Dominanzverhalten

rb_sijuto
Benutzer
Beiträge: 1062
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_sijuto » Mi 9. Jan 2008, 22:01


Hi Günter,

der Fundtext sollte ja eigentlich auch nur zum Nachdenken anregen.


Auch an der Fundstelle wird er gerade kontrovers diskutiert, gerade die "Schlangentheorie" wird sogar belächelt.


Trotzdem finde ich, dass man den Einsatz überdenken sollte. Auch wenn es nicht zischt wie eine Schlange kannst Du schnell blöde Verknüpfungen haben und die erlernte Hilflosigkeit eines Hundes, die durch solche Aversiv-Maßnahmen entstehen kann, ist auch nicht von der Hand zu weisen.


Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass es einen wirklich ambitionierten Jäger nicht die Bohne juckt, wenn gesprühstrahlt wird. Wenn da erst einmal die Ampel auf Grün steht kommst Du durch den Sprühstrahl auch nicht mehr an den Hund ran um einen Abruf durchzubringen. Da hilft Dir auch wieder nur die Schleppleine und AJT.


Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom


PS. Ich hatte ja aus den gleichen Erwägungen wie Du so ein Ding bestellt und auch schon benutzt. Glücklicherweise habe ich mit dem Einsatz auch keinerlei Falschverknüpfungen erwirkt, aber auch keine Festigung des Abruf-Kommandos, obwohl ich es genauso eingesetzt habe wie Du, nun gut, vielleicht hat das "Hier" doch noch nicht so gut gesessen ...



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Freddy » Do 10. Jan 2008, 00:35


Hallo Günter,


vielen Dank für Deine Ausführungen. Es ist mir schon klar das die in dem Bericht geschilderten Effekte nicht so bei jedem Hund auftreten.

Ich glaube das unsere Hunde (wie auch die Hundeführer) sehr unterschiedlich sind. Was bei dem einen Hund gut und stressfrei funktioniert kann vielleicht bei einem anderen Hund so aus gehen wie im Bericht geschildert. Mein Berry z.B. hatte panische Angst vor Staubsaugergeräuschen. Bei Felix kann man mit der Staubsaugerdüse übers Fell gehen und er bleibt dabei noch genüßlich auf den Rücken liegen, aber wehe er hört einen Pfeifer zischen,dann ist er total verunsichert.

Ehe ich ein Risiko eingehe versuche ich doch lieber mit anderen (stressfreien) Methoden zum Ziel zu kommen.

Viele Grüße

Freddy mit Felix



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Gabi
Benutzer
Beiträge: 99
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Gabi » Do 10. Jan 2008, 00:54


Hallo Silke,


erst einmal danke für den Bericht, den Du hier eingestellt hast.

Ich hab’ ihn ausgedruckt und will am Freitag im Verein mal diskutieren.


In den nächsten Wochen haben wir erfreulicherweise – bedingt durch die Teilnahme an einem Seminar – die Möglichkeit erfahrene Airedale - Ausbilder zu treffen, die dann auch unseren Hund sehen. Ich denke da können wir das Thema auch mal ansprechen.


Liebe Grüße Gabi


rb_Susa
Benutzer
Beiträge: 800
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Susa » Do 10. Jan 2008, 09:22


Hallo zusammen,


was ist denn eigentlich so schlimm daran, wenn ein Hund im Wald an der Leine gehen muss? Bin ich mit Indira draußen, darf sie in Gegenden, die ich überblicken kann und in denen für sie keine Gefahr droht, frei laufen und toben, nähern wir uns Straßen, Wäldern etc. wird angeleint. Das lässt sie freudig wedelnd geschehen - Indira hat durch diese Methode bisher auch keinen Schaden erlitten.


Ich denke mal, die Gefahr ist doch die, dass gerade Hundehalter, die sich noch nie ernsthaft mit dem (Lern)Verhalten eines Hundes auseinandergesetzt haben, bei denen oft noch nicht einmal Basics vorhanden sind, geschweige denn ein Buch zum Thema gelesen wurde, meinen, mit dieser Methode (dem Sprühhalsband) den schnellen Weg zum Erfolg gefunden zu haben. Dass das ein Irrtum ist, wird erst klar, wenn das Kind in den Brunnen gefallen, bzw. der Hund ängstlich/verstört ist oder andere Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Selbst Frau Geb-Mann gebraucht das Gerät nur unter "strengster Indikationsstellung", also wenn alles andere nicht mehr greift. Das wird häufig übersehen.


