Wer kennt Spiele für jagdtriebstarke AT´s?

[rb_Ulli]

Hallo zusammen,
kann mir jemand sagen, welche Spiele für einen AT mit ausgeprägtem Jagdtrieb sinnvoll sind, bzw. welche Spiele ich lieber unterlassen sollte?
Meine Hündin ist jatzt 2 1/2 Jahre alt und eigentlich sehr spielfreudig. Den Jagdtrieb würde ich, wenn möglich, gerne abschwächen bzw. "umleiten".
Was wir bisher so spiele: -Apportieren, -Zerren, -Ball, -leider spielen meine Kinder mit ihr auch "Fangen", was ich mit gemischten Gefühlen sehe. Was halten Sie/Ihr davon?
Ich bin das erste Mal im Forum und würde mich über ein paar Tips freuen,
lb. Grüße
Ulli

[rb_Susa]

Hallo Ulli,

so viel ich weiß, kann man den Jagdtrieb durch Suchspiele gut "umleiten". Besorg Dir doch mal das Buch "Schnüffelstunde" von Viviane Theby. Hier geht es um Nasenspiele für Hunde und V. Theby zeigt sehr schön auf, zu welchen Leistungen die Hundenase fähig ist. Als positive Nebenwirkung gibt sie an, dass Spuren von Wild o. ä. mit der Zeit für den Hund mehr oder weniger (!) nebensächlich werden, wenn er gelernt hat, dass es lohnender ist, mit Frauchen (oder Herrchen) zusammenzuarbeiten.

Meine Hündin hat zum Beispiel gestern beim Abendrundgang, als sie gerade abdüsen wollte, auf den Ruf "such, Indy" von der Spur abgelassen und sich der versteckten Fleischwurst/den Käsewürfeln zugewandt.

Meine Erfahrung auf diesem Gebiet sind eher beschränkt und ich stelle mir vor, wie der ein oder anderer über mich lächelt! Ansatzweise hatten wir das Thema schon mal, als es um die sog. Impulsgeräte ging. Auch kommt es sicher darauf an, wie stark der Jagdtrieb ausgeprägt ist. Ich hätte es aber sehr schade gefunden, wenn Du als "Forumsneuling" keine Antwort erhalten hättest.

Ich kenne außerdem eine Hundeschule, die Dir sicher weiterhelfen kann. Bei Interesse bitte PM.

Liebe Grüße
Susa







Der Herrgott hat nen großen Zoo!

[rb_GuenterPiotrowski]

Hallo Ulli,

Deiner Frage nach ablenkenden - umleitenden Spielen kann ich nicht direkt nachkommen, da wir den Weg des in diesem Fall möglichst absoluten Gehorsams gegangen sind. ( mit Hilfe eines Ton und wenn nötig Kältegassprühgerätes - Stromstösse lehnen wir ab )
Es geht inzwischen recht gut ohne Hilfe oder Schäden beim Hund - er weiß einfach - DAS DARF ICH NICHT -.
Was ist zum Beispiel wenn Wild direkt vor dem Hund aus der Deckung springt- helfen dann noch Ablenkungen ?
Ich kenne leider auch ein paar extrem umgeleitete Hund - alle von einem bestimmten Ausbilder umgepolt . Die sind so auf ihr Bällchen fixiert, dass sie nichts anderes mehr kennen - spielen auch nicht mehr mit anderen Hunden z.B. Entschuldigung - aber für mich haben die einen an der Klatsche. So einen Hund möchte ich nicht haben.

Vielleicht wars ja ein kleiner Beitrag für Dich.

Tschüß

Günter u. Winston

[rb_lutz]

