der Kontrolle der Schildrüsen Werte (und der war definitiv nicht im grünen Bereich), nun mit Hormongaben wieder ein ganz normales Hundeleben ohne Angst usw. führen können.

Andererseit kann man diese fehlende Wesenstärke auch nicht damit abtun, daß Airedales aus Leistungslinien in aller Regel mutiger sind als Airedales aus Schönheitslienen.
Ich selbst habe einen Rüden aus reiner Schönheitslinie der ganz sicher in Sachen Wesen ein Musterexemplar seiner Rasse ist.
Unsere zweiter Airedale dagegen, der aus einer Leistungslinie stammt ist oftmal wenig mutig.
Ich denke die Sache ist nicht ganz einfach und individuell sehr verschieden.

Gruß Anette


rb_mtilkov
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Wesensfestigkeit

Beitrag von rb_mtilkov » Mo 24. Okt 2005, 01:36


Jau, ich fass dann mal ganz kurz meine durch Beobachtung mehrerer Airedales entstandene Meinung zusammen, kopieren ist mir zu anstrengend
Meiner Meinung nach entsprechen heute, ich drücke mich mit Bedacht aus, einige Airedales vom Wesen her nicht mehr dem, was ehemals angedacht war.
Was da wäre: ein sicherer, mutiger, freundlicher, gemütsfester, unerschrockener Hund, für Leute die einen mittelgroßen, sportlichen Begleiter haben wollen.
Einige Airedales die mir untergekommen sind zeigen jedoch: Schussunsicherheit, Unsicherheit fremden Menschen und Situationen gegenüber( Angstreaktionen), Zusammenzucken bei ungewöhnlichen lauteren Geräuschen, z.B. lautes Lachen, Fluchttendenzen oder aber Angstaggressionsverhalten usw. ......
Trotz intensivster Arbeit wird mein Airedale immer nur in meiner kontrollierenden Hand sicher gehen, und auch ich darf ihm nie signalisieren, dass ich nicht hundertpro alles manage, sonst erfolgt bei für ihn nicht ganz einzuschätzenden Situationen (z.B. Kind rennt und hüpft schnell vorbei) Angstreaktion, sprich: bellen und nach vorne springen.-
Wohlgemerkt, ich habe den Hund unter Kontrolle und solche Situationen kommen bei mir zu 99% nicht mehr vor, jedoch ist es sehr, sehr anstrengend mit einem solchen Hund zu leben.
Natürlich, am Ende ist meistens immer der böse Hundehalter, der den Hund versaubeutelt hat, jedoch hatte ich bereits eine sehr schwierige, jedoch gut erzogene Hündin und unser Irishterrier ist absolut sicher, cool und hat vor nichts Angst und hört auch gut .... somit kann ich, für mich, Lutz Theorie, dass meist der Hundehalter Schuld ist, nicht bestetigen, wobei er generell oft Recht haben mag ......
So weit, so gut .....
Nun ist mein Rüde wirklich harmlos, er ist laut, tut aber nichts und lässt sich sogar von Pinschern beissen ......
Aber das gleiche Verhaltensschema, wenn auch meist mit besser zu erkennenden Angstreaktionen kenne ich auch von anderen Airedales, z.B. zuckte eine Hündin, als ich neben ihr lachte, derart unverhältnismäßig zusammen und ergriff die Flucht, als ich mit ihrem Frauchen bei uns im Garten stand, dass ich nur noch denken konnte: oha, das sind also die berühmten, unerschrockenen Airedales von heute ....
Oder der noch ganz junge Airedale auf dem Trimmtisch, der quasi vom ersten Striegeln an anfing zu beissen ..... uaahhhhhh, da scheint die Zukunft zu kommen .....
Gewiss, nur einzelne Hunde .... nur ein paar Beispiele .......
Ich irre mich gerne, vielleicht sind es wirklich Ausnahmen, ..... nur glaube ich das irgendwie nicht .....
So, und ich fürchte, jetzt werden einige Forumsteilnehmer mich ganz furchtbar böse, inkompetent, nestbeschmutzend, usw .... finden, ich finde aber, dass man trotz aller Liebe zum eigenen Hund nicht an dessen "Macken" vorbeigucken" darf, und schon gar nicht, wenn man bemerkt, dass eben ähnliche Macken auch bei anderen Rassevertretern festzustellen sind -........
Und .... natürlich ...... gibt es sie, die wunderbaren, ruhigen, ausgeglichenen ATs, ganz klar, aber ich möchte halt, dass es sie auch weiter gibt und dass nicht Hunde, die so ähnlich sind wie mein Bär immer mehr werden .....denn er wäre, trotz aller eigentlichen Harmlosigkeit für viele, viele Hundehalter nicht tragbar als Familienhund!
So, und nun ..... packt mich und zerhackt mich

LG
Melanie

[Dieser Beitrag wurde am 24.10.2005 - 00:40 von mtilkov aktualisiert]



Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg' auch keinem Anderen zu

rb_mtilkov
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Beitrag von rb_mtilkov » Mo 24. Okt 2005, 10:02


Warum erscheinen übrigens obige Beiträge im Portal vorne nicht als "neue Beiträge" ..... so liest das ja niemand!
Frage-gruß
Melanie



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rb_Bettina
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Beitrag von rb_Bettina » Mo 24. Okt 2005, 11:06


Hallo Melanie,

nur kurz zwischendurch auf Deine Frage: weil das ein Unterforum ist.