Ich für meinen Teil laufe fröhlich durch die Welt mit dem Wissen meine Hündin ausschließlich über positive Motivation dahin gebracht zu haben, wo sie jetzt steht. Mir gibt das ein gutes Bauchgefühl und auf meinen Bauch ist Verlass, er schlug immer Alarm, wenn mir jemand was vom Leinenruck, Strafe usw. erzählen wollte. Postwendend habe ich mich von solchen Ratgebern/Vereinen abgewendet.


Dass Clarissa v. Reinhardt belächelt wird, damit kann sie, glaube ich, leben und das sagt überhaupt nichts aus. Schon Alice Schwarzer und Co. haben bewiesen, was alles an Umdenken möglich ist, wenn die Haltung nur extrem genug ist ....(Sonst hört ja keiner hin!) Hat uns doch gut getan, oder findet ihr nicht?


Einen guten Morgen wünscht Euch

Susa

[Dieser Beitrag wurde am 10.01.2008 - 13:16 von Susa aktualisiert]



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_Pio2
Benutzer
Beiträge: 198
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Pio2 » Do 10. Jan 2008, 19:51


Hallo Susa,


da wo wir wohnen ( Ostholstein ) braucht man keinen Wald um auf Wild zu treffen. Die Rehe kommen zu uns ins Dorf bis auf die Grundstücke um hier die Stiefmütterchen o.ä. wegzufressen. Wir haben hier z.B. mehr Feld- als Waldrehe.


So ist - das ist kein Witz - Winston wirklich mal mit auf freier Fläche mit einem Rehbock kollidiert. Er lief ca 30 m vor mir in der rechten Fahrspur eines mit hohem Gras bewachsenen Feldweges und der Wind kam von rechts. Plötzlich sprang direkt neben ihm in der linken Fahrspur ein Rehbock auf und prallte gegen ihn. Er hatte sich dort vor dem Wind geschützt wohl gesonnt. Beide guckten sich kurz verdutzt an, dann gab der Rehbock Versengeld. Winston hörte auf mein sofortiges pfeiffen und blieb stehen. - wir haben für Stehenbleiben und Zurückkommen je einen extra Ton der Doppelpfeife.

Es kann hier hinter wirlich jedem Busch etwas auftauchen.

Das das Gerät nicht für jeden Hund geeignet ist, kann ich mir nach allem was ich hier im Forum gelesen habe allerdings auch gut vorstellen.


V.G.

Günter & Winston

[Dieser Beitrag wurde am 10.01.2008 - 19:01 von pio2 aktualisiert]



Wer an gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen. Lessing

rb_Gabi
Benutzer
Beiträge: 99
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Gabi » Do 10. Jan 2008, 21:12


Guten Abend an alle,


hallo Susa,


Du schreibst:
was ist denn eigentlich so schlimm daran, wenn ein Hund im Wald an der Leine gehen muss? Bin ich mit Indira draußen,

darf sie in Gegenden, die ich überblicken kann und in denen für sie keine Gefahr droht, frei laufen und toben, nähern wir uns Straßen, Wäldern etc. wird angeleint.


So einfach kann ich das nicht sehen, das ist mir - ehrlich gesagt – etwas zu blauäugig.

Du hast sicherlich Glück, dass Dir solche Situationen, wie pio2 sie beschreibt, offensichtlich in den Gegenden,

die Du überblicken kannst, noch nicht vorgekommen sind.


Ähnliche Erfahrungen wie pio2 sie mit seinem Hund gemacht, hatten wir mit unserem ersten AT auch schon, nur ist Oskar dann kilometerweit hinter den Rehen hergejagt - das möchte ich nicht mehr erleben. Kreuzendes Wild kann Dir doch überall begegnen! Folgerichtig müsste man mit dem Hund immer angeleint laufen, wenn man nicht sicher ist, ob er jagt oder nicht, oder ob er auf die Kommandos hört oder nicht.

Und Du bist doch auch nicht sicher, ob Deine Hündin auf Dein Kommando stehen bleibt,

sonst würdest Du sie ja nicht in für Dich heiklen Situationen anleinen – richtig?

Da hat pio2 m.E. die Sache doch eher im Griff, wenn sein Hund auf Kommando stehen bleibt.


Ehrlich gesagt – den Hund auf stundenlangen Spaziergängen im Wald angeleint zu lassen ist mir auch zu dumm.


Wir möchten definitiv zum sicheren Bleiben des Hundes auf Kommando kommen, eben weil man nie alle Situationen vorhersehen kann.