Hallo Ulli,
wenn es solche Spiele geben sollte die einem AT den Jagdtrieb vergessen lassen wäre auch ich sehr daran interessiert.Doch ich habe hier meine Zweifel,ich kenne keinen AT-Besitzer der nicht über den meist mehr als weniger ausgeprägten Jagttrieb seines ATs klagt.Kein Wunder denn der AT wurde ja im Gegensatz zu den meisten "Schutzhunden"ursprünglich als Jagdhund auf Otter und ähnliches gezüchtet.Ich selbst habe die Erfahrung gemacht das unser AT-Rüde der ansonsten recht gut im Gehorsam steht schon beim Anblick einer Katze sofort zum Spurt ansetzt.
Man spürt förmlich wie ein elektrischer Stromschlag durch ihn hindurchzischt wenn er seinen Raketenmotor gleich mit Nachbrenner anwirft.Man hat nur eine Chance wenn man das Objekt der Begierde zuerst sieht.Es ist ihm dann völlig schnuppe ob ich da noch hinten an der Leine hänge oder nicht und ich habe dabei auch schon mal einen Bauchklatscher gemacht als er mir Nachhilfe in Physik gegeben hat als ich ihn mit Absicht voll in die 8m-Flexileine laufen ließ.Wir arbeiten hart daran das so gut es geht zu kanalisieren.Inzwischen gelingt es uns zwar auch ohne Leine bei Fuß mitten durch die Enten am Ententeich zu gehen, mit Kaninchen haben wir noch Schwierigkeiten aber bei Eichhörnchen (die für ihn ja aussehen wie Ratten mit buschigem Schwanz und die darf er ja)flippt er noch aus.
Inzwischen habe ich unseren AT ganz gut auf meine Hundepfeife konditioniert und er bricht die Jagd nach spätestens 10 Sekunden ab dafür lobe ich ihn dann auch immer ausgiebig,aber erstmal startet er durch wenn er etwas erspäht hat und ich ihn nicht vorher mit "Hier" zur Ordnung rufen konnte.Ich bin der Überzeugung das das so tief in ihm drin steckt das nur sein Sexualtrieb als Rüde bei einer läufigen Hündin noch stärker ist und hat mit Ungehorsam nur wenig zu tun.Ich sage immer er hat 150% Jagdtrieb und 200% Sexualtrieb.Wir kennen 2 ATs die wegen ihres Jagdtriebes auch in freier Wildbahn nicht von der Leine gelassen werden, da sind wir noch ganz gut bedient.Unser AT hat zwar inzwischen einiges an Kleingetier (nicht nur Ratten)auf dem Gewissen aber es wird besser und wir geben nicht auf.
Ich bin von einer Hundehalterin auf den Jagdtrieb angesprochen worden die sich nun nach 3 Airedales einen Berner Sennenhund zugelegt hat weil sie an den Waldrand gezogen ist.
Was bei unserem Hund wirklich wirkt ist absolute Auslastung, er muß vom Toben,Radfahren,Schwimmen usw. so ausgepowert sein das er nur noch schleicht (und da gehört was zu) dann vergißt er auch seinen Jagdtrieb.
Es tut mir leid dass ich dir hier sonst keinen besseren Rat geben kann.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 07.06.2005 - 18:05 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

[rb_Gerd]

Hallo Ulli,
ich kann das nur bestätigen, was Lutz über den Jagdtrieb des Airedales gepostet hat. Auch mein Nick ist nur zu kontrollieren, wenn ich die "Beute" (Katze, Hase, Kaninchen, Reh, Fasan, Ente, Fischreiher etc) zuerst gesehen habe. Dann bleibt er nach einem kräftigen "Fuß"-Kommando bei mir. Ansonsten ist er wie der Blitz hinter dem Wild her, lässt sich aber Gott sei Dank nach ca. 50 Metern mit einem scharfen Pfiff und dem "Hier"-Kommando von dem Stück Wild abrufen. Nach dem Rankommen ausgiebiges Loben ist selbstverständlich. Bis es so weit ist, ist aber eine Menge Zeit, Geduld und insbesondere Arbeit erforderlich. Bei mir hat es fast 3 Jahre gedauert, bis ich Nick so weit hatte, daß er auf mein Pfiff und Hier ablässt. Wenn dies nicht zuverlässigcolor="#FF0000"> zu realisieren ist, sollte man den Hund im Feld oder Wald nur angeleint führen, denn ein Förster oder Jagdausübungsberechtigter darf aktiv hetzende color="#FF0000">Hunde, deren Führer außer Sicht ist, sofort erschießen.
Und das ist das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann, von dem behördlichen Ärger hinterher ganz abgesehen!
Viele Grüße
Gerd mit Nick

[rb_Olaf]

Hallo,
aus welcher Zuchtstätte stammt denn der Joker?
Ich würde mich nämlich freuen, zu erfahren, wo man so „triebstarke“ (oder ist es doch nur Ungehorsam?) Airedales bekommt.
Meine Airedales handeln da nämlich eher nach dem Prinzip:
Wollen tun sie schon, aber trauen mögen sie sich nicht.
Und das, obwohl die Rute oben bleibt …

[rb_lutz]