Die Erklärung zu Ober-und Unterforen steht aber in den News beschrieben.

Und...es wird schon gefunden und gelesen....

Liebe Grüße
Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_mtilkov
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Beitrag von rb_mtilkov » Mo 24. Okt 2005, 12:06


Hallo, Bettina!
Aha, ok, ist gut, dann muss ich mir wohl auch mal eine andere "Lesart" zulegen, ich gucke nämlich immer nur bei "neue Beiträge"!
Danke!
LG
Melanie



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rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Mo 24. Okt 2005, 13:52


Hallo Melanie,
eigentlich sind gerade diese unerwüschten Charaktereigenschaften wie Du sie schilderst mit Unsicherheit, Schreckhaftigkeit, Angst und Schußangst für einen Airedale eher untypisch und müßten sich bei einer ordentlich durchgeführten Zuchtzulassungsprüfung oder Körung in der Vererbung auch gut in den Griff bekommen lassen, da diese schlechten Eigenschaften alle einen hohen bis sehr hohen Vererbungsfaktor (Heritabilität) haben. Nervosität= 50%; Furcht 45-60%;Schußempfindlichkeit über 60% nach Inge Hansen "Vererbung beim Hund".
Andererseits sind die von Dir gewünschten Eigenschaften eines ruhigen ATs nicht immer mit dem ja auch gewünschten Terriertemperament vereinbar. Ein AT ist kein Berner Sennnhund und auch keine Bordauxdogge sondern sieht, hört und riecht zur gleichen Zeit verschiedene Dinge nach Terrierart die andere Hunde verpennen. Hierbei kann natürlich bei diesen geforderten Eigenschaften auch mal der Schuß nach hinten losgehen.
Von einem guten Züchter sollte man aber Verlangen können trotz des erwünschten Temperamentes einen AT mit der erforderlichen Nervenstärke und Selbstsicherheit zu züchten die der Rassestandard erfordert, egal ob der AT als Familienhund oder als Sporthund gehalten werden soll,ohne dass er gleich den Airedale zur Schlaftablette oder Klapperschlange macht.
Wie ich schon an anderer Stelle unter "Schwarze Airedaleterrier" anmerkte kenne ich hier bei uns solche überängstlichen von Dir beschriebenen Airedales persönlich nicht ohne abstreiten zu wollen dass diese vorkommen können. Ich kenne unter den ATs Straßenkämpfer und welche mit Terrierdickopf an denen der Halter verzweifelt, ich kenne absolut autark entscheidende ATs die darauf pfeifen was der Besitzer will.Ich kenne ATs wo sämtliche Erziehungsmaßnahmen versagt haben und die nicht hören, weglaufen und vom Halter noch mit 7 Jahren eingefangen werden müssen und ich kenne ATs die wildern. Das hierbei vielfach ein Versagen des Hundehalters vorliegt liegt auf der Hand. Aber ich selbst kenne keine ATs die generell Angstshasen sind. Ganz sicher hat jeder Hund seine persönlichen Macken wo er in speziellen Situationen anders reagiert als gewünscht, aber ich kann mir gerade vom Charakter her keine besseren Hunde vorstellen als unsere Airedales, und mein Joker trägt wesentlich zu meiner Lebensqualität bei indem wir uns gegenseitig ohne Stress aufeinander verlassen können.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 24.10.2005 - 13:50 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

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Beitrag von rb_kenzo » Mo 24. Okt 2005, 21:25


hallo @ all,

mir ging es wie Melanie, habe auch zuerst nur unter neues geschaut und nichts gefunden. War schon kurz davor eine PM an Anja zu richten, wo denn der neue Thread ist.

Kann man das nicht anders machen? So das dieses Thema auch gefunden wird? Ich glaube ich habe, da ich in der Vergangenheit immer nur unter neues geschaut habe, einiges verpasst.

Zum Thema ängstliche Airedales:

ich sehe es ähnlich wie Anette, aus welchen Linien ein AT stammt hat in Punkto Wesensfestigkeit m.E. nach überhaupt keine Aussagekraft. Konnte dabei mit meinen ersten beiden AT und meinem jetzigen AT die entsprechenden Erfahrungen machen.

Es liegt m.E. an der Verantwortung der Züchter entsprechend ängstliche Hunde nicht zur Zucht zu verwenden.