Herzliche Grüße sendet Gabi


rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Uschi » Do 10. Jan 2008, 23:10

Gabi hat geschrieben:So einfach kann ich das nicht sehen, das ist mir - ehrlich gesagt – etwas zu blauäugig.






Wir möchten definitiv zum sicheren Bleiben des Hundes auf Kommando kommen, eben weil man nie alle Situationen vorhersehen kann.


Hallo Gabi,


ich finds nicht blauäugig von Susa, sondern vorausschauend. Wenn man seinen Hund kennt, kann man entsprechend handeln.




Weil man nicht alle Situationen voraussehen kann, kannst Du Dir auch niemals wirklich sicher sein, dass der Hund auf Kommando stehen bleibt oder kommt, egal wie gut er hört.

Er ist ein Lebewesen, Gottseidank.


An der Straße gehört der Hund sowieso immer an die Leine, finde ich.


Wie ist er denn, der Paul, draußen im Wald?


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 10.01.2008 - 22:11 von Uschi aktualisiert]


rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Cap » Do 10. Jan 2008, 23:22


Hey Gabi,

ich möchte mich da Uschi anschliessen, eine 100% Gewissheit, dass dein Hund nicht doch mal abdüst hast du nicht, egal wie folgsam er ist, und egal wie vorausschauend du bist.

Ich muss aber auch eingestehen , dass ich bisher nie Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb hatte.

Janka lass ich bisher im WaLD oder Feld frei laufen, da ich sie bisher immer abrufen konnte, wenn Wild auftauchte oder von ihr aufgeschreckt wurde.

Das sieht anders bei Katzen aus. Da ist es mir auch schon 3x passiert, dass mein Hund weg war, sie aber deshalb permanent angeleint zu lassen ist für mich keine Lösung. An Strassen und Innerorts kommt sie selbstverständlich an die Leine.

Liebe Grüsse Regine


rb_Gabi
Benutzer
Beiträge: 99
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Gabi » Fr 11. Jan 2008, 00:22


Hallo Uschi und Regine,


es ist mir durchaus auch klar, dass ich keine 100%ige Gewissheit habe, dass mein Hund nicht doch mal abrückt!!!!!!!

Und ganz sicher lassen wir Paul an der Straße auch nicht ohne Leine laufen!


Was ich mit „blauäugig“ meinte, hatte ich in den nachfolgenden Sätzen erklärt. Ich bin der Auffassung, dass die Umgebung egal ist, es keine Rolle spielt ob Wald oder Wiese, weil überall irgendwelches jagdbare Getier auftauchen kann und der Hund, wenn er denn jagen will, sicherlich keinen Unterschied machen wird, ob er sich im Wald oder in überschaubarer Umgebung aufhält.


Und wenn Paul anderen Hunden schon aus größter Distanz entgegen rennt, macht er auch keinen Unterschied ob er im Wald ist oder im Feld.


Es geht doch einfach darum, auf den Hund mit der größtmöglichen Trefferquote (ich drück’ mich jetzt schon vorsichtiger aus) Einfluss nehmen zu können und ihn vom Wegrennen / Abrücken abzuhalten. Das war eigentlich auch eine Eingangssituation meines Themas (das Dominanzverhalten ist ja jetzt ganz in den Hintergrund gerückt ).


Ideal wäre es, eine Art „Not“ - Kommando zu finden. Heute ist mir Paul durch die Hand entwischt und im Hauptberufsverkehr quer über die Industriestrasse hinter einem kleinen Hund her gerannt. Mir ist fast das Herz stehen geblieben!!


Liebe Grüße - Gabi


rb_Cap
Benutzer
Beiträge: 742
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Cap » Fr 11. Jan 2008, 08:08


Hey Gabi,

ich denke je älter dein Hund wird, desto sicherer sitzen auch die Kommandos. Janka war mit 20 Monaten auch noch so, dass andere Hunde einfach wichtiger waren als der Kumpel der das Essen stellt. Jetzt 4Monate Monate später sieht es anders aus. Es ist mir trotzdem nochmal passiert, dass sie einer Katze hinterher ist und ich auch dachte -so jetzt fehlt sie....-

Und so Situationen, wie du sie beschrieben hast kenn ich auch. Was ist mir dieser Hund aus Halsbändern geschlüpft, nur weil auf der anderen Strassenseite ein Hund war....

Heute komm ich mit dem Kommando "Platz" gut zu streich, wir haben es aber auch geübt bis zum Umfallen....

Liebe Grüsse Regine


Antworten

Zurück zu „Erziehung und Verhalten“