Hallo Olaf,
ich denke der vielfach gebrauchte positiv wertende Ausdruck "triebstark" soll allgemein ausdrücken das der Hund keine Träne oder Schlaftablette ist.
Nun gibt es je nach Verwendung des Hundes ja erwünschte und weniger erwünschte "Triebe."
Der Jagdtrieb gehört m.E. bei einem AT wenn er nicht zu den wenigen jagdlich verwendeten Hunden gehört nicht gerade zu den erwünschten Trieben.
Da Du dich im Sporthundebereich tummelst wäre es für Dich vielleicht besser Dich nach einem AT- Zwinger umzusehen der Leistungshunde mit den dafür geeigneten "Trieben" züchtet und die sogenannte Wesensfestigkeit an 1. Stelle setzt.
Ich gestehe unserem Joker für seinen Jagdtrieb genau wie für seinen Sexualtrieb jedenfalls schon mal mildernde Umstände zu wenn er nicht sofort pariert und am Fuß klebt und werte es nicht als Ungehorsam.Im Übrigen sehe ich die Sache mit dem Gehorsam auch nicht mehr ganz so eng wie in früheren Jahren, mit Sitz,Platz,Bleib,Hier und Fuß kommen wir sonst ganz gut klar und ich rufe öfter warte als komm, mehr brauchen wir nicht.Exerziert wird nicht mehr.
Kleiner Einschub:Bei den menschlichen sogenannten "Triebtätern" wird ja leider oft nicht nur verminderte Schuldfähigkeit sondern sogar Schuldunfähigkeit wegen nicht selbst steuerbarer Triebe angenommen. Da will ich über unseren AT auch nicht härter urteilen zumal er damit sicher nicht alleine dasteht.
Unser Züchter hat sich nicht speziell auf Leistungshunde konzentriert sondern steht dafür ein dass er sehr erfolgreich gesunde,schöne und selbstsichere Airedales züchtet.Er ist mit mir der Meinung das man mit diesen nicht weniger wesenssicheren Hunden nicht nur auf den Zuchtschauen etwas erreicht sondern sie durchaus für sämtliche Verwendungszwecke als Sporthund geeignet sind sofern der Halter daran Interesse hat.
Bei weiterem wirklichen Bedarf bitte über PM melden und Du bekommst den Zwingernamen von mir gepostet da man damit hier im Forum ins Fettnäpfchen treten kann.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 09.06.2005 - 19:38 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

[rb_Hedda]

Hallo Ulli,
Dein Beitrag ist zwar schon lange her, aber ich habe ein Buch gefunden, das sich mit diesem Thema beschäftigt: Antijagdtraining. Wie man Hunde vom Jagen abhält von Pia Gröning / Ariane Ullrich:
weiß noch nicht wie es ist, habe es mir soeben bestellt. Hoffe dass ich bald einen leichter zu kontrollierenden Airedale haben werde. liebe Grüße



Sabine & Hedda

[rb_TineE]

Hi Hedda,

bitte denk' doch dran, an dieser Stelle mal zu schreiben, wie Du das Buch findest und ob es 'was bringt'! Das würde bestimmt viele hier interessieren.

Danke

Christine



Wuff!

[rb_Uschi]

Hallo Christine und Hedda

wenns Euch interessiert, ich habs schon und arbeite damit.
Wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe, ist das eine langwierige Geschichte.
Ich stehe mit meiner Hündin noch am Anfang und das nach einigen Wochen "Training".
Die Autorinnen gehen in kleinen Schritten vor. Ich hatte geglaubt, das könnte ja nicht so schwierig sein. Aber es sieht so aus, als wäre es das für den Hund doch.
Ein Beispiel: Der Hund ist an der 10-m-Schleppleine, die ich in der Hand halte. Der Hund muss nun lernen, diese 10-m-Distanz nicht zu überschreiten. Das soll am Anfang so geschehen, dass ich den Hund mit einem Signal stoppe am Ende der Leine. Mit der Zeit soll der Hund dann von selbst anhalten.
Und da fängts dann schon an. An manchen Tagen geht das super, aber an anderen Tagen prescht sie vorwärts, als hätte sie nichts gelernt. Alles eine Frage der Ablenkung.
Daneben sollen noch Gehorsamsübungen gemacht werden.

Ich finde, das ganze Problem liegt darin, dass der Hund sehr wohl merkt, dass er angeleint ist, nicht auskommen kann, und deshalb anders reagiert, als wenn er frei wäre.
Wir werden trotz dieses Problems weitermachen, weil ich hoffe, dass das Gelernte an der Leine irgendwann mal zur Gewohnheit wird. Aber ich denke, das dauert.
Eine schnelle Lösung des Jagdproblems ist es sicher nicht. Aber das gibts wohl auch nicht.

Uschi