Daher empfehle ich jedem Welpenkäufer sich die Bedingungen unter denen die Welpen aufwachsen und wenn möglich auch deren Elterntiere genau anzusehen. Ein Vergleich lohnt sich immer!

Viele Grüße aus dem Süden
Uli S. und Kenzo




Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_Susa
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Wesensfestigkeit

Beitrag von rb_Susa » Di 25. Okt 2005, 09:20


Hallo an alle, die diesen thread nur auf Umwegen gefunden haben -

guckt mal unter Boardinformationen und dort unter News und lest nach, was Bettina zum "Glühbirnchenproblem" geschrieben hat.

LG
Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Di 25. Okt 2005, 17:02


Hallo zusammen,
meine beiden Airedales sind vom Wesen her grundverschieden: Während die Hündin (4,5 Jahre) in einigen Situationen ängstlich reagiert, wendet der Rüde (fast 10) sich der "Gefahr" zu. Ganz deutlich war das zu sehen bei einer Veranstaltung mit vielen Menschen, als eine Frau neben uns plötzlich ihren Regenschirm mit richtig viel Schwung und dem dazugehörigen Geräusch -schwupp- aufmachte: Loulou sprang schreckhaft nach hinten und Teddy drehte sich ruckzuck Richtung "Gefahr" um, so dass er die Frau im Visier hatte (reagierte aber nicht weiter darauf).

Die Hündin ist leider vom Anfang an sehr ängstlich gewesen:

Bei der Welpenspielstunde hatte sie das Pech, dass es beim ersten Mal stark regnete und sie sich deshalb sowieso sehr unwohl fühlte. Als ein anderer Hund auf sie zukam, quetschte sie sich immer weiter zurück, bis sie an einer Wand stand und nicht weiterkonnte. Beim Versuch, weiter zurückzuweichen, fiel sie zur Seite um!
Als ich im Dunkeln mit der inzwischen fast zweijährigen Loulou unterwegs war, sah ich schemenhaft einen Mann, der sich ca. 50 m entfernt plötzlich versteckte, so dass mir doch komisch wurde. Loulou bemerkte es und drehte sofort um, zog an der Leine und wollte nach Hause.

Ach, mir fällt noch ein Erlebnis ein: Ich fuhr mit dem freilaufenden Hund an den Eiderwiesen spazieren, als ein anderer Hund auf Loulou zukam. Da sprang sie mir in den Rahmen meines Mountainbikes, um zwischen meinen Beinen Schutz zu suchen. Der andere Hund war absolut lieb und friedlich (wedelte, ohne jede Tücke), kam ihr wohl bloß zu nahe. Solche Spring-in-das-Rad-Situationen habe ich drei mal bei Begegnungen mit eigentlich freundlichen Hunden mit ihr erlebt.

Am Anfang hat Loulou trotz Welpen- und Junghundspielstunde (ein Jahr lang) um unbekannte Hunde einen großen Bogen gemacht. Sicherheit hat ihr erst der zweite Hund (Teddy) gegeben, den sie mit ca. 2 Jahren als 7-jährigen Begleiter dazu bekommen hat. Angstsituationen beschränken sich heute meist auf Vorbeigehen an eingezäunten Grundstücken mit aggressiv bellenden Hunden. Dann stellt sich der Große zwischen mich und die bellenden Hunde, während die Kleine sich hinter mir so weit wie möglich von den Hunden entfernt platziert.

Zusätzlich zu dem nicht immer, aber ab und zu auftretenden ängstlichen Verhalten ist sie auch sehr töffelig: Wenn z.B. auf der Terrasse ein paar Schuhe stehen, stolpert sie darüber! Oder wenn ich im Gespräch mit anderen Hundehaltern stehen bleibe und dann weitergehen möchte, dreht sie sich um und rennt z.B. in den anderen Hund rein. Das klingt jetzt so, als wäre sie blind, was sie aber nicht ist.

Zusammenfassend: Da ich mich als relativ normalen, nicht ängstlichen Menschen betrachte und die Kleine eine übliche Sozialisierungsphase durchlaufen hat, gehe ich davon aus, dass sie -unabhängig davon, dass es Rüde und Hündin sind- von der Veranlagung her einfach anders als der Große ist. Die "Angstsituationen" haben in den letzten zwei Jahren deutlich abgenommen. Und da sie eine besonders frech-charmante Hündin vor allem im Kreis der Familie sowie sehr rücksichtsvoll mit kleinen Kindern ist, hat sie natürlich genau die Eigenschaften, die ich mir für einen Familienhund in einem Haus, wo kleine Kinder ein- und ausgehen, wünsche.

Eigentlich wollte ich gar nicht so lang schreiben, daher ein großes Danke für euer Interesse, wenn ihr bis zu diesem Punkt gekommen seid

LG von Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